Groß, gekrümmt und doch so strahlend. Was erstmal klingen mag wie die Beschreibung des Glöckners von Notre Dame, ist tatsächlich ein sehr spannender 32-Zoll-Monitor aus dem Hause Philips. Mit 4K-Auflösung, kontrastreichem Curved-VA-Panel und sehr guter Farbwiedergabe – bei gleichzeitig günstigem Preis – hat er uns im Test fast vollends überzeugt.
Das gefällt uns
- - Hohe 4k-Auflösung perfekt für 32-Zoll
- - Überragende Farbhomogenität
- - Sehr gute Farbraumabdeckung
- - Starker Kontrast
- - Höhere Immersion durch Krümmung von 1500R
- - Adaptive-Sync ermöglicht schlierenfreies Gaming
- - Flimmerfreie Beleuchtung
Das gefällt uns nicht
- - Kaum Ergonomiefunktionen
- - Keine HDR-Unterstützung
- - Mittelmäßige Helligkeit
- - Geringer Adaptive-Sync-Bereich (48 Hz - 60 Hz)
Der Markt für große 4K-Monitore ist heiß umkämpft. Viele flache 32-Zoll-Geräte buhlen um die Gunst der Käufer. Wollt ihr allerdings ein 32-Zoll-Gerät mit leichter Krümmung, wird das Angebot schlagartig dünn: Lediglich der Samsung U32R594CWU den wir hier im Test hatten und der MSI Optix MAG321CURV bieten dem Philips 328E1CA noch Konkurrenz. Im Vergleich zum bereits guten Samsung-Monitor kann Philips bei der Bildqualität sogar noch eine Schippe drauflegen. Selbst unerwartete Gaming-Features bringt der Multimedia-Monitor mit. Bevor ich euch aber zu viel verrate, hier erst einmal die technischen Daten:
Technische Daten des Philips 328E1CA | |
Paneltyp | Curved VA-Panel mit LED-Hintergrundbeleuchtung im 16:9-Format |
Auflösung | 4K UHD (3840x2160px) |
Blickwinkel | 178° horizontal / 178° vertikal |
Aktualisierungsrate | 60 Hz |
Reaktionszeit | 4 ms |
Kontrast | 2.500,00 : 1 (statisch) |
Helligkeit | 250 cd/m² |
Adaptive Synchronisation | Adaptive Sync |
Ergonomiefunktionen | neigbar von -5° bis +20° |
Videoanschlüsse | 2x HDMI 2.0 1x DisplayPort 1.2 |
Sonstige Anschlüsse | 1x 3,5mm Audio-IN 1x 3,5mm Kopfhörer-Anschluss Kensington Lock |
Energieeffizienzklasse | B |
Besonderheiten | Blaulicht-Filter Flimmerfrei-Technologie 100×100 VESA-Standard |
Abmessungen | 70,9×52,3×28,1 cm (BxHxT) |
Gewicht | 7,71 Kilo |
Preis | 399 Euro* |
Lieferumfang und Montage – Alles dabei und schnell in Betrieb
Zu diesem Punkt gibt es nicht viel zu sagen. Im Karton befinden sich neben dem Monitor und Standfuß noch das Stromkabel, ein HDMI-, ein DisplayPort-, und ein 3,5mm-Kabel. Dazu gibt es noch ein Farbdatenblatt und eine Schnellstartanleitung.
Die Montage gestaltet sich denkbar einfach. Ihr müsst nämlich lediglich den Standfuß mit einer Schraube am Standbein befestigen. Das einzige, was ihr dazu benötigt, ist ein Kreuzschraubenzieher. Dann nur noch aufstellen und anschließen. Fertig. Dauert alles in allem keine fünf Minuten.
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Design und Verarbeitung – Schlicht und funktional
Der Standfuß ist komplett aus Kunststoff und verleiht dem Philips 328E1CA einen sicheren Stand. Immerhin ist das Standbein aus massivem Metall gefertigt und hat eine rudimentäre Kabelführung integriert, damit euer Schreibtisch sauber bleibt. Neben meinem 32-Zoll-Samsung-Monitor wirkt der Philips aufgrund des schmaleren Standfußes deutlich graziler und steht dennoch stabiler.
Der Monitor selbst ist komplett in Plastik gekleidet. Die Rückseite wirkt dabei zwar wie gebürstetes Metall, das erübrigt sich allerdings nach der ersten Berührung. Denn bereits nach dem Auspacken ist der Philips mit Fingerabdrücken übersäht. Am besten erledigt ihr das also mit den wortwörtlichen Samthandschuhen.
Ergonomiefunktionen – Wenig Flexibilität, aber ausreichende Höhe
Dieses Kapitel ist wie bei den meisten Multimedia-Monitoren kurz. Ihr könnt den Philips 328E1CA von -5° bis +20° neigen. Das war es aber auch schon. Dafür ist der starre Standfuß relativ hoch konzipiert, sodass ihr euren Hals nicht verrenken müsst, wenn er auf eurem Schreibtisch steht. Im Vergleich zu meinem 32-Zoll großen Samsung-Monitor empfand ich die Arbeitshöhe des 328E1CA als um einiges angenehmer. Mehr Ergonomiefunktionen wären natürlich trotzdem wünschenswert.
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Anschlüsse – Kein USB, dafür alles fürs Bild
Bei den Anschlüssen ist alles vorhanden, was ihr braucht. Ihr habt hier zwei HDMI-2.0- und einen Displayport-Anschluss. Dazu gibt es noch zwei 3,5mm-Anschlüsse, einmal Audio-IN und einmal Kopfhörer. Das reicht für den Alltag vollkommen aus.
Falls ihr den Monitor mittels VESA-Halterung (100x100mm) montieren wollt, müsst ihr eines beachten. Die Anschlüsse gehen alle nach hinten weg. Ganz flache Wandmontagen fallen also aus.
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Menü – Übersichtlich und mit überraschenden Einstellungen
Das Menü ist sehr übersichtlich gestaltet. Mit einem Druck auf die „Menü“-Taste öffnet sich das OSD. Leider gibt es keine Joystick-Bedienung, denn zum Umschalten müsst ihr die linke und rechte Pfeiltaste nutzen. Durch den einfachen Aufbau des Menüs geht das Navigieren dennoch schnell von der Hand. Obwohl der 328E1CA eindeutig als Multimedia-Monitor konzipiert wurde, liefert die Option „Smart Image“ satte fünf Gaming-Modi, wie etwa „FPS“, Racing oder „RTS“. Hinzu kommen die Standard-Bildoptimierer wie „Smart-Response“ und „Intelligenter Kontrast“, die Bildwiederholrate und den Kontrast dynamisch anpassen. Solltet es euch auf eine genaue Wiedergabe von Farben ankommen, empfehle ich euch aber diese auszuschalten.
Sitzt ihr bis spät in die Nacht an eurem Bildschirm, hat Philips noch einen einfach zu aktivierenden Low-Blue-Light-Modus inkludiert. Darüber hinaus gibt es auch noch einen „sRGB“-Farbmodus. Damit könnt ihr im sRGB-Farbraum Bilder und Videos bearbeiten, denn der Modus ist überraschend akkurat. Wie sich das Display sonst noch schlägt, schauen wir uns nun an.
Display – Nicht das hellste, aber dafür hervorragend in allen anderen Bereichen
Das kontraststarke VA-Panel weiß auch unseren Spyder 5 Elite zu überzeugen. Der misst durchweg starke Werte. Eine Farbraumabdeckung von 85% AdobeRGB und über 100% sRGB qualifizieren den Philips sogar für die ambitionierte Bildbearbeitung. Hinzu kommt eine fast schon überragende Farbhomogenität des Displays. Egal in welcher Display-Ecke ihr eure Bilder anzeigen lasst, die Farbwiedergabe bleibt konstant. Mit seiner großen Displayfläche eignet sich der Philips damit auch prima für die Videobearbeitung in .Rec709, denn nebeneinander angezeigte Schnittbilder werden gleichmäßig abgebildet. Die gute Farbhomogenität könnt ihr in den Messwerten des Spyders nachlesen. Mit diesen Werten nimmt der 328E1CA die Spitzenposition unter unseren Multimedia-Monitoren ein – stark, denn ein DeltaE unter zwei erreichen selbst manche Konkurrenten nicht, die für die Bildbearbeitung designiert sind.
Der gemessene Kontrast von 2732:1 bedeutet, dass Philips die Herstellerangaben um annähernd 10% übertrifft und selbst in dunklen Räumen noch einen tollen Schwarzwert liefert. So eignet sich der große 4K-Monitor auch als Fernseherersatz, um Filme wie etwa 2001 – A Space Odyssey oder Star Wars richtig zu genießen. Dunkle Szenen wirken mit dem hohen nativen Kontrast eines VA-Panels schlichtweg detailreicher und atmosphärischer. Hier können alle anderen derzeit erhältlichen Paneltypen einfach nicht mithalten. Wollt ihr das ultimative Kinoschwarz, dann bleiben als Steigerungsform nur OLED-Screens. Die haben es allerdings noch nicht in bezahlbare Consumer-Monitore geschafft und kämpfen zudem mit einer Einbrennproblematik bei statischen Bildern.
Einziger kleiner Malus in der Wiedergabequalität ist das von Haus aus eingestellte Gamma. Bei unserem Testmodell entspricht die Einstellung „2.4“ am ehesten dem erwarteten Standard von 2.2. Stellt ihr im OSD „2.2“ ein, bekommt ihr hingegen eher einen Gammawert von 1.9. Nach der Kalibrierung trifft unser Testexemplar allerdings die angestrebte Gammakurve ausgezeichnet.
Die Ausleuchtung ist auch kleineren Schwankungen unterlegen, bleibt aber noch im Rahmen. Gerade an den Rändern fallen Lichthöfe immer unschön auf und können bei Filmen mit schwarzen Letterbox-Balken auch richtig nervig werden. Hier weiß der Philips zu überzeugen, denn die Seiten sind sehr gleichmäßig ausgeleuchtet. Lediglich in der Mitte gibt es eine etwas hellere Stelle, die ihr aber mit dem bloßen Auge kaum bemerken werdet. Genial ist zudem, dass der Philips eine flimmerfreie Beleuchtung verbaut hat. Damit werden eure Augen auch bei niedrigerer Hintergrundbeleuchtung entlastet.
Auf HDR müsst ihr beim 32-Zoller übrigens verzichten. Das ist insofern zu verschmerzen, als dass es momentan kaum Monitore mit guter HDR-Implementierung gibt. Ab VESA-HDR-600 könnt ihr eine einfache HDR-Implementierung erwarten, da erst ab hier „Local Dimming“ vorgeschrieben ist, um den Kontrast zu erhöhen. Das bringt allerdings noch ganz andere Probleme mit sich: „Blooming“ entsteht durch die zu großen Dimmer-Zonen und beschreibt einen Taschenlampeneffekt um hellere Bildelemente. Mit seinem hohen Kontrast hat der Philips gute Karten selbst IPS-Geräten mit HDR-600-Siegel kontrast-technisch den Rang abzulaufen. Einziger Malus ist die sehr mittelmäßige Helligkeit. Habt ihr oftmals die Sonne im Rücken dann schaut euch lieber woanders um.
Philips 328E1CA bei uns im Shop
Gaming – mit einem Multimedia-Monitor? Geht erstaunlich gut!
Mit Adaptive-Sync bringt der Philips sogar eine Voraussetzung mit, um zwischendurch ein gepflegtes Ründchen zu zocken. Der große Bildschirm sorgt mit seiner Krümmung für eine ordentliche Prise Immersion. Shooterspieler schauen sich vielleicht trotzdem eher woanders um, denn wenn ihr hohe Bildraten über 60 Frames haben wollt, ist der Philips nichts für euch. Gebt ihr euch mit 60 Bildern die Sekunde zufrieden, dann schaut ihn euch aber gerne an. Denn neben den tollen Farben, weiß auch die schlierenfreie Darstellung im Bereich zwischen 48-und 60-Hz zu überzeugen. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn der Bereich etwas größer spezifiziert worden wäre. So kommt ihr nur in diesem in den Genuss von wirklich schlierenfreien Bildern.
Ghost Recon Wildlands ist ein echter Perfomance-Killer und hier müsst ihr selbst mit einer Highend-Grafikkarte in der nativen Auflösung von 4k noch Abstriche bei den Grafikoptionen machen, um auf die benötigten Bildraten für Adaptive-Sync zu kommen.
Gerade als Rollenspieler und Action-Adventure-Fans kommt ihr mit dem großen scharfen Display des Philips aber voll auf eure Kosten. Bei Spielen wie The Witcher 3 oder Assassin’s Creed Odyssey sind Details selbst in der Ferne noch bestens zu erkennen und sorgen so für eine deutlich gesteigerte Atmosphäre und Immersion. Kombiniert mit dem hohen Kontrast und den natürlichen Farben, entdeckt man so das antike Griechenland ganz neu und hat mit entsprechender Hardware eben auch ein schlierenfreies Erlebnis.
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Sound – Für einen Monitor durchaus brauchbar
Blockbuster-Ambitionen werden die eingebauten Lautsprecher sicherlich nicht gerecht, aber für das gelegentliche YouTube-Video reichen sie völlig aus. Gerade die Mitten kommen klar und deutlich rüber. Bässe sind naturgemäß kaum vorhanden und klingen hölzern und flach. Höhere Töne driften erstaunlicherweise erst bei voll aufgedrehter Lautstärke ins Schrille ab. Für einen Monitor ein sehr gutes Ergebnis. Wenn ihr Sound genießen wollt, dann schließt trotzdem eure Kopfhörer oder eine externe Anlage an.
Fazit 328E1CA – Großer Allrounder zum fairen Preis
Der Philips 32E1CA hat mich im Test wirklich überzeugt und es fällt mir schwer ihn wieder herzugeben. Die große Arbeitsfläche und tolle Farbwiedergabe machen einfach Spaß. Games und Filme wirken durch die leichte Krümmung im Gegensatz zu flachen Konkurrenten direkt immersiver. Schade, dass kein HDR geboten wird, aber das kann der hohe native Kontrast des Philips in Teilen wieder wett machen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die herausragende Farbhomogenität. Über die gesamte Bildschirmfläche werden eure Bilder gleichmäßig wiedergegeben. Somit ist auch die Bildbearbeitung problemlos möglich, wenn ihr zentral vor dem Monitor sitzt. Seinem direkten Konkurrenten, dem Samsung U32R594CWU, ist er in wirklich allen Punkten überlegen. Die beiden verwenden höchstwahrscheinlich dasselbe Panel, aber Philips vermag noch etwas mehr aus diesem herauszukitzeln.
Für Gamer wäre eine noch höhere Adaptive-Sync-Bandbreite wünschenswert gewesen. Allerdings ist das bereits Meckern auf hohem Niveau, denn zum derzeitigen Preis von 399€ Euro erhält man mit dem Philips 32E1CA einen starken Allround-Monitor.
Philips 328E1CA bei uns im Shop
Philips 328E1CA testen – jetzt seid ihr dran
Unser Testmodell sucht ein neues Zuhause. Ihr wollt ihm dieses geben? Dann schreibt uns hier einfach bis zum 19.01.2020 einen Kommentar und erzählt uns, was für einen Monitor der Philips bei euch daheim ersetzen soll. Einziger Haken: Ihr müsst uns innerhalb von zwei Wochen eine Produktbewertung mit mindestens 300 Worten im Shop hinterlassen.
*Stand: 01/2020