Tim Cook bezog sich dabei auf Nutzer*innen, die unbedingt Apps aus anderen Quellen als dem Apple App Store auf ihrem iPhone installieren wollen. Beim iPhone stünden aber „Sicherheit und Datenschutz“ an erster Stelle.
Aktuell muss Apple seine Geschäftspraktiken rund um den App Store auf vielen Märkten verteidigen und überall erklären, warum iPhone-Nutzer*innen ihre Apps nicht auch von anderen Quellen beziehen können. Anfang November verkündete Craig Federighi, Apples Senior Vice President of Software Engineering, dass Sideloading der „beste Freund von Cyberkriminellen“ sei.
CEO Tim Cook hat jetzt in einem Interview ins gleiche Horn gestoßen und empfiehlt Nutzer*innen, denen dieses Feature so wichtig ist, lieber ein Android Smartphone zu kaufen.
„…, wenn Sie Sideloaden möchten, können Sie ein Android-Handy kaufen. Diese Wahl besteht, wenn Sie in den Mobilfunk-Shop gehen. Wenn Ihnen das wichtig ist, dann sollten Sie ein Android-Handy kaufen.“
Der Apple-CEO ging dabei noch einen Schritt weiter und verglich die App Store Einschränkungen mit Sicherheitsgurten und Airbags in Autos. Ein Beispiel das nur teilweise passend ist, da Autohersteller einst gesetzlich gezwungen werden mussten, Sicherheitsgurte einzubauen.
„Aus unserer Sicht wäre es so, als ob wir ein Automobilhersteller wären, der [einem Kunden] sagt, dass er keine Airbags und Sicherheitsgurte ins Auto einbauen soll. Er würde nie daran denken, dies in der heutigen Zeit zu tun. Es ist einfach zu riskant, das zu tun.“
Auf der einen Seite kann ich dieser Argumentation folgen. Wenn deine Software nur von einer Quelle kommen kann (Apple App Store) und du diese eine Quelle gut überwachst, dann sind deine Geräte sicher – zumindest sicherer als die deiner Mitbewerber.
Auf der anderen Seite ist der App Store ist eine gigantische Einnahme-Quelle für Apple. Die Kategorie „Dienste und Services“ liefert nach dem iPhone den zweitgrößten Umsatz für Apple – mehr als Mac-Verkäufe oder Wearables. So ganz altruistisch ist die Aussage des Apple-CEO also auch nicht.
Apple CEO besitzt Crypto-Währung und ist interessiert in NFTs
In dem gleichen Interview gab Tim Cook übrigens zu, dass er einen Teil seines privaten Vermögens in Crypto-Währungen investiert hat. Er möchte damit keine Investment-Tipps geben. Für ihn ist das ein Teil eines „diversifizierten Portfolios“.
Im selben Atemzug musste der Apple-CEO aber auch gleich klarstellen, dass Apple keine Pläne hat, einen Teil seines Bar-Vermögens in Crypto zu investieren oder „in unmittelbarer Zukunft“ seinen Kunden zu erlauben, mit Crypto zu bezahlen.
Auf die Frage nach NFTs sagte Cook, dass er sie „interessant“ finde, aber dass „es eine Weile dauern wird, bis sie für den Mainstream […] geeignet sind“.
Ich hoffe ja persönlich, dass letzteres niemals passiert oder wie mein Kollege Hannes das so passend beschrieben hat: „Was gibt es auch an teuren jpg, die tonnenweise Ressourcen benötigen, nicht zu mögen?“
Android Smartphones bei uns im Shop
Quelle & Bilder: DealBook (Twitter) & WebSummit 2021