Auf der CES hatten einige Hersteller erste WLAN-Router vorgestellt, die nicht nur WLAN-ac und WLAN-n unterstützen, sondern zusätzlich WLAN-ad mit 60-GHz-Frquenzband. Damit sollen noch höhere Geschwindigkeiten erreicht werden, als mit dem aktuell schnellsten Standard WLAN-ac.
Der neue WLAN-Standard IEEE 802.11 ad nutzt einen Funkbereich um die 60 GHz. Dieser ist nahezu weltweit verfügbar und unlizenziert. Die hohe Frequenz ermöglicht noch höhere Datenraten im Vergleich zu WLAN-ac, bis zu 7 GBit/s sind das Ziel. Außerdem stellt der Frequenzbereich keine hohen Anforderungen an die Antennen, die somit preiswert und klein gehalten werden können und auch in Smartphones Platz finden.
WLAN-ad soll Direktverbindungen zwischen Geräten aufbauen, um beispielsweise Daten schnell und ohne Umwege über einen Router übertragen zu können. Ein denkbares Anwendungsszenario ist der Stream eines 4K-Videos von einem Medienserver zum TV-Gerät. Da Übertragungen im 60 GHz-Bereich stark gedämpft werden, kann WLAN-ad nur auf kurze Distanzen verwendet werden. Außerdem benötigen Sender und Empfänger Sichtkontakt. Schon eine durchs Signal laufende Person kann die Funkverbindung abbrechen lassen. Um das zu vermeiden, können die Geräte mit mehreren Antennen ausgestattet werden. Durch Beamforming mit Antennen-Arrays ließe sich der Funkkontakt konstant halten und die Übertragungsgeschwindigkeit optimieren.
Die bisherigen WLAN-Standards IEEE 802.11 a/ac/b/g/n senden in den Funkbereichen 2,4 GHz und 5 GHz. Aufgrund der wachsenden Verbreitung von WLAN-fähigen Geräten können die Funkbereiche je nach örtlicher Gegebenheit schnell überfüllt sein. Ausgebremste Datenübertragungen oder sogar Verbindungsabbrüche können die Folge sein. Welche Gründe das haben und wie man dem entgegen wirken kann, haben wir in einem Artikel zusammengefasst.
Bild: AVM