Reichen aktuelle Highend-CPU-Kühler aus, um den Intel Core i9-13900K effizient zu kühlen? Dieser Herausforderung stellen sich die beiden neuen Dark Rock Pro 5 & Dark Rock Elite, deren Vorgänger Dark Rock Pro 4 und der Noctua NH-D15 chromax.black in diesem Vergleich.
Wer eine aktuelle Flaggschiff-CPU wie den Intel Core i9-13900K sein Eigen nennt, muss nicht zwangsweise zu einer AiO greifen. Zumindest nicht, wenn es um die Kühlleistung in Spielen geht. Im Spiele-Stresstest unseres AiO-Vergleichs hat zumindest der Dark Rock Pro 4 (DRP4) nur mit marginalem Throttling von 1% zu kämpfen gehabt. Im anderweitigen Stresstest sah es hingegen anders aus. Hier kam es mit max. 28% Drosselung bei dauerhafter Belastung zu einem Leistungsabfall beim Intel Core i9-13900K.
TDP als grobe Richtlinie der CPU-Hersteller
Doch wie sieht es bei den beiden Nachfolgern aus? Immerhin ist der DRP4 mit 250W TDP spezifiziert. Beim Dark Rock Pro 5 sind es 270W, beim Dark Rock Elite sogar 280W TDP. Das sollte doch für Intels Flaggschiff-CPU mit 125W TDP locker reichen, oder nicht?
Das kommt darauf an: Im Stresstest verbraucht der Core i9 teilweise über 300 Watt, dann liegt die Last aber auch komplett auf dem Prozessor. Beim Zocken liegt die Gesamtleistungsaufnahme (in unserem Beispiel) hingegen irgendwo zwischen 135 und 150 Watt. Die angegebenen 125W sind also eher ein „wohlwollender Mittelwert“ von Intel. Höhere Leistungsspitzen kann es jedoch auch in Spielen geben – und die gilt es entsprechend abzufedern. Ausgehend von vielen Standards und Messmethoden macht Noctua erst gar keine konkreten Angaben zur TDP-Kühlleistung und auch die Angaben von be quiet! sind eher als grobe Richtlinie zu verstehen.
Was viele nicht auf dem Schirm haben: Beim Zocken liegt die höchste Last fast immer auf der Grafikkarte, deshalb sind der Verbrauch der CPU und somit auch die Wärmeentwicklung deutlich geringer. Ein potenter Luftkühler ist also oft ausreichend. CPU-Kühler bringen gegenüber AiOs zudem ein paar Vorteile mit sich:
- Sie müssen nicht gewartet werden. Das Nachfüllen von Kühlflüssigkeit ist nicht notwendig und eine Pumpe ist als mechanisch potentiell anfälliges Bauteil ebenfalls nicht vorhanden.
- Sie werden unabhängig vom Gehäuse auf der CPU platziert. Bei AiOs muss nämlich auf eine korrekte Montage des Radiators geachtet werden. Gerade bei großen Gehäusen (wie z.B. dem Fractal Torrent) können die Schläuche dann schon mal zu kurz sein.
- Selbst teure CPU-Kühler befinden sich preislich eher am unteren Ende von AiO-Wasserkühlungen.
- Es kann kein Wasser austreten.
- Der Bereich um den Sockel wird dank der Lüfter ebenfalls kühl gehalten.
- Über Mounting-Kits können die Kühler selbst bei einem Mainboard-Wechsel weitergenutzt werden (z.B. über den Kontakt von be quiet! erwerbbar).
Testsystem im be quiet! Shadow Base 800 FX
Doch kommen wir zum eigentlichen Vergleich. Diesmal haben wir uns für einen Testaufbau im neuen Shadow Base 800 FX entschieden. Der Midi-Tower von be quiet! sieht nicht nur schick aus, sondern bietet ab Werk auch einen guten Airflow dank vier verbauten Light Wings 140mm PWM-Lüftern. Das komplette Testsystem sieht wie folgt aus:
- CPU: Intel Core i9-13900K
- Mainboard: Gigabyte Z690 Aorus Ultra
- RAM: G.SKILL Trident Z5 RGB Silber 32GB Kit (2x16GB) DDR5-6000 CL36
- GPU: INNO3D GeForce RTX 4090 3X OC
- Netzteil: be quiet! Straight Power 12 Platinum 1000W
- Hauptspeicher: Seagate Firecuda 530 500GB
- Gehäuse: be quiet! Shadow Base 800 FX
- BIOS-Version: F27 vom 12.09.2023 (8AADL004)
- Windows 11 Pro (22H2)
- Nvidia-Treiber-Version: 537.42
Anbei zudem eine Übersicht der getesteten Kühler:
Kühler | Verbaute Lüfter | RGB | Höhe | Preis |
be quiet! Dark Rock Pro 4 | 1x 135mm 1x 120mm |
nein | 163mm | 84,26 Euro* |
be quiet! Dark Rock Pro 5 | 1x 135mm 1x 120mm |
nein | 168mm | 96,90 Euro* |
be quiet! Dark Rock Elite | 2x 135mm | ja | 168mm | 108,90 Euro* |
Noctua NH-D15 chromax.black | 2x 140mm | nein | 165mm | 119,90 Euro* |
Stresstest und Gaming als unterschiedliche Nutzungsszenarien
Für diesen Vergleich haben wir uns zwei unterschiedliche Szenarien angeschaut:
- Belastung: AIDA64 (Systemstabilitätstest); Dauer: ca. 10 Minuten
- Gaming: Cyberpunk 2077 (3840x2160px / Grafik-Preset: Raytracing Overdrive, FG: An, DLSS: Performance); Dauer: ca. 10 Minuten
Der Lautstärkemesser wurde ca. 1m entfernt positioniert. Die Raumtemperatur betrug während der Tests ca. 22°C. Nach jedem Durchlauf wurde das Zimmer für 5 Minuten gelüftet, um gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen.
Der Stresstest via AIDA64 ist kein realitätsnaher Benchmark, eignet sich aber gut dazu, um die maximale Performance der CPU-Kühler auszuloten. Der Gaming-Use-Case dürfte hingegen nah an dem sein, was Nutzende einer solchen CPU dem Kühlsystem abverlangen. In 4K-UHD-Auflösung liegt die meiste Belastung zwar auf der Grafikkarte, aber kaum jemand wird Hunderte Euro für eine CPU ausgeben, um dann in Full HD unterwegs zu sein. Die Ausnahme bilden Games wie CS:GO, Fortnite und Co. Hier liegt zwar mehr Last auf der CPU, allerdings sind die Titel insgesamt eher anspruchslos, was die Hardware betrifft. Unsere Benchmarks zum Core i9 findest du hier.
Die Lüfter aller CPU-Kühler wurden im Benchmark immer direkt am Mainboard angeschlossen und die Lüftersteuerung lag somit auch beim Board.
Auswertung via HWInfo und Excel mit Hindernissen
Die Protokollierung der Messwerte wurde mit HWInfo64 durchgeführt. Bei Intels neuen CPUs der Raptor-Lake-S-Generation gibt es allerdings eine kleine Stolperfalle: Die Prozessoren besitzen Performance- und Efficiency-Kerne (P- & E-Kerne), die nicht nur unterschiedliche Temperaturen, sondern auch unterschiedliche Taktraten erreichen. Da HWInfo64 Mittelwerte für alle insgesamt 24 Kerne bildet, mussten die jeweiligen mittleren effektiven Taktraten und Temperaturen manuell mit Hilfe von Excel errechnet werden. Da die P-Kerne höher takten, werden diese auch wärmer als die E-Kerne.
In diesem Vergleich haben wir uns die folgenden acht Parameter angeschaut:
- Kern-Temperatur (jeweils P-/E-Kerne)
- Effektiver Takt (jeweils P-/E-Kerne)
- CPU Package Power (CPU-Gesamt-Leistungsaufnahme)
- Lüfterdrehzahl (RPM)
- max. Throttling (%) via AIDA64 (Hinweis: Da es sich hier nicht um das durchschnittliche Throttling handelt, ist dieser Wert mit Vorsicht zu interpretieren)
- Lautstärke (dB) aus ca. 1m Entfernung
Bei der Auswertung gab es ebenfalls noch eine Hürde. So wurde zwar jeder Benchmark für ca. 10 Minuten durchgeführt, allerdings hat HWInfo Protokolle mit komplett unterschiedlicher Anzahl von Messwerten im gleichen Zeitraum erstellt. Beim Dark Rock Pro 4 standen nach dem Stresstest zum Beispiel nur knapp 90 Zeilen in der CSV-Datei, beim Noctua NH-D15 waren es hingegen über 160. Wir dachten erst, dass die Aufzeichnung bei ersterem früher abbrach, allerdings offenbarte der Blick auf die Zeitmarken, dass beim DRP4 lediglich weniger Messwerte mit größerem zeitlichem Abstand erstellt wurden.
Das Shadow Base 800 FX ist geräumig und durchdacht
Das Gehäuse hat be quiet! gerade erst auf den Markt gebracht und wir haben es uns bereits auf der Computex angeschaut. TBH: Das Shadow Base 800 FX dürfte für viele da draußen das optimale Gehäuse sein, wenn es um schickes Design, einen guten Airflow, aber auch Geräumigkeit und durchdachtes Kabelmanagement geht. Es ist etwas größer als normale Midi-Tower wie zum Beispiel das Define 7 von Fractal, bietet dadurch aber auch mehr Platz für eine vernünftige Kabelführung auf der Rückseite. Unsere RTX 4090 passte ebenfalls genauso problemlos in das Gehäuse wie der massige Noctua NH-D15 chromax.black mit versetztem Lüfter. Den ausführlichen Beitrag zum Shadow Base 800 findest du hier.
Montage: Deutliche Verbesserungen beim DRP5 und Dark Rock Elite
Anbei noch ein paar Bemerkungen zu den Kühlern selbst: Der be quiet! Dark Rock Pro 4 ist nicht für seine benutzerfreundliche Montage bekannt. Das liegt vor allem daran, dass der mittlere Lüfter vor der Montage noch einmal herausgenommen werden muss und die Brücke sowie die beiden Schrauben beim Anschrauben nur lose auf der unteren Kühlfläche liegen. Die Montage gestaltet sich bedeutend einfacher, wenn man den Kühler außerhalb des Gehäuses auf dem Mainboard montiert. Immerhin muss der bereits montierte vordere Lüfter auch in Kombination mit hohen RAM-Modulen normalerweise nicht demontiert werden. Für die Montage im Gehäuse mussten wir bei unserem Mainboard allerdings noch den Kühlkörper der SSD auf dem 1. M.2-Slot entfernen.
Bei Dark Rock Pro 5 und Elite hat be quiet! die Montage glücklicherweise stark vereinfacht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen wurden die Brücke und die Schrauben fest mit dem Kühlkörper verbunden. Ein nerviges Gesuche von heruntergefallenen Schrauben auf dem Mainboard gibt es also nicht mehr. Ebenfalls praktisch: Der mittlere Lüfter ist fest mit dem abnehmbaren und magnetischen Deckel verbunden. Die Drahtspangen entfallen damit. Gleichzeitig hat man einen neuen Schalter unter dem Deckel platziert. Hier lässt sich ein Quiet- oder Performance-Modus aktivieren. Letztendlich werden beim Quiet-Modus nur die Drehzahlen der Lüfter auf ca. 1450 RPM beschränkt. Im P-Modus werden bis zu 1900 Umdrehungen erreicht, die sich natürlich in einer höheren Lautstärke bemerkbar machen.
Fortgeschrittene Nutzende können die Umdrehungen in Abhängigkeit von der Temperatur natürlich auch einfach im BIOS oder via Hersteller-Software anpassen. Für Laien kann der immerhin gut unter dem abnehmbaren Rahmen erreichbare Schieberegler aber eine einfachere Option darstellen. Da man die Seitentür trotzdem öffnen muss, ist es jedoch nichts für den „täglichen Gebrauch“.
Der Dark Rock Elite setzt auf einen identischen Kühlkörper, es gibt aber noch einen RGB-Ring auf dem Deckel und der vordere Lüfter ist mit 135mm größer und etwas passender verkleidet als beim DRP5. Gleichzeitig lässt sich der Lüfter einfach über eine (allerdings recht starre) Schiene in der Höhe verstellen. Bei unserem Setup war das jedoch nicht notwendig.
Insgesamt gefällt mir das monolithische Design der neuen Kühler, denn sie wirken wie aus einem Guss und die Montage ist nur nicht nur leicht, sondern sogar im Gehäuse bei montierter Grafikkarte möglich.
Stresstest: Dark Rock Pro 5 und Elite sind besser als deren Vorgänger
Der Stresstest ist wie gesagt ein absolut gnadenloser Use-Case, der die CPU-Kühler an ihre maximale Leistungsgrenze bringt und dadurch offenbart, welcher Kühler das beste Kühlungspotential hat. In der Tabelle mit den Durchschnittswerten (errechnet aus dem Zeitraum ab ca. 2 Minuten bis zum Ende des Stresstests) wird direkt ersichtlich, dass der DRP4 in diesem Vergleich die höchsten Temperaturen bei den P- und E-Kernen verzeichnet. Gleichzeitig takten beide Kerne am niedrigsten, was auch durch das auftretende Throttling von maximal ca. 20% unterstrichen wird. Die beiden Lüfter sind auf 1500 RPM limitiert, dafür befindet sich der CPU-Kühler mit 39 dB aber hinsichtlich der Lautstärke eher im Mittelfeld.
Der neue Dark Rock Pro 5 schafft es im Performance-Modus, die P-Kerne im Durchschnitt 1,4°C und die E-Kerne 1,1°C kühler zu halten als der Vorgänger. Dabei können beiden Kerne im Schnitt deutlich höher Takten, vereinzelt treten aber auch Drosselungsspitzen von bis zu 20% auf. Obwohl die Lüfter mit gut 1600 RPM etwas höher drehen, ist der DRP5 mit 38,4 dB sogar etwas leiser als der Vorgänger.
Den Dark Rock Elite haben wir sowohl im P- als auch im Q-Modus in den Stresstest geschickt. Im P-Modus liegen die Temperaturen der P-Kerne auf dem gleichen Niveau wie beim DRP5, allerdings sind die E-Cores mit 88,2°C minimal kühler. Gleichzeitig können P- und E-Kerne etwas höher takten. Mit 39,5 dB wird der Dark Rock Elite im Performance-Modus allerdings auch am lautesten in diesem Vergleich. Kein Wunder, da die Lüfter mit 1900 RPM auch am schnellsten unterwegs sind.
Noctua bleibt Spitzenreiter
Im Quiet-Modus steigen die Temperaturen der P-Kerne um 0,6°C und die der E-Kerne sogar um 1,2°C im Mittel. Gleichzeitig werden die Taktraten etwas reduziert. Überrascht hat uns hingegen das Throttling von maximal 16%, allerdings ist der Wert auch mit etwas Vorsicht zu genießen, da es sich hier lediglich um einzelne Spitzenwerte handelt, die von AIDA64 protokolliert wurden. Wie hoch die Drosselung im Mittel ausfällt, ist hingegen unklar. Angesichts der gemittelten Taktraten müsste sie aber höher als bei DRP5 und Dark Rock Elite im P-Modus liegen. Mit 37,1 dB wird die Lautstärke auf Kosten der Kühlungsperformance allerdings auf einen sehr angenehmen Pegel reduziert.
Letzter Kühler in diesem Vergleich und immer noch ungeschlagen ist der Noctua NH-D15 in der schwarzen Ausführung chromax.black. Der CPU-Kühler ist wuchtig und besonders bei hohen RAM-Modulen wird ein breites Gehäuse fällig, da der vordere der beiden 140mm-Lüfter dann nach oben geschoben werden muss und deutlich über den Kühlkörper hinausragt. Trotzdem hält er die P- und E-Kerne des Intel Core i9-13900K am besten in Schach und liegt hier jeweils 2,4°C bzw. 2,2°C unter dem zweitplatzierten Dark Rock Elite bei gleichzeitig höherem Takt. Man merkt dem Kühler optisch aber an, dass er etwas in die Jahre gekommen ist. Zudem wird er mit 39,5 dB ebenfalls deutlich hörbar.
Gaming: Jeder CPU-Kühler bietet ausreichend Leistung
Wirklich interessant für die meisten da draußen wird es aber erst hier. Gaming ist nämlich das, was die CPU im Alltag normalerweise am meisten belastet. Gespielt wurde Cyberpunk 2077 in 4K-UHD (3840*2160px) im höchsten Preset „Raytracing Overdrive“. DLSS wurde im Modus „Performance“ genutzt, Frame Generation (FG) war ebenfalls aktiv. Es bleibt erwähnenswert, dass der Gaming-Stresstest mit einer Kombination aus Laufen, Kämpfen und Fahren durchgeführt wurde. Natürlich waren die jeweiligen Anteile nicht 100%ig identisch für jeden Durchlauf reproduzierbar. Die Durchschnittswerte sollten trotzdem eine tendenzielle Einschätzung der jeweiligen Kühlleistung zulassen.
Die Kühlleistung der einzelnen CPU-Kühler fällt hinsichtlich ihrer Reihenfolge ähnlich aus wie beim Stresstest. Der DRP4 ist der einzige Kühler, bei dem mit 1% ein minimales Throttling auftritt. Bei den vier restlichen Kühlern kommt es im Gaming-Betrieb nicht zur Drosselung, allerdings wird das Takt-Management der Kerne unterschiedlich vorgenommen. So takten P- und E-Cores des Intel Core i9 beim DRP5 am höchsten, mit 36,4 dB bleibt der Geräuschpegel zudem relativ gering. Die Temperaturen liegen mit gut 65°C bzw. knapp 59°C auf einem insgesamt sehr guten Level.
Das gilt für alle CPUs, denn mit unter 70°C bewegen sich die Kerntemperaturen – insgesamt betrachtet – jeweils im grünen Bereich. Dark Rock Elite und Noctua NH-D15 liegen sogar fast auf dem gleichen sehr geringen Temperaturniveau von knapp 64°C, wobei der Pegel des Dark Rock Elite mit 38,7 dB im Performance-Modus deutlich wahrnehmbarer ist und die Kerne im Schnitt nicht so hoch takten wie beim Kühler von Noctua. Angesichts der Kühlungsreserven beim Gaming wird dann auch klar, warum es einen Quiet-Modus gibt. Wird dieser aktiviert, erreicht der Dark Rock Elite sogar nur 36 dB. Zwar steigen die Temperaturen etwas, zum Throttling kommt es aber trotzdem nicht.
Fazit: Highend-CPU-Kühler reichen im Alltag auch für Top-CPUs
Reichen aktuelle Highend-CPU-Kühler nun also selbst für Flaggschiff-Prozessoren wie den Intel Core i9-13900K aus? Ja. Denn im Alltag wird die Belastung bei kaum einer Tätigkeit dauerhaft höher liegen als beim Spielen anspruchsvoller Titel mit zahlreichen KI- und Upscaling-Hilfen. Selbst hier agieren die getesteten Kühler alle auf einem sehr guten Level. Mit unter 70°C bleibt der Intel Core i9 vergleichsweise kühl und bewegt sich zu keinem Zeitpunkt im kritischen Bereich.
Das gilt zudem nicht nur für Intels Core i9-13900K, sondern sogar noch mehr für die aktuellen Gaming-CPUs von AMD. Diese verbrauchen unter Last nämlich deutlich weniger Strom als Intels Pendants, wie wir in unserem Vergleich (zum Vergleich) herausgefunden haben. Im Schnitt lag der Verbrauch des Ryzen 9 7900X3D bei Cyberpunk 2077 in 4K-UHD nur etwa bei der Hälfte vom Intel Core i9.
Die Entscheidung, welcher CPU-Kühler es letztendlich sein soll, hängt daher eher vom Design, dem Platz im Gehäuse und der Montage ab. Hier hat be quiet! mit dem neuen Dark Rock Pro 5 und Dark Rock Elite stark aufgeholt und macht Gaming-Fans die Installation extrem einfach. Gerade im Vergleich zum Vorgänger wirkt das neue Design zudem wie aus einem Guss. Der Speed Switch ist ein nettes Gimmick für nicht so technik-affine Nutzer. Wirklich notwendig ist er am Ende aber nicht, da sich die Kühlkurve auch im BIOS manuell einstellen lässt.
Wer die beste Kühlleistung sucht, mit aktuell ca. 120 Euro* dafür aber gleichzeitig auch den höchsten Preis bezahlt, wird beim Noctua NH-D15 fündig. Trotz des Alters der Basis-Version von mittlerweile fast 10 Jahren bleibt der riesige Kühler mit den beiden großen 140mm-Lüftern ungeschlagen. Das Gehäuse sollte aber ausreichend breit sein, sonst kann der vordere Lüfter nicht montiert werden.
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*Stand: 24.10.2023