Formbaren Displays gehört die Zukunft. Geräte wie das Samsung Galaxy Fold 2 sind nur der erste Schritt zu völlig neuen Geräteformen.
Die Technik steckt noch in den Kinderschuhen, aber Samsung ist jetzt schon so weit, dass sich Displays wie Gummibänder in alle Richtungen dehnen können. Die Südkoreaner sehen hier scheinbar deutlich mehr als nur eine Machbarkeitsstudie. Samsung sieht hier das Potential für Endkundenprodukte wie Smartphones oder Smart Watches – nur mit völlig neuen Formen. Dafür spricht auch, dass sich die Technik bereits auf bestehende Halbleiterprozesse angewendet werden kann.
Einem Forschungsteam ist es gelungen, mit einem organisch dehnbaren OLED-Screen und einen „Photoplethysmographie-Sensor“ in einem Gerät zu kombinieren und so die Herzfrequenz seines Trägers zu messen. Samsung nennt es eine „dehnbare elektronische Haut“. Bisher lässt sich das Display bis zu 30% dehnen, ohne Leistung zu verlieren. Herzschlag, Puls und Stress können so länger erfasst werden und ließen sich auch direkt auf der Haut anzeigen.
Samsung hat dafür eine Insel-Struktur entwickelt, bei der die Spannung von der Fläche um den OLED-Pixelbereich gedehnt wird, aber nicht die Diode selbst. Die Technik klingt vertraut. Bereits Ende Mai hat der chinesische Konzern Royole ein sehr ähnliches Konzept vorgestellt. Im Titelbild seht ihr übrigens auch die Technik von Royole und nicht von Samsung.
Bis es so weit ist, muss Samsung weiter faltbare Displays herstellen
Noch ist diese Technologie in ferner Zukunft. Im Hier und Jetzt muss Samsung seine faltbaren Displays verkaufen, um die Forschung weiter voranzubringen. Da passt es ganz gut, dass in den eigenen Fabriken ab Oktober wohl faltbare Displays für Google, Vivo und Xiaomi produziert werden sollen. Das berichtet TheElec aus Zulieferkreisen.
Es ist nicht das erste Mal, dass wir von einem Pixel Fold mit einklappbarem 7,6″-Display hören. Für Vivo soll es hingegen ein 8″-Display werden.
Xiaomi hatte ja schon im März ein faltbaren Smartphone mit dem Namen Mi Mix Fold vorgestellt, soll aber aktuell mit Samsung an der nächsten Generation arbeiten.
Im Moment ist Samsung Electronics der einzige nennenswerte Kunde von Samsung Display für faltbare Bildschirme. Im Jahr 2020 hat der Mega-Konzern 2,5 Millionen faltbare Smartphones unter die Menschen gebracht. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Südkoreaner neben dem Fold als auch das faltbare Flip im Sortiment haben.
Mit Google, Vivo und Xiaomi würden sich diese Zahlen sicherlich deutlich erhöhen. Sollte Apple 2023 ein faltbares iPhone auf den Markt bringen, wären wir wahrscheinlich in einer ganz anderen Liga.