Razer ist für hochwertige Gaming-Notebooks bekannt. Mit dem Razer Book 13 richtet man sich allerdings an hippe Kreative und greift MacBook, XPS 13 und Surface Laptop direkt an. Dank dem neuesten Intel-Prozessor und hochwertigsten Materialien stehen die Chancen auf einen Erfolg nicht schlecht. Unser Test klärt, wie sich das Razer Book 13 in der Praxis schlägt.
Das gefällt uns
- Überragende Verarbeitung und Haptik
- Sehr hohe Akkulaufzeit
- Tolle Eingabegeräte
- Ausgesprochen schneller Prozessor
- Einfaches Gaming dank guter integrierter GPU möglich
- 2x Thunderbolt 4
Das gefällt uns nicht
- Nur MicroSD-Kartenleser
- Mittelmäßige 720p-Webcam
Razer Book 13
Das Razer Book 13 ist eine echte Neuheit – denn normalerweise spielt Gaming eine zentrale Rolle bei den Notebooks des Herstellers. Das neue Book 13 will als gediegeneres Pendant zum Blade Stealth 13 (2020) dienen, welches das erste Gaming-Ultrabook der Welt darstellte. Mein Kollege Alex hatte es hier für euch getestet. Im Razer Book 13 bekommt ihr nun ein kompaktes Aluminium-Gehäuse samt vieler Anschlüsse und einem akkuraten 16:10-Display geboten. Die Eingabegeräte sollen ebenfalls den höchsten Ansprüchen genügen. So ausgestattet richtet es sich also an Kreative, wie Fotografen und Vielschreiber. Dank einem geringen Gewicht von 1,4 Kilogramm sollte es dabei auch in keiner Tasche groß auffallen.
Der im Testmodell verbaute Intel Core i7-1165G7 ist außerdem das modernste, was Intel derzeit an Prozessortechnik zu bieten hat. In ihm findet sich auch gleiche eine integrierte Xe-Grafikeinheit. Mit dieser sollten selbst einfache Spiele drin sein – keine Selbstverständlichkeit für ein kompaktes Ultrabook.
Los geht es derzeit für knapp 1750 Euro. Dafür bekommt ihr ein Modell mit 256 GB SSD und Full-HD-Bildschirm mit Touch-Funktion. Nicht wenig, aber auch kein exzessiver Preis für einen hochwertigen Laptop. Die hier getestete Version kostet momentan ab 2050 Euro. Dafür gibt es dann mehr Speicher und einen 4k-Bildschirm. Außerdem ist noch ein Modell mit mattem Full-HD-Bildschirm und ohne Touch-Funktion erhältlich. Bevor wir uns nun in den Test stürzen, verschafft euch in den technischen Daten einen ersten Überblick.
Technische Daten
Razer Book 13 (2020) |
Variante FHD+ Non-Touch |
Variante FHD+ Touch |
Variante UHD+ Touch |
Display | 13,4 Zoll, Full HD+ (1.920×1.200px) 60 Hz, matt 100 % sRGB Gorilla Glass 6 |
13,4 Zoll, UHD+ (1.920×1.200px) 60 Hz, glänzend, Touch 100 % sRGB Gorilla Glass 6 |
13,4 Zoll, UHD+ (3.840×2.400px) 60 Hz, glänzend, Touch 100 % sRGB Gorilla Glass 6 |
Prozessor | Intel Core i7-1165G7 4 Kerne / 8 Threads 2,8 GHz / 4,7 GHz Turbo 28 Watt |
||
Grafiklösung | Intel Iris® Xe Graphics |
||
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4X 4266 MHz |
||
SSD | 256 GB – 512 GB M.2 NVMe SSD | ||
Konnektivität | Intel Wireless-AX 201 802.11a/b/g/n/ac/ax (WiFi 6) Bluetooth 5.1 |
||
Anschlüsse | 1x USB Typ-A 3.1 Gen1 2x USB Typ-C 3.1 Gen2 (Thunderbolt 4) 1x MicroSD-Kartenleser 1x Kombo-Audio |
||
Akku | 55 Wh 65-W-USB-Typ-C-Netzteil |
||
Lautsprecher | Dual-Stereo-Lautsprecher mit THX® Spatial Audio | ||
Besonderheiten | 720p-MP-Webcam IR-Sensor (Windows Hello) |
||
Betriebssystem | Windows 10 Home 64 Bit | ||
Abmessungen (BxHxT) | 295,6 x 198,5 x 15,15 mm | ||
Gewicht (inkl. Akku) | 1,40 kg | 1,40 kg | 1,40 kg |
Preis | -* | 1.749,99 Euro* | 2.059,99 Euro* |
Zum Shop: Razer Book 13
Lieferumfang und Verpackung – Vorbildlich.
Der Lieferumfang kommt verhältnismäßig schlicht daher: Neben dem Razer Book 13 liegt lediglich noch das Ladegerät und etwas Papierkram bei. Das Netzteil lädt mit 65W via USB-C, womit es standardisiert ist und auch durch andere 65W-Geräte ersetzt werden kann.
Ihr müsst es also nicht immer mitschleppen. Wobei das auch kein großes Problem sein sollte, denn es ist sehr kompakt gehalten. Ein nettes Detail ist auch das mit Stoff ummantelte Kabel. Es verhindert zu starkes Verknoten im Rucksack und fasst sich auch haptisch richtig gut an.
Ansonsten ist lobend hervorzuheben, dass Razer auf eine nachhaltige Verpackung gesetzt hat. Das dürfen sich andere Hersteller gerne abgucken.
Design & Verarbeitung
Machen wir es zu Beginn kurz: Ja, das Razer Book 13 hat Stil. Sein helles Aluminiumgehäuse verfügt über die richtige Mischung aus harten Linien und abgerundeten Ecken. Es trägt also keineswegs zu dick auf und könnte Design-technisch auch von einer nicht so kleinen Firma aus Cupertino stammen. Also alles minimalistisch, praktisch, gut?
Im Großen und Ganzen ja, denn das Razer Book 13 wirkt wirklich wie aus einem Stück gefertigt und damit extrem hochwertig. Nur die Öffnung des Bildschirmdeckels machte – trotz großer Einbuchtung – einige Anstalten.
Zusätzlich wird nämlich ein Magnet bemüht, um das Book 13 perfekt zusammenzuhalten. Der verrichtet seine Arbeit fast schon zu gut und reißt das Ultrabook beim einhändigen Öffnen gerne mit nach oben. Mit etwas Feingefühl bekommt ihr das aber schnell in den – wortwörtlichen – Griff.
Ansonsten macht das Scharnier einen verdammt guten Eindruck: Es streckt sich über einen Großteil des Razer Book und hält den Bildschirm sehr gut in Position. Das ist besonders für eine angenehme Touch-Bedienung notwendig. Bei Bedarf lässt sich der Bildschirm aber auch leichtgängig verstellen. Das Besondere am großen Scharnier des Razer Book ist auch seine Funktion als Aufsteller.
Auf der Rückseite sind Noppen angebracht, die das Book 13 beim Aufklappen leicht emporheben. Das sorgt für eine bessere Kühlung unter dem Notebook und gleichzeitig für eine angenehmere Position der Eingabegeräte.
Um nach diesem ausgeklügelten Mechanismus zum Minimalismus zurückzukehren: Auf viele Logos oder Schriftzüge verzichtet Razer. Nur auf der Oberseite prangen drei Schlangen und erinnern ein wenig an die martialischere Gaming-Herkunft der Marke. Der Farbton des hellen Aluminiums – genannt „Mercury“ – ist hingegen schön schlicht und wirkt trotzdem edel. Zudem bedarf es schon ausgemachter Fettfinger, um Spuren auf ihm zu hinterlassen. Im Normalfall bleibt das Razer Book 13 also auch ohne Putzaktion eine ganze Weile vorzeigbar.
Ebenfalls sehr praktisch sind die Gumminoppen an der Unterseite des Laptops. Selbst bei heftigeren Tipporgien verrutscht das Book 13 nicht und bleibt stabil auf dem Tisch stehen.
Eingabegeräte & Webcam – Drei Sieger und ein Verlierer
Wo wir beim Tippen sind: Die Tastatur macht richtig Spaß – und das hat nicht mit ihrer bunten (und abschaltbaren) RGB-Beleuchtung zu tun. Denn das taktile Feedback ist trotz geringem Tastenhub immer gegeben. Zudem haben die Tasten einen ausreichenden Abstand und angenehmen Druckpunkt. Lediglich die kleine Enter-Taste hat mich zuweilen gestört. Ich hatte allerdings auch die amerikanische QWERTY-Variante im Test, die deutsche QWERTZ-Version kann sich in ihrem Layout also etwas unterscheiden.
Alle Tasten sitzen bombenfest im Alugehäuse und wackeln beim Tippen kaum. Die weißen Tasten sehen richtig schick aus, aber erst ein Dauertest kann zeigen, ob sie nicht irgendwann die Spuren der Zeit durch Farbveränderungen dokumentieren. Eine RGB-Beleuchtung in einem schicken Ultrabook ist zwar eher selten, macht aber auch die Gaming-Herkunft von Razer deutlich. Im Auslieferungszustand leuchtet die Tastatur in bunten Mustern vor sich hin. Im Programm „Razer Synapse“ könnt ihr eure eigene Tastaturbeleuchtung wählen. Selbst eigene Farbverläufe sind einstellbar.
Absolut grandios ist das Touchpad: Es ist schön groß dimensioniert und dank Microsoft-Precision-Treibern sehr responsiv. Normalerweise schließe ich an jeden Laptop nach spätestens 15 Minuten Arbeit frustriert eine Maus an, aber das Razer Book könnte mich tatsächlich zum Touchpad bekehren. Die Glasoberfläche fühlt sich haptisch sehr gut an und die integrierten Tasten bieten ein ausgezeichnetes Klickgefühl. Multi-Touch-Gesten gehen so einfach und angenehm von der Hand. Das Touchpad kann es subjektiv gar mit dem im MacBook Pro aufnehmen. Schön, dass man eine vergleichbare Qualität auch endlich in Windows-Laptops findet.
Auch die Eingaben über den Touchscreen gehen schnell und unkompliziert von der Hand. Multi-Touch versteht das hochauflösende Display dabei genauso gut wie das Touchpad des Book 13. Eine Stifteingabe wollte der Bildschirm im Test allerdings nicht über sich ergehen lassen (getestet mit dem Lenovo ModPen und einem HUION PW100). Womöglich gibt es hier aber auch kompatible Modelle – Razer gibt sich hierzu offiziell bedeckt.
Die Webcam fällt leider deutlich ab. Selbst bei guten Lichtverhältnissen sind ihre Videos und Bilder stark verwaschen und entbehren einen Großteil von Details. Das gilt allerdings für die meisten Laptop-Kameras – gerade in Ultrabooks. Weswegen Hersteller hier nicht auf bessere Geräte setzen ist für mich in Zeiten von Zoom-Meetings und dauerhaftem Home-Office unverständlich.
Immerhin sitzt die Webcam des Razer Book 13 am richtigen Ort: Oben mittig im Display-Rahmen. Damit bleiben euch peinliche Froschperspektiven wie bei Huaweis MateBook-Reihe erspart. Eine physische Abdeckung wäre noch schön gewesen, der Verzicht auf sie kann aber aufgrund der sehr schmalen Display-Ränder verziehen werden.
Ein rehabilitierendes Feature ist dafür die Windows-Hello-Erkennung. Sie sorgt für eine schnelle Entsperrung des Laptops beim Öffnen via Infrarot. Ein nicht zu unterschätzendes Feature im post-pandemischen Alltag. Mit einer Maske hat sie nämlich noch ihre Schwierigkeiten. Dennoch geht das Entsperren sehr fix und erleichtert euch den Betrieb Zuhause ungemein.
Moderne Anschlüsse & überraschend solider Sound
Arbeitet ihr viel mit externen Datenträgern oder Displays, dann solltet ihr die vorhandenen Anschlüsse im Auge behalten. Im Razer Book 13 stehen euch unter anderem zwei USB-Typ-C-Ports zur Verfügung. Diese sind sogar beide mit Thunderbolt 4 ausgestattet und können damit schnelle Übertragungsraten ermöglichen oder als DisplayPort genutzt werden. Auch eine eGPU lässt sich somit ans Razer Book anschließen und es in eine echte Workstation verwandeln.
Für einen Monitor oder Fernseher steht außerdem ein vollwertiger HDMI-Anschluss parat. Ein USB-Typ-A-Anschlüsse sowie ein Kombi-Klinkenanschluss sind ebenfalls an Bord. Mit diesem Anschluss-Setup kommt ihr meist schon gut aus. Darüber hinaus hat Razer noch einen MicroSD-Kartenleser verbaut. Der ist für Fotografen und Kreative zwar nicht ganz so praktisch wie die Variante in Normalgröße, aber kann MicroSD-Nutzern immerhin einen zusätzlichen Dongle ersparen.
Der Kopfhöreranschluss des Razer Book 13 ist ebenfalls ordentlich, entlockt spannungshungrigen Modellen aber nicht ihr volles Potenzial. Trotzdem reicht er für 99% aller kommerziellen Kopfhörer locker aus.
Wenn ihr mal nicht eure Kopfhörer anschließen möchtet, dann müssen die integrierten Lautsprecher herhalten. Und hier hat Razer gleich vier Stück verbaut und vom Klangspezialisten THX abstimmen lassen. Wieviel auf dieses Label zu geben ist, sei einmal dahingestellt. Für die geringe Größe des Razer Books machen die kleinen Boxen ihre Sache aber wirklich gut.
Selbst ein seichtes Bassfundament ist zu vernehmen. Dazu wird das Book 13 wirklich ausgesprochen laut, verzerrt aber erst ab einer Lautstärke von über 80%. Das reicht aus, um einen mittelgroßen Raum mit Musik zu versorgen.
Durch das THX Spatial Audio Feature könnt ihr euch in Filmen und Serien sogar ein wenig Surround Sound gönnen. Für Musik würde ich es allerdings abstellen oder im Equalizer die hohen Frequenzen stark herunterdrehen, da es sonst zu einem verfälschten und übersteuerten Sound kommt.
Display – Gutes, sehr scharfes Display mit Schwächen beim Weißpunkt
Falls ihr euer Ultrabook auch unterwegs für die Bildbearbeitung nutzen wollt, dann ist ein gut kalibriertes Display natürlich wichtig. Razer preist beide Bildschirmvarianten mit einer 100-prozentigen sRGB-Abdeckung an. „sRGB“ bezeichnet einen vielgenutzten Farbraum für die semiprofessionelle Fotobearbeitung. Mit einer Ultra-HD-Plus-Auflösung ist das Panel des Book 13 außerdem verdammt scharf. Pixel sind höchstens mit einer Lupe zu erkennen und ihre Dichte beträgt Smartphone-ähnliche 338 PPI.
Rein vom Datenblatt und subjektiv macht das 4K-Panel also einen ziemlich guten Eindruck. Über unser Messgerät – den Spyder Elite – wollten wir allerdings nochmal genauer wissen, ob es irgendwelche größeren Mankos bei kreativen Arbeiten mit dem Bildschirm gibt.
Die angepriesene Farbraumabdeckung kann durch unsere Messergebnisse bestätigt werden: 99% sRGB und 79% des professionellen AdobeRGB-Farbraums sind für ein mobiles Endgerät sehr ordentlich. Auch die Farbtreue im Auslieferungszustand kann sich bereits sehen lassen. Angestrebt wird hier ein Delta-E-Wert von unter 2, den das Razer Book mit 2,19 nur knapp verfehlt. Leider ist der angestrebte Weißpunkt mit 7200K deutlich kälter als das Soll von 6500K. Weiß erscheint demnach leicht bläulich.
Auch eine Kalibrierung konnte den Weißpunkt des Razer Book 13 nicht auf den gewünschten Wert bringen. Dafür stieg die Farbgenauigkeit auf herausragende 0,93. Somit sollten selbst professionelle Fotografen mit dem Bildschirm brauchbare Ergebnisse erzielen – müssen dabei allerdings den leicht kalten Weißwert im Hinterkopf behalten.
Die Helligkeit des Bildschirms liegt mit 416 nits auf einem insgesamt hohen Niveau und gleicht die spiegelnde Glasoberfläche meist locker aus. Aufgrund des winterlichen Lockdowns blieb eine Nutzung des Laptops aber den eigenen vier Wänden vorbehalten. Mit der prallen Sonne im Rücken kann ein Erkennen von dunklen Inhalten deswegen schwieriger sein.
Im Großen und Ganzen bestätigt Razer seine Versprechen und liefert im Book 13 ein richtig gutes Display ab. Die Farbraumabdeckung stimmt, genauso wie die Farbtreue. Das 16:10-Verhältnis und die sehr hohe Auflösung runden den stimmigen Eindruck ab und machen es im Alltag zu einem angenehmen Begleiter.
Zum Shop: Razer Book 13
Performance: Tiger Lake zeigt seine Zähne – am besten mit dem Profil „Leistung“
Im Inneren setzt Razer auf Intels neuesten Streich: Den Intel Core i7-1165G7. Die 10nm-Fertigung der Prozessorarchitektur „Tiger Lake“ ist endlich der erhofft große Sprung für den CPU-Hersteller. Neben einer deutlich gesteigerten Effizienz erreichen die 10nm-Chips nun auch die hohen Taktraten ihrer betagten 14nm-Vorfahren. Damit bekommt ihr also einen stromsparenden Prozessor, der dennoch viel leisten kann. Die vier Kerne und acht Threads mögen in Zeiten von Achtkernprozessoren in Laptops nicht mehr nach viel klingen, bringen euch aber dennoch sehr performant durch den Alltag.
Egal, wie viele Programme und Tabs wir dem Prozessor in unserem Test aufzwängten, es kam nie zu Slow-Downs oder anderen Stolperern.
In synthetischen Benchmarks – wie etwa Cinebench – kann der Core i7 gar nach den Sternen greifen – zumindest was die wichtige Single-Core-Performance angeht. Er liegt hier sogar über dem Niveau vieler aktueller Desktop-Modelle. Selbst das Zehnkernmonster i9-10900K wird geschlagen. Aktiviert ihr den Leistungsmodus (in der Software Razer Synapse) dann steigt die Leistung sogar nochmals deutlich. Für intensive Workloads würde ich euch diesen also immer empfehlen.
Bemerkbar macht sich diese hohe Single-Core-Leistung auch in unserem Lightroom-Benchmark. Über 30 Bilder mit Voreinstellungen entwickelt das kleine Arbeitstier in unheimlich fixen 21 Sekunden. Im Photoshop-Benchmark macht ihm ebenfalls kaum einer etwas vor. Ein Wert von 771.2 ist schlichtweg überragend.
Die interne NVMe-SSD von Samsung bringt 512 GB Speicher mit und reicht für die meisten Aufgaben aus.
Sie arbeitet bereits am Limit der PCIe-3.0-Schnittstelle und sortiert sich im oberen Drittel der Laptop-SSDs ein.
Fürs Gaming ist das schicke Razer Book 13 eigentlich nicht konzipiert, trotzdem bringt die verbaute iGPU „Intel Iris Xe“ eine sehr hohe Leistung mit sich. Intel arbeitet bereits seit langem an seiner Grafikarchitektur Xe und Tiger Lake ist nun deren Premiere im mobilen Segment. Noch dieses Jahr sollen übrigens auch Desktop-Ableger von ihr erscheinen. In der Praxis behauptet sich die APU gegen AMDs beste Ableger.
In Far Cry 5 erreicht sie in niedrigen Details und einer Auflösung von 1920×1200 knapp 30 Bilder die Sekunde. Damit ist ein ruckelfreies Zocken bereits möglich. In kompetitiven Multiplayer-Games, wie etwa CS:GO, schafft es das Razer Book 13 in hohen Einstellungen sogar auf sehr gute 70 Bilder die Sekunde – leichte Ausreißer auf 50 FPS jedoch inbegriffen.
Kurz gesagt: Aktuelle Triple-A-Titel überfordern die integrierte Xe-Grafikeinheit meistens. Wenn ihr aber gerne Klassiker zockt, reicht sie locker aus. Stellt dafür nur unbedingt die Auflösung auf das humanere 1920×1200 herunter. In der nativen Auflösung des 4K-Bildschirms verkommen sonst nämlich selbst ältere Games zu Dia-Shows. Für ein Ultrabook ist die Grafikleistung insgesamt aber wirklich beeindruckend.
Falls ihr hauptsächlich mit eurem schlanken Laptop zocken wollt, dann schaut euch unbedingt auch das Razer Blade Stealth an. Dieses verfügt über eine dedizierte Nvidia-GPU, die es nochmal deutlich performanter macht. Mein Kollege Alex hatte die 2020er-Version hier für euch im Test.
Falls ihr euch über den „Intel Evo™“-Sticker wundert: Dieser verheißt eine lange Akkulaufzeit, fixes Aufladen und ein besonders schnelles Aufwachen aus dem Standby. Letzteres können wir bestätigen, denn das Razer Book ist wirklich im Handumdrehen für euch da. Selbst wenn ihr nur den Deckel minimal anhebt, meldet es sich einsatzbereit. Für die schnelle Notiz oder zeitkritische Arbeit ist das wirklich ideal. Doch wie steht es um die Ausdauer des Razer Books?
Akku – Dauerläufer
Für Nutzer eines Ultrabooks ist die Akkulaufzeit meist eines der entscheidendsten Kriterien. Der Akku des sparsamen Razer Books ist im Vergleich zum Blade Stealth sogar minimal gewachsen. So leistet sich das Book 13 bei der Laufzeit keinerlei Schwächen und kann mit den besten Windows-Laptops mithalten. Um ein vergleichbares Szenario zu anderen Testgeräten zu bieten, haben wir die Bildschirmhelligkeit auf 70% gesetzt und das Energieprofil „Ausgeglichen“ gewählt.
Damit kamen wir annähernd elf Stunden ohne Steckdosenbesuch aus. Ein voller Arbeitstag ist also locker drin. Im Verlauf dessen haben wir Multitasking im Browser und in Office-Anwendungen betrieben. Bei intensiveren Workloads mit Adobe Photoshop kann die Laufzeit auch unter acht Stunden fallen. Zockt ihr intensiv und bringt das Razer Book 13 ans Limit, dann kann der Akku aber auch schon nach zwei Stunden leer sein – was noch immer ein richtig guter Wert ist. Hier macht sich Intels neue 10-nm-Architektur bemerkbar, die deutlich effizienter als ihre Vorgänger arbeitet. Mit dem mitgelieferten Ladegerät ist der Akku übrigens nach etwa 90 Minuten wieder aufgefüllt. „Intel Evo™“ wird den gemachten Versprechungen also tatsächlich gerecht.
Temperaturen: Stimmt der Takt, bewahrt das Razer Book 13 einen kühlen Kopf
Die Temperaturentwicklung ist nicht nur für die Langlebigkeit eures Notebooks von Belang. Werden Aluminiumgehäuse zu heiß kann sich Schoßbetrieb des Laptops schnell erledigen. Um euch vor schwitzigen Beinen zu bewahren, haben wir das Razer Book 13 eine halbe Stunde durch den AIDA64-Stresstest gejagt und dabei die Temperaturen mit im Auge behalten. Eine vergleichbare Belastung tritt im Alltag zwar nie auf, dennoch ist wichtig zu sehen, wie die Kühlung mit einem Worst-Case-Szenario umgehen kann.
Mit einer TDP von 28-Watt gehört der Intel Core i7-1165G7 nicht zu den Umweltsündern unter den Prozessoren. Und in unserem Stresstest pegelte sich der Chip auch schnell zwischen 70 und 75 Grad Celsius ein. Hierbei taktete er allerdings auch deutlich herunter und erreichte nur noch 2,2 GHz auf allen Kernen. In der Spitze lagen die Taktraten bei mehr als 4,7 GHz und die Leistungsaufnahme stieg auf 60W. Dementsprechend höher waren auch die Temperaturen. Mit über 90 Grad wurde es besonders einem Kern kurzzeitig etwas warm. Das ist allerdings kein Grund besorgt zu sein. Für den Core i7 ist die Wärmeentwicklung erst bei mehr als 100 Grad bedenklich. Dank des guten Zusammenspiels aus Lüfter und Prozessor sollte also eine hohe Langlebigkeit garantiert sein.
Wie sieht es mit den Temperaturen am Gehäuse aus? Die Tastatur wird höchstens handwarm. Im Tischbetrieb stört also selbst ein extremer Stresstest kaum beim Arbeiten. Die Unterseite des Razer Book wurde hingegen ziemlich warm. Auf dem Schoß würde ich es dann nicht mehr haben wollen. Bei normalen Anwendungen wurde eine vergleichbare Hitze aber nie erreicht.
Zum Shop: Razer Blade Stealth 13
Ein minimales Pfeifen unter sehr hoher Belastung
Im Alltagsbetrieb bleibt das Book 13 schön leise, allerdings sind die verbauten Lüfter auch eher klein. Bei sehr hoher Auslastung neigen sie aufgrund ihrer hohen Drehzahl somit zu einem leicht hochfrequenten Rauschen.
Im Alltag hört ihr davon aber wenig. Selbst intensivere Arbeiten sind also entspannt ohne Headset oder Kopfhörer möglich.
Synapse-Software: Übersichtlich und ohne nervige Werbung
Wie eingangs erwähnt, verfügt das Razer Book 13 über eine Tastatur mit RGB-Beleuchtung. Die Steuerung übernimmt Razers Software Synapse. Letztere sorgt auch für das Management des gesamten Razer Book 13. Sie erfordert eine kurze Einarbeitung ist aber insgesamt übersichtlich strukturiert. Optisch hätte ich mir noch eine etwas gediegenere Oberfläche gewünscht. Wenn man Ultrabook-Nutzer ansprechen möchte, ist giftgrün vielleicht nicht die beste Wahl. Einen Razer-Account müsst ihr erfreulicherweise nicht anlegen, sondern könnt euch auch als Gast einloggen.
Um die volle Power des Intel Core i7-1165G7 zu nutzen, könnt ihr unter die „Leistungsmodi“ gehen und dort das Profil „Leistung“ aktivieren. Auch die Lüftergeschwindigkeit lässt sich hier manuell einstellen.
Nervige Bloatware hat das Razer Book 13 erfreulicherweise sonst nicht mit an Bord.
Aufrüsten: Reparieren ist drin, verbessern nicht
Bei einem derart kompakten Ultrabook ist ein eigener Austausch der Komponenten selten möglich. Trotzdem könnt ihr das Book 13 aufschrauben, indem ihr zehn Torx-Schrauben auf der Unterseite löst.
Die Verkleidung lässt sich im Anschluss relativ einfach und schnell abnehmen. Greift hierfür am besten unter die Seite, auf der das Scharnier liegt.
Der Innenraum bietet keine Überraschungen. Freie Steckplätze gibt es nicht, allerdings könnt ihr die SSD und das WiFi-Modul austauschen. Auch der Akku ist nur festgeschraubt und somit leicht austauschbar.
Fazit: Razer Book 13
Das Book 13 ist Razers Antwort auf Modelle wie das Dell XPS 13 oder den Surface Laptop – und gleich beim ersten Versuch gelingt es dem Hersteller, die versammelte Konkurrenz hinter sich zu lassen. Die Komponenten sind im Vergleich zum XPS 13 ähnlich, doch Razer hat den Intel-Prozessor deutlich besser im Griff und kann ihm mehr Leistung entlocken.
Hier macht sich die Gaming-Erfahrung von Razer bemerkbar. Das etwas größere Gehäuse spielt aber sicherlich auch eine Rolle. Trotzdem hat das Ultrabook durch sein 16:10-Display eine angenehme Kompaktheit und verschwindet in den meisten Taschen, ohne zu stören. Der Bildschirm ist auch eines der Highlights des Book 13, denn mit seiner hohen Auflösung und guten Farbgenauigkeit macht er als Arbeitsgerät gehörig Spaß.
Von der Verarbeitung her muss sich das Razer Book 13 ebenfalls nicht vor den besten Windows- und MacOS-Laptops verstecken. Es wirkt wie aus einem Guss gefertigt und fasst sich enorm hochwertig an. Die Eingabegeräte gehören zudem zum Besten, was ihr in mobilen Arbeitsgeräten derzeit finden könnt. Die gute Anschlussvielfalt mit zweimaligem Thunderbolt 4 und vollwertigem HDMI-Anschluss prädestiniert das Razer Book ebenfalls für höhere Aufgaben. Die hervorragende Akkulaufzeit ist das Tüpfelchen auf dem i und macht das Razer Book somit zu einem der aktuell gelungensten Windows-Ultrabooks.
Zum Shop: Razer Book 13
*Stand: 02/2021