Lenovos Business-Laptops heißen ThinkPad. Sie richten sich nicht an Gamer und auch nicht an Leute die nur drei E-Mails im Monat schreiben. Zum ThinkPad greift man, wenn man Dinge erledigt haben will. Wir haben uns den T580 genauer angesehen und verraten euch, wie es sich in unseren Test geschlagen hat.
Das gefällt uns
- Viel Leistung
- UHD-Display
- Dedizierte Grafikeinheit
Das gefällt uns nicht
- Kompromiss beim Prozessor
- Druckpunkt der Tastatur
Das Lenovo T580 gibt es in verschiedenen Ausführungen. Vom Intel Core i5, 8 GB RAM und 256 GB SSD bei Full HD, bis zum Intel Core i7, 16 GB RAM, 512 GB SSD und UHD. Unser Testmodell ist die stärkste Ausführung und kostet mit rund 2000€* mehr als so manches Ultrabook. Schauen wir mal, ob die technischen Daten auch mit denen eines Ultrabooks mithalten können.
Lenovo ThinkPad T580 bei uns im Shop
Technische Daten
Produkteigenschaften des Lenovo ThinkPads T580 20L90025GE | |
Display | 39 cm (15,6″) IPS entspiegelt |
Auflösung | 3.840 x 2.160 Pixel (UHD) 16:9-Format |
Prozessor | Intel® Core™ i7-8550U (8. Generation) 4x 1.80 GHz |
Grafik | Nvidia Geforce MX 150 2 GB VRAM |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4 PC4-19200 (2.400 MHz) |
Festplatte | 512 GB SSD M.2 |
Kartenleser | 4 in 1 (MMC, SDHC, SDXC, SD) |
Netzwerk | 10 MBit/s, 100 MBit/s, 1000 Mbit/s WLAN 802.11 ac (2,4 & 5 GHz) Bluetooth 4.2 4G/ LTE Ready |
Anschlüsse | 2 x USB 3.1 Typ A 1 x USB 3.1 Gen 1 Type-C 1 x USB 3.1 Gen 2 Typ-C (Thunderbolt 3) 1 x Combo Audio/Mic Buchse (3.5 mm) 1 x RJ 45 |
Akku | 4 Zellen Lithium Polymer (32Wh) integriert, 6 Zellen Lithium Ionen (48Wh) austauschbar |
Eingabegeräte | Insel-Tastatur Touchpad (3 + 2 Button) UltraNav Trackpoint |
Sound | Zwei Lautsprecher |
Kamera | 720p Webcam |
Betriebssystem | Microsoft Windows 10 Pro (64 Bit) |
Abmessungen | 365,8 x 252,8 x 20,2 mm (B x T x H) |
Gewicht | 1,97 kg |
Lieferumfang
Das Lenovo ThinkPad T580 kommt mit dem Nötigsten:
- das T580-Notebook
- Stromversorgung (USB Typ-C)
- Garantiekarte
- Startguide mit QR-Code zur richtigen Anleitung.
Alles zusammen steckt in einem schlichten braunen Karton und ist gut verpackt. Hier zeigt sich bereits zum ersten Mal, dass es hier nicht um Design geht, sondern um Funktionalität. Eben jene Funktionalität zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Lenovo ThinkPad T580. Viel Leistung bei schlichten Äußeren.
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Haptik und Verarbeitung
Das komplette Gehäuse besteht aus widerstandsfähigem Kunststoff. Das Äußere ist mattschwarz und verwindungssteif. Nichts knarzt oder knackst, wenn man an den Kanten rumdrückt. Mit seinen knapp zwei Kilogramm Gewicht kann man ihn auch noch gut unter dem Arm klemmen und mitnehmen. Ein Gehäuse aus Magnesium oder Aluminium hätte sich allerdings hochwertiger angefühlt.
Nettes kleines Detail: Auf dem Displaydeckel befindet sich das ThinkPad-Logo, welches mit einer roten LED als i-Punkt anzeigt, ob das Notebook eingeschaltet ist. Ein weiteres ThinkPad-Logo befindet sich neben der Handballenauflage rechts neben dem Touchpad. Das Display hat an drei Seiten schmale Ränder. Der Lüfter befindet sich auf der linken Seite und ist im normalen Betrieb kaum hörbar.
Die Scharniere sind aus Metall gefertigt und machen einen sehr guten Eindruck. Ein paar Tausend Öffnungen des Deckels sollten sie mitmachen. Die gesamte Verarbeitung wirkt sehr gut und lässt wenig Wünsche offen.
Anschlüsse
Auf der linken Seite befindet sich lediglich Smart Card Reader, der eben erwähnte Auslass für die Lüftung sowie der Anschluss für die Stromversorgung und der Thunderbolt 3-Port. Über diesen könnt ihr auch einen zusätzlichen Monitor ansteuern.
Auf der rechten Seite befindet sich das Kensington-Schloss, der Netzwerkanschluss, ein HDMI-Port, zwei USB 3.0-Anschlüsse, der 4-in-1-Kartenleser und der Anschluss für ein Headset. Ich hätte mir einen Mini-DisplayPort gewünscht, um einen zweiten Monitor nicht über Thunderbolt 3 anschließen zu müssen.
Alle wichtigen Anschlüsse sind vorhanden. Alternativ kann auch ein entsprechendes Thunderbolt 3-Dock verwendet werden, um die Anschlussvielfalt noch zu erhöhen.
Lenovo ThinkPad Dock bei uns im Shop
Tastatur, Touchpad & NavPoint
Lenovo verbaut beim ThinkPad T580 eine Inseltastatur inklusive Nummernpad. Alles andere wäre auch bei einem Business-Notebook seltsam. Der vorhandene Platz wird gut ausgenutzt. Allerdings fühlt sich das Schreiben auf der Tastatur anfangs etwas schwammig an. Die Tasten lassen einen richtig knackigen Druckpunkt vermissen. Nach einer kurzen Phase zur Eingewöhnung lässt es sich aber schnell und (fast) fehlerlos tippen. Auch längere Texte gehen dann gut von der Hand. Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur lässt sich darüber hin aus in zwei Stufen dimmen.
Das Multitouchpad kommt mit drei Maustasten und den typischen Gesten zum Scrollen und Zoomen von Inhalten. Hier gibt es keine großen Überraschungen und das Touchpad funktioniert gut und präzise.
Der NavPoint ist so ein Relikt aus der Vergangenheit. Wer ihn vor 25 Jahren schon hatte, ist froh über ihn. Wer erst in den letzten 20 Jahren an den PC gekommen ist, wird sich fragen, was er damit soll. Gerade weil für „Klicks“ immer noch die Maustasten benutzt werden müssen. Ich möchte dazu nur sagen, dass er nach kurzer Eingewöhnungsphase präzise funktioniert.
Performance
Auch hier gibt es nichts zu meckern. Der Intel Core i7 und die 16 GB Arbeitsspeicher verarbeiten Informationen schnell und die PCIe-SSD sorgt dafür, dass auch danach kein Flaschenhals entsteht und eure Daten schnell gespeichert und geladen werden.
Eine der Besonderheiten des Lenovo ThinkPad T580 ist die Nvidia Grafikeinheit. Die GeForce MX150 besitzt 2 Gigabyte Videospeicher und ist mehr ein Grafikbeschleuniger als eine Grafikkarte für Spiele. Gedacht ist sie für Programme wie AutoCAD und Adobe Premiere Pro. Gemeint sind anspruchsvolle Grafikprogramme, die beim Rendern von Inhalten von einer dedizierten Grafikeinheit profitieren.
Was nicht heißen soll, dass ich nicht doch mal ein AAA-Game installiert habe. Rise of the Tomb Raider läuft auf mittleren Einstellungen und Full HD mit knapp 30fps. Also in etwa die Qualität, welche die aktuellen Standard-Konsolen von Sony und Microsoft liefern.
Objektivere Messergebnisse liefert der PC Mark10. Mit einem Wert von 3342 Punkten liefert das Lenovo ThinkPad T580 einen guten Wert für mobile Komponenten. Für die Grafik haben wir noch den Test von 3D Mark herangezogen. Hier performt er wie zu erwarten. Beides zeigt nochmals, dass das ThinkPad T580 nicht zum Spielen von Videospielen gedacht ist, sondern primär zum Rendern von grafisch intensiven Anwendungen.
Mit diesen Werten liegt das Lenovo ThinkPad T580 etwa gleichauf mit dem Huawei Matebook X Pro. Allerdings zeigt sich hier auch, dass es auch andere Business Notebooks gibt, die deutlich mehr Leistung aufweisen.
Aufrüsten
Es ist theoretisch möglich das Lenovo ThinkPad T580 aufzurüsten, aber es scheint nicht so richtig gewollt zu sein. Nach dem Lösen der 8 Schrauben auf der Unterseite kann man mit gefühlvoller Kraft den Unterdeckel lösen. Es gibt keine verdeckten Schrauben unter den Gummifüßen oder ähnliches.
Wirklich viel könnt ihr nicht machen. Ihr könnt die PCIe-SSD wechseln und einen weiteren RAM-Riegel nachlegen. Damit stehen auch 32 GB Arbeitsspeicher nichts im Weg. Leider hört damit das Aufrüsten auch schon auf.
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Back in Business
Das ThinkPad T580 von Lenovo ist der Traum eines IT-Administrators. Der Fingerabdrucksensor verrichtet seinen Dienst zuverlässig: Er sperrt aus, wer keinen Zugriff hat. Er könnte zwar etwas präziser sein, aber nicht jeder kann Fingerabdrücke so schnell lesen wie Huawei. Obendrein gibt es eine Anti-Spoofing Technologie, die sicherstellt, dass die Authentizität von Netzwerken gegeben ist.
Für zusätzliche Sicherheit sorgt die Infrarot-Kamera. Damit werden auch die Anrufe bei der IT weniger, weil man sein Passwort vergessen hat. Windows Hello benutzt die biometrischen Daten eures Gesichts zum Entsperren des Bildschirms. Praktisch: einfach aufstehen und der PC ist gesperrt. Wenn man sich dann wieder hinsetzt und kurz in die Kamera schaut, wird das Notebook wieder entsperrt.
Der Akku spielt bei Businessanwendungen ebenfalls eine besondere Rolle. Wer tagsüber unterwegs ist, kann nicht immer nach einer Steckdose suchen. Lenovo verbaut deswegen zwei Akkus im ThinkPad T580. Einen integrierten und einen Wechselakku. Der integrierte ist ein 4 Zellen Lithium Polymer Akku mit 32Wh Kapazität. Der austauschbare Akku besitzt dagegen 6 Zellen und eine Kapazität von 48Wh. So kann der Akku sogar gewechselt werden, ohne das Notebook runterzufahren.
Zusammen sollen sie bis zu 27 Stunden Akkulaufzeit gewährleisten. Nach einem Test halte ich diese Zahl für etwas optimistisch. Insgesamt knapp vier Stunden hat das Lenovo ThinkPad T580 im Akkutest von PC Mark 8 durchgehalten. Damit liegt das Notebook etwa auf dem Niveau des Lenovo Yoga 920. Es ist okay, aber die Offenbarung sieht anders aus.
Ebenfalls eine gute Sache ist die Möglichkeit eine Daten-SIM Karte in das ThinkPad T580 einlegen zu können. Also keine mobilen Router oder USB Sticks. Es muss auch kein WWAN-Modul zusätzlich gekauft werden. Die SIM-Karte kann direkt in den Slot unter dem externen Akku geschoben werden. Kleiner Tipp: Wenn ihr die SIM-Karte vorher in ein Handy legt, könnt ihr die PIN-Abfrage ausschalten.
Fazit
Geschäftskunden haben andere Ansprüche als Privatanwender. So sind Sicherheitsfunktionen und angepasste Hardware hier besonders wichtig. Beides soll sich dabei noch möglichst einfach in eine bestehende IT-Landschaft integrieren lassen. Genau auf diese Kundengruppe zielt Lenovo hier ab. Da spielt auch der Preis von 2000 Euro* eine untergeordnete Rolle, da man es abschreiben kann. Wer etwas weniger Leistung benötigt, wird dann auch etwas günstiger fündig – los geht es bei rund 1400 Euro* für die Version mit Full HD-Display, Core i5 und 256GB SSD. Die Leistung des Lenovo ThinkPad T580 ist für die typischen Büroaufgaben sehr gut und die dedizierte Grafikeinheit ermöglicht den performanten Einsatz von Grafikprogrammen.
Für Privatanwender ist das Lenovo ThinkPad T580 weniger gedacht. Für die alltäglichen Aufgaben ist es hardwaretechnisch etwas überdimensioniert und als Gaming-Notebook ist die Grafikkarte falsch gewählt. Ihr bekommt für ähnliches Geld schon bessere Gaming-Notebooks. Trotzdem gebe ich den T580 nur schweren Herzens wieder ab.
*Stand 01. August 2018