Bei jedem Gerät, das für einen Test bei uns aufschlägt, stellt sich unweigerlich eine Frage: Was kannst du eigentlich? Und ganz ehrlich: Als das Swift X auf dem Tisch vor mir stand, wusste ich erst nicht so richtig etwas damit anzufangen. Ein Notebook wie viele andere auch. Aber tatsächlich hat es mich im Test überrascht.
Das Acer Swift X gibt es in diversen Varianten. Unter anderem mit Core i7 der 12. Generation, Intel-Arc-Grafikkarte oder WQXGA-Display (2560 x 1600px). Hier steht nun die Variante mit Core i5 der 11. Generation und 16″-Full-HD-Display.
Was lässt sich ausschließen?
Auf Höchstleistung ist es nicht getrimmt, denn dazu verlangen die aktuellen Programme mehr Leistung als es das Swift X in unserer getesteten Ausstattung bietet. Gaming? Jein. Es hat zwar eine RTX 3050, aber bei den ganz aktuellen AAA-Titeln mit Open-World wird die schnell an ihre Grenzen kommen – optimierte Games wie Diablo 4 mit Upsampling-Unterstützung mal außen vor gelassen. Ältere Titel wie CS:GO sind ebenfalls kein Problem.
Acer Swift X bei NBB
Was kann man dann mit dem Acer Swift X machen?
Nun. Es hat ein ziemlich gutes Display. Mehr als 300 nits wird es in der Spitze hell, genauer gesagt sind es 322 nits. Das ist ordentlich und damit lässt sich gut arbeiten – auch im Freien und in hellen Umgebungen. Dank der matten Oberfläche halten sich Reflexionen in Grenzen. Die Helligkeit fällt nach unten hin ab. Unten rechts beträgt der Maximalwert 275 nits. Bei hellen Hintergründen fällt der Unterschied zur Mitte bei genauem Hinsehen schon auf.
Das Wichtigste ist aber die Farbraumabdeckung: Ein Thema, das für die meisten User völlig irrelevant ist. Für kreative Nutzende aber nicht.
sRGB ist im Alltag der wichtigste Farbraum. Der wird ab Werk zu 99% abgedeckt. Das rosa Einhorn auf TikTok ist also wirklich rosa. Für Kreative sind die komplexeren Farbräume AdobeRGB und DCI-P3 wichtiger. Denn sie bieten bei einer hohen Abdeckung die Gewähr, dass die Farben zum Beispiel gedruckt genauso aussehen wie am Display. Beide Farbräume werden zu 78% abgedeckt.
Heißt im Klartext: Für den absoluten Profi-Bereich reicht es nur bedingt. Für ambitionierte Freizeitanwender ist es genau richtig. Die Abdeckung rangiert also im Grenzbereich zwischen Amateur und Profi. Auch die Farbtreue kann sich mit einem durchschnittlichen Delta-E von 0,41 sehen lassen. Falls es dich interessiert, habe ich dir hier den vollständigen Bericht der Displaymessung als pdf-Datei verlinkt.
Eine Kalibrierung ist also in keiner Weise notwendig. Das kommt leider viel zu selten vor.
Display, RTX 3050, 16 GB RAM und eine ordentliche CPU sind ein gutes Gespann. Bildbearbeitung geht flott von der Hand. Gleiches gilt für Videoschnitt.
Selbst mit Effekten werden Dateien schnell gerendert. Für einen Hollywood-Streifen reicht es nicht, aber alles, was im Bereich Social-Media angesiedelt ist, ist kein Problem.
Und das alles steckt in einem Aluminium-Gehäuse, dass das Swift X sehr robust macht. Du kannst es also bedenkenlos überall mit hinnehmen. Für längere Ausflüge solltest du aber das schlanke Netzteil mitnehmen. Der Akku hält max. sieben Stunden durch. Im Alltag dürften es bei verschiedenen Office-Programmen und Surfen eher vier bis fünf Stunden sein.
Ein wichtiger Punkt ist natürlich Nachhaltigkeit. Es gibt Firmen, bei denen lassen sich RAM und SSD nicht aufrüsten (mir fällt da eine gewisse Firma aus Cupertino ein). Acer bietet bei vielen Notebooks die Möglichkeit, durch Aufrüsten und Erweitern für eine längere Lebensdauer zu sorgen.
Zwölf kleine Torx-Schrauben stehen dem Zugriff auf das Innenleben im Weg. Hast du sie gelöst, dann kannst du ganz einfach die Bodenplatte mit einem kleinen Plastikhebel öffnen und abheben.
Dazu gibt es mit Thunderbolt 4 auch einen sehr fixen Anschluss. USB-A 3.2 Gen1 gibt es 2x und HDMI 2.0 ist auch am Start. Dazu kommt noch ein 3,5mm-Klinkenanschluss für ein Headset. Die SSD ist mit 2500 MB/s Lesen und 1212 MB/s Schreiben (CrystalDisk-Benchmark) nicht die allerschnellste auf diesem Planeten, aber im Alltag wirst du davon nicht viel bemerken.
Noch ein paar Worte zur Tastatur. Die macht einen ordentlichen Job. Für meinen Geschmack ist der Druckpunkt zwar etwas zu weich, aber ich konnte auf ihr problemlos einen längeren Text – nämlich diesen – schreiben. Das Touchpad ist angenehm groß und reagiert präzise auf der gesamten Fläche auf gemachte Eingaben. Windows Hello, also die Entsperrung per Gesichtserkennung, gibt es leider nicht. Dafür aber einen Fingerabdruckleser.
Was bleibt übrig, Acer Swift X? Eine Menge kreative Sachen.
Mit einem Preis von derzeit 799 Euro kommt das ganze Paket zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Du bekommst dafür ein echtes Allround-Notebook, das auch noch auf absehbare Zeit genügend Leistung bietet.
Acer Swift X bei NBB
*Stand: 27.06.2023