Das Arctis Prime ist das einzige Headset aus SteelSeries neuer Prime-Serie. Es ist mit austauschbaren Ohrpolstern und ansteckbaren Kabeln angenehm modular aufgebaut und setzt sonst eher auf bodenständige Features und eine bewährte, schlichte Optik. Im Alltag kann es durchaus überzeugen, bringt allerdings auch unnötige Eigenheiten mit.
Das gefällt uns
- schlichtes Design
- sehr gute Verarbeitung
- widerstandsfähige Oberfläche
- austauschbare Ohrpolster
- ansteckbares Kabel
- ausziehbares Mikrofon
- hoher Tragekomfort
- neutraler Klang
- gute Sprachqualität
- kompatibel mit PC, Xbox, PlayStation & Nintendo Switch
- langes Kabel
Das gefällt uns nicht
- kein USB-Anschluss
- fehlende Software-Unterstützung
- kein ausziehbarer Kopfbügel
Bei den Gaming-Headsets steht die Arctis-Serie in allen Farben und Preisbereichen seit jeher bei SteelSeries für Tragekomfort, guten Klang und Kompatibilität. Im Vergleich kabelloser Gaming-Headsets ist das Arctis Pro Wireless (Vergleich) für mich sogar eines der besten Headsets, mittlerweile allerdings schon etwas in die Jahre gekommen. Das Arctis Prime ist mit aktuell 90 Euro* eher im Bereich der unteren Mittelklasse angesiedelt.
Die Prime-Serie wird nun ein neuer Ableger in SteelSeries Sortiment, wobei das Arctis Prime angesichts der Bauart nicht aus der Reihe fällt und auch hinsichtlich der Designsprache Zurückhaltung ausübt. Wie die Gaming-Mäuse (Test) wurde es zusammen mit professionellen E-Sportler*innen entwickelt. Wie die Tabelle mit den technischen Daten verrät, verzichtet das Gaming-Headset auf überflüssigen Schnickschnack und setzt eher auf das Wesentliche:
Das Gaming-Headset verzichtet im Vergleich zu den Gaming-Mäusen der Prime-Serie bei der Verpackung leider nicht komplett auf Kunststoff.
Zum Lieferumfang gehören neben dem Headset und etwas Papierkram noch ein Mini-USB-AB auf Klinke- sowie ein Y-Klinkenkabel. Außerdem packt SteelSeries noch einen Pop-Filter für das Mikrofon mit in den Karton.
SteelSeries Arctis Prime ist schlicht und stabil
Wer schon mal ein Headset von SteelSeries in den Händen gehalten hat, wird die Designsprache beim Arctis Prime sofort wiedererkennen. Das Arctis Prime verzichtet allerdings auf jegliche Auffälligkeiten und ist einfach nur mattschwarz. RGB-Ring, Kontrastnähte oder farbliche Details? Nicht beim Arctis Prime. Die seitlich angebrachten, magnetischen Kappen mit dem SteelSeries-Logo lassen sich aber auch abnehmen und durch farbefrohere Derivate ersetzen.
Was SteelSeries an Verspieltheit spart, trifft allerdings nicht auf die Verarbeitung zu. Das Arctis Prime ist dank Metall-Kopfbügel und -Gelenken sehr stabil, es bleibt aber trotzdem flexibel. Auch sonst macht die Verarbeitung einen sehr guten Eindruck und die mattschwarze Oberfläche der Ohrmuscheln ist resistent gegen Kratzer und Fingerabdrücke. Die Ohrmuscheln und das Verbindungsstück zwischen Kopfbügel und Ohrmuscheln bestehen aus Kunststoff.
Ebenfalls vorbildlich: Die Ohrpolster sind einfach austauschbar und alle Kabel abnehmbar. Vorprogrammierte Sollbruchstellen in Form von Kabelbrüchen können dir beim Arctis Prime also nicht unterkommen.
Straffer Sitz, hoher Tragekomfort
Wie bei allen Gaming-Headsets von SteelSeries ist der Kopfbügel leider nicht ausziehbar, lässt sich aber über ein Gummiband mit Klettverschluss etwas justieren. Die Ohrmuscheln sind (zumindest für meine großen Ohren) ausreichend groß dimensioniert und tief, sie setzen zudem auf ein Gelenk zum Drehen und Neigen. Das sorgt nicht nur für einen höheren Tragekomfort, sondern gleichzeitig auch dafür, dass sich das Headset flach zusammenklappen lässt. Die Ohrmuscheln können allerdings nicht nach innen geknick werden.
Frisch vom Stapel gefallen sitzt das Arctis Prime mit den Ohrpolstern aus Kunst- bzw. eher Protein-Leder zudem noch relativ stramm.
Seltener Mini-USB-AB-Anschluss
Bei den Anschlüssen ist SteelSeries etwas eigen unterwegs. Das Arctis Prime hat einen proprietären Mini-USB-AB- sowie einen normalen 3,5mm-Klinkenanschluss. Angesichts des Lieferumfangs kannst du das Headset via Mini-USB-AB auf Klinke-Kabel mit deiner Konsole und dem zusätzlichen Y-Splitter mit deinem PC verbinden. Warum SteelSeries keinen normalen Micro- oder USB-C-Port verwendet, erschließt sich mir nicht.
Mit dem zweiten Klinkenanschluss kannst du sogar noch ein weiteres Headset mit dem Arctis Prime verbinden – quasi eine Daisy-Chain wie bei Displays. Ob das im Alltag ein brauchbares Features ist, sei mal dahingestellt, aber es funktioniert zumindest. Die Lautstärke ist beim zweiten Headset allerdings deutlich geringer.
Software wird nicht unterstützt
Zur Software gibt es leider nicht viel zu sagen, denn das SteelSeries Arctis Prime wird aufgrund der analogen Verbindung via Klinke auch nicht von der GG-Software unterstützt. Damit entfallen ebenfalls alle Einstellungsmöglichkeiten via softwareseitigem Equalizer.
An den Kopfhörern selbst befinden sich lediglich zwei Einstellmöglichkeiten an der linken Ohrmuschel: Ein Rad zum Anpassen der Lautstärke und eine Taste zum Stummschalten des Mikrofons. Es gibt keine aktive LED am Mikrofon, die dir anzeigt, dass das Mikrofon deaktiviert ist.
Neutraler Klang mit leichter Sibilanz
Das SteelSeries Prime setzt auf ein neutrales Klangbild. Tiefen und Mitten werden von den Treibern besonders gut getroffen, nur bei den Höhen ist das Klingbild nicht 100%ig akkurat. So neigen S-Lauten minimal zum Zischen. Besonders deutlich wird das im Test bei der Wiedergabe der Flac von Nils Lofgren mit „Keith Don’t Go“.
Insgesamt ist die Bühne für ein geschlossenes Headset aber gut und Instrumente lassen sich relativ genau differenzieren. Auch bei CS:GO hatte ich keine Probleme damit, Gegner ziemlich genau zu lokalisieren.
Klare Sprachqualität trotz analoger Verbindung
Das Mikrofon ist ausziehbar und besitzt einen flexiblen Hals, der es fest in der gewünschten Position hält. Ich habe wie immer eine Testaufnahme mit dem Pop-Filter und diversen Störgeräuschen gemacht, damit du dir selbst einen Endruck von der Aufnahmequalität verschaffen kannst.
Aufnahme – SteelSeries Arctis Prime via Klinke
Tatsächlich kann das Arctis Prime mit einer klaren und gut verständlichen Aufnahme überzeugen. Obwohl via Klinke eine softwareseitige Reduzierung von Nebengeräuschen entfällt und und die Geräuschunterdrückung nur über die Richtcharakteristik realisiert wird, ist meine Stimme trotz mechanischer Tastatur und Staubsauger noch gut verständlich. Die Aufnahme wirkt allerdings etwas zu leise.
Aufnahme – Corsair HS60 Haptic via USB
Aufnahme – Creative SXFI Gamer via USB
Aufnahme – Razer Kraken V3 HyperSense via USB
Aufnahme – Zalman ZM-MIC1 via Klinke
Zum Vergleich habe ich hier noch ein paar Aufnahmen aus Tests von anderen Gaming-Headsets sowie eine Aufnahme mit dem Ansteckmikrofon Zalman ZM-MIC1, das ebenfalls via Klinke angeschlossen ist. Gerade beim Corsair HS60 Haptic (Test) und Creative SXFI Gamer (Test) hat meine Stimme mehr Volumen, ist präsenter, lauter und auch wärmer. Beide Headsets konnten in den Tests aber auch mit sehr guten Mikrofonen glänzen.
Im Vergleich zum Razer Kraken V3 HyperSense macht das Arctis Prime hingegen einen siginifikant besseren Job und die Aufnahme klingt nicht so nasal. Da sich das Mikrofon sehr nah am Mund befindet, ist zudem nicht so viel Hall vorhanden wir bei der Aufnahme via Zalman ZM-MIC1.
Fazit: SteelSeries Arctis Prime
Das Actris Prime macht zum aktuellen Preis von 90 Euro* vieles richtig. Dazu gehören unter anderem die sehr gute und robuste Verarbeitung, die angenehm schlichte Optik und auch die widerstandfähige, matte Kunststoffoberfläche. Das Arctis Prime setzt zudem auf ansteckbare Kabel und Ohrpolster aus Kunstleder, die sich einfach austauschen lassen. Das kommt vor allem der Langlebigkeit zugute, denn das Kabel gibt bei den meisten Gaming-Headsets zuerst den Geist auf, wenn die Rollen des Stuhls es ein paar mal überfahren haben.
Im Test hat mir ebenfalls der Tragekomfort gefallen, auch wenn es im Sommer sicherlich warm unter den Ohrmuscheln werden könnte und der Sitz anfangs noch etwas straff daherkommt. Für einige Nuter*innen könnte ein ausziehbarer Kopfbügel zudem eine bessere Lösung als das anpassbare Gummiband mit Klettverschluss darstellen. Das neutrale Klangbild und die hohe Aufnahmequalität des ausziehbaren Mikrofons überzeugen ebenfalls. Es ist allerdings schade, dass sich das Klangbild via hauseigener SteelSeries-GG-Software nicht anpassen lässt.
Generell fehlt eine softwareseitige Implementierung des Headsets komplett, was angesichts des analogen Anschlusses in Form des seltenen proprietären Mini-USB-AB-Formats auf Klinke aber keine Überraschung ist. Ein digitaler, richtiger USB-Anschluss wird hingegen erst beim Arctis 5 geboten. Trotzdem kann das Gaming-Headset mit einer hohen Kompatibilität aufwarten und ist mit PC, Xbox, PlayStation und Nintendo Switch nutzbar.
Insgesamt bekommst du mit dem Arctis Prime also ein ziemliches Allround-Talent, das abgesehen von kleinen Einschnitten besonders bei der robusten Verarbeitung und hohen Modularität heraussticht.
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*Stand: Januar 2022