Im letzten Jahr hatten wir bereits das Homematic IP Smart Home System von eQ-3 für die Ansteuerung von Heizkörpern getestet und waren von der einfachen Installation und der reibungslosen Funktion des Hausautomatisationssystems überzeugt. Homematic IP bietet nun mit dem Starter-Set Sicherheit plus eine Einstiegs-Sicherheitslösung für Haus und Wohnung an, die eigenständig läuft oder sich ganz einfach in ein bestehendes Homematic IP System integrieren lässt. Wir haben die drahtlos arbeitende Lösung in einer Stadtwohnung installiert und die Einbruchsicherheit getestet. Wer selbst ein Sicherheitssystem aufbauen möchte, hat die Möglichkeit, eins von zwei Homematic IP Starter-Sets Sicherheit plus zu gewinnen.
Keine Gelegenheit für Diebe
Gelegenheit macht Diebe, heißt es. Und genau das spiegelt die jährliche Kriminalitätsstatistik der Polizei auch wieder. Ein Großteil der Haus- und Wohnungseinbrüche ergibt sich aus ungesicherten Fenstern und Türen sowie unüberwachten Bereichen, die zu einem spontanen Einbruch einladen. Überwachungs- und Alarmsysteme schrecken Gelegenheitsdiebe in der Regel ab. Das Homematic IP System Sicherheit plus setzt genau hier an und sichert Türen und Fenster, überwacht Innenbereiche und alarmiert bei einem Einbruchsversuch. Das Set enthält einen Home Control Access Point, einen Bewegungsmelder für die Innenanwendung, einen Fenster-/Türkontakt sowie eine Schaltsteckdose und eine Alarmsirene mit Netzstecker. Das notwendige Befestigungsmaterial wie Halterungen und Schrauben sowie Kabel, Netzteil und Batterien liefert Homematic IP praktischerweise gleich mit.
Schaltzentale: Home Control Access Point
Zentrales Element des Sicherheitssystems ist der Home Control Access Point. Er wird mit dem heimischen Router über ein Ethernet-Kabel verbunden und hat darüber Zugang zum Internet und zu den Homematic-IP-Servern. Das ist notwendig, damit man das System später aus der Ferne mit einem Android Smartphone oder Apple iPhone über die kostenfreie Homematic IP App ansteuern und Alarmmeldungen empfangen kann, auch wenn das Mobiltelefon nicht mit dem lokalen Netzwerk im Haus verbunden ist. Per WLAN kann man den Access Point aber nicht mit dem Router verbinden. Je nach Verkabelung schränkt das die Aufstellung des Access Points ein. Bei größeren Wohnungen oder Häusern kann es dann sein, dass der Access Point per 868-MHz-Funk dann nicht zu allen Komponenten eine Verbindung aufbauen kann. In dem Fall muss man die Zentrale an einen geeigneteren Platz aufstellen. Den Zugang zum Internet gewährleistet dann ein optionaler WLAN-Repeater mit Ethernet-Anschluss, an dem man den Access Point anschließt. Man muss sich aber bewusst sein, dass das System über WLAN einfacher angreifbar ist. In unserer rund 80 Quadratmeter großen Test-Wohnung war der Einsatz eines Repeaters nicht notwendig. Die Funkverbindung über ein proprietäres Protokoll hielt zu sämtlichen Komponenten wie Tür-/Fensterkontakte und Bewegungsmelder zuverlässig und ohne erkennbare Ausfälle.
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Schnelle Einrichtung mit Homematic IP App
Die Einrichtung des Home Control Access Points und der weiteren Komponenten erfolgt mit einem Android Smartphone oder Apple iPhone über die Homematic IP App. Um das System später über das Internet ansteuern zu können, verlangen andere Hersteller häufig das Anlegen eines Accounts, der mit persönlichen Daten verknüpft ist. Beim Homematic-IP-System entfällt das. Die Zuordnung erfolgt über die individuelle TIN des Home Control Access Points, sodass man das smarte Sicherheitssystem anonym nutzen kann, ohne persönliche Daten wie etwa den Wohnungsstandort an den Anbieter übertragen zu müssen.
Die Verknüpfung des Access Points mit der App erfolgt unkompliziert per Scan eines gerätespezifischen QR-Codes mit der Smartphone-Kamera. Soll noch ein weiteres Mobiltelefon zur Steuerung benutzt werden, dann reicht es aus, den QR-Code damit ebenfalls zu scannen. Alle weiteren Komponenten des Sicherheitssystems wie Tür-/Fensterkontakte, Bewegungsmelder und Schaltsteckdose mit Alarmsirene ergänzt man ebenfalls über die jeweiligen QR-Codes der Geräte und weist ihnen in der App definierte Räume wie beispielsweise Wohnzimmer, Küche oder Flur zu.
Die Tür-/Fensterkontakte sind identisch mit denen der bereits getesteten Homematic IP Heizungssteuerung, die bei geöffnetem Fenster den Heizkörperthermostat an- oder abschalten. Als Teil einer Sicherheitslösung dienen die Tür-/Fensterkontakte zum Auslösen eines Alarms. Ein Kontakt kann Heizungs- und Alarmsteuerung gleichzeitig bedienen.
Die Registrierung der Komponenten ist in weniger als einer halben Stunde erledigt. Alle Sicherheitskomponenten sind dann automatisch miteinander vernetzt. Löst ein Tür-/Fensterkontakt oder ein Bewegungsmelder aus, dann wird automatisch die Schaltsteckdose mit der Sirene aktiviert. Wer bereits ein Homematic IP Smart Home System im Einsatz hat, kann übrigens den vorhanden Access Point benutzen und einfach nur die einzelnen Alarm-Komponenten ergänzen.
Einbruchsicherung mit Tür-/Fensterkontakt
Den Homematic IP Tür-/Fensterkontakt klebt oder schraubt man an einen Tür- oder Fensterrahmen an. Schrauben und doppelseitiges Klebeband sind im Paket enthalten. Eine integrierte Infrarot-Diode sendet Licht aus, das bei geschlossenem Fenster auf die Kante des Fensterflügels trifft und reflektiert. Ein IR-Sensor im Kontakt registriert die Reflexion und erkennt das Fenster damit als geschlossen. Bei geöffnetem Fenster trifft das IR-Licht nicht auf die Kante und wird entsprechend nicht reflektiert. Der Kontakt meldet das Fenster als geöffnet. Wie schon beim Test des Homematic IP Smart Home Systems zur Raumklima-Steuerung arbeitet der Tür-/Fensterkontakt absolut zuverlässig und fehlerfrei. Bei dunklem Fensterrahmen reicht die Reflexion des IR-Lichtes aber nicht immer aus. Um das zu vermeiden, befestigt man eine beiliegende Reflexionsfolie auf der Kante des Fensterflügels, damit das Licht besser reflektiert und vom Sensor aufgenommen werden kann. Der Kontakt arbeitet mit einer AAA-Batterie, die ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist.
Der Tür-/Fensterkontakt löst aus, sobald eine Tür oder ein Fenster geöffnet wird. Verschafft sich ein Dieb aber Zutritt über die Fensterscheibe und steigt ein, dann löst der Kontakt nicht aus, denn der Tür-/Fensterkontakt wird dabei nicht geöffnet. Ein Erschütterungssensor, der das Entfernen der Scheibe registrieren könnte, ist nicht integriert. Der Dieb muss die Tür oder das Fenster also auf herkömmlichem Wege öffnen, damit der Kontakt auslöst.
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Bereichsüberwachung mit Bewegungsmelder
Möchte man ganze Bereiche überwachen, dann benutzt man den Bewegungsmelder von Homematic IP, der gleichzeitig einen Dämmerungssensor enthält. Ist der Bewegungsmelder als Teil des Alarmsystems an der Homematic IP Lösung angemeldet, dann reagiert er auf Bewegungen, ansonsten löst er bei Dämmerung aus und schaltet statt eines Alarms beispielsweise eine Lampe über die Schaltsteckdose. Befeuert wird der Bewegungsmelder von zwei beiliegenden AA-Batterien. Falls keine geeignete Standfläche für den Bewegungsmelder vorhanden sein sollte, lässt sich die Rückwand mit Gummistandfüßen gegen eine Wandhalterung zum Anschrauben austauschen. Passendes Befestigungsmaterial in Form von Schrauben und Dübeln liegt dem Bewegungsmelder bei.
Der Bewegungsmelder deckt einen horizontalen Erfassungswinkel von etwa 110 Grad ab. Diese Herstellerangabe können wir bestätigen. Auch die Reichweite von 15 Metern ist realistisch. Das reicht für die Innenraumüberwachung völlig aus. Für die Außenüberwachung ist der Bewegungsmelder aufgrund fehlenden Spritzwasserschutzes nicht geeignet.
Bewegungen wurden in unserem Testaufbau zuverlässig erkannt. Hat man einen größeren Hund als Haustier, dann kann er den Bewegungsmelder auslösen. Bei kleineren Tieren wie beispielsweise einer Katze ist das unserer Erfahrung nach nicht der Fall. Personen werden grundsätzlich erkannt. Ein Austricksen des Sensors mit sehr langsamen Bewegungen klappte im Test nicht.
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Alarmierung per Sirene
Zur Alarmierung dient im Homematic IP Starter-Set Sicherheit plus die Schaltsteckdose in Kombination mit einer Alarmsirene. Die Schaltsteckdose wird in eine herkömmliche Netzsteckdose gesteckt und kommt ohne Batterien aus. Als Verbraucher kann prinzipiell jedes Gerät mit Netzanschluss angeschlossen werden. Für die Sicherheitslösung bestückt man die Schaltsteckdose mit der beiliegenden Alarmsirene. Bei Auslösung alarmiert sie mit einem alternierenden Ton bei einem maximalen Schalldruck von etwa 110 db(A). Das ist so laut, dass man das Signal noch problemlos durch zwei Wände wahrnehmen kann und einen aus dem Schlaf aufweckt. Zusätzlich verfügt die Sirene über eine rote Blitzlampe, die ein optisches Warnsignal erzeugt. Der Alarmgeber besitzt einen Ausschalter zur manuellen Deaktivierung, der Alarm lässt sich auch per App abschalten.
Homematic IP Sicherheit plus in der Praxis
Die Homematic IP Sicherheitslösung steuert man über die kostenlose Homematic IP App für Android und iOS, mit der man die einzelnen Komponenten am System angemeldet hat. Die Bedienung gelingt unkompliziert, denn die App ist übersichtlich und funktional aufgebaut.
In der Übersicht mit einer Gliederung nach Räumen ist über ein Symbol erkennbar, welche Komponenten zur Raumklima- und welche zur Sicherheitslösung gehören, falls man die Homematic IP im Mix betreibt. In der Geräteübersicht verändert man die Einstellungen zu den einzelnen Geräten. Viel anpassen kann man nicht, braucht man aber auch nicht: Neben der Scharfschaltverzögerung kann noch ein stiller Alarm aktiviert oder deaktiviert sein und die Alarmdauer bestimmt werden.
Die Sicherheitslösung kennt drei Modi: Deaktiviert, Hüllschutz und Vollschutz. Alle drei Modi schaltet man per App. Optional bietet eQ-3 eine Fernbedienung an, über die man das System ebenfalls deaktivieren oder scharfschalten kann. Im Vollschutzmodus sind sämtliche Sensoren wie Tür-/Fensterkontakte und Bewegungsmelder aktiv. Der Vollschutz sollte aktiviert werden, sobald man das Haus verlässt, denn er bietet einen Rundumschutz. Kommt man nach Hause, dann schaltet man auf Hüllschutz um: Dann sind alle Tür-/Fensterkontakte aktiv, die Innenraumüberwachung über Bewegungsmelder aber deaktiviert, damit man sie nicht selbst auslöst.
Das System lässt sich komplett aus der Ferne steuern, sofern das Smartphone Zugang zum Internet besitzt. Wer mag, schaltet auf stillen Alarm um. Dann bleibt die Sirene stumm, die Anlage sendet aber weiterhin eine Nachricht auf das Mobiltelefon, sobald einer der Sensoren auslöst. Alle Alarme werden im Alarmprotokoll gelistet, sodass man nachvollziehen kann, wann welcher Schutzmechanismus aktiv war und ein Sensor ausgelöst hat.
Fazit: Einfacher Einstieg in die Haussicherheit
Das Homematic IP Starter-Set Sicherheit plus ist dank der drahtlosen Technik schnell und unkompliziert aufgebaut. Die komplette Steuerung erfolgt per Android Smartphone oder Apple iPhone mit der übersichtlichen Homematic IP App. Das System lässt sich nach und nach mit weiteren Komponenten ausbauen. Tür-/Fensterkontakte, Bewegungsmelder und Alarmgeber funktionieren zuverlässig. Die Tür-/Fensterkontakte lösen aber nur aus, wenn ein Dieb ein Fenster normal öffnet und nicht die Scheibe entfernt und bei geschlossenem Fensterrahmen einsteigt. Momentan fehlen dem System noch wetterfeste Bewegungsmelder zur Überwachung von Außenbereichen. Für die Sicherung des Hauses bietet die Homematic IP Sicherheitslösung aber bereits jetzt einen Schutz vor Gelegenheitseinbrüchen.
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Gewinne ein Homematic IP Starter-Set Sicherheit plus
Update v. 06.07.2016: Das Gewinnspiel ist beendet. Die Gewinner wurden ermittelt. Vielen Dank an all, die mitgemacht haben!
Interesse am Aufbau einer Homematic IP Sicherheits-Lösung? Wir verlosen je eins von zwei Homematic IP Starter-Set plus als Basis zur Sicherung des eigenen Hauses oder der eigenen Wohnung. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, schreibe bis zum 05.07.2016 in einem Kommentar unter dem Artikel, mit welchen zusätzlichen Komponenten du das Homematic IP Starter-Set Sicherheit plus erweitern würdest.