Qualcomm hat während der Tech Summit auf Hawaii über die Zukunft des mobilen Internets mit 5G gesprochen. Demzufolge sollen im nächsten Jahr bereits erste Smartphones erscheinen, die die fünfte Mobilfunkgeneration unterstützen. Basis dafür ist der neue Snapdragon 855.
Der Snapdragon 855 ist eine Kombination aus SoC und einem 5G-Modem. Er wird daher ab sofort als Snapdragon 855 Mobile Platform bezeichnet. Qualcomm hat auf der Veranstaltung sogar schon neue Smartphones mit dem fünften Mobilfunkstandard präsentiert. Darunter waren das Moto Z3 und auch Samsung zeigte einen Prototyp im Ultra Wide Band (mmWave). Einen konkretes Modell gab es von Samsung aber noch nicht zu sehen.
Angeblich doppelt so schnell wie der Kirin 980
Gleiches gilt für genaue Details zum Snapdragon 855. Diese wird es wohl erst auf der ausführlichen Vorstellung am 6. Dezember geben. Der neue Snapdragon 855 wird im 7-nm-Verfahren gefertigt und soll angeblich die dreifache AI-Geschwindigkeit des Snapdragon 845 aufweisen. Wir können uns im nächsten Jahr also auf noch mehr AI-Shizzle freuen. Zudem soll er doppelt so schnell wie der Kirin 980 von Huawei und auch schneller als Apples A12 Bionic sein.
Der SD 855 unterstützt zudem 3D-Ultraschall-Fingerabdrucksensoren unter dem Display und Computer-Vision-Hardware bei Fotos. Damit soll er sich noch besser für AR-Shopping eignen. Die 5G-Verbindung wird durch ein NSA-Modem namens Snapdragon X50 möglich. NSA steht hier übrigens nicht für den sympatischen amerikanischen Bespitzelungsdienst, sondern für Non Standalone. Der Snapdragon 855 hat demnach kein Multimode-Baseband für 5G, wie es bei 4G der Fall ist. Das heißt: Hersteller müssen noch mehr Bauteile in ihre Smartphones quetschen und auch die Antennen vernünftig unterbringen. Es schreit also quasi nach dem ein oder anderen Antennagate im nächsten Jahr.
5G-fähige Geräte bereits im ersten Halbjahr 2019
Hersteller wie ASUS, Google oder Xiaomi sollen bereits im ersten Halbjahr 2019 5G-fähige Geräte auf den Markt bringen. Wie weit die Infrastruktur bis dahin ist, wird sich zeigen. Südkorea hat erste Basisstationen bereits Anfang Dezember 2018 für die Öffentlichkeit freigeschaltet. Auch in den USA haben AT&T und Verizon ihre Netze für Tests zur Verfügung gestellt. In Deutschland soll die Telekom seit einigen Monaten in Berlin 5G-Systeme testen. Richtig losgehen wird es mit 5G aber vermutlich erst im zweiten Halbjahr des nächsten Jahres.