Superleicht, superschnell und endlich auch super für Rechtshänder geformt. Die neue Logitech Pro X Superlight 2 Dex erweist sich im Test als hervorragende Gaming-Maus, deren Performance nur vom hohen Preis getrübt wird.
Leichtbauweise hat bei Logitech-Mäusen mittlerweile Tradition. Angefangen hat es mit der 80g schweren G Pro Wireless (Test), dann kam die Pro X Superlight (Test) mit 63g und zuletzt brachte die Superlight 2 nur noch glatte 60g auf die Waage. Mit der neuen Pro X Superlight 2 Dex bringt der Schweizer Hersteller für Gaming-Peripherie aber keine noch leichtere Gaming-Maus auf dem Markt. Der Unterschied liegt nämlich in der Form, denn die Superlight 2 Dex richtet sich mit einem ergonomischen Design erstmals seit Langem wieder ausschließlich an Rechtshänder.
Gaming-Mäuse: Keine leichte Aufgabe
Während Logitech über die Jahre das Gewicht reduziert hat, wurde bei den Features hingegen immer höher gestapelt. Mehr DPI, höhere Abtastrate, bessere Schalter: In der Superlight 2 Dex kommt nur das neueste und beste zum Einsatz. So gibt es bis zu 44.000 DPI und eine Polling-Rate von maximal 8000 Hz. Damit schließt Logitech zu Razer auf, die mit der Razer Viper Mini Signature Edition im April 2023 erstmals eine Gaming-Maus mit einer Abtastrate von 8000 Hz im Portfolio hatten. Zwar hatte Logitech bei der normalen Superlight 2 ebenfalls 8000 Hz via Firmware-Update nachgereicht, die Superlight 2 Dex bringt aber bereits ab Werk die vollen 8000 Hz über die kabellose Lightspeed-Funkverbindung mit.
Beim Gewicht scheint mit 60g zumindest bei Logitech vorerst Schluss zu sein. Andere Hersteller (Vergleich) haben zwar teilweise noch leichtere Gaming-Mäuse im Angebot, setzen dafür jedoch oftmals auf eine perforierte Verkleidung und machen somit Abstriche bei der Reinigungsfreundlichkeit. Alternativ werden entweder keine hohen Abtastraten geboten oder die Mäuse bewegen sich durch den Einsatz von Carbon oder die Produktion als Kleinserien in noch höheren Preisregionen. Die Kombination mit Powerplay (Test) oder einer ähnlichen Lösung bietet zudem nur Logitech.
Mehr Volumen bei gleichem Gewicht
Beim Erscheinungsbild ändert sich im Vergleich zur normalen Superlight 2 so gut wie nichts. Kein RGB, keine auffälligen Sicken und Kanten, einfach eine mattschwarze und ziemliche schlichte Maus.
Man merkt der Superlight 2 Dex allerdings die schrittweise Evolution beginnend bei der G Pro Wireless an. Mit jeder Generation hat Logitech Schwachstellen und überflüssigen Ballast beseitigt. So wurden die Gleitflächen an der Unterseite vergrößert, kratzeranfällige Hochglanzflächen entfernt und auch die Tasten auf der rechten Seite gibt es nicht mehr. Beim USB-Anschluss ist Typ-C seit der Superlight 2 der Standard. Das hat allerdings länger gedauert, als man es sich vielleicht gewünscht hat.
Angesichts der beiden Daumentasten auf der linken Seite war die Serie schon seit der Pro X Superlight nicht unbedingt die erste Wahl für Linkshänder. Angesichts des symmetrischen Designs war sie aber zumindest eine Option. Mit der Pro X Superlight 2 Dex wendet sich der Hersteller nun ausschließlich an Rechtshänder. Logitech gelingt es zudem, das Gewicht trotz gestiegenem Volumen von ca. 83cm³ auf 98cm³ (ca. +18%) bei 60g zu halten.
Alltagserfahrung und Powerplay
Die Superlight 2 Dex liegt angenehmer in der Hand als die symmetrische Version und wirkt trotz des leichten Gewichts insgesamt hochwertig. Durch die matte Beschichtung hat man einen guten Grip, zum Lieferumfang gehören aber auch Grip-Tapes für die Seiten und die beiden Maustasten. Mit ihrer Größe eignet sich die Gaming-Maus insgesamt eher für kleine bis mittelgroße Hände, sodass bei meiner Handgröße im Alltag der Claw-Grip zum Einsatz kommt.
Analog zur symmetrischen Version kommen die neuen „Lightforce“-Schalter zum Einsatz. Die bieten ein deutlich besseres Klickgefühl als noch bei der Pro X Superlight, sind aber auch erheblich lauter und damit eher für die eigenen vier Wände geeignet.
Die Gleiteigenschaften der Superlight 2 Dex sind dank großer Gleitflächen auf der Unterseite sehr gut und identisch zur normalen Superlight 2. Zum Lieferumfang gehört auch eine runde Abdeckung mit Gleitflächen für die Unterseite. Unter der Abdeckung kann der 2,4GHz-USB-Empfänger verstaut werden.
Die Superlight 2 Dex ist wie ihre drei Vorgänger Powerplay-kompatibel. Dabei handelt es sich um eine spezielle Ladetechnik von Logitech, die in Verbindung mit einem Powerplay-Mauspad (Test) genutzt werden kann. Wer das Powercore-Modul einsetzt, muss jedoch auf die Abdeckung mit den Gleitflächen verzichten.
8000 Hz Abtastrate und fragwürdig hohe DPI
Das Feature-Set der Superlight 2 Dex setzt auf Logitechs aktuellste Technik. Via 2,4GHz-Funkempfänger bzw. „Lightspeed“ kann eine Abtastrate von bis zu 8000 Hz eingestellt werden. Schnelle Bewegungen sollen so noch besser getrackt werden.
Während die höhere Polling-Rate durchaus messbar ist, dürfte es vom Spielenden abhängen, ob der Vorteil tatsächlich spürbar ist. Immerhin hat selbst ein Monitor mit 540Hz nur etwas mehr als 1/16 der Aktualisierungsrate. Haben ist zwar wie immer besser als brauchen, jedoch wirkt sich die Rate auf die Akkulaufzeit aus. Das macht ein Powerplay-Mauspad wiederum empfehlenswert. Mit dem ins Powerplay-Mauspad integrierten Empfänger sind übrigens „nur“ 1000 Hz möglich, weshalb ein USB-A-Port dann trotzdem für den Funkempfänger reserviert bleibt.
Ähnliches gilt für die maximalen DPI. Bis zu 44.000 DPI sind mit dem Logitech Hero 2 möglich, in der Realität dürften jedoch nur die wenigsten Spieler wirklich mit sehr hohen DPI unterwegs sein. eSport-Profis neigen eher zu besonders geringen DPI-Werten, damit eine höhere Genauigkeit beim Zielen gewährleistet ist.
Logitech G Hub ist vorbildlich
Logitech bietet für alle Geräte der G-Serie das Logitech G Hub für Windows und macOS an (Download). In der Software lassen sich (nach einem Firmware-Update) beispielsweise unterschiedliche Profile auf dem Onboard-Speicher der Superlight 2 Dex anlegen oder alle möglichen Einstellungen vornehmen, darunter Abtastrate, DPI oder eine Sensorkalibrierung.
Im Reiter „Zuweisungen“ können einzelne Tasten der Logitech Pro X Superlight 2 Dex deaktiviert bzw. aktiviert werden und es lassen sich Makros oder Aktionen definieren. Außerdem gibt es Status-Informationen zum Stromverbrauch und der verbleibenden Akkulaufzeit.
Logitechs Gaming-Software ist zwar komplex, aber trotzdem gut strukturiert und dank schrittweiser Einrichtung auch einfach zugänglich. Für mich immer noch eine der besten Begleit-Softwares von Peripherie-Herstellern.
Fazit: Logitech Pro X Superlight 2 Dex
Die Pro X Superlight 2 Dex ist zwar nicht die leichteste Gaming-Maus auf dem Markt, dürfte für viele Nutzer aber das rundeste Gesamtpaket sein. Neben vielen aktuellen Features, einer tollen Verarbeitung, hohen Abtastrate und vorbildlichen Software bekommt man auch nur bei Logitech die ideale Synergie aus kabelloser Gaming-Maus und niemals endender Akkulaufzeit dank Powerplay-Kompatibilität.
Wer keine RGB-Beleuchtung oder besonders viele Tasten benötigt, bekommt damit als Rechtshänder eine sehr leichte Maus, die bedingt durch die ergonomische Form noch besser in der Hand liegt.
Einziger Wermutstropfen bleibt der hohe Preis, denn mit knapp 170€ UVP wildert der Pro X Superlight 2 Dex im gehobenen Preissegment. Dazu kommen optional noch fast 100€* für das dazugehörige Powerplay-Mauspad. Ein stolzer Preis, als langjähriger Anwender möchte ich es jedoch nicht mehr missen. Immerhin: Erfahrungsgemäß gibt es die Produkte bei Aktionen immer mal wieder deutlich günstiger und die hohen UVPs halten sich am Markt generell nicht so lange.
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*Stand: Februar 2025