Ende letzten Jahres kündigte Microsoft an, dass Windows 10 in Zukunft auch auf ARM-basierten Systemen lauffähig sein wird. Diese Zukunft ist nun hier, denn Asus und HP stellten die ersten Notebooks vor, in denen keine klassische x86 CPU mehr tickt sondern ein Snapdragon SoC – ganz wie im Smartphone. Der Vorteil: Massive Akkulaufzeit.
Der Vorteil der ARM-Architektur gegenüber den klassischen x86 Prozessoren liegt in ihrer großen Effizienz. Moderne SoCs wie die Snapdragon-Plattform von Qualcomm kommen normalerweise in Smartphones und Tablets zum Einsatz, wo hohe Leistung bei geringem Stromverbrauch gefragt ist. Entsprechend verheißen die beiden nun vorgestellten Notebooks, das Asus NovaGo und der HP Envy X2, Akkulaufzeiten in einer Größenordnung, wie sie bei Kompakt-Laptops bisher selten vorkamen.
20 Stunden Videowiedergabe, 30 Tage Standby
Sowohl HP als auch Asus geben an, dass die neuen Geräte im Akkubetrieb bis zu 20 Stunden oder länger durchhalten sollen. Im sogenannten Connected-Standby, bei dem das Notebook quasi ausgeschaltet ist, aber dennoch regelmäßig z.B. Mails und Messages checkt, sollen sogar bis zu 30 Tage drin sein. In der Realität werden diese Werte zwar geringer ausfallen, eine beeindruckende Hausnummer ist das trotzdem.
Asus NovaGo
Das erste vorgestellte Notebook hört auf den Namen NovaGo und kommt von Asus. Auf den ersten Blick wirkt das Gerät wie ein ganz normales Ultrabook, allerdings handelt es sich hier um ein 2-in-1 Convertible, was bedeutet, dass sich das 13,3 Zoll große Full HD IPS-Display vollständig nach hinten klappen lässt. Das NovaGo lässt sich dann wie ein Tablet bedienen. Mit an Bord ist außerdem ein Keyboard in voller Größe mit 1,4mm Tastenhub und Hintergrundbeleuchtung.
Unter der Haube wird es dann interessant, denn angetrieben wird das Asus NovaGo vom gleichen Chip, den man auch in aktuellen Flaggschiff-Smartphones findet: Dem Snapdragon 835. Gegenüber der Smartphone-Variante ist die Octacore SoC allerdings leicht übertaktet und läuft hier mit bis zu 2,6 GHz statt der üblichen 2,4 Ghz. Die integrierte Adreno 540 GPU läuft hingegen mit den bekannten 710 MHz. Die dauerhafte Internetverbindung wird über das Snapdragon X16 LTE-Modem realisiert, daher kann der Laptop auch im Standby-Modus connected bleiben und z.B. im Hintergrund eure Mails checken, ohne nennenswert viel Strom zu verbrauchen. Das Gerät verfügt über einen nano-SIM-Kartenslot, lässt sich aber auch mit einer eSIM ausstatten.
An Arbeitsspeicher verbaut Asus je nach Variante 4, 6 oder 8 GB RAM, während der interne Flash-Speicher 64, 128 oder 256 GB groß ausfällt und auf dem schnellen UFS 2.0-Standard basiert. Trotz der kompakten Maße – das Gerät ist nur 14,9mm dick – schlummert ein großer Akku im Asus NovaGo: 52 Wattstunden fasst die Batterie. Das ist mehr als in so manchem herkömmlichen Laptop zu finden ist, lässt das Gewicht allerdings auch auf stolze 1,39 kg ansteigen.
Für einige unter euch dürfte erfreulich sein, dass das NovaGo nicht auf USB Type-C setzt. Stattdessen bietet das Gerät zwei USB 3.1 Buchsen in voller, wunderschöner, unkomplizierter Type-A-Pracht sowie einen HDMI-Anschluss in voller Größe.
Der Asus NovaGo soll im ersten Quartal 2018 erscheinen und hierzulande ab 799€ aufwärts kosten.
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HP Envy X2
Das zweite Gerät kommt von HP, hört auf den Namen HP Envy X2 und fällt mit einem 12,3 Zoll großen WUXGA+ IPS-Display (1920×1280 Pixel) etwas kompakter aus als der Asus. Auch hier kommt ein Snapdragon 835 zum Einsatz. Das Gerät wird mit Speicherkapazitäten zwischen 128 GB und 256 GB erscheinen und über 4 bis 8 GB RAM verfügen. Anders als beim Asus NovaGo handelt es sich bei dem HP Envy X2 allerdings um ein 2-in-1 Detachable, also um ein Tablet mit angeschlossenem Type Cover wie z.B. vom Microsoft SurfacePro bekannt.
Das X2 fällt mit nur 6,9mm erfreulich dünn aus, verzichtet aber auf einen im Gehäuse integrierten Kickstand. Wie z.B. von Huaweis Matebook E bekannt, befindet sich der Ständer vielmehr im Cover des Envy X2. Solch platzsparende Bauweise hat aber auch Nachteile. So findet sich z.B. nur eine einzige Schnittstelle in Form eines USB Type-C Ports an dem Gerät, entsprechend dürftet ihr im Alltag häufiger auf Adapter angewiesen sein.
Das HP Envy X2 soll Anfang 2018 erscheinen. Preise wurden noch nicht genannt.
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Windows 10S und Kompatibilität
Softwareseitig gleichen sich NovaGo und EnvyX2, denn beide ARM-Notebooks werden werksseitig mit Windows 10S ausgeliefert. Unter Windows 10S können lediglich Apps aus dem offiziellen Windows-Store ausgeführt werden. Um eigene Programme zu installieren, müsst ihr ein (kostenloses) Upgrade auf Windows 10 Pro durchführen. Unklar ist allerdings noch, welche Programme letzten Endes mit den Snapdragon SoCs kompatibel sein werden.
Auch wird sich noch zeigen müssen, wie flott und flüssig die Geräte den Alltag meistern werden.
via Winfuture