Acer Chromebook Plus 515: Gelungene Alternative

      Acer Chromebook Plus 515: Gelungene Alternative

      Neben den klassischen Chromebooks gibt es auch die Plus-Kategorie, mit stärkerer Hardware und AI-Funktionen. Wenn du auf der Suche nach einem schicken Notebook bist und hauptsächlich im Browser sowie mit Apps arbeitest, könnte das Acer Chromebook Plus 515 genau richtig sein.

      Um Googles Ambitionen auf dem Notebook-Markt weiter zu stärken, wurde die Plus-Kategorie ins Leben gerufen. Das Ganze ähnelt ein wenig Intels Evo-Programm, also ein Siegel für Premium-Geräte und ein gewisses Mindestmaß an Leistung. Plus-Geräte haben mindestens: Einen 2x so schnellen Prozessor wie normale Chromebooks, 128GB an lokalen Speicher, 8GB RAM, eine 1080p-Webcam, sowie Zugang zu einigen anspruchsvolleren Anwendungen und KI-Kram.

      Ein gutes Beispiel dafür halte ich gerade in den Händen: Das Acer Chromebook Plus 515. Es hebt sich über ein deutlich schlankeres und „klassischeres“ Gehäuse, endlich angebrachte CPU-Leistung und einen brauchbaren Bildschirm von den eher günstigen Chromebooks ab.

      Technische Daten Lenovo Acer Chromebook Plus 515 (CB515-2H-345B)
      Display 15,6 Zoll spiegelndes IPS, 1920 x 1.080 Pixel, 16:9, 60Hz
      Prozessor Intel Core i3 1215U, 6 Kerne / 8 Threads, 2P, 4E, max 4,4 GHz, 10MB Cache, 15 – 55 Watt
      Grafik Intel UHD Graphics (1.10 GHz, 64 Ausführungseinheiten)
      Arbeitsspeicher 8 GB LPDDR5, fest verlötet
      Festplatte ein SSD-Steckplatz, 256 GB, M.2 2242
      Netzwerk M.2 card
      Intel Wi-Fi 6E 802.11 ax/ac/a/b/g/n
      Bluetooth 5.2
      Anschlüsse 1x HDMI
      1x Kopfhörer/Mikrofon-Kombibuchse (3.5 mm)
      2x USB-C (DisplayPort, PD, 3.2)
      1x USB-A (3.2)
      Betriebssystem ChromeOS
      Akku Lithium-Ionen-Akku mit 56Wh Kapazität
      Akkulaufzeit bis zu 10 Stunden
      65W-Netzteil über Typ-C
      Eingabegeräte Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung
      Touchpad mit Multi-Touch-Gestenunterstützung
      1080p-Kamera mit Shutter
      Sound Zwei Lautsprecher
      DTS Audio
      Google Assistant™ Lab Certification (ART)
      integriertes Mikrofon
      Abmessungen 36,06 x 23,84 x 1,99 cm (B x T x H)
      Gewicht 1,7 Kg
      Preis 629 Euro* UVP

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      Lieferumfang

      Der Lieferumfang ist übersichtlich: Das Chromebook, ein Netzteil, sowie der übliche Papierkram (Kurzanleitung, Garantiekarte). Auf das Notebook gibt Acer zwei Jahre Garantie. Welche Teile und Dienstleistungen darin enthalten sind, kannst du hier nachlesen.

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      Design und Verarbeitung

      Das Acer Chromebook Plus 515 bietet ein hübsches Gehäuse aus silbernem Kunststoff, dass aufgrund des minimalistischen Designs und der Farbe starke „Business“-Vibes verströmt. Es passt damit in viele verschiedene Setups. Die Verarbeitung ist hochwertig und durch den Verzicht auf Aluminium wird Gewicht gespart, leider ist es damit anfälliger für Kratzer. Es wurde aber nach einem Militär-Standard (810H7) geprüft.

      Während einige günstigere Chromebooks einen etwas „einfacheren“ Eindruck machen, wirkt das Chromebook Plus 515 wie ein typisches Acer-Notebook.

      Das Notebook lässt sich leicht, jedoch nicht mit einer Hand öffnen. Im Inneren erwartet dich eine kompakte Tastatur (ohne Ziffernblock) mit weißer Hintergrundbeleuchtung und einem großen Touchpad mit einer glasartigen Oberfläche aus recyceltem Material.

      Die Tasten sind glatt und bieten ein angenehmes Schreibgefühl, lange Texte sind damit kein Problem. Jedoch könnte es für meinen Geschmack deutlich taktiler bzw. „knackiger“ sein. Das Touchpad ist angenehm groß, reagiert präzise und Gesten machen damit viel Spaß. Es gibt keinen Fingerabdruckscanner oder Gesichtserkennung.

      Das Acer Chromebook Plus 515 (CB515-2H-345B) wiegt 1,7 Kilogramm und ist 31,77 x 23,84 x 1,99 cm (B x H x T) groß. Damit passt es in jede Tasche und Rucksack, ideal für Studierende und Vielreisende.

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      Anschlüsse

      Viele Chromebooks haben eine begrenzte Auswahl an Anschlüssen, leider auch das Acer Chromebook Plus 515 (CB515-2H-345B). Sie reichen für den Alltag aber locker aus.

      Auf der linken Seite gibt es einen USB-C-Anschluss (3.2 Gen 1, Laden und Bildausgabe), einmal HDMI (keine Angabe, tippe auf 2.0) und USB-A (3.2 Gen 1). Eine kleine Lade-LED zeigt den Akkustatus.

      Rechts befindet sich ein Kensington-Schloss, ein weiterer USB-C-Anschluss (Laden und Bildausgabe), sowie eine 3,5mm-Kombo-Klinke. Dazu gibt es noch aktuelles WiFi 6E (802.11 ax/ac/a/b/g/n) und Bluetooth 5.2 auf einer M.2-Karte.

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      Display

      Acer verbaut ein IPS-Display mit 15,6 Zoll Große und einer FullHD-Auflösung. Also gutes Mittelmaß und ausreichend für Office-Apps, zum Surfen und Streamen von Content. Da der Fokus auf alltäglichen Arbeiten liegt, reicht die Bildwiederholrate von 60Hz aus. Acer nennt keine weiteren Besonderheiten oder Farbräume (sRGB, P3, ARGB).

      Da unser Spyder-Messgerät leider (noch) nicht unter ChromeOS funktioniert, kann ich nur meinen Eindruck schildern: Die Helligkeit genügt für Innenräume und schattige Plätzchen draußen, dürfte aber nicht über 300 Nits liegen. Die Farbdarstellung ist gut bzw. ausreichend. Damit können Bilder- und kleinere Videos für Social Media bearbeitet werden, (semi-) professionelle Aufgaben erfordern aber einen externen – und kalibrierten – Monitor. Insgesamt ein gutes Standard-Display ohne große Macken.

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      Leistung

      ChromeOS ist ein recht sparsames Betriebssystem, weshalb Geräte damit keine allzu starke Hardware zum flüssigen Funktionieren benötigen. In (zu) günstigen Geräten steckt jedoch gerne mal wirklich untermotorisierte Hardware. Im Chromebook Plus 515 steckt jedoch ein guter Intel Core i3-1215U (6/8, bis zu 4,5 GHz, 10 MB Cache), zusammen mit 8GB LPDDR5 (leider nicht erweiterbar). Für Offline-Dateien steckt noch eine SSD mit 256GB im Inneren, der Großteil der Daten wird in der Cloud gesichert.

      Bei einem Windows-Notebook wäre die Leistung damit „ok“, unter ChromeOS fliegt und rennt hier wirklich alles. Programme lassen sich ohne Verzögerung öffnen, Videos (auch 4K) werden flüssig wiedergegeben und selbst viele Tabs in Chrome zwingen es nicht in die Knie. Dank Zugang zum Playstore und einer guten Grafikeinheit im Prozessor funktionieren Android-Spiele und Bild- bzw. Videobearbeitung. Inzwischen gibt es sogar offiziell Steam für ChromeOS, damit stehen euch auch „normale“ Spiele zur Verfügung. Leichtes Gaming ist möglich, wenn man die passenden Titel und die richtigen Einstellungen nutzt.

      Erwarte insgesamt keine Wunder, aber alles, was du im Alltag benötigst, läuft hier gut und sauber ab. Ganz nett: Google hat diverse AI-Funktionen (wie z.B den Magischen Radierer bei Google Photos) und den Assistenten Gemini freigegeben. Normalerweise zwei große und bekannte Tools der Pixel-Smartphones.

      Ist das Chromebook gerade nicht an der Steckdose angeschlossen, wird es von einem 56Wh großen Akku angetrieben. Das ist – ähnlich wie bei der Leistung – bei einem Windows-Notebook nicht viel. Dank des sparsamen ChromeOS reicht das bei normaler Nutzung für etwa 7 bis 8 Stunden. Deine persönliche Akkudauer hängt aber natürlich von vielen Faktoren (Helligkeit, WiFi und Bluetooth etc.) ab. Das mitgelieferte 65-Watt-Netzteil lädt das Chromebook rasch wieder auf: Bis zu 50% Akku in 30 Minuten, danach etwas langsamer, um den Akku zu schonen. Insgesamt hat eine volle Akkuladung bei mir 1 Stunde und 16 Minuten gedauert.

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      Aufrüsten

      Nach dem Entfernen von elf Schrauben kann die verbaute M.2-SSD und das WLAN/Bluetooth-Modul getauscht werden, theoretisch auch der Akku. Der LPDDR5-Arbeitsspeicher ist leider fest verlötet.

      Sound & Webcam

      Etwas unerwartet, aber zwei – persönliche – Überraschungen: Die 1080p-Webcam und die beiden nach oben gerichteten Lautsprecher sind richtig gut!

      Die Webcam in der Mitte des Displayrahmens bietet eine höhere Auflösung als so manche High-End-Notebooks mit Windows und besitzt eine gute Bildqualität. Sie leidet weiterhin unter typischen Webcam-Problemen (dunkle Umgebungen führen zu Bildrauschen, Elementen im Hintergrund überstrahlen), deren Auswirkungen wird durch einige AI-Funktionen minimiert. Insgesamt aber sehr gut und reicht für Streams und Videotelefonate aus. Es gibt sogar einen physischen Abdeckungsschalter.

      Jeweils rechts und links der Tastatur befinden sich die zwei Lautsprecher (ohne Angaben). Laut dem Datenblatt besitzen sie DTS Audio und Google Assistant Lab Certification (ART). Im Test wurden sie ordentlich laut und der Klang ist klar und deutlich. Musik und Podcasts machen damit Spaß. Die verbauten Mikrofone leisten ebenfalls eine gute Arbeit bei Telefonaten.

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      Acer Chromebook Plus 515 Fazit: Tolle Alternative

      Kurz und knapp: Das Acer Chromebook Plus 515 ist ein wirklich gutes Notebook, mit den Vorteilen – aber auch den Nachteilen – von ChromeOS. Die Verarbeitung ist gleichauf mit typischen obere Mittelklasse-Notebooks (mit Windows), ChromeOS läuft herrlich schnell und knackig, der Zugang zum Playstore und damit Android-Anwendungen ist ebenfalls ein großer Pluspunkt. Wenn du hauptsächlich im Browser oder mit Android-Apps arbeitest, eine echte Alternative zu klassischen Windows-Geräten.

      Wenn du unbedingt gewisse Windows-Programme angewiesen bist, könnte es schwierig sein. Auch für Zocker*innen ist es leider zu schwierig: Abgesehen von Android- und älteren Titeln via Steam reicht die integrierte Grafikeinheit nicht aus.

      Das von mir getestete Modell kostet 629 Euro* UVP und ist damit in einer ähnlichen Preisklasse wie günstige Windows-Notebooks, daher gibt es viel Konkurrenz. Das Chromebook Plus 515 punktet aber mit einem einfachen, aber vielseitigen Betriebssystem, ohne viel Wartungsaufwand. Damit ist es pflegeleicht und ideal für Menschen, die sich nicht ständig um Softwareupdates, Sicherheitslücken und andern Kram kümmern wollen.

      Falls du dich für das Thema ChromeOS interessierst, findest du hier weitere Tests und Artikel.

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      Acer Chromebook Plus 515 (CB515-2H-345B) im Shop

      Via: Acer – Stand: 09.2024

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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