Schon letztes Jahr zur E3 hatte Microsoft die „Project Scorpio“ getaufte Konsole für Ende 2017 angeteasert. Mit Details hielt man sich natürlich zurück, man versprach nur echtes 4K Gaming mit der neuen Konsole. Digital Foundry durfte nun exklusiv in Redmond vorbeischauen und sich die technischen Daten ansehen – und dann sogar veröffentlichen.
Die Kollegen durften aber nicht nur ein Blick auf das Datenblatt werfen, sondern zumindest beim Spielen zugucken – so lief eine Demo von Forza Horizon in 4K UHD Auflösung mit konstanten 60FPS, bei ebenfalls leicht erhöhten Grafikdetails.
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Als technische Grundlage dient ein in Zusammenarbeit mit AMD entwickelter Octa-Core SoC. Hier hat man sich offenbar gegen die neue ZEN Architektur entschieden, und setzt daher auf acht stark angepasst Jaguar-Kerne, die insgesamt 31 Prozent mehr Performance liefern sollen, als die aktuelle Xbox One S. Das wurde unter anderem auch dadurch erreicht, dass spezielle Tasks auf dedizierte Hardware ausgelagert werden. Einer der größten technischen Fortschritte: Die Xbox Scorpio bekommt eine Hardware-Implementierung von DirectX 12 – dadurch werden die Draw-Call-Instructions von normalerweise tausenden Instructions auf gerade einmal 11 reduziert, was die CPU-Last drastisch verringert. Insgesamt soll die CPU-Last damit um bis zu 50% reduziert werden bei Titeln, die voll auf DirectX 12 setzen.
Das SoC besteht also aus einem CPU-Cluster mit acht Kernen, dazu gibt es 40 Custom Compute-Units von AMD, 12GB GDDR5 RAM mit 326GB/s Datendurchsatz und auch weiterhin ein 4K UHD Bluray Laufwerk. Der hohe Datendurchsatz wird durch ein 384bit breites Speicherinterface erreicht.
Auch die Audio-Komponten werden durch das dedizierte APB (audio Processing Board) von der CPU genommen. Dolby Atmos und Atmos for Headphones und 7.1 Audio werden damit auch wie bei der Xbox One S unterstützt.
Sein Ziel, die GPU auf 6TFlops Leistung zu bekommen, hat Microsoft wohl auch erreicht. Genaue Werte gab es natürlich noch nicht, aber zumindest konnte Digitalfoundry die 6TFlops generell bestätigen. Damit liegt man deutlich vor den 4.2 TFlops der PS4Pro.
Einen Eindruck von der Leistung bekommt man auch dadurch, dass Forza Horizon 3, dass während der Demo gezeigt wurde, ein reiner Xbox One Port war, der in lediglich zwei Tagen erstellt wurde und der nur ein paar zusätzliche 4K Assests verpasst bekommen hat. Dennoch lief die GPU bei maximal 70% Auslastung bei konstanten 60 FPS. Also selbst bei einem einfachen Port sind noch Reserven über – auf das System optimierte Spiele dürften entsprechend mehr aus der Hardware herausholen.
Allzu laut sollte es übrigens auch nicht werden: Microsoft setzt auf eine Vapor-Chamber Kühlung, die sehr effizient und leise arbeiten soll.
Insgesamt sind die Neuerungen wirklich spannend und gerade die extreme Anpassung der Hardware an die gestellten Anforderungen sind sehr interessant. Wer alle Details erfahren will, sollte sich am besten das Video von Digitalfoundry ansehen, das noch viele weitere Details bereit hält. Eine ausführliche Analyse aller im Video genannten Details findet ihr außerdem bei Eurogamer.net.
Wie siehts bei euch aus – füttert ihr schon euer Sparschwein um für den Start der Scorpio gewappnet zu sein?
Bilder: Screenshots Digitalfoundry/Eurogamer