LG hat einen riesigen 97″-Bildschirm mit OLED-Technik vorgestellt, der „cinematischen“ Klang durch eine vibrierende Schicht hinter dem Display erzeugen soll.
LG OLED.EX TV mit CSO: Good Vibrations?
CSO (Cinematic Sound OLED) nennt LG die Technologie. Hierbei kommt eine dünne Membran auf der Rückseite des Bildschirms zum Einsatz, die durch Schwingungen in der Lage sein soll, 5.1-Surround-Sound wiederzugeben. Ob dabei verschiedene Teile der Rückseite auch einzeln schwingen können und mit Wandreflexionen arbeiten, ist aber noch nicht genauer bekannt. Es dürfte zumindest vermutet werden, wenn LG einen 5.1-artigen Sound anstrebt, der aber nur direkt vom Bildschirm ausgeht.
Ganz neu ist die Idee zudem nicht: Sony hatte bereits 2019 einen Fernseher mit vibrierendem Panel vorgestellt. Dieser erzielte bei den englischsprachigen Kollegen von Rtings.com bessere Sound-Ergebnisse als die meisten Konkurrenten. Dafür kämpfte er den Messungen zufolge mit überdurchschnittlichen Störgeräuschen bei hoher Lautstärke. Im Gegensatz zum jetzt vorgestellten LG OLED.EX versprach Sony aber auch keinen 5.1-Sound.
5.1-Sound von einer Quelle: Kann das gelingen?
Heutzutage arbeiten bspw. viele Soundbars mit Wandreflexionen, um Surround-Lautsprecher bei Dolby-Atmos & Co. zu simulieren. Der Klang wird dabei in einem bestimmten Winkel und abgeändertem Frequenzgang an die Decke oder Wand gerichtet. Als Reflexion kommt er dann bei eurer Sitz- bzw. Hörposition an. Im Optimalfall klingt das in etwa so, als würde er tatsächlich von Lautsprechern über oder neben euch kommen.
Ganz ehrlich: Smarte Soundbars und TV-Modelle haben die letzten Jahre einen größeren Qualitätssprung gemacht als klassische Audio-Setups. Hersteller wie Samsung oder LG haben eben ganz andere Forschungs- und Entwicklungs-Budget als kleinere, alteingessene HiFi-Produzenten. Sennheiser hat mit der Ambeo ebenfalls eine tolle Soundbar im Programm, von deren Qualität wir uns zur IFA 2019 beim Probehören überzeugen konnten. Trotzdem ist Volumen im Klangkörper selten zu ersetzen. Zumindest die weitflächige Membran des LG-Displays macht hier aber Hoffnung auf einen vollen Klang.
Den werden dennoch nur die wenigsten Leute hören können. Mit einem Preis von mutmaßlich 25.000 US-Dollar soll der Bildschirm zum Ende des Jahres in den Handel kommen.
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via: The Verge, LG Display, Rtings.com