Kaffee aus einer Nespresso-Maschine ist nicht nur schnell aufgebrüht, sondern schmeckt auch sehr gut. Das Ganze hat nur einen Haken: Die Kapseln sind entweder aus wertvollem Aluminium oder aus langlebigen Kunststoff. Das heißt, der Müllberg wächst und wächst, denn die Kapseln sind Einweg-Verpackungen. Da diese ohne Pfand sind, landen die Kaffeekapseln meist unsortiert im Hausmüll.
Clevere Erfinder haben für Nespresso-Maschinen wieder befüllbare Kapseln erfunden. Ist das nur fauler Zauber oder haben diese Kapseln eine Lebensberechtigung? Ich habe mir mal drei befüllbare Kapsel-Systeme gekauft und mit verschiedenen Maschinen ausprobiert.
3 x Selbstbau-Kapseln für Nespresso-Kaffeemaschinen im Test
Angeboten werden die befüllbaren Kapseln in vielen Online-Shops (bei uns noch nicht 🙁 ) und kosten um die 15 Euro. Ich hatte mir die Kapseln von „Mister Barista“, „Coffeeduck“ und „Capsul’in“ besorgt. Während Mister Barista und Coffeeduck wieder verwendbar sind, müsst Ihr die Kapseln von Capsul’in nach Benutzung entsorgen.
Mister Barista – Espresso und Lungo tauglich
Mit 15 € ist die Kapsel von „Mister Barista“ die teuerste Version einer wiederverwendbaren Nespresso-Kaffeekapsel. Sie ist aber auch die Hochwertigste im Test. Geliefert wird die Kapsel aus Blech mit zwei verschiedenen Deckeln. In Kombination mit dem braunen Deckel kann man Lungo brühen, der schwarze Deckel ist für Espresso geeignet. Außerdem liegt eine Art Löffel bei, der beim Befüllen helfen soll.
Das Befüllen der Kapsel ist nicht so einfach, wie man denkt. Mit dem Plastikding wird die Kapsel durch das Kaffeepulver gezogen, bis diese gut gefüllt ist. Kaffeereste werden dann noch mit der Unterseite des „Löffels“ abgestreift, da sich sonst der Deckel nicht richtig befestigen lässt. Je nach Art des gewünschten Kaffees müsst Ihr Euch zwischen den beiden Deckeln entscheiden. Nach dem Verschließen der Kapsel kann diese in die Kaffee-Maschine eingelegt werden.
Das Lösen des Deckels ist nach der Verwendung nicht ganz so einfach. Hin und wieder fliegt das Ding samt Deckel unkontrolliert durchs Zimmer. Wie gut, dass das Kaffeepulver jetzt nass ist und im Behälter stecken bleibt. Das verbrauchte Kaffeepulver lässt sich leichter entnehmen, wenn es trockener ist.
Coffeeduck – nicht 100 % kompatibel
Für 12 € bekommt Ihr von Coffeeduck gleich drei befüllbare Kapseln aus Kunststoff. Somit könnt Ihr gleich drei Nespresso-Kapseln auf Vorrat befüllen. Diese kann man nach der Verwendung ausspülten und wieder verwenden. Die Kapseln besitzen einen Kunststoffdeckel, der mit der Kapsel verbunden ist. Nach dem Befüllen wird die Coffeeduck-Kapsel einfach zugedrückt. Überschüssiges Kaffeepulver lässt sich einfach abklopfen. Beim Zudrücken ist ein deutliches Klacken zu hören.
Auf der Rückseite der Verpackung ist noch ein Warnhinweis zu finden: Die Coffeeduck Kapseln sollen erst mit Nespresso-Maschinen ab 2013 funktionieren.
Capsul’in Kapseln – Einwegkapseln zum Befüllen
Die Capsul’in Kapseln sind kein wiederverwendbares Kaffeekapsel-System, denn die Capsul’in Kapseln sind einfach nur leere Kaffeekapseln. 100 Kunststoff-Kapseln kosten mit Klebedeckel zirka 13 €. Eine Testpackung (ohne Befüllhilfe) mit 25 Kapseln inklusive Deckelaufkleber gibt es im Web schon ab 4 Euro.
Das Befüllen der Capsul’in Kapseln funktioniert wie bei den anderen Testkandidaten. Kaffeepulver rein und Deckel drauf. Verschlossen werden die Kapseln mit einem Aluminiumsticker, der am Rand klebt. Wichtig ist, dass nach dem Befüllen der Rand der Kapsel sauber ist, sonst kann der Aufkleber nicht richtig haften und Kaffeepulver könnte so entweichen. Die Capsul’in Kapseln lassen sich – wie original Nespresso-Kapseln – nur einmal verwenden. Danach kommen diese auch zum Hausmüll.
Zwischenfazit
Die Idee der selbst befüllbaren Nespresso-Kapseln finde ich gut. Nur geht hierbei relativ viel Zeit verloren. Jedes Mal die Kaffeedose öffnen, um eine Kapsel zu befüllen, nervt am Morgen. Die Capsul’in Kapseln lassen sich zwar auf Vorrat befüllen, nur erzeugt man hiermit genau so viel Müll, wie mit den original Kapseln von Nespresso oder vom Discounter.
Ob die Kapseln zum selbst befüllen eine Alternative zu den original Nespresso-Kapseln sind, muss erst der Gebrauchs- und Geschmackstest zeigen.
3 Nespresso-Maschinen im Kompatibilitätstest
Die drei selbst befüllbaren Kapseln habe ich mit folgenden Nespresso-Maschinen getestet:
- DeLonghi EN 80.O Inissia Nespresso Kapselmaschine orange
- KRUPS XN 3020 PIXIE CLIPS Nespresso Maschine Black & Lemon Neon
- KRUPS XN1007 Inissia Nespresso Maschine Fuchsia
Im Shop findet Ihr noch weitere Nespresso-Maschinen von Krups und DeLonghi.
Den Blogbeitrag zu Krups Pixie Clips Nespresso-Maschine könnt Ihr hier nachlesen.
Im Video zeige ich Euch, wie die Kapseln befüllt werden und welches System den besten Espresso brühte.
https://www.youtube-nocookie.com/1ptfwgId-W0
Fazit
So gerne ich den Müllberg von gebrauchten Nespresso-Kapseln verkleinern würde, die drei befüllbaren Kapseln von Mister Barista, Coffeeduck und Capsul’in kommen nicht an die Kaffeequalität der original Nespresso-Kapseln heran. Das Befüllen wäre mir morgens zu umständlich und zu zeitaufwendig. Hier zählt jede Minute.
Der Geschmack ist stark vom verwendeten Kaffee- bzw. Espressopulver abhängig. Je besser, desto teurer.
Welche Nespresso-Maschine zum Einsatz kommt spielt bei den Kapsel-Varianten keine Rolle. Egal welche Nespresso-Maschine ich benutzte, den besten Espresso bekam ich mit den Kapseln vom Discounter beziehungsweise mit den echten Nespresso-Kapseln. Auch wenn der Espresso 16 beziehungsweise 40 Cent kostet, plus Wasser und Strom.
Keine der befüllbaren Kapsel-Systeme konnte mich so richtig überzeugen. Das beste Ergebnis lieferten die Capsul’in Kapseln, die sich auch am Aufwendigsten befüllen lassen. Jedoch kostet eine leere Kapsel (100 Stück = 15 Euro) fast so viel, wie eine befüllte Kapsel vom Discounter.
Wenn Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt, schreibt mir diese hier ins Kommentarfeld.
Beim Thema Mülltrennung sollte jeder selbst Verantwortung zeigen. Auch leere Nespresso-Kapseln lassen sich im Hausmüll trennen, egal ob diese aus Aluminium oder Kunststoff sind. Wir in Deutschland haben doch für jede Art von Müll eine eigene Tonne. Das verbrauchte Kaffeepulver kommt dann in den Biomüll.