Die nächste Runde ist eröffnet: Apple hat heute wie erwartet neue iPhone-Modelle vorgestellt. Der Hersteller bleibt sich dabei seiner Linie treu, mit der S-Ausgabe das Design beizubehalten, aber das Innenleben deutlich aufzubohren. iPhone 6s und 6s Plus sind gegenüber den Vorgängern schneller, stabiler, mit wesentlich besseren Kameras ausgestattet und besitzen mit 3D-Force-Touch ein neues Feature.
Design und Gehäuse
Die gute Nachricht vorweg: die neuen iPhone Modelle verwenden gehärtetes Aluminium 7000, das bereits bei der Apple Watch zum Einsatz kam. Damit sollte das „Bendgate“ Geschichte sein. Geblieben ist wie erwartet das grundsätzliche Design. Die rückwärtige Kamera steht immer noch heraus. Allerdings gibt es eine neue Farbvariation, die Apple Roségold nennt. Die neuen Modelle sind etwas schwerer und dicker als die Vorgänger: das iPhone 6s wiegt 143 g, der Vorgänger 129 g. Die Dicke nimmt von 6,9 mm auf 7,1 mm zu. Das iPhone 6s Plus bringt 192 g auf die Waage, 20 g mehr als der Vorgänger. Die Dicke nimmt um 0,2 mm auf 7,3 mm zu. Die Abmessungen in Höhe und Breite nehmen ebenfalls um einen Hauch zu.
Display mit 3D-Force-Touch
Apple bleibt bei den bisherigen Display-Größen und -Auflösungen. Das iPhone 6s bietet 1334 x 750 Pixeln auf 4,7 Zoll, woraus eine Pixeldichte von 326 ppi resultiert. Das iPhone 6s Plus bringt auf 5,5 Zoll Full HD mit 1920 x 1080 Pixeln unter und erreicht damit eine hohe Pixeldichte von rund 400 ppi. Mit den neuen Pixeldichtemeistern von LG, Samsung und Sony kann das zwar nicht mithalten, in der Praxis spielen diese aber kaum eine Rolle. Virtual Reality dürfte der einzige Anwendungszweck sein, bei dem eine Pixeldichte über 300 ppi sinnvoll eingesetzt werden kann. Kontrast und Helligkeit verändern sich laut Apple ebenfalls nicht.
Wie im Vorfeld vermutet, kommt bei den neuen iPhone-Modellen eine neue Technologie zum Einsatz. Apple stattete bereits seine Smartwatch mit Force Touch aus, für das iPhone gibt es eine noch leistungsfähigere Variante mit dem Namen 3D-Force-Touch. Diese unterscheidet nicht nur zwei, sondern bis zu drei Druckstärken. Genutzt wird das, um beispielsweise durch ein Kontextmenü schneller Funktionen aufrufen zu können. Ähnlich wie bei der Apple Watch gibt es auch beim iPhone die Taptic Engine, die über abgestufte Vibrationen ein haitisches Feedback liefert.
Kameras
In der S-Klasse bringt die rückwärtige Kamera, von Apple iSight genannt, nun 12 Megapixel mit. Die letzten drei Generationen mussten mit 8 Megapixeln auskommen. Die Blende beträgt nach wie vor ƒ/2.2, zuvor war über eine lichtstärkere Blende spekuliert worden. Der optische Bildstabilisator bleibt zudem nach wie vor dem größeren Modell vorbehalten.
Den größten Sprung macht aber die vordere FaceTime-Kamera. Deren Auflösung betrug bei den alten Modellen unzeitgemäße 1,2 Megapixel. Nun darf man Selfies mit 5 Megapixeln machen. Innovativ darf man die Idee nennen, den Bildschirm als True-Tone-Flash zu benutzen.
Im Videobereich liefern iPhone 6s und 6s Plus Filme mit 4K-Auflösung ab und schließen damit zur Smartphone-Spitzengruppe aus dem Android-Lager auf. Während 4K-Aufnahmen mit 30 fps auskommen müssen, kann man Full-HD mit bis zu 60 fps filmen. Zeitlupenaufnahmen sind mit 1080p bis zu 120 fps möglich, in 720p mit bis zu 240 fps.
Eine neue Funktion namens „Live Photo“ ist standardmäßig eingeschaltet und nimmt nicht nur das übliche Bild auf, sondern eine kurze Animation. Dazu nimmt sie einfach mehrere Bilder auf. Die Ergebnisse lassen sich auf allen Apple-Geräten betrachten, sogar auf der Apple Watch.
Prozessor, Speicher, Funk
64 Bit können die Apple-Prozessoren schon seit dem iPhone 5s. Der aktuelle A9 ist also schon die dritte Generation. Laut Apple ist er 70 Prozent schneller als der Vorgänger, die Grafik sogar 90 Prozent.
Hinzu kommt der M9 Motion Prozessor, der Fitness-Aktivitäten aufzeichnet und bereithält. Die Taktrate hat Apple auf der Keynote wie üblich nicht verraten. Das betrifft auch den Arbeitsspeicher. Den Gerüchten nach soll er sich von 1 Gigabyte auf 2 Gigabyte verdoppeln. Das wird sich vor allem beim Surfen bemerkbar machen, da das iPhone mehr Webseiten im Speicher halten kann, ohne sie neu laden zu müssen. Beim Flash-Speicher gibt es keine Überraschungen, es bleibt bei den bekannten Abstufungen: 16 GB, 64 GB und 128 GB.
iPhone 6s und 6s Plus unterstützen wie die Vorgänger WLAN ac, die neuen Modelle sollen aber doppelt so hohe Übertragungsraten ermöglichen. LTE ist nun mit Geschwindigkeiten bis zu 300 MBit/s, was gegenüber den Vorgänger-Modellen ebenfalls eine Verdoppelung darstellt. Zumindest auf dem Papier. Wie die beiden Vorgänger setzen auch die S-Modelle auf Bluetooth 4.2.
Preise und Verfügbarkeit
Die Preise hebt Apple aufgrund von Währungsanpassungen an: Das iPhone 6s kostet in der Einstiegsvariante mit 16 GB 739 Euro, mit 64 GB sind es 849 Euro. Das Modell mit 128 GB schlägt mit 959 Euro zu Buche. Das iPhone 6s Plus fängt bei 849 Euro an, mit 64 GB kostet es 959 Euro und in der größten Ausbaustufe mit 128 GB Speicher satte 1069 Euro. Die Modelle sind in den vier Farbvarianten Space Grey, Silber, Gold und Roségold ab dem 25. September bei uns verfügbar.
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