Die technischen Daten haben zur Präsentation des Surface GO viele Fragen aufgeworfen. Gerade der Pentium Prozessor sorgte nicht für Jubel. Wie gut diese Zusammenstellung nun wirklich passt habe ich in den letzten Wochen ausprobiert.
Zum Test hatte ich direkt beide Modelle, um auch hier Vergleiche anstellen zu können. Daher die technischen Daten einmal für beide zusammengefasst:
Prozessor | Intel Pentium GOLD (Pentium 4415Y), 15W TDP |
Grafik | Intel HD 615 Integrated Graphics |
RAM | 4/8GB |
Speicher | 64 (eMMC)/128GB (SSD) |
Display | 10 Zool, 1800×1200 Pixel, PixelSense, IPS, Multitouch |
Anschlüsse | Surface Connector, USB Type C (USB 3.1 Gen 2), MicroSD Slot, 3,5mm Klinke |
Konnektivität | Bluetooth 4.1, WLAN nach a/b/g/n/ac Standard, 1,4 & 5GHz |
Kameras | 8MP Hauptkamera (Rückseite), 5MP Frontkamera + IR Kamera zur Gesichtserkennung |
Akku | Bis zu 9,5h Video-Wiedergabe, 26,12Wh |
Sonstiges | Magnesium Unibody, Stereo-Lautsprecher |
Gewicht | 522g ohne Type Cover |
Abmessungen | 245 mm x 175mm x 8.4 mm |
Software | Windows 10 im S Modus, gratis Upgrade auf Windows 10 Home möglich |
Wie erwähnt habe ich mir beide Versionen geschnappt, um auch einen Vergleich ziehen zu können. Aber bevor wir zu den Benchmarks und dem Fazit kommen, erstmal unser Video dazu:
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Wie ihr seht: Im Alltag schlagen sich beide Modelle gut, das 8/128GB Modell ist sogar für etwas anspruchsvollere Aufgaben gewappnet. Fotobearbeitung in Lightroom CC ist kein Problem und Office Anwendungen damit ebenso. Generell haben sich beide gut geschlagen und es gab nur selten Grund zu klagen.
Allerdings: Das günstigere 4/64GB Modell eignet sich tatsächlich nur für Office Anwendungen und im Bildungssektor – für den das Surface GO auch primär gedacht ist. Öffnet man die gleiche Anzahl an Programmen und Browsertabs ist der Unterschied deutlich spürbar. In 2018 sind 4GB RAM einfach das absolute Minimum und 8GB sollten es eigentlich schon sein.
Will man das Surface Go aber primär zum Mitschreiben, Notizen und Skizzen anfertigen oder zur Unterhaltung nutzen, sind auch 4GB ausreichend. Noch.
Benchmarks
Was sich in der Nutzung definitiv bemerkbar macht, sind die unterschiedlichen Speicherausführungen. Nicht nur dass kleinerer Speicher generell etwas langsamer ist, eMMC erreicht auch nicht die gleiche Leistung wie eine „echte“ SSD. Das spiegelt sich auch in den Benchmarks wieder:
Insgesamt läuft die 128GB Version dadurch einen Tick flüssiger und schneller. Gerade bei größeren Programmen macht sich das auch in der Ladezeit bemerkbar.
Gaming Benchmarks habe ich mir mal gespart – bis auf sehr alte/einfache Titel wird hier eh nichts laufen.
Speichererweiterung
Da die Frage kommen wird: Per MicroSD lässt sich der Speicher erweitern, ganz problemlos. Allerdings hat Windows 10 immer noch Probleme damit, diese Erweiterung dann auch als solche zu behandeln. Es bleibt also eine Speicherkarte und somit verweigern viele Programme und Apps den Zugriff darauf und auch als Installationsort kann sie nicht festgelegt werden. Eine eingesteckte MicroSD Karte, egal wie schnell und groß sie ist, dient also wirklich nur als Massenspeicher.
Emissionen/Kühlsystem
Gerade da das Surface GO komplett passiv gekühlt wird ein spannender Punkt. Allerdings… so richtig spannend ist er dann doch nicht, denn es gibt schlicht keine Auffälligkeiten. Das Kühlsystem erledigt seinen Job zuverlässig und ohne Auffälligkeiten. Thermal Throttling gab es zu keinem Zeitpunkt, die Temperaturen stiegen auch nur selten mal über 60°C und auch das meist nur, wenn parallel CPU und GPU stark belastet wurden.
Eine Auffälligkeit bei sehr hoher Last gab es aber dennoch: Das System stieß unweigerlich an sein Powerlimit, sodass das System die Leistung reduziert. Wem das bekannt vorkommt: Apple hatte genau das gleiche Verhalten in seinen aktuellen MacBooks Pros. Ob das Problem im Surface GO ebenfalls per Firmware-Update behoben werden kann, kann ich nicht beantworten. Allerdings ist es im Falle des GO auch kein gravierender Punkt, da diese Situationen bei einem solchen Gerät eher sehr selten vorkommen dürften.
Fazit Microsoft Surface GO
Zusammengefasst bin ich immer noch ein wenig überrascht vom Surface GO. Der Pentium Gold hat nicht den besten Ruf – mag vielleicht am Namen liegen, den es schon gab, als ich meinen ersten PC gebaut habe – aber reicht locker für alle alltäglichen Aufgaben.
Freunde massivem Multitaskings und anderer anspruchsvoller Anwendungen werden dennoch keine am Surface GO Freude haben. Leistungstechnisch ist Lightroom CC das höchste der Gefühle und auch hier muss man hin und wieder Abstriche in der Nutzung machen.