Das große Anniversary Update für Windows 10 steht an und schon spinnen sich die üblichen Verdächtigen wieder ein Skandälchen zusammen, aus Informationen, die seit Monaten bekannt sind. Es geht diesmal um Cortana, die angeblich ab dem Anniversary Update nicht mehr abgeschaltet werden kann, was diverse Seiten jetzt erneut nutzen, um Klicks durch Panikmache zu generieren. Die Apokalypse naht und so weiter… Dass die Option lediglich anders heißt und Cortana weiterhin Opt-In bleibt wird dabei verschwiegen.
Aber fangen wir von vorne an: Worum geht’s eigentlich? Cortana soll ab dem Anniversary Update von Windows 10 nächste Woche nicht mehr deaktivierbar und Zwang sein. Soweit so gut. Der Button um Cortana zu deaktivieren wird mit dem Update auch wirklich verschwinden – doch nutzen muss man sie auch weiterhin nicht zwingend. Denn die Option zum Deaktivieren wird einfach nur umbenannt.
Wie gewohnt wird bei einem Upgrade weiterhin gefragt, ob man Cortana nutzen möchte. Verneint man dies, bleibt die Digitale Assistentin stumm und erhebt keine Daten. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will legt sich einfach nur ein lokales Konto unter Windows 10 an, hier ist Cortana dann standardmäßig deaktiviert. Wer sie dennoch nutzen möchte, müsste sich erst einmal manuell mit einem Microsoft Account bei Cortana einloggen.
Wer sie bereits aktiviert hatte, kann sie auch weiterhin „deaktivieren“ – der Ablauf ändert sich jedoch ein wenig. Zum Hintergrund: Cortana wird mit dem Anniversary-Update zur Standardsuchmaschine unter Windows 10. Die klassische Bing/Windows Suche entfällt dadurch. Das ist insofern logisch, dass man keine zwei separaten Suchmaschinen pflegen muss, die letztlich sowieso das Gleiche tun. Bei Cortana gibt es daher ab dem Update zwei Betriebsmodi: Als Assistentin und Smarte Suche, und ein einfach, „dumme“ Suche wie die frühere Bing/Windows Suche.
Wer also nicht möchte, dass Cortana Daten erfasst um den Nutzer kennen zu lernen, loggt sich einfach aus Cortana aus:
Dabei werden auch alle bisher gesammelten Daten gelöscht.
Ab diesem Zeitpunkt heißt die Suche in Windows 10 zwar weiterhin Cortana, doch sie arbeitet als einfache, dumme Suche ohne Daten zu erheben oder auf den Sprachbefehl „Hey Cortana“ zu warten.
Wer ohne Microsoft Account in Windows 10 unterwegs ist, braucht diese Schritte, wie eingangs erwähnt, nicht.
Es bleibt also letztlich alles so wie es ist, nur die Namen ändern sich. Was man Microsoft hier vorwerfen kann ist lediglich, dass diese Änderungen nicht Transparent kommuniziert werden – ein nicht unbedingt neues Problem bei Microsoft.
Generell spricht nichts dagegen, zu hinterfragen was da eigentlich an Daten gesammelt wird, wofür, wo sie landen, und so weiter. Man sollte auch kritisch bleiben und nicht einfach alles hinnehmen, aber Panikmache wie sie diverse Portale betreiben ist weder zielführend, noch hilfreich für die Nutzer.
Daniel Rubino von Windows Central hat alles noch etwas ausführlicher zusammengefasst.