MSI Nightblade Mini im Test: Kleines Gehäuse, große Leistung? [Gewinnspiel inside]

      MSI Nightblade Mini im Test: Kleines Gehäuse, große Leistung? [Gewinnspiel inside]

      Gaming-PC’s haben ja meist eines gemeinsam: Sie sind groß und sperrig. Die Hersteller versuchen daher schon seit längerem, auch Desktop-Gaming-Systeme zu schrumpfen ohne auf Leistung verzichten zu müssen. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Bei MSI versucht man sich ebenfalls an Miniatur-Versionen von Gaming PCs und setzt dazu unter anderem auf einen Core i-Prozessor nebst Desktop-Grafik. Ob das Konzept des MSI Nightblade Mini aufgeht wollte ich mir einmal ansehen.

      Für den Test habe ich mir das aktuelle Topmodell geschnappt und die technischen Daten klingen auf jeden Fall ordentlich:

      • Intel® Core™ i7-4790S Quad Core Prozessor
      • Schnelle NVIDIA® GeForce® GTX™ 960 Grafik
      • 16GB Arbeitsspeicher
      • Effiziente Silent Storm Kühlung
      • High-End-Sound mit MSI Audio Boost Technik und Nahimic Sound Enhancer
      • Starkes und stromsparendes Netzteil
      • Hochwertige und langlebige Military Class 4 Komponenten
      • Eingebauter DVD-Brenner
      • Gigabit Netzwerk und schnelles WLAN
      • Windows 10 64-bit

      Das Alles steckt in einem Gehäuse mit gerade einmal 10 Liter Volumen und den Abmessungen von 341 x 235 x 127 mm. Im Vergleich mit einem großen Desktop schneidet der kleine MSI dabei schon mal gut ab. Anschlusstechnisch ist man ebenfalls gut bedient: Rückseitig gibt es 4x USB 2.0, 2x USB 3.0, GBit LAN, 7.1 Sound Out, DVI, HDMI, DisplayPort, S/PDIF Audio-Out. An der Front kommen noch mal 2 USB 3.0 Anschlüsse nebst Audio-Out und Micro-In dazu.

      Im Inneren ist der Platz effizient genutzt, sodass insgesamt zwei 3,5“ und eine 2,5“ HDD in das Gehäuse passen – davon sind in unserem Testgerät bereits ein 3,5“ sowie der 2,5“ Slot belegt. Das Netzteil mit 350W kann theoretisch auch noch leistungsfähigere Grafikkarten versorgen – vorausgesetzt man findet eine ins Gehäuse passende Karte.

      Einfacher Zugriff auf HDDs und SSD

      Einfacher Zugriff auf HDDs und SSD von der Oberseite

      Verarbeitung und Optik

      Bei einem PC eine der nicht ganz so wichtigen Faktoren. Dennoch passt hier soweit Alles: Die Frontblende sitzt fest, die Spaltmaße sind gleichmäßig und nix klappert oder wackelt. Das DVD-Laufwerk steht leider etwas über die Frontblende über und ist optisch nicht an den gebürsteten Alu-Look der restlichen Front angepasst. Aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau.

      Ansonsten ist es halt ein PC, nur in klein: Schwarzer, Rechteckiger Kasten, hinten ein paar Anschlüsse, vorne ein paar Anschlüsse – Nix besonderes. Wobei, doch: Das rechte Seitenteil ist gelocht, damit die Grafikkarte sich ihre Frischluft direkt von außen ziehen kann. Das spart die umfangreiche Belüftung des Gehäuses und damit auch Platz.

      Im Inneren ist der PC aufgeräumt und es geht ziemlich geordnet zu. Um alle Komponenten unter zu bringen, wurden auch ein paar besondere Modifikationen nötig. So steckt die Grafikkarte in einer speziellen, um 90 Grad gewinkelten Riser-Card, damit alles aufrecht ins Gehäuse passt. Das Netzteil ist übrigens ein Flex-ATX Netzteil, wie es häufig bei Racks mit 1HE genutzt wird.

      Software und erster Start

      Ausgeliefert wird der MSI Nightblade Mini mit Windows 10 64bit. Dazu ist diverse Software vorinstalliert, die von den MSI-Software-Suites bis hin zu diverser Bloatware reicht. Insgesamt hält sich das aber in Grenzen und die MSI-Software kann mit ihren Voreinstellungen für Kühlung, Energie-Einstellungen usw. punkten. Die MSI Gaming Suite bietet dabei Schnellzugriff auf die Lüftereinstellung der Grafikkarte, die Monitor-Kalibrierung und liefert einen Überblick über die Systemauslastung. So ganz haben die Einstellungen bei mir nicht funktioniert – egal was ich eingestellt hab, die Grafikkarte verhielt sich immer identisch, der GPU-Takt wurde stets mit 0 MHz angegeben. Wahrscheinlich einfach ein Fehler bei meinem Testsystem.

      Ob man diese Features braucht oder nicht muss jeder für sich entscheiden. Das System ist ansonsten direkt einsatzbereit, das Entfernen ungewünschter Programme hat keine 5 Minuten gedauert. Danach kann man direkt loslegen und eigene Programme und Spiele installieren.

      Leistung

      Kommen wir zum Wichtigsten: Der Leistung. Dafür liefen diverse Benchmark-Tools, aber auch ein paar Spiele mit realistischen Szenarien. Fangen wir mit den statischen Benchmarks an.

      Im Klassiker 3DMark lieferte der kleine Nightblade Mini durchaus gute Werte. Im Fire Strike Test lieferte er gute 6453 Punkte und lag im Mittelfeld unter den Gaming-PC’s. Umso anspruchsvoller die Tests, desto geringer natürlich die Punktzahl. Die verbaute nVidia GeForce GTX960 ist einfach nicht für 4K- oder High-End-Gaming gemacht, sondern orientiert sich eher im oberen Mittelfeld ein.

      Die verbaute SSD nebst HDD liefert gute Werte, wenn auch keine Überragenden. Gerade schreibend könnte die SSD deutlich schneller sein. Die HDD dagegen liefert gute Schreib- und Leseraten mit über 100MB/s im Durchschnitt.

      Ähnlich verhält es sich bei den Spielen. Eher anspruchslose Titel laufen absolut problemlos, bei anspruchsvollen AAA Titeln muss man eventuell die Details etwas reduzieren, aber sie laufen dennoch Problemlos. Für den Vergleich müssen das eher einfach gestrickte Diablo 3 RoS, das Grafiklastige Crysis 3 und das prozessorhungrige Risen 3 antreten. Alle Spiele liefen dabei in 1920×1080 Pixeln Auflösung, die Grafikeinstellungen variierten durch die unterschiedlichen Optionen aber immer ein wenig.

      Alle Spiele waren dabei durchaus spielbar, lediglich Risen 3 lag knapp unter dem Minimum von 30 FPS. Diablo 3 samt Reaper of Souls Addon ist dagegen das geringste Problem: Über 100 FPS waren mühelos durchgehend möglich, auch auf maximalen Einstellungen.

      Insgesamt fällt die Gaming-Leistung so aus, wie bei den Komponenten zu erwarten war.

      Emissionen

      Gerade kleine Gehäuse haben oft das Problem, dass die Kühlung unter den eingeschränkten Platzverhältnissen leidet. MSI bewirbt den Nightblade Mini daher mit der „Silent Storm Kühlung“, die für eine leise und effiziente Kühlung sorgen soll.

      Leerlauf und geringe Last

      Im Idle oder bei leichter Last durch Surfen oder reiner Audio/Video-Wiedergabe, ist der PC kaum wahrnehmbar. Der CPU-Kühler rauscht leise vor sich hin, das wars dann auch schon. Die Lüfter der Grafikkarte bleiben bei geringer Last komplett deaktiviert. Die passive Kühlung durch die Kühlkörper reicht dafür aus.

      Die Temperaturen pendeln sich dabei bei rund 40°C ein, bei einer Raumtemperatur von 20°C. Wichtig ist allerdings noch zu erwähnen, dass die MSI Voreinstellung vorsieht, dass der Prozessor nahezu permanent auf 100% Takt läuft. Das System ist dadurch fast durchgehend auf 3,6GHz getaktet, auch im Leerlauf. Bei einer „normalen“ Idle-Taktung wäre die Temperatur wahrscheinlich noch etwas geringer.

      Insgesamt schlägt sich das System hier aber gut.

      Mittlere Last

      Bei mittlerer Belastung, also etwa beim Diablo 3 spielen, muss der CPU-Lüfter hörbar höher drehen. Das Rauschen wird dadurch deutlicher wahrnehmbar, da es aber im niederfrequenten Bereich bleibt, stört es nicht weiter. Die Grafikkarte fängt quasi unhörbar an auch aktiv zu kühlen, die Lüfter sind allerdings so leise, dass man nur kurz das Anlaufen wahrnimmt und danach vergisst.

      Die Temperaturen bleiben auch im normalen Rahmen. In meinem Test lagen sie in der Regel zwischen 60 und 70°C, was absolut normal ist.

      Auch hier also kein Grund zur Beanstandung. Ein größeres System mit größeren Lüftern wäre vermutlich zwar leiser, aber dafür eben viel größer.

      Hohe und Extrembelastung

      Bei hoher Last, wie etwa bei sehr anspruchsvollen Spielen oder auch Videobearbeitung und Ähnlichem, muss der CPU-Lüfter schon deutlich mehr arbeiten. Nicht nur wird das Geräusch lauter, sondern es driftet auch in höhere Tonlagen ab, sodass man es noch deutlicher wahrnimmt. Wirklich störend ist der Prozessorlüfter zwar weiterhin nicht, aber schon sehr deutlich wahrnehmbar. Die Grafikkarte geht dabei weiterhin einfach unter. Egal wie viel Last auf die Grafikkarte gelegt wird, der Prozessorlüfter übertönt sie mühelos. Das spricht auf jeden Fall für die Lösung der seitlichen Luftöffnung.

      Temperaturseitig bleibt das System weiterhin im normalen Bereich. Knapp über 80°C bei hoher Last auf der CPU, unter 60°C auf der Grafikkarte sind absolut normal und unbedenklich.

      Prime

      Abschließend gibt’s dann noch den Extremtest. Vorweg: Die Werte hier sind in der Praxis quasi nicht erreichbar und dienen letztlich nur dazu, das System auch auf extreme Belastungen hin zu prüfen. Außerdem gibt es einen Ausblick darauf, wie viel Puffer das Kühlsystem hat, da sich die feinen Lamellen gerne mit Staub zusetzen, was die Kühlleistung mit der Zeit vermindert.

      Zum Burn-In-Test liefen wie gewohnt Prime95 und FurMark parallel im „Maximum Heat“ bzw. „Extreme Burn-In“ Modus für mindestens eine Stunde.

      png08711

      Der Prozessorlüfter dreht in der Zeit auf über 3500 Rpm, was in einem entsprechend lauten und störenden Lüftergeräusch mündet. Die Temperaturen steigen dabei auf rund 90°C, was bei der gegebenen Belastung ein durchaus guter Wert ist. Zudem konnte die CPU seinen Basistakt von 3,6GHz konstant halten. Das Kühlsystem des Prozessors sollte also bei normaler Nutzung mehr als ausreichende Reserven bieten.

      Die Grafikkarte gibt sich insgesamt unbeeindruckt. 65°C Konstant bei über einer Stunde Stresstest, dazu weiterhin nahezu unhörbare Lüfter. Die direkte Frischluftversorgung über das Seitenpanel geht als Konzept daher voll auf.

      Erweiterbarkeit

      Große Desktop-PCs sind in der Regel einfach erweiterbar. Auch der MSI Nightblade Mini ist dank der (größtenteils) Standard-Bauteile theoretisch einfach erweiterbar. Arbeitsspeicher, HDD und SSD sind kein Problem, auch wenn der RAM etwas fummelig zu erreichen ist in dem kleinen Gehäuse. Die HDDs samt SSD sind einfach über die Oberseite erreichbar, einfach das Gehäuse öffnen, schon liegen die Slots frei. Die Grafikkarte kann einfach ausgetauscht werden, durch die Größenbeschränkung ist die Auswahl aber begrenzt. Auch der Prozessor ist gesockelt und kann getauscht werden, dabei sollte aber immer die TDP (Thermal-Design-Power) beachtet werden. Energiehungrigere CPUs, die auch mehr Abwärme produzieren, könnten das Kühlsystem überfordern. Einen größeren Kühler dürfte man auch aufgrund der speziellen Bauform nur schwerlich im Gehäuse unter bekommen.

      Fazit

      Beim Nightblade Mini hat MSI prinzipiell an Alles gedacht: Die Kühlung reicht auch für extreme Anforderungen, die Leistung genügt für sehr grafikintensive Spiele in Full HD – zumindest mit leicht reduzierten Details. Das Alles steckt in einem Gehäuse, das problemlos unter dem Schreibtisch verschwindet oder auch darauf stehen kann, ohne besonders zu stören.

      Wirkliche Negativpunkte sind insgesamt kaum zu finden. Das Kühlsystem könnte zwar noch etwas leiser sein, die Aufrüstoptionen noch etwas mehr, aber das sind Beides Kompromisse, die man derzeit noch eingehen muss, wenn man ein kompaktes Gaming-System sucht.

      Einzig der Preis ist im direkten Vergleich zur Leistung etwas hoch, was der kompakten Bauform geschuldet ist. Spezielle Bauteile und die Leistung eines großen PC’s im Mini-Gehäuse haben eben halt ihren Preis.

      Gewinnspiel

      Gemeinsam mit MSI verlosen wir zudem einen MSI Nightblade Mini an einen Blog-Leser! Zu gewinnen gibt es den Nightblade Mini mit Intel Core i5 4460S CPU, GeForce GTX960, 8GB RAM und 128GB Festplatte.

      Alles was Ihr dafür tun müsst, ist uns bis zum 31.01.2016, 23:59Uhr einen Kommentar im Blog zu hinterlassen, was ihr aktuell für einen PC (oder Notebook) nutzt. Unter allen Kommentaren losen wir dann einen Gewinner aus. Viel Glück!

      Das könnte dich auch interessieren