Wir hatten ja schon mehrere sehr kleine PCs im Test, beispielsweise den Micro-PC von Hannspree. So recht überzeugen konnten mich die Meisten noch nicht: Oft wurden sie zu heiss, zu laut, zu langsam. Doch genau diese Probleme wollte Intel mit seiner 5. Core i Generation angehen. Das Ergebnis sind jede Menge neue Kleinst-PCs. Einer davon ist der Acer Aspire Revo One RL85, den ich mir zum Test geschnappt habe.
Fangen wir mal mit dem Hands-On zum Gerät an:
https://www.youtube-nocookie.com/watch?v=DfzqET2PnzU
Allein schon aufgrund der geringen Größe können wir hier natürlich keine Höchstleistungen erwarten. Was auch ein Blick auf die technischen Daten meines Testgerätes zeigt:
- Intel Core i5-5200U 2×2,20GHz (bis zu 2,70GHz durch Turboboost 2.0)
- 4096MB RAM
- 1TB SSHD + 2TB HDD
- Intel HD-Grafik 5500 (HDMI, MDP)
- Kartenleser
- 2x USB 3.0
- WLAN-ac, Bluetooth
- Microsoft® Windows® 8.1 64Bit
Für alltägliche Aufgaben sollte die Leistung allerdings mehr als ausreichen. Besonderes Feature bei dem Mini-PC ist aber seine Aufrüstbarkeit: Insgesamt drei 2,5″ HDDs kann er in den Intel Core i Versionen aufnehmen. Davon ist Eine fest verbaut, während zwei Weitere mit wenigen Handgriffen eingesetzt werden können. In den etwas günstigeren Versionen mit Intel Celeron Basis können immerhin noch zwei 2,5″ HDDs untergebracht werden.
Lieferumfang
Der Lieferumfang birgt keine großen Überraschungen. Es ist letztlich alles Nötige enthalten um den PC direkt zu nutzen: Tastatur und Maus, das Externe Netzteil und diverse Anleitungen in Papierform. Die Anschlüsse bieten alles, was man so braucht: Genügend USB-Schnittstellen, HDMI, Mini-DisplayPort, LAN. Windows 8.1 in der 64Bit Version ist schon fertig vorinstalliert. Neben Windows selbst, ist aber noch jede Menge Bloatware installiert. Von sinnlosen „Startmenü Tools“ über simple Adware und Freemium-Spiele ist alles dabei. Aufräumen ist also mal wieder die erste Aufgabe nach dem Einrichten.
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist in Ordnung, wobei Ober- und Unterteil des Gehäuses nicht überall bündig abschließen. Da man den PC aber eh nicht so häufig in die Hand nimmt, stört es nicht weiter.
Der Mechanismus um die Oberseite zu entfernen ist leider etwas hakelig und allein recht umständlich. Man muss gleichzeitig die Unterseite festhalten, die Oberseite nach oben ziehen und dabei mit einem Werkzeug (Schraubendreher o.ä.) den Knopf zum Lösen der Verriegelung weit ins Gehäuse drücken. Hier hätte ich mir eine einfachere Lösung gewünscht. Insbesondere da die restliche Montage der Festplatten komplett ohne Werkzeug möglich ist.
Gehalten werden die Platten von Wechselrahmen, die lediglich gesteckt werden. Das reicht auf jeden Fall aus und macht auch den Festplattentausch einfacher – wenn man das Gehäuse geöffnet bekommt.
Leistung
Kommen wir zum Wichtigsten. Der Acer Aspire Revo One kommt ohne dedizierte Grafikkarte daher, was Spiele größtenteils ausschließt. Doch wie sieht es bei allem Anderen aus?
Der offensichtlichste Flaschenhals ist hier die SHDD. Statt auf eine SSD zu setzen, wurde eine Hybrid-HDD genutzt. Die bietet zwar mehr Speicher, ist aber letztlich halt doch deutlich langsamer als eine SSD. Im Vergleich zu anderen HDDs liegt die hier Verwendete aber im guten Mittelfeld und die Zugriffszeiten sind noch etwas besser, aufgrund der 8GB Flash-Speicher.
Im „Cloud Gate“ Benchmark schlug er sich ebenfalls recht tapfer, was wohl nicht zuletzt an der neuen Core i5 CPU liegt.
Was bedeutet das im Alltag? Dass eigentlich alle alltäglichen Aufgaben mühelos bewältigt werden. Videos bis zu 4K Auflösung sind kein Problem, Office und das übliche Surfen im Internet natürlich auch nicht.
Spiele habe ich natürlich auch getestet: Einfache Titel, wie die Sims Reihe, laufen ohne Probleme. Ab Titeln, wie Diablo 3 oder Call of Duty Black Ops, wird es aber schon sehr knapp. Beide laufen nur noch gerade so bei minimalen Details und teils reduzierter Auflösung.
Emissionen
Ein Punkt, der vielen Mini-PCs Probleme macht ist die Kühlung bzw. die dabei entstehende Lautstärke. Hier punktet der kleine Acer Aspire Revo One aber auf voller Linie: Egal wie lang man ihn unter extreme Belastung setzt, er bleibt kaum hörbar und auch die Temperaturen bleiben im normalen Bereich. Das ging sogar so weit, dass ich ihn beim Stresstest schlicht vergessen habe und der Arme die ganze Nacht durchlief – bei 100% Last auf Prozessor und Grafik. Geschadet hat es ihm nicht und auch morgens war er kaum zu hören.
Allerdings hat das Ganze auch seinen Preis: Der Prozessor wird, um die Temperatur zu halten, permanent gedrosselt. So lag die Taktrate im Test meist zwischen 1000 und 1500MHz – statt 2200MHz Standardtakt.
Aber hier sei noch angemerkt, dass der Test eine Auslastung simuliert, die im normalen Betrieb eher nie anfällt.
Fazit
Positiv empfand ich, dass der PC trotz geringer Größe sehr schnell und vor allem leise arbeitet. Die insgesamt drei Festplattenslots findet man in dieser Größenordnung auch kein zweites Mal. Dazu gibt es jede Menge Anschlüsse.
Was mir nicht so gefallen hat ist der Mechanismus zum Öffnen des Gehäuses, der ohne fremde Hilfe nicht so einfach zu öffnen ist. Auch der ganze Müll, der vorinstalliert wurde, störte etwas.
Empfehlen kann ich den PC insgesamt aber Jedem, der einen kleinen und leisen Allrounder sucht und auf Spiele verzichten kann. Auch als Mediaserver oder -player kann der Acer Aspire Revo One problemlos eingesetzt werden.
Den Acer Aspire Revo One RL85 findet ihr in vielen Ausführungen bei uns im Shop.