Das Nokia 3.2 ist eines der Einsteiger-Smartphones der Finnen. Für knapp 150 Euro* bekommt ihr einen großen Akku, eine ordentliche Kamera und ein helles Display. Ich habe ausprobiert, wie gut es im Alltag performt.
Das gefällt uns
- helles Display
- ordentliche Kamera
- gute Verarbeitung
Das gefällt uns nicht
- kein Fingerprintreader
- wenig Speicher
Auf dem Papier klingen die Specs ganz ordentlich für ein Smartphone dieser Preisklasse. Auch die Kamera macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Da Nokia aber bei seinen letzten Smartphones immer wieder Probleme mit der Kamera-Software hatte, war ich besonders auf die Kamera-Leistung gespannt. Vorweg gibt es aber wie immer die technischen Daten auf einen Blick.
Technische Daten des Nokia 3.2 | |
Software | Android 9.0 (Android One) |
Prozessor | Snapdragon 429 SDM429 , Quad Core |
Grafikchip | Adreno 504 |
Arbeitsspeicher | 2 GB |
Speicher | 16 GB, per microSD-Karte um bis zu 400 GB erweiterbar |
Display | 15,9 cm (6,26″) mit HD+-Auflösung (1520x720px) |
Kamera | Hauptkamera: 13 Megapixel, f/2.2, Autofokus Frontkamera: 5 Megapixel, f2.2 |
Video | Full HD (1920x1080px) |
Anschlüsse | Micro-USB 3,5mm Kopfhörer |
Bedienung | Touch |
SIM | Dual-SIM (Nano), micro SD-Card |
Konnektivität | WLAN 802.11 b/g/n Bluetooth 4.2 |
Akku | 4.000mAh |
Maße | 76 mm x 159 mm x 9 mm |
Gewicht | 181 Gramm |
Preis | 149,90 Euro* |
Nokia 3.2 bei uns im Shop
Lieferumfang und Design
Der Lieferumfang enthält neben dem Smartphone das Ladegerät, ein micro-USB auf USB-A-Kabel, das SIM-Tool und eine Schnellstartanleitung. Also alles, was ihr benötigt.
Das Design ist minimalistisch. Auf der Front fällt sofort die kleine Tropfen-Notch ins Auge, in der die Frontkamera untergebracht ist. Darüber befindet sich der Ohrhörer. Unten gibt es auf der Front noch den Nokia-Schriftzug.
Auf der linken Seite befindet sich der Button für den Google Assistant. Rechts sind der Powerbutton und die Lautstärkewippe. Alle drei Buttons ragen einen knappen Millimeter aus dem Gehäuse. Sie sitzen fest, so dass sie nicht unabsichtlich ausgelöst werden können. Zudem reagieren sie präzise auf Eingaben. Links befindet sich außerdem noch der SIM-Karten-Tray. Der bietet Platz für zwei Nano-SIM und eine microSD-Karte. Der Powerbutton hat eine kleine LED. Sie blinkt und macht euch so auf ungelesene Nachrichten aufmerksam.
Auf der Unterseite sitzt der Micro-USB-Anschluss und der Lautsprecher. Hinten befindet sich lediglich die Kamera und ein weiterer Nokia-Schriftzug.
Es gibt also keinen Fingerprintreader bei diesem Smartphone. Zum Entsperren müsst ihr entweder klassisch eine PIN oder die Gesichtserkennung nutzen. Da die allerdings lediglich auf einer Aufnahme der Frontkamera beruht und damit weit entfernt von wirklich sicher ist, würde ich persönlich zur PIN raten. Die Gesichtserkennung selber arbeitet flott und entsperrt das Gerät zuverlässig.
Als Material kommt beim Nokia 3.2 Kunststoff zum Einsatz. Das Material fühlt sich recht weich an, ist aber insgesamt ziemlich stabil. Der Nachteil der glänzenden Oberfläche ist, dass sie sehr schnell mit Fingerabdrücken verschmiert ist. Ein Putztuch ist also eine gute Investition.
Die Verarbeitung ist tadellos. Alles sitzt, passt und nichts knarzt oder wackelt.
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Display
Im Nokia 3.2 hat ein 6,26“-LCD verbaut, das mit 1520x720px (HD+) auflöst. Das ergibt einen PPI-Wert von 269. Ihr könnt euch also sicher sein, dass eure Inhalte alle knackscharf angezeigt werden. Die Farben sind satt und wirken natürlich.
Das Display ist hell und lässt sich auch im Sonnenschein gut ablesen. An den Blickwinkeln gibt es nichts auszusetzen. Die Helligkeitsregelung macht einen ordentlichen Job und greift smooth ein.
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Performance
Bei der Performance bietet das Nokia 3.2 keine Überraschungen. Android 9 läuft im Alltag flüssig und reibungslos. Ihr dürft allerdings keine Wunder erwarten. Die Kombination aus Snapdragon 429 und 2 GB RAM reichen für Surfen und Videos vollkommen aus. Auch einfache Bildbearbeitung läuft auf dem Nokia 3.2. Bei anspruchsvolleren Tasks kommen das Gerät aber an seine Grenzen.
Zocken ist nur bedingt möglich. Selbst auf niedrigsten Details liefen Spiele wie PUBG mobile nicht ruckelfrei.
Wie bei allen Nokia-Smartphones ist Android als Android One installiert, es ist also reines Android. Das hat den Vorteil, dass ihr Updates sehr schnell bekommt. In der Vergangenheit hat Nokia auch gezeigt, dass sie in der Lage sind, ihre Telefone zügig mit Updates zu versorgen. Die Finnen versprechen euch zwei Jahre Systemupdates und drei Jahre lang die monatlichen Sicherheitspatches.
Den Platz für die microSD-Karte werdet ihr beim Nokia 3.2 definitiv brauchen. Der interne Speicher liegt nämlich bei gerade einmal 16 GB. Im Auslieferungszustand sind davon schon acht GB belegt.
Nokia behauptet in den Marketing-Materialien, dass der 4.000 mAh-Akku zwei Tage durchhält. Das kommt hin. Bei normaler Nutzung bin ich am Ende des Tages bei ca. 50% Akku-Ladung gewesen. Für eine vollständige Ladung benötigt ihr etwa zwei Stunden, Quick Charge wird leider nicht unterstützt.
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Kamera
Bei der Kamera dürft ihr natürlich nicht die Ergebnisse erwarten, die ihr mit einem Top-Smartphone erzielen könnt. Sie löst mit 13 MP auf und macht bei guten Lichtverhältnissen einen guten Job. Der Autofokus reagiert zügig und die Farben werden akkurat wiedergegeben.
Ihr könnt bei der Kamera übrigens ohne Weiteres den automatischen HDR-Modus benutzen. Der liefert in aller Regel ordentliche Bilder ab. Wie immer gilt, dass die Fotos in diesem Abschnitt im Automatik-Modus aufgenommen wurden und nicht bearbeitet wurden.
Je ungünstiger die Lichtverhältnisse werden, desto schneller kommt die Kamera an ihre Grenzen. Im Dunkeln sind die Fotos so gut wie gar nicht zu gebrauchen. Das ist nicht überraschend. Aber auch an dunklen Tagen lässt die Performance zum Teil deutlich nach. Der Autofokus benötigt dann mehr Zeit, um sich einzustellen.
Farben und Lichtstimmungen werden zwar immer noch akkurat eingefangen, allerdings lassen die Details nach. Wenn ihr in die Bilder hereinzoomt, seht ihr sehr schnell, dass sie matschig sind.
Die Frontkamera existiert und macht bei gutem Licht annehmbare Selfies.
Alles in allem bietet die Kamera des Nokia 3.2 das, was man in dieser Preisklasse erwarten kann.
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Sound
Beim Sound kann das Nokia 3.2 nicht punkten. Es klingt blechern und der Klang ist bei halber Lautstärke arg höhenlastig. Auf diesem Level ist er allerdings nicht schrill. Dreht ihr die Lautstärke auf, dann ändert sich das. Der Klang wird schrill und Mitten und Tiefen verschwinden fast vollständig.
Bei Sprache fällt die Höhenlastigkeit nicht so sehr ins Gewicht. Videotelefonie lässt sich mit dem Nokia 3.2 ganz gut erledigen.
Wenn ihr den Ton anmacht, dann solltet ihr darauf achten, dass ihr den Lautsprecher unten nicht abdeckt. Ansonsten hört ihr nämlich so gut wie gar nichts.
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Fazit
Für rund 150 Euro bekommt ihr beim Nokia 3.2 eine Menge geboten. Das Display macht Spaß und die Performance ist für alle Alltagsaufgaben mehr als ausreichend. Auch die Kamera leistet gute Arbeit.
Mit dem knappen Speicher kann man leben. microSD-Karten kosten ja nicht mehr die Welt. Positiv ist, dass ihr hier wirklich zwei SIM-Karten und eine microSD-Karte einbauen könnt. Das ist ein Feature, das nur wenige Smartphones bieten.
Wer auf der Suche nach einem robusten Zweit-Smartphone ist oder für den Nachwuchs ein Einstiegs-Smartphone sucht, sollte es sich auf jeden Fall einmal genauer ansehen.
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*Stand: 19.07.2019