Trust bietet seit jeher Peripherie für preisbewusste Gamer*innen an. Die neue Trust GXT 863 Mazz ist eine mechanische Tastatur für schmale 42 Euro*. Das Trust GXT 433 Pylo wandert sogar für lediglich 39 Euro* über die Ladentheke und will als universelles Gaming-Headset punkten. Wir haben uns angeschaut, ob die Gaming-Peripherie trotz des niedrigen Preises überzeugen kann.
Gaming-Zubehör von Trust ist vor allem für eines bekannt: Einen fairen Preis. Für viele Zocker*innen ist das aber nur die halbe Miete, denn Maus, Tastatur oder Headset müssen dem Alltag standhalten. Da kann es bekanntermaßen auch mal härter zur Sache gehen, wenn das Chicken Dinner knapp verpasst wird oder Mutti im entscheidenden Counter-Strike Match den Staubsauger anwirft und man deshalb den Gegner zu spät hört.
Fangen wir mit der Trust GXT 863 Mazz an, einer mechanischen Tastatur für schlappe 42 Euro*. Zu meiner Überraschung ist die Mazz damit nicht mal die günstigste mechanische Tastatur bei uns im Shop, allerdings ist es knapp. Die Aukey KMG12 ist noch nicht erhältlich und die Trust Gaming GXT 877 Scarr gerade im Angebot und deshalb günstiger. Die Mazz ist also eine der günstigsten mechanischen Tastaturen und macht für diesen Preis natürlich ein paar Einschnitte.
Schlichte Gaming-Tastatur aus Kunststoff
Zum Lieferumfang gibt es nicht viel zu sagen, es befindet sich nämlich nur die Tastatur im Karton. Schade: Trust verzichtet bei der Verpackung nicht komplett auf Kunststoff.
Keine futuristischen Kanten oder komischen Buckel: Die Mazz ist sehr schlicht gehalten und fällt lediglich durch die RGB-Beleuchtung auf. Sie setzt zudem auf ein Standard-Layout. Das finde ich persönlich ganz angenehm. In der oberen Rechten Ecke sitzen die Kontroll-LEDs für CAPS-Lock, die Num-Tasten usw. An der Unterseite gibt es hinten zwei Standfüße, mit denen ihr die Tastatur etwas anwinkeln könnt.
Die Mazz besteht komplett aus mattem Kunststoff und ist daher nicht anfällig für Kratzer oder Fingerabdrücke. Dafür ist sie sehr leicht, biegsam und wirkt auch nicht so hochwertig wie bspw. eine SteelSeries Apex Pro (Test). Die ist allerdings auch sehr viel teurer. Da die Tasten nicht in einer Mulde eingefasst sind, lässt sich die Mazz problemlos säubern. Die Spaltmaße sind schmal, nur an den beiden vorderen Ecken sind sehr kleine Lücken. Im Alltag fällt das jedoch weder auf noch stört es. Insgesamt ist die Verarbeitung gut.
Ausstattung – reduced to the max.
Angesichts des Preises verwundert es auch kaum, dass die Trust GXT 863 Mazz auf viele Besonderheiten verzichtet. Display, Sondertasten, USB-Passthrough? Selbst eine Software bietet Trust nicht an. Die 14 Modi der RGB-Beleuchtung könnt ihr allerdings schnell und einfach über die Rollen-Taste wechseln. Außerdem müsst ihr die Tastatur nur einstecken und schon kann es losgehen. Zugegeben: Viele Nutzer*innen benötigen den meisten Zierkram im Alltag so gut wie nie. Bei mir verhält es sich da ähnlich, allerdings weiß ich Multimedia-Tasten und eine „Volume-Walze“ doch des Öfteren zu schätzen.
Lineare Outemu-Red-Schalter kratzen
Die Trust GXT 863 Mazz setzt auf lineare Outemu-Red-Switches, die im Alltag keine schlechte Figur abgeben. Ich mag zwar ein taktiles Feedback lieber, zum Schreiben von längeren Texten oder Zocken ist die Mazz jedoch ebenfalls gut geeignet. Das gilt vor allem dann, wenn man sich erstmal an die Switche gewöhnt hat. Generell dürften aber eher Nutzer*innen mit den roten Outemu-Switches glücklich werden, die wenig Tastenwiderstand bevorzugen und eine günstigere Alternative zu den Cherry MX Red Switches suchen.
Mir ist im Test ein leises Kratzen der Tasten aufgefallen. Dieses Phänomen tritt nicht bei allen Tasten gleichmäßig auf und lässt sich am besten hören, wenn man die Tasten langsam im Druckbereich von 1-3mm bewegt. Einige Nutzer*innen im Internet haben ähnliche Erfahrungen gemacht und empfehlen, die Switche zu „ölen“.
Fazit: Trust GXT 863 Mazz
Wie lässt sich die GXT 863 Mazz also zusammenfassen? Als sehr günstige mechanische Tastatur, die mit solider Verarbeitung punktet, sofort startklar ist und ohne viel Klimbim daherkommt. Wer nach einer schlichten Tastatur sucht, wird jedoch genau diesen (meist überflüssigen) Zierkram in Form von Displays, zig Sondertasten und anderen Features kaum vermissen.
Dem Sparpreis fallen aber auch einige Extrafunktionen zum Opfer, die von einigen Nutzer*innen gerne gesehen sind. Darunter bspw. Multimedia-Tasten oder ein Lautstärkerad. Sparfüchs*innen, die auf der Suche nach einer Tastatur mit RBG-Beleuchtung und mechanischen Red-Switches sind, machen mit der Mazz jedoch nichts verkehrt. Sie sollten sich jedoch mit dem potentiell auftretenden Kratzen arrangieren können oder sich nicht davor scheuen, die Switches zu ölen.
Zum Shop: Trust GXT 863 Mazz
Weiter geht es mit dem Gaming-Headset Trust GXT 433 Pylo, das aktuell für 39 Euro* zu haben ist. In diesem Preisbereich will das Pylo mit hohem Tragekomfort, gutem Klang und integrierter Fernbedienung punkten.
Relativ unauffälliges Gaming-Headset ist gut verarbeitet
Der Lieferumfang fällt ähnlich schmal wie bei der Mazz aus, allerdings befindet sich noch ein Klinken-Verlängerungskabel sowie etwas Papierkram und ein Aufkleber mit im Karton. Trust hat auch hier bei der Verpackung angesichts aktueller Klimaschutzdebatten die Hausaufgaben vergessen. Das Headset sitzt in einer großen Schale aus Kunststoff und auch das Verlängerungskabel ist in einer Tüte eingepackt. Das geht im Jahr 2021 besser.
Das Verlängerungskabel kommt nicht von ungefähr, denn das mit Stoff ummantelte Kabel am Headset ist lediglich einen Meter lang. Das ergibt am Notebook sogar Sinn und verhindert unnötig viel Kabelsalat, zumal die meisten Notebooks sowieso auf einen Kombi-Klinkenanschluss setzen. Wer möchte, kann das Trust Pylo dank Klinkenanschluss auch problemlos an Konsole, Smartphone oder Tablet nutzen. Am PC wird die Y-Verlängerung hingegen obligatorisch, wenn man nicht wie Gollum auf dem Stuhl hängen möchte. Schade: Da das Kabel nicht komplett abnehmbar und somit austauschbar ist, stellt es wie bei vielen anderen günstigeren Headsets auf Dauer eine Schwachstelle dar.
Das Design des Trust Pylo ist für ein Gaming-Headset vergleichsweise schlicht. Schwarze Flächen mit mattem Finish bestimmen das Erscheinungsbild. Das ist gut, denn die Flächen sind nicht anfällig für Kratzer oder Fingerabdrücke. An den Ohrmuscheln hat Trust zudem gummierte Elemente mit dem relativ unauffälligen weiß-grauen Trust-Logo angebracht. Eine RGB-Beleuchtung gibt es genauso wie eine optionale Software nicht. Der Mikrofonarm kann gerastert nach unten geklappt werden und der Kopfbügel ist stufenweise ausziehbar. Trotz Metallscharnier ist dieser zudem ziemlich flexibel.
Die Verarbeitung ist gut. Es gibt keine scharfen Kanten oder unsauberen Grate, allerdings merkt man an der Verwindungssteifigkeit des Kunststoffes, in welcher Preisklasse das GXT 433 Pylo boxt.
Hoher Tragekomfort dank ausreichend Polsterung
Beim Tragekomfort überzeugt das Pylo dank ordentlicher Polsterung an den Ohrmuscheln und auch am Kopfbügel. Die Polsterung besteht aus einem Memory-Schaum, der mit Protein-Leder überzogen ist. Leider sind die Polster nicht austauschbar – zumindest machte es im Test trotz hohem Kraftaufwand den Eindruck, als wäre das nicht vorgesehen.
Der Anpressdruck ist ausreichend hoch, aber nicht zu fest. Das Headset bleibt also auch auf dem Kopf, wenn ihr euch mal kopfüber beugt oder im Takt zu dem Sound eures Trust Dixxo (Test) wippt.
Höhenbetonter Klang trifft saubere Sprachqualität
Der Klang des Pylo fällt eher weniger neutral aus. Die Höhen werden stark betont, die Tiefen fallen im Vergleich dazu etwas zu mager aus. Da das Pylo aber auch kein audiophiler Studiokopfhörer, sondern ein Gaming-Headset sein will, geht der Klang durchaus in Ordnung. Aus diesem Grund habe ich noch eine Runde CS:GO angeworfen. Schön: Die Ohrmuscheln schirmen gut ab und ihr könnt euch komplett auf das Spielgeschehen konzentrieren. Tatsächlich bringen euch die Höhen im Spiel einen Vorteil, denn Schritte der Gegner lassen sich ziemlich schnell und präzise wahrnehmen. Für epische Singleplayer-Abenteuer fehlt es für meinen Geschmack dann aber doch ein bisschen an Bass.
Und wie sieht es mit der Sprachqualität aus? Die ist erstaunlich gut für ein Gaming-Headset in dieser Preisklasse, wie unsere Aufzeichnung zeigt. Die Stimme wird klar und deutlich wiedergegeben. Selbst bei Störgeräuschen wie Tastengeklimper oder einem Staubsauger kommt es nicht zu Abbrüchen, die Stimme wird allerdings etwas dumpfer. Angesichts der Pop-Geräusche wäre ein passender Filter jedoch eine sinnvolle Option für den Lieferumfang gewesen.
Fazit: Trust GXT 433 Pylo
Das Trust GXT 433 Pylo ist zum Preis von aktuell 39 Euro* ein faires Angebot. Es punktet im Test mit einer soliden Verarbeitung, einem hohen Tragekomfort und einem angenehm schlichten Design. Der Klang fällt höhenlastig aus, was euch vor allem bei kompetitiven Online-Games einen Vorteil bringt. Discord, Teamspeak und Co. steht angesichts der guten Sprachqualität ebenfalls nichts im Weg.
Für den exzessiven Musikgenuss ist das Pylo angesichts des schwachen Bassfundaments aber nicht so gut geeignet. Da Trust keine Software inkl. Equalizer anbietet, könnt ihr das Klangbild auch nicht so einfach anpassen. Ich hätte genauso wie die Langlebigkeit zudem über ein abnehmbares Kabel gefreut.
Zum Shop: Trust GXT 433 Pylo
Stand: Oktober 2021