AMD Ryzen 7000 offiziell vorgestellt: Noch besser als erwartet

AMD Ryzen 7000 offiziell vorgestellt: Noch besser als erwartet

Nach diversen Leaks und Spekulationen hat AMDs CEO Lisa Su endlich die langerwarteten Ryzen-7000-Prozessoren vorgestellt. Die CPUs basieren auf der neuen Zen-4-Architektur und sind nicht nur schneller als die Vorgänger, sondern teilweise auch günstiger.

Wir haben in diesem Jahr bereits einige vermeintliche „Vorab-Infos“ zu den neuen CPUs von AMD gesehen. Neben dem Erscheinungsdatum standen auch Gerüchte zu den Preisen und der Verpackung im Raum. Im Mai hatte AMD auf der Computex zudem schon den neuen Sockel AM5 vorgestellt. Mit AM5 ändert AMD erstmals seit 2017 wieder den Sockel, alte Prozessoren lassen sich mit AM5 also nicht mehr nutzen. Dafür bringt er allerdings auch endlich im roten Lager PCI-5.0-und DDR5-Unterstützung an den Start. Intel hat beide Technologien bereits mit Alder-Lake im letzten Jahr eingeführt.

Optimiertes 5-nm-Verfahren von TSMC bringt 13% IPC-Zuwachs

Wie sieht es aber nun mit Ryzen 7000 aus? Generell gibt es dank optimiertem 5-nm-Verfahren von TSMC eine überraschend hohe durchschnittliche IPC-Steigerung von ca. 13% gegenüber Zen 3 und bis zu 5,7 GHz Takt. Gleichzeitig steigt die maximale TDP auf 170 Watt an. Anhand der bisherigen Informationshäppchen in Form eines CineBench-Ergebnisses war man eher von 9% IPS-Zuwachs ausgegangen, bei Games skaliert die neue Architektur aber deutlich besser.

Ryzen 5 7600X schlägt Intel Core i9-12900K

Laut AMD erreichen alle neuen CPUs – selbst der kleine Ryzen 5 7600X – eine bessere Single-Core-Performance (SCP) im GeekBench 5.4 als der Intel Core i9-12900K. Die SCP ist vor allem wichtig für Games, wobei die Darstellung bei einigen Folien bewusst so gewählt wurde, dass die Y-Achse nicht bei 0 startet und der absolute Leistungsunterschied (135 Punkte beim Ryzen 5 7600X und 235 Punkte beim Ryzen 9 7950X) visuell größer erscheint als er eigentlich ist. In konkreten Spielen fällt der Unterschied zwischen Ryzen 5 7600X und Intel Core i9-12900K dann mal so mal so aus.

Im Vergleich mit Ryzen 5000 hat AMD 22 Benchmarks von einem Ryzen 7 5800X mit DDR4-3600 sowie einem Ryzen 7 7700X mit DDR5-6000 präsentiert. Beide wurden jeweils auf 4 GHz fixiert. Je nach Benchmark fällt die Leistungssteigerung unterschiedlich hoch aus. Sind es in GTA 5 bspw. nur 4%, stehen bei Watchdogs Legion satte 24% mehr auf der Uhr. Spannend ist zudem die Leistung in Anwendungen. Im Vergleich mit Intels Alder-Lake-Flaggschiff ist der Ryzen 9 7950X deutlich schneller, aber auch den Ryzen 9 5950X lässt die neue Highend-CPU weit hinter sich.

Bis zu 74% mehr Leistung bei gleichem Verbrauch im 65W-Segment

Besonderes Augenmerk liegt aber nicht nur auf der Mehrleistung bei maximaler TDP, sondern auch auf der deutlich höheren Effizienz der Einstiegs-CPUs. Bei einem Verbrauch von 65 Watt erreicht Zen 4 gegenüber der Vorgänger-Generation bis zu 74% mehr Leistung bei gleichem Verbrauch. Die neuen CPUs verfügen ebenfalls über eine integrierte Grafikeinheit auf RDNA-2-Basis, zu der AMD allerdings noch keine konkreten Infos verraten hat.

Bei der Preisgestaltung hatte AMD ebenfalls ein paar Überraschungen parat. Folgende vermeintliche Preise standen nämlich bisher im Raum:

  • Ryzen 9 7950X (16K/32T) – 799+ USD
  • Ryzen 9 7900X (12K/24T) – 549+ USD
  • Ryzen 7 7700X (8K/16T) – 299 USD
  • Ryzen 5 7600X (6K/12T) – ?

Die finalen Preis sehen hingegen etwas anders aus. So ist die UVP vom Flaggschiff mit 699 USD immerhin 100 USD günstiger als bisher angenommen. Anscheinend hatte man sich hier auch an der UVP von 799 USD für den Vorgänger Ryzen 9 5950X orientiert. Angesichts des aktuell schwachen Euro-Kurses ist allerdings noch unklar, ob es einen Preisaufschlag in Europa geben wird.

Architektur Kerne/
Threads
Takt
Basis/Turbo
L3 TDP iGPU UVP
AMD
Ryzen 9
7950X
Zen 4 16/32 4,5/5,7 GHz 64 MB 170 W RDNA 2 699 USD
AMD
Ryzen 9
5950X
Zen 3 16/32 3,4/4,9 GHz 64 MB 105 W 799 Euro (799 USD)
AMD
Ryzen 9
7900X
Zen 4 12/24 4,7/5,6 GHz 64 MB 170 W RDNA 2 549 USD
AMD
Ryzen 9
5900X
Zen 3 12/24 3,7/4,8 GHz 64 MB 105 W 549 Euro (549 USD)
AMD
Ryzen 7
5800X3D
Zen 3 8/16 3,4/4,5 GHz 32+64 MB 105 W 489 Euro (449 USD)
AMD
Ryzen 7
5800X
Zen 3 8/16 3,8/4,7 GHz 32 MB 105 W 449 Euro (449 USD)
AMD
Ryzen 7
7700X
Zen 4 8/16 4,5/5,4 GHz 32 MB 105 W RDNA 2 399 USD
AMD
Ryzen 7
5700X
Zen 3 8/16 3,4/4,6 GHz 32 MB 65 W 299 USD
AMD
Ryzen 5
7600X
Zen 4 6/12 4,7/5,3 GHz 32 MB 105 W RDNA 2 299 USD
AMD
Ryzen 5
5600X
Zen 3 6/12 3,7/4,6 GHz 32 MB 65 W 299 Euro (299 USD)
AMD
Ryzen 5
5600
Zen 3 6/12 3,5/4,4 GHz 32 MB 65 W 199 USD
AMD
Ryzen 5
5500
Zen 3 6/12 3,6/4,2 GHz 16 MB 65 W 159 USD

AMD EXPO ist Gegenstück zu Intel XMP

Im Gegensatz zu Intel bietet AMD mit Zen 4 und dem neuen Sockel AM5 allerdings keine Option für die neuen CPUs in Verbindung mit dem alten DDR4-Ram an. Bei den Boards wird es zum Anfang nur zwei X670-Chipsätze geben. Im Oktober folgen dann B650 und B650E, die sich eher an den Mainstream richten. Mit den neuen Boards führt AMD zudem auch EXPO ein, quasi das Gegenstück zu Intels XMP-Technologie für die RAM-Übertaktung. Laut AMD sorgt EXPO für bis zu 11% mehr Leistung in Spielen.

AMD plant den Marktstart am 27. September mit den vier CPUs, weitere CPUs dürften wie bei Zen 3 später folgen. Wir sind zudem gespannt, was Intel AMD mit Raptor-Lake entgegensetzen wird.

Freut ihr euch schon auf AMD Ryzen 7000 oder wartet ihr lieber noch die Tests ab? Schreibt es uns im Kommentarbereich.

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via Computerbase
Fotos: Computerbase

Veröffentlicht von Alexander

Die Leidenschaft fürs Zocken wurde bereits in den frühen 90ern mit Bubble Bobble am Sega Master System II geweckt. Spielt mittlerweile hauptsächlich am PC und hätte gerne viel mehr Zeit, um sich seinem ständig wachsenden Pile of Shame zu widmen.

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