Dein Speicher ist voll, es ist aber noch ein freier M.2 Slot im Notebook vorhanden? Wir zeigen dir, wie du schnell und einfach eine M.2 NVMe SSD in dein Notebook einbaust.

M.2 SSD einbauen: Das solltest du vorbereiten

Eine M.2 SSD in einen Laptop einzubauen, ist nicht so kompliziert, wie es für Laien vielleicht klingen mag. Zuerst solltest du allerdings ein paar Vorbereitungen treffen:

1. Überprüfe, ob sich dein Notebook öffnen lässt. Dafür sollten an der Unterseite mehrere Schrauben sichtbar sein. Das ist allerdings keine Garantie, da sich auch unter den Gummifüßen Schrauben verstecken können. Es gibt zudem keine Regel, wie viele Schrauben zum Befestigen der Unterseite genutzt werden. Während bei einigen Notebooks acht Schrauben ausreichen, können bei anderen Geräten auch 12 Schrauben vorhanden sein. In Ausnahmefällen gibt es auch Notebooks mit einer speziellen Wartungsklappe für die SSD. Ein Beispiel ist das Surface Pro 2024 (Test)
2. Versichere dich auf der Herstellerseite (oder bei einem Preisvergleichsportal wie Geizhals.de), dass dein Notebook noch einen freien M.2-Slot besitzt. Falls möglich, achte auf den maximal unterstützten PCIe-Standard. Aktuell ist überwiegend PCIe 4.0 verbaut, vor allem bei älteren Geräten kann aber auch PCIe 3.0 oder ein älterer Standard zum Einsatz kommen.
3. Besorge dir eine passende M.2 SSD. Achte hier auf:
   1. Größe: In Notebooks werden vorwiegend M.2 SSDs im Format 2280 verbaut. Während die Breite immer 22mm beträgt (2280), kann die Länge variieren. Zwar sind 80mm gängig (2280), es gibt aber auch M.2 SSDs mit 30, 42 oder 60mm Länge (M.2 2230, 2242 oder 2260). Mehr zum Thema findest du in diesem Beitrag oder diesem Video.
   2. PCIe-Standard: Hat dein Notebook einen M.2-Steckplatz mit PCIe 3.0, dann ist auch eine M.2 SSD mit diesem Standard empfehlenswert. PCIe 3.0 SSDs sind günstig, zudem reicht die Geschwindigkeit in den meisten Fällen mehr als aus. Du kannst auch eine PCIe-3.0-SSD in einen M.2 Slot mit PCIe 4.0 nutzen und umgekehrt. Im zweiten Fall arbeitet die SSD dann aber nicht mit der maximal möglichen Geschwindigkeit.
      Vorsicht: Es gibt auch M.2 SSDs, die mit der SATA-Schnittstelle arbeiten. Sie haben eine andere Konnektor-Anordnung, sind deutlich langsamer als PCIe und sollten nicht in einem M.2-Port mit M-Key verwendet werden.
4. Lege dir das passende Werkzeug zurecht. Je nach Schrauben ist ein kleiner Schraubenziehen mit Kreuz- oder Torx-Aufsatz notwendig.

Die WD Blue SN5000 ist eine gute Wahl für ein SSD-Upgrade. Die NVMe SSD mit PCIe 4.0 überzeugt mit schnellen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten und ist mit bis zu 4TB Speicher erhältlich.

Vor der Montage beachten

Freier Slot vorhanden, M.2 SSD parat, Schraubenzieher griffbereit? Dann musst du vor dem Upgrade noch ein paar Dinge beachten.

1. Schalte das Notebook richtig aus. Überprüfe vorsichtshalber, ob noch LEDs am Gehäuse leuchten.
2. Ziehe den Netzstecker und alle anderen Kabel heraus.
3. Erde dich an einem Gegenstand aus Metall.
4. Lege das Notebook auf eine weiche Oberfläche, um Kratzer am Deckel zu vermeiden.

Dann kann es auch schon losgehen. Wir haben den kompletten Vorgang schrittweise für dich aufbereitet. Klicke dich einfach nach rechts durch die folgende Bildstrecke.

Löse zuerst alle Schrauben auf der Unterseite von deinem Notebook.

Bei einigen Notebooks kann sich ein "Factory Seal" auf der Unterseite befinden. In diesem Fall solltest du dich vor dem Öffnen über die genauen Garantiebestimmungen deines Herstellers informieren oder das Aufrüsten von einem Fachmann durchführen lassen. Wichtig ist, dass das Gerät beim Öffnen nicht beschädigt wird.

Prüfe am besten doppelt, ob du auch wirklich alle Schrauben gelöst hast.

Lege dir die Schrauben so zurecht, dass du beim Zusammenbau jedem Loch die richtige Schraube zuordnen kannst. Das ist sinnvoll, weil Hersteller teilweise unterschiedlich lange Schrauben beim gleichen Notebook verwenden.

Oftmals befindet sich an der Rückseite oder bei den Lüftungsschlitzen ein Spalt, an dem du ansetzen kannst. Versuche vorsichtig, die Unterseite aufzuhebeln. Sie wird neben den Schrauben fast immer mit kleinen Kunststoff-Haken am restlichen Gehäuse gehalten.

Hast du einen Spalt gefunden, kann eine alte EC-Karte oder ein Spudger bei der Demontage der Unterseite hilfreich sein.

Bei den seitlichen Anschlüssen empfiehlt es sich, besonders vorsichtig zu sein.

Besitzt dein Notebook eine RGB-Beleuchtung auf der Unterseite, dann kann diese mit einem Kabel mit dem Mainboard verbunden sein. Passe in diesem Fall besonders auf, dass du das Kabel nicht beschädigst.

Die meisten Notebooks sehen so oder ähnlich im Inneren aus.

Die M.2 SSDs erkennst du am oftmals länglichen Format (2280). Sie können komplett offen liegen, sich aber auch unter einer Abdeckung aus Alufolie (wie im Bild) oder richtigem Aluminium befinden. Das dient zum Schutz und zur Kühlung.

Löse zuerst die Schraube, die sich gegenüber vom M.2 Slot befindet. Ist keine Schraube vorhanden, findest du ggf. eine im Lieferumfang deiner SSD.

Klappe die ggf. vorhandene Abdeckung zurück, um freie Sicht auf den M.2-Slot zu bekommen.

Schiebe die SSD vorsichtig in den Slot. Achte darauf, dass sich die Aussparung (M-Key) auf der richtigen Seite befindet.

So sollte es am Ende aussehen.

Befestige die SSD im Anschluss wieder mit der Schraube.

Je nach vorhandener Kühllösung wird diese auch mit der Schraube befestigt.

Nun kannst du die Unterseite wieder sachte am Notebook festdrücken.

Drücke dabei auch die Seiten entsprechend an, bis du das Einrasten der Kunststoffhaken hörst. Kontrolliere die Spaltmaße im Anschluss an allen Seiten.

Jetzt kannst du die Schrauben wieder befestigen. Achte auf die richtige Verteilung, falls es unterschiedliche Längen gibt. Fertig.

Du möchtest dir das Ganze lieber als Video anschauen? Kein Problem. Mein Kollege Clemens hat beim Acer Nitro 17 sowohl die SSD als auch den RAM aufgerüstet. Auf unserem YouTube-Kanal findest du auch weitere Upgrade-Videos zu unterschiedlichen Notebooks.

Die SSD initialisieren

Du hast deine neue SSD eingebaut, aber sie wird nicht in deinem Windows Explorer angezeigt? Dann musst du sie noch initialisieren. Wie das gemacht wird, erklären wir in diesem Beitrag Schritt für Schritt.

Kein freier SSD-Slot vorhanden – was nun?

Den Speicher aufzurüsten ist kein Problem, wenn ein freier M.2 Slot vorhanden ist. Wie sieht es jedoch aus, wenn das Mainboard deines Laptops keinen freien M.2-Slot mehr hat?

Eine externe SSD wie die Samsung Portable T9 bietet sich an, um ein Backup von deinen Dateien vor dem Austausch der M.2 SSD zu erstellen.

Dann bleibt dir nichts anderes übrig, als die eingebaute SSD auszutauschen. Es empfiehlt sich, wichtige Daten vorher auf einem externen Datenträger zu sichern, da du Windows (oder Linux) auf der neu eingebauten SSD neu installieren musst.

Wie das geht, erfährst du hier (Windows 11) oder hier (Linux).

SSDs bei uns im Shop