Seit einigen Tagen geistern schon diverse Berichte durchs Netz über ein völlig transparentes Smartphone eines deutschen Startups. Wirklich viele Informationen gab es nicht, auch keine Fotos des Geräts oder Informationen dazu, was transparent nun eigentlich genau bedeutet. Da die Meldungen und auch die Herstellerseite recht dürftig waren, haben wir uns bislang die Berichterstattung darüber gespart. Nun traf allerdings die offizielle Pressemitteilung mit (fast) allen Informationen ein.
Erstmal die blanken technischen Daten des Phonest:
- Android 6.0 Marshmallow
- Speicher: 32GB, 128GB, 256GB
- 5 Zoll AMOLED Display, 2560×1440 Pixel, 587dpi
- 8 Megapixel Frontkamera, 24 Megapixel Hauptkamera, Blende f/2.2, optischer Bildstabilisator, 4K Videoauflösung
- Qualcomm Snapdragon 810 Octa-Core 4x 1,5Ghz & 4x 2Ghz
- 4GB RAM
- 3450mAh Li-Ion Akku
- WLAN ac, LTE, NFC, Bluetooth 4.1
- USB-C, 3,5mm Klinke
- Fingerprint Sensor
- 144 x 70,4 x 6,5 mm, 132g
- Preise: 32GB 499€, 128GB 599€, 256GB 699€
- Vorbestellungen möglich ab 11.8.2016, Auslieferung ab Q1 2017
Die Technischen Daten sind also durchaus in der Oberklasse einzuordnen, High-End wird es zum Zeitpunkt der Auslieferung aber nicht mehr sein.
Was es mit der Transparenz auf sich hat? Es geht hierbei nicht um Transparenz im optischen Sinne, das Smartphone wird also nicht durchsichtig sein. Vielmehr soll es zu 100% transparent gefertigt werden – inklusive der Herkunft der Materialien aller Komponenten. Die Idee ist nicht unbedingt neu – wir erinnern uns an das Fairphone – doch versucht man es hier deutlich radikaler, denn auch beim Fairphone kann man nicht alle Komponenten oder die Materialien zurückverfolgen. Allerdings wird nicht erklärt, ob man besonderen Wert auf die Herkunft der Materialien oder die Arbeitsbedingungen der Montage legt – sondern nur dass eben alles offengelegt wird. Es bleibt also noch spannend, wie genau die Offenlegung aussehen wird.
Fotos vom Phonest gibt es noch nicht, lediglich Entwürfe, auch hier müssen wir uns also noch etwas gedulden.
Insgesamt klingt das Projekt zwar spannend, doch der Erfolg muss sich erst noch beweisen. Für ein Gerät, das im ersten Quartal 2017 ausgeliefert werden soll, sind die Details noch recht zurückhaltend, insbesondere dass es noch keine Fotos vom Gerät oder auch Prototypen gibt, ist wenig vertrauenerweckend. Auch dass eine deutsche GbR ohne Crowdfunding plötzlich den Smartphonemarkt aufmischen will, ist mir nicht ganz geheuer.
Aber am besten warten wir es einfach ab, es bleibt auf jeden Fall spannend, ob und wie sich das Smartphone am Ende entwickelt. Ab sofort kann es direkt bei Phonest vorbestellt werden, die Auslieferung soll dann wie erwähnt ab dem ersten Quartal 2017 erfolgen.
Nachtrag: Die Skepsis war wohl berechtigt 😉 Die Aktion soll lediglich hervorheben, wie Smartphones produziert werden, ein Gerät existiert nicht und wird auch nicht existieren. Ein Blick auf die Seite lohnt sich dennoch, um sich die aktuelle Situation vor Augen zu führen. Chapeau Phonest! 🙂