Microsoft hat jüngst mit dem 12‘‘ Surface Pro eine weitere Version des beliebten Convertibles vorgestellt. Die Vorgänger haben alle im Test einen guten Eindruck hinterlassen und so haben wir uns natürlich auch das 2025er-Modell angeschaut.
Optisch hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan. Auf den zweiten Blick ist zu erkennen, dass Microsoft die Displayrahmen an den kurzen Seiten etwas breiter gestaltet als beim 13‘‘-Modell (hier unser Text zum 2024er-Modell mit 13“). Erfreulicherweise haben sie das 3:2-Seitenverhältnis des Displays beibehalten.

Das Display spiegelt leicht, lässt sich aber auch in hellen Umgebungen noch gut benutzen. Direkte Lichteinstrahlung solltest du aber vermeiden
Ich weiß, ich singe oft das Loblied auf das 16:10-Format. Das ist im Vergleich zum 16:9-Display auch toll. Aber das Beste ist schlicht und ergreifend das 3:2-Format. Es bietet auch auf kleinem Raum jede Menge Platz, so das du alles im Blick hast, was du brauchst. Man sollte Microsoft nicht alles nachmachen. Hier dürfen die anderen Hersteller aber gerne nachziehen.
Das Display an sich bietet dir auf den 12‘‘ eine Auflösung von 2196x1464px. Es ist, wie es sich gehört, ein Touchscreen, der sehr präzise auf deine Eingaben reagiert.

Das Touchdisplay reagiert präzise auf Eingaben
Der zweite Punkt der bei genauerem Hinsehen auffällt, betrifft das Tastaturcover. Das liegt jetzt nämlich flach auf deinem Tisch auf. Das erhöht nicht nur den Schreibkomfort am Tisch, sondern auch dann, wenn du auf der Couch sitzt und das Surface Pro auf deinen Beinen abstellst.

Das Tastaturcover ist knapp 6mm hoch. Es ist sehr stabil, so dass es sich auch gut auf den Beinen ablegen und nutzen lässt. Das ging beim Vorgänger weniger gut.
Manche Tastaturcover bieten nur ein schwammiges Schreibgefühl. Das Surface-Cover hat einen knackigen Druckpunkt und einen angenehmen Hub. Es bietet damit ein sehr schönes Schreibgefühl und ist, nicht unwichtig bei einem mobilen Gerät, eine leise Tastatur.

Die Tasten bieten einen guten Hub und ein angenehmes Schreibgefühl. Auch das Touchpad überzeugt im Alltag
Erfreulicherweise hat es eine Beleuchtung, so dass du auch in dunkleren Umgebungen problemlos arbeiten kannst.
Die dritte Änderung betrifft den Stift. Genauer: die Aufbewahrung des Stiftes. Das 13‘‘-Modell hat eine kleine Kuhle im Tastaturcover, in der er gelagert und geladen wird. Die gibt es hier nicht. Dafür hat das Tablet eine markierte Fläche auf der Rückseite. Dort musst du den Stift übrigens auch einmal kurz ablegen, wenn du ihn initial einrichtest.

Der Stift ist in seiner Halterung gut zu erreichen
Es ist eine magnetische Halterung und sie sitzt so fest, dass der Stift im Alltag nicht verloren geht. Es ist eine Umgewöhnung zur bisherigen Version. Aber letztlich ist es genauso komfortabel wie die andere Variante.
Die vierte Änderung betrifft die Wartungsklappe. Beim 13‘‘-Modell kommst du ganz leicht an die SSD heran und kannst sie gegen eine größere austauschen, sollte der Platz nicht mehr ausreichen. Das geht hier leider nicht mehr, denn Microsoft verzichtet komplett auf einen Zugang zur SSD. Das finde ich persönlich sehr schade.

Der Kickstand bietet dir wie gewohnt viele Positionen und hält das Surface Pro sicher in der gewünschten Position
Die SSD ist fix, ohne Geschwindigkeitsrekorde zu brechen. 3834 MB/s Lesen und 3297 MB/s Schreiben erreicht sie im CrystalDisk-Benchmark. Damit ist sie schnell genug, um im Alltag keinen Flaschenhals darzustellen. Du bekommst bei allen Modellen 16 GB RAM und hast die Wahl zwischen 256 GB oder 512 GB SSD. Für meinen persönlichen Bedarf sind 256 GB fast schon zu klein, daher halte ich das 512 GB-Modell für das attraktivere.
Zum Anmelden kannst du eine Pin oder Gesichtserkennung über die Webcam benutzen. Gerade letzteres ist unglaublich bequem.
Den pflichtgemäßen Satz zur Verarbeitung können wir kurz halten: Alles einwandfrei.
Surface Pro 12“ bei NBB
Lohnt sich das Surface Pro im Alltag?
Klares Jein. Wenn du nur Mails checkst, Netflix belagerst oder Online-Shopping machst, gibt es günstigere Geräte, die den Zweck ebenso gut erfüllen. Das Surface Pro ist nicht dafür gedacht, dass es daheim an der Steckdose herumlungert.

Das glänzende Windows-Logo auf der Rückseite ist das einzige Zierelement
Es ist interessant für alle, die viel unterwegs sind. Der Snapdragon X Plus 42-100 ist eine sehr effiziente CPU. Microsoft spricht von 16 Stunden Videowiedergabe und 12 Stunden beim Surfen. Die Videowiedergabe lasse ich hier mal außer acht, denn die Werte entstehen in aller Regel in Szenarien, die mit dem Alltag nichts zu tun haben.
Die zwölf Stunden sind da deutlich realistischer. In meinem Alltag habe ich es mit automatischer Helligkeit zum Schreiben, Surfen, Bilder bearbeiten, Surfen und Streaming genutzt. Dabei kam ich auf eine Akkulaufzeit zwischen zehn und zwölf Stunden.
Für die professionelle Bild- und Videobearbeitung ist es nicht nicht geeignet. Gerade beim massenhaften Einsatz von Lightroom-Features wie KI-Entrauschen kommt die CPU an ihre Grenzen. Gleiches gilt für komplexe Effekte in Premiere Pro. Für den Einsatz im privaten Umfeld reicht die Leistung aber aus.
Die Bildwiederholrate liegt wahlweise bei 60 und 90 Hz. Es ist also im Alltag alles schön smooth. Falls du jetzt auf Gaming spekulierst: Nein. Der SoC ist für Gaming nur sehr bedingt geeignet.

Powerbutton und Lautstärkewippe sitzen auf der Oberseite und sind die einzigen Tasten
Bei den Snapdragon-CPUs sind noch nicht alle Programme nativ verfügbar. Sie werden daher vom System emuliert. Das klappt auch gut und in vielen Fällen reibungslos. Es gibt allerdings Einzelfälle, in denen Software nicht läuft. Wirf deshalb vor dem Kauf einen Blick auf diese Website und schaue nach, ob deine Software gelistet ist. Im Alltag hatte ich aber keine Probleme. Bildbearbeitung mit Gimp oder Office mit LibreOffice waren bspw. kein Problem.
Einer der größten Vorteile des Surface Pro 12 ist seine Lautlosigkeit. Kein Lüfter, kein Lärm. Damit ist es für ruhige Umgebungen wie geschaffen.
Die Webcam löst mit Full HD auf und sorgt dafür, dass du in deinen Calls immer gut aussiehst. Dazu gibt es die üblichen Spielereien der Studio Effekte, die den Hintergrund weichzeichnen oder dich mit Portraitlicht ins rechte Licht setzen.
Jedes ordentliche Tablet hat eine mittlerweile brauchbare Kamera, so auch das Surface Pro 12. In 16:9 bekommst du 9MP und im 4:3-Format 10 MP. Die Fotos sind okay, aber nicht überragend. Für gelegentliche Schnappschüsse reichen sie vollkommen aus.

Die Kamera schließt bündig mit der Rückseite ab. Sie reicht für gelegentliche Schnappschüsse vollkommen aus, kommt bei schlechtem Licht aber schnell an ihre Grenzen
Sound gibt es natürlich auch und für ein so kompaktes Gerät ist der Sound auch wirklich gut und ausreichend laut. Basslastigkeit suchst du hier aber wenig überraschend vergebens.
Mich persönlich holt das Surface ziemlich gut ab. Ich mag kompakte und schmale Setups. Allein schon deshalb, weil ich keine Lust habe, dass ein riesiger Monitor im Zimmer herumsteht. Da passt das Surface richtig gut hinein.
Es gibt zwar nur 2 USB-C-Ports, aber wenn du dir für wenig Geld eine kleine Dockingstation holst, kannst du ohne Weiteres ein vollständiges Setup aufbauen. Die USB-C-Anschlüsse unterstützen den Standard 3.2 und auch DisplayPort 1.4. Und falls du es daheim nutzt, kannst du am Schreibtisch immer noch Maus und Tastatur über Bluetooth anschließen und so deine präferierten Eingabegeräte nutzen.

Das sind die einzigen Anschlüsse
Über USB-C wird das Surface Pro auch geladen. Hier passt laut Microsoft jedes USB-C-Netzteil, das mindestens 27 Watt liefert. Für Schnellladen muss das Netzteil mindestens 45 Watt bieten. Und du musst es dir separat zulegen, denn Microsoft legt kein Netzteil bei. Aber wenn du dich ehrlich machst: Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass du ein USB-C-Ladegerät bei dir herumliegen hast.
Über Bluetooth 5.4 und WiFi7 kannst du drahtlos kommunizieren. Weitere Anschlüsse gibt es nicht.
Was ich im Test am meisten genossen habe, war die totale Flexibilität. Ich habe unterwegs problemlos an Texten arbeiten und dank des Stiftes auch mehr oder weniger (bzw. deutlich weniger) hochwertige künstlerische Werke anfertigen können.

Ob Cocreator gegenüber der ersten Version Fortschritte gemacht hat, kann ich nicht beurteilen. Gefühlt ist es aber präziser
Der größte Vorteil dabei: Du kannst das Surface Pro sowohl im Querformat als auch im Hochformat nutzen. Die Tastatur ist allerdings auf das Querformat beschränkt.

An der Unterseite sitzt nur der Tastatur-Anschluss
Markierungen in Texten anbringen, Kommentare anfertigen – alles geht ganz natürlich von der Hand.
Solltest du dir das Surface Pro 12 kaufen?
Wenn du viel unterwegs bist und immer deinen Rechner dabei haben willst, dann ist das Surface Pro 12 definitiv eine gute Investition. Am besten mit Stift und Cover. Ist zwar die teuerste Variante, aber es ist auch die sinnvollste. Ohne Cover ist es einfach nur ein Tablet.

Das Surface Pro macht im Alltag eine Menge Spaß
Mit seinen Maßen von ungefähr DIN A4 passt es in jede Tasche und kann wirklich überall mit hingenommen werden. Und das Gewicht wirst du nicht spüren. Es bringt nämlich nur 685 Gramm auf die Waage. Das TypeCover mit Stift sind dann noch einmal 335 Gramm, sodass du insgesamt ein Kilo mit im Rucksack hast. Das ist spürbar weniger als bei den meisten Notebooks.
Preislich liegt du für das 512 GB-Modell in der Komplett-Ausstattung bei knapp etwas über 1250 Euro. Das ist eine Menge Geld, keine Frage. Aber du bekommst einen vollwertigen Ersatz für ein Windows-Notebook. Das 256 GB-Modell kostet mit Cover und Stift knapp unter 1200 Euro.
Surface Pro 12“ bei NBB
Stand: Juni 2025