Nokia bzw. Rechteinhaber HMD Global macht weiter Wellen. Auf dem MWC angekündigt, ist nun das erste Nokia-Smartphone mit trendigem 18:9-Display erhältlich. Es hört auf den Namen Nokia 7 Plus. Seit ein paar Tagen nutze ich das Gerät als mein primäres Smartphone und hier sind meine ersten Eindrücke.
Nokia 7 Plus: Specs
Bevor wir loslegen, folgen hier erstmal die technischen Daten:
Technische Daten vom Nokia 7 Plus (2018) | |
Software | Android 8.1 – Oreo (Android One) via Update |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 660 (4×2.2 GHz Kryo 260 & 4×1.8 GHz Kryo 260) |
Grafikchip | Adreno 512 |
Arbeitsspeicher | 4 GB LPDDR4 |
Speicher | 64 GB (intern), erweiterbar um bis zu 256 GB (microSD) |
Display | 6 Zoll IPS LCD, Full HD+ (2160 x 1080 Pixel) 18:9-Format Gorilla Glas 3 |
Kamera | Dual-Kamera: 12 MP (f/1.75, 1.4µm) + 12 MP (f/2.6, 1.0µm), Zeiss-Optik Dual-LED, AF |
Anschlüsse | USB Typ-C (USB 2.0) 3.5 mm Kopfhörerbuchse |
Konnektivität | LTE Cat. 6, 300 Mbps DL/50 Mbps UL WiFi 802.11 a/b/g/n/ac Bluetooth 5.0 GPS/AGPS+GLONASS+BDS, NFC, FM |
SIM | Kartenslot: hybrid Kartengröße: Nano |
Bedienung | Touch, Fingerabdrucksensor auf der Rückseite |
Akku | 3800 mAh |
Maße | 158.4 x 75.6 x 8 mm |
Gewicht | 183 g |
Preis | 399,- €* |
Der erste Eindruck: Haptik & Verarbeitung
Als mir mein Boss das Nokia 7 Plus mit der Bemerkung „Glückwunsch“ zuwarf, war ich zunächst ganz aus dem Häuschen – dachte ich doch, ich hätte den Jackpot gezogen und dürfte das Flaggschiff testen. So solide und hochwertig lag das Nokia 7 Plus in meiner Hand. Das Missverständnis wurde zwar schnell aufgeklärt, dies dämpfte meine Freude aber überhaupt nicht, denn der angenehme Eindruck blieb – nun um das Wissen ergänzt, dass es sich hier „nur“ um ein Smartphone der Mittelklasse handelt.
Nokia 7 Plus bei notebooksbilliger.de
Das Nokia 7 Plus besteht nämlich trotz seines Preises von aktuell lediglich 399 Euro* aus einem Aluminium-Unibodygehäuse und liegt echt schwer und solide in der Hand. Nichts knirscht oder quietscht und die Spaltmaße sind erstklassig. Absoluter Hingucker ist natürlich der Kupferschmuck, der das Gehäuse sowie die Ränder von Kamerabuckel und Fingerabdruck-Sensor ziert. Auch auf der Geräterückseite geht Nokia eigene Wege. Statt einer einfachen Eloxierung setzt man beim Nokia 7 Plus auf einen Keramik-Lack, der um einiges widerstandsfähiger gegenüber Kratzern und anderem Unbill sein dürfte (aber auch Fingerabdrücke magnetisch anzieht).
Alles in allem kann man mit Fug und Recht sagen: Das Nokia 7 Plus fühlt sich an wie ein deutlich teureres Smartphone.
Display
Beim ersten Nokia-Smartphone mit 18:9-Display liegt auf der Anzeige natürlich ein besonderer Fokus. Glücklicherweise hat Nokia auch hier sehr viel richtig gemacht und ein astreines Panel im Nokia 7 Plus verbaut. Jenes misst stolze 6 Zoll und löst mit 2160×1080 Pixeln auf. Das ist weniger als in aktuellen Flaggschiffen, reicht aber vollkommen aus, um Details messerscharf darzustellen.
Auch die Farbwiedergabe und die Betrachtungswinkel sind ausgezeichnet. Das Display ist außerdem hell genug, um auch in prallem Sonnenschein gut ablesbar zu bleiben. Einziger Kritikpunkt: Die automatische Helligkeitsregulierung geht sehr aggressiv vor und regelt die Helligkeit sehr früh herunter.
Nokia 7 Plus bei notebooksbilliger.de
Software & Leistung
Nokia gehört auch zu den Herstellern, die ihre Smartphones mit Android One ausstatten. Das bedeutet, dass Nokia auf Bloatware oder Systemanpassungen nahezu vollständig verzichtet und seinen Phones ein standardisiertes, mehr oder weniger „nacktes“ Android verpasst. Sowohl für Nokia als auch für uns Endnutzer ist das eine gute Sache. Denn weil Nokia quasi keine Anpassungen vornehmen muss, kommen alle Updates sehr zügig auf den Geräten an.
Als ich mein Nokia 7 Plus zum ersten Mal einschaltete, gab es auch direkt erstmal zwei Updates: Android 8.1 sowie die aktuellen Sicherheitspatches. Irre. Toll. Ich wünschte, mehr Hersteller *hust hust Samsung hust* würden darauf setzen.
Die Performance des Nokia 7 Plus im Alltag ist flott und im positiven Sinne unauffällig. Alles läuft flüssig und alle Apps starten zügig. Dass der im Nokia 7 Plus verbaute Snapdragon 660 weniger Dampf hat als moderne Flagship-SoCs, fällt eigentlich nur auf, wenn ihr zuvor ein Flaggschiff-Smartphone benutzt habt.
Kamera
Brauchte sich das Nokia 7 Plus bisher nicht vor teuren Spitzen-Smartphones verstecken, reicht es bei der Kamera leider nicht bis in die Top-Gefilde. Hier zeigt sich, dass es sich bei der Kamera mittlerweile um einen der größten Kostenfaktoren bei Smartphones handelt.
Damit ihr mich nicht falsch versteht: Die Kamera ist nicht schlecht. Unter guten Lichtverhältnissen liefert die Carl Zeiss Dual-Cam sehr gute Ergebnisse mit knackigen Farben und jeder Menge Details. Bei abnehmendem Licht fängt das Nokia 7 Plus allerdings schnell an zu rauschen, so dass das Bild matschig wirkt. Die Kamera kann aber jederzeit mit den Cams anderer Mittelklasse-Phones mithalten.
(vorläufiges) Fazit
Die ersten Tage mit dem Nokia 7 Plus waren sehr vielversprechend. Nokia hat hier ein Mittelklasse-Smartphone gebaut, das sich anfühlt wie ein Flaggschiff. Dazu gesellen sich viel Speicher, ein tolles Display und ein sehr großer Akku. Bei der Kamera müsst ihr insofern Abstriche machen, als dass ihr hier „nur“ eine Mittelklasse-Cam bekommt. Trotzdem ist es bei dem Preis von aktuell 399 Euro* schwierig, irgendein ernstes Gegenargument zu finden.
Nokia 7 Plus bei notebooksbilliger.de
*Alle Preise Stand April 2018