Wie wir im Juni berichteten, verkauft Telefónica, der Mutterkonzern von o2, die Standortdaten seiner Mobilfunkkunden. Durch ein TÜV-geprüftes Anonymisierungsverfahren sollen die Daten keine Rückschlüsse auf Einzelne ermöglichen. Das Unternehmen plant außerdem, seinen Kunden eine Plattform zur Verfügung zu stellen, über die sie ihre eigenen Daten verkaufen können.
Das Telekommunikationsunternehmen Telefónica will vor allem die Standortdaten nebst Geschlecht und Alter seiner Mobilfunkkunden verkaufen. Der TÜV Saarland hat die Datenanonymisierung der Telefónica Deutschland zertifiziert. Über ein dreistufiges Verfahren werden die Daten segmentiert, transformiert und zum Schluss statistisch zusammengefasst. Die Daten sollen vorwiegend dem Einzelhandel zu Gute kommen, um Bewegungsströme bestimmter Zielgruppen ermitteln zu können. Denkbar ist auch, dass Händler den Mobilfunkkunden passende Angebote auf dem Smartphone präsentieren, wenn sie sich in der Nähe des Ladengeschäfts befinden. Bewegungsdaten werden von jedem o2-Kunden erhoben, sofern er dem nicht widerspricht. Das kann man mit seiner Telefonnummer auf einer eigens eingerichteten Webseite erledigen.
Kunden sollen eigene Daten verkaufen können
José María Alvarez-Pallete, Chef von Telefónica erzählte der spanischen Zeitung El País von Plänen, den Mobilfunkkunden den Verkauf ihrer Nutzerdaten zu ermöglichen. Das betreffe dann nicht nur die Bewegungsdaten, sondern beispielsweise auch Einkäufe, Zahlungen und Verbrauchsdaten. Telefónica will diese Daten den Nutzern zur Verfügung stellen, damit sie selbst entscheiden können, welche Daten sie monetarisieren und welche blocken möchten. Als potenzielle Käufer nennt Alvarez-Pallete Facebook, Twitter und Google. Laut golem.de habe sich Telefónica Deutschland noch nicht entschieden, diesen Dienst hierzulande anzubieten.
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Bilder: o2