Ein Prototyp der Universität Chicago zeigt, wie man sich mit einem Ultraschall-Armband vor ungewollten Lauschangriffen in moderner Technik schützt.
Wir sind den ganzen Tag von Lautsprechern umgeben. Egal ob Smartphone, Smartwatch oder diverse Mikrofone in smarten Lautsprechern. Nicht jeder fühlt sich bei dem Gedanken wohl, dass seine Unterhaltungen von Algorithmen und Mitarbeitern der verschiedenen Unternehmen belauscht werden.
In seinen eigenen vier Wänden hat man immer noch die Wahl, inwieweit man solche kleinen Spione hineinlassen will. Besucht man Freunde, ist das aber was anderes. Da hat man häufig nicht die Wahl oder vielleicht ja doch.
Einigen Forschern der Universität Chicago haben ein Armband entwickelt, dass Mikrofone im Umfeld stört. Insgesamt 24 Wandler am Armband senden in einem für die meisten Menschen unhörbaren Bereich (24-26kHz) Ultraschallwellen aus. Diese werden von den Mikrofonen der Umgebung als weißes Rauschen wahrgenommen. Schaut euch das Video an, um einen Eindruck zu gewinnen.
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Die Idee entstand, nachdem der Wissenschaftler Ben Zhao einen Alexa Lautsprecher gekauft hatte. Seine Frau Heather Zheng war davon nicht begeistert. Sie war um ihre Privatsphäre besorgt, da smarte Lautsprecher immer zuhören und auf ihr Aktivierungswort warten.
Zheng sagt, dass die Produktionskosten eines solchen Armbands bei etwa 20$ liegen würden und auch schon ein paar Unternehmen angefragt haben, ob sie diese Armbänder kommerziell vertreiben können. Derzeit sei es aber nur ein Prototyp.
Gleichzeitig ist es ein Versuch, sich gegen das allgegenwärtige Belauschen zu wehren. Das Problem dabei ist, dass das Armband eben nicht nur die Lautsprecher von smarten Lautsprechern mit weißem Rauschen versorgt, sondern alle Mikrofone.
Wer also mitten in einem Telefonat ist, kann es vergessen, von seinem gegenüber gehört zu werden, wenn jemand mit so einem Armband vorbei läuft. Gleiches gilt auch für Noise-Cancelling-Kopfhörer, die ja die Außengeräusche benutzen, damit ihr sie nicht hören müsst.
Würdet ihr so ein Armband tragen? Vielleicht erst die dritte Generation, die dann aussieht, wie ein normales Armband und vielleicht sogar Wireless geladen wird?
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Quelle: New York Times via Golem