Die meisten mobilen Datentarife sind auf einige hundert Megabyte in LTE-Geschwindigkeit pro Monat limitiert. Danach geht es auf dem Smartphone bis zum nächsten Abrechnungszeitraum nur noch im Schneckentempo weiter. Wir zeigen, wie man sein Datenvolumen unter Android schonen kann, ohne dabei gravierende Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
1. Komprimierte Webseiten, Fotos und Videos anzeigen lassen
Der Chrome Browser ist auf allen Android Smartphones unter den Google Apps vorinstalliert. Sofern man Webseiten ansurft, die ohnehin eine reduzierte mobile Variante auf dem Smartphone anzeigen, dann ist der Datenverbrauch zumindest geringer als beim Laden der Webseite für Desktop-PCs. Doch der Datenverbrauch lässt sich noch weiter reduzieren. Bis zu etwa ein Drittel des Browser-Datenverbrauchs lässt sich vermeiden. Möglich macht das die Datenkomprimierungs-Funktion im Chrome Browser. Die Option versteckt sich im Chrome Menü oben rechts unter „Einstellungen“ > „Datenkomprimierung“. Dort aktiviert man sie per Schalter. Die in Chrome angeforderten Webseiten laufen fortan über einen Google-Server, werden dort komprimiert und erst dann an das Mobiltelefon ausgeliefert. Eventuell muss man Einschränkungen bei der Benutzung in Kauf nehmen.
Der Opera Browser verfügt über eine ähnliche Funktion. Er komprimiert Fotos und Videos, die für einen großen Teil des mobilen Traffics verantwortlich sein können. Im Menü des Opera Browsers schaltet man unter „Einstellungen“ > „Datenverkehr-Einsparungen“ die Video-Kompression ein und schraubt zusätzlich die Bildqualität in Webseiten eingebetteter Fotos herunter.
2. Apps mit hohem Datenverbrauch identifizieren und Alternativen benutzen
Einige Apps sorgen für einen immensen Datenverbrauch. Dazu gehört beispielsweise Facebook, das viele Anwender installiert haben. Für viele solcher Apps gibt es Alternativen, die weniger Traffic verursachen. Um die größten Datenschleudern zu identifizieren, kann man sich den mobilen Datenverbrauch anzeigen lassen. Das funktioniert unter Android mit Bordmitteln. Dazu navigiert man in den „Einstellungen“ zu „Datenverkehrsverwaltung“ > „Datenverkehrsnutzung-Ranking“ und erhält eine Liste mit Apps und deren Datenverbrauch. Die Menübezeichnungen können je nach Android Version oder Smartphone abweichen. Auf Apps, die viel Traffic verursachen und die man eigentlich gar nicht benötigt, sollte man verzichten oder sich eine Alternative ausgucken. Häufig kann man einfach auf die Web-Applikationen der mobilen Dienste zurückgreifen und so den Datenverbrauch deutlich senken.
3. Laden von Hintergrund-Daten abstellen
Möchte man sich nicht an neue Apps gewöhnen oder eine ressourcenschonende Web-Anwendung im Browser benutzen, dann sollte man einen Blick auf die Hintergrund-Datenverwendung der einzelnen Apps werfen. Viele Apps laden Daten im Hintergrund nach, obwohl man die Anwendungen gerade gar nicht aktiv benutzt. Um den Daten-Traffic solcher Apps zu reduzieren, navigiert man in den „Einstellungen“ zu „Vernetzte Apps“ und deaktiviert die mobile Hintergrund-Datenverwendung für einzelne Applikationen. Die Menüeinträge können je nach verwendeter Android Version oder Smartphone etwas anders benannt sein. Im Zweifelsfall sollte man über „Datenverkehrsverwaltung“ oder einen ähnlichen Eintrag zu den Einstellungen der Hintergrund-Datenverwaltung gelangen. Befindet sich das Smartphone in einem WLAN, dann laden die Hintergrund-Daten weiterhin automatisch. Hardcore-Sparer können sogar allen Apps die mobile Hintergrund-Datenverwendung entziehen. Eventuell sind einige Apps dann nur noch eingeschränkt benutzbar.
Auch den Google Diensten kann man das Laden von Hintergrunddaten austreiben. Das funktioniert unter „Einstellungen“ > „Konten“. Dort wählt man das eigene Google Konto aus und deaktiviert alle Dienste, die nicht synchronisiert werden sollen.
4. Offline-Apps benutzen
In vielen Fällen benötigt man gar keine Apps, die Daten aus dem Internet nachladen – etwa bei Wörterbüchern oder Navigationssystemen. Besonders Google Maps gibt sich bei der Navigation sehr datenhungrig und knabbert gewaltig am monatlichen mobilen Datenkontingent. Google Maps kann man zwar auch mit Offline-Karten betreiben, die man über WLAN herunterlädt, bequemer geht es aber mit einer passenden Offline-Navigation wie beispielweise die kostenfreie App HERE. Für viele andere Online-Anwendungen gibt es passende Offline-Alternativen.
5. Auto-Updates von Apps abschalten
Apps, die über den Google Play Store installiert wurden, laden bei Verfügbarkeit automatisch ein Update. Je nach Einstellung kann so auch bei einer mobilen Datenverbindung ein Update geladen werden. Um das zu vermeiden, geht man im Play Store über das Hamburger-Menü oben links zu „Einstellungen“. Dort ruft man den Punkt „Automatische App-Updates“ auf und wählt entweder „Automatische App-Updates nur über WLAN zulassen“ oder „Keine automatischen App-Updates zulassen“ aus.
6. Lokale Musik- und Video-Dateien statt Streaming benutzen
Musik- und Video-Streaming über Spotify, Netflix & Co. verursachen unterwegs einen hohen Datenverbrauch. In den Bezahlversionen der Musik-Streaming-Dienste sollte man daher die Lieblingsstücke zur Offline-Verwendung über eine Wi-Fi-Verbindung herunterladen. Alternativ kauft man sich die Musikstücke als MP3 oder konvertiert seine alten CDs und schiebt die MP3s direkt auf die Speicherkarte des Smartphones.