Intel NUC „Frost Canyon“ im Kurztest: Wenig Neues im Land der Mini-PCs

      Intel NUC „Frost Canyon“ im Kurztest: Wenig Neues im Land der Mini-PCs

      Intel bringt mit „Frost Canyon“ eine ganze Reihe neuer NUCs auf den Markt. Wir haben uns eines der kleinen Kraftpakete geschnappt und für euch unter die Lupe genommen. Dabei werfen wir einen Blick auf sein Innenleben und wollten sehen, was sich im Vergleich zum Vorgänger verändert hat.

      Das gefällt uns

      • - Erneut sehr viel Leistung im kleinen Gewand
      • - Zweifach USB-C mit DisplayPort- Unterstützung
      • - Thunderbolt 3 mit eGPU-Support
      • - WiFi-6-Modul sorgt für zukunftssicheres Surfen
      • - Fernfeldmikrofone für Sprachsteuerung vorhanden

      Das gefällt uns nicht

      • - Leistung im Vergleich zum Vorgänger nur minimal verbessert / stagniert
      • - Minimal höhere Temperaturen/Lautstärke unter Last

      Intels „Next Unit(s) of Computing“ bringen seit nunmehr zehn Generationen Notebook-CPUs in den Desktop und passen dabei bereits in größere Hosentaschen. Mittlerweile gehen sie sowohl von ihrer Leistung, als auch von ihren Features als volllwertiger Desktopersatz durch. Während das bald erscheinende „Ghost Canyon“ sich an Gamer und Enthusiasten richtet, deckt der hier getestete „Frost-Canyon“-Verteter den Multimedia- und Office-Bereich ab. Langsam macht ihn das aber noch lange nicht, wie bereits ein erster Blick auf die technischen Daten der Reihe zeigt:

      Technische Daten der Frost-Canyon-NUCs NUC10i3/i5/i7FNK
      Betriebssystem Windows 10 kompatibel
      Sockel BGA, verlötet
      Fertigungsprozess 14nm
      Board-Form-Faktor UCFF
      Laufwerkunterstützung m.2-SSD (+ 2,5-Zoll-Laufwerk bei höheren NUC10FNH-Modelle)
      TDP 25W
      Prozessoren Intel® Core™ i3-10110U Processor (4M Cache, bis zu 4.10 GHz)
      Intel® Core™ i5-10210U Processor (6M Cache, bis zu 4.10 GHz)
      Intel® Core™ i7-10710U Processor (12M Cache, bis zu 4.7 GHz)
      Maximale RAM-Größe 64 GB ( 2 Steckplätze verfügbar)
      RAM-Typ DDR4-2666 1.2V SO-DIMM
      Prozessor-Grafik Intel UHD 620
      Videoausgänge 1x HDMI 2.0a; 2x USB-C (DP1.2) – max. 3 Monitore parallel
      Erweiterungsmöglichkeiten PCI-Express Gen.3 mit PCIe 4x Lanes
      SDXC-Memory-Card-Steckplatz mit UHS-II-Unterstützung
      2x
      Anschlüsse 7x USB (2x an der Vorderseite (Type-A, Type-C) und 3x an der Rückseite 3.1 Gen2 (2x Type-A, Type-C); 2x USB 2.0 mit internen Anschlüssen möglich
      Abmessungen 117 x 112 x 38mm/51mm (bei FNH-Modellen) (BxTxH)
      Weitere Features/Anschlüsse Ethernet-LAN, WIFI-6-Modul, 7.1 Digitalaudio und Mikrofonanschluss über 3,5mm-Klinke und HDMI mDP, Vierfache Fernfeldmikrofone an der Vorderseite (Kompatibel zu Sprachassistenten), Infrarotempänger an der Front
      Preis Voraussichtlich 275,00 – 520,00 Euro*

      Lieferumfang und Montage

      Die Barebones richten sich traditionell eher an Bastler, denn das Betriebssystem, die SSD und den RAM müsst ihr meist seperat kaufen. Einmal ausgestattet kann man sie zum Beispiel als Desktop-Ersatz im Wohnzimmer, am Smart-TV oder als platz-und-energiesparende Zweitrechner einsetzen.

      Da wir von Intel netterweise ein Engineering-Sample zugeschickt bekommen haben, sind die Verpackung und der Lieferumfang noch nicht final. Dementsprechend befinden sich neben dem NUC lediglich das Netzteil und ein Kaltgerätekabel in der Verpackung. Alles weitere müsst ihr euch dann selber besorgen.

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      Modelloptionen

      Auf der Prozessor-Seite habt ihr die Qual der Wahl, denn los geht es mit dem Zweierner Core i3-10110U und skaliert dann hoch bis zum performanten Sechskerner in Form des Core i7-10710U. In unserem hier getesteten Modell haben wir den Core-i3 mit 8GB-RAM und einer 1TB-m.2-SSD ausgestattet.

      Intel Frost Canyon offen mit Deckel

      Selbst der i3 verfügt bereits über eine ordentliche Leistung, da er immerhin mit über 4Ghz auf einem seiner beiden Kerne taktet und darüber hinaus noch Hyper-Threading unterstützt. Damit sollte den meisten Multi-Tasking-Ambitionen auf der Couch nichts im Weg stehen. Durch die neuen Prozessoren-Reihe bekommt ihr zudem den Support für bis zu 64GB Arbeitsspeicher.

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      Design und Innenleben

      Das Gehäuse des NUCs ist mit 1117 x 112 x 38mm(LxBxH) erneut super handlich geraten. Die größeren Varianten sind zwar etwa 1cm höher, aber auch das bekommt ihr noch gut hinter dem Fernseher versteckt. Auf der Rückseite ist ein Auslass für die aktive Kühlung des 80mm-Lüfters. Ansonsten verfügt das NUC über ein Plastikgehäuse in das auf zwei Seiten Metallgitter eingesetzt wurden.

      Der Unterboden ist ebenfalls komplett metallisch gehalten, während auf der Ober- und Vorderseite leider Plastik mit Klarlack verwendet wird. Haptisch macht das zwar einiges her, sieht aber bereits nach kürzester Zeit aus wie das Fingerabdruckarchiv einer Polizeistation.

      Werfen wir nun einen Blick ins Innere. Durch ein Lösen der vier Schrauben am Unterboden habt ihr direkten Zugriff auf alle relevanten Steckplätze. Auf dem Mini-Mainboard im UCFF-Faktor ist auch noch Platz für eine 2,5 Zoll-SSD, die ihr allerdings nur mit dem größeren angebotenen Gehäuse nutzen könnt. In das hier gezeigte Gehäuse passt nur eine M.2-SSD. Für das Wohnzimmer reicht das aber locker aus. Wie ihr alles zusammenbaut, erfahrt ihr übrigens im Video.


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      Löst ihr noch zwei weitere Schrauben und die Stecker für die Wi-Fi-Antennen, dann könnt ihr das Mainboard aus dem Gehäuse nehmen. Auf der Rückseite seht ihr nun die aktive Kühlung des NUCs. Passiv wäre sicherlich wünschenswerter gewesen, aber so dürfte der Chip auch auf Dauer nicht zu heiß werden.

      Durch den 80mm-Lüfter liegt die Lautstärke in etwa auf dem Niveau eines Mittelklasse-Laptops. Mit zwei bis drei Metern Abstand solltet ihr somit selbst bei Volllast nur noch ein leichtes Rauschen vernehmen können.

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      Anschlüsse

      Frost Canyon vorne und seiteAuf der Anschluss-Seite bleiben eigentlich keinerlei Wünsche offen: Durch das neue WiFi-6-Modul ermöglicht es euch Intel in Zukunft noch schneller im Internet surfen. Dazu gibt es einen weiteren USB-C-Anschluss an der Front, der sogar Unterstützung für Thunderbolt 3 bietet. Das erlaubt es euch, eine externe eGPU anhängen zu können. Wenn euch die Mobilität egal ist, könnt ihr das NUC somit zur Gaming-Maschine zweckentfremden. So wirklich würde ich das allerdings erst bei den Modellen mit i5-CPU in Betracht ziehen, da der i3 für die meisten aktuellen Games zu wenig logische Prozessorkerne besitzt. Trotzdem eine nette Dreingabe.

      Dazu bekommt ihr einen obligatorischen HDMI-Port sowie dreimal USB 3.1, samt Bluetooth in der aktuellsten Version. Mit dem LAN-Anschluss kommen auch Kabelfreunde fix ins Internet.

      Abgerundet wird das Ganze mit einem vollwertigen SD-Kartenleser. Das ist für mich eine echte Wohltat, nachdem viele Ultrabooks heutzutage auf Micro-SD-Leser setzen und ihr für fast alles einen Adapter braucht. So finden eure Fotos und Videos schnell ihren Weg auf den Mini-PC – der sich dadurch als echte Multimedia-Station für das Wohnzimmer qualifiziert.

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      Weitere Features

      Ein weiteres sehr cooles Gimmick – was ebenfalls zum Multimedia-Image passt – ist der Infrarot-Empfänger an der Front, mit dem ihr auch reguläre Fernbedienungen am Intel-NUC betreiben könnt. Des Weiteren könnt ihr das NUC natürlich auch mit der CEC-Funktion des HDMI-Ports und mit Wi-Fi-Fernbedienungen steuern.

      Zudem könnt ihr mit den neuen Fernfeldmikrofonen Sprachassistenten wie Cortana oder Alexa herumkommandieren.

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      Performance

      Der i3 bietet mit den von uns verbauten 8GB RAM mehr als ausreichend Leistung für alle Multimedia-Anwendungen und kann auch 4K-Videos ohne zu murren abspielen. Im Vergleich zum direkten Vorgänger gibt es allerdings keine Fortschritte zu berichten. Das ist auch mit Abstand das größte Manko der neuen Generation. Denn im Vergleich zum direkten Vorgänger stagniert die Leistung komplett und geht in manchen Anwendungsfällen sogar etwas zurück, da die TDP um drei Watt auf 25W gesunken ist.

      In Cinebench R15 erreicht das NUC zwar eine ordentliche Leistung von 165 Punkten im Single-Core und 388 Punkten im Multi-Core-Benchmark kann aber den direkten Vorgänger (Intel NUC8i3BEH) nicht wirklich schlagen. Dieser erreichte hier noch Werte von 153/384 (Single-Core/Multi-Core). Damit ist der neue lediglich dank höherem Single-Core-Boost minimal schneller. Das erkauft er sich allerdings durch leicht erhöhte Temperaturen und eine ebenfalls gestiegene Geräuschkulisse unter Last. Schade, dass Intel hier nicht auf seine neue Ice-Lake-Serie gesetzt hat. Diese bringt durch ihre 10nm-Fertigung ein deutliches Leistungsplus mit sich.

      Plant ihr den NUC für die Büroarbeit ein, dann würde ich euch allgemein eher zum Modell mit i5-Prozessor raten. Damit seid ihr auch die nächsten Jahre im Office leistungsmäßig auf der sicheren Seite.

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      Fazit

      Frost Canyon angeschlossen 2

      Ganz allgemein lässt sich sagen, dass ihr mit den neuen Intel NUCs erneut sehr viel Leistung im kleinen Formfaktor bekommt. Riesige Veränderungen im Vergleich zum Vorgänger gibt es allerdings keine. Dafür erhaltet ihr mit den neuen Features – wie dem Wi-Fi-6-Modul oder dem zweiten USB-C-Anschluss – ein gehöriges Maß Zukunftssicherheit.

      Solltet ihr also derzeit auf der Suche auf einem NUC sein, dann greift auf alle Fälle zu Frost Canyon. Gamer können zwar auch wieder eine eGPU über Thunderbolt 3 am NUC betreiben, sollten aber eher zum großen Bruder „Ghost Canyon“ schielen. Den gibt es demnächst bei uns im Test.

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      *Stand Dezember 2019

      Quelle: Intel.com

      Veröffentlicht von Clemens

      Großer Film- und Serien-Fan, der von Antonioni bis Tarkowski (fast) alles gesehen hat, was Kino und Fernsehen hergeben. Durch Super Nintendo und PS1 fand er Mitte der 90er seine Leidenschaft für PC- und Konsolenspiele. Zockt mittlerweile vornehmlich am selbstgebauten Gaming-PC und gelegentlich auch auf der PlayStation.

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