Acer hat die Helios-300-Serie neu aufgelegt und an das aktuelle Design angepasst. Das Helios 300 ist ein leistungsstarkes Gaming-Notebook und eignet sich für framereiches FHD-Gaming am internen 144-Hz-Display, je nach Spiel und Detailstufe auch für WQHD-Gaming. Neben der guten Verarbeitung hat Acer beim Kühlkonzept ordentlich nachgebessert. Unter Last wird das Notebook weder kritisch warm noch laut. Mager fallen lediglich die Leistung der Lautsprecher und die Akkulaufzeit aus.
Das gefällt uns
- gute Verarbeitung
- genug Leistung für WQHD-Gaming
- schnelles IPS-Display mit guter Farbtreue
- bleibt relativ leise unter Last
- wird nicht heiß unter Last
- Akku/SSD/RAM einfach austausch-/erweiterbar
Das gefällt uns nicht
- etwas breiter Displayrahmen
- viel unnütze Software
- kurze Akkulaufzeit
- schrille Lautsprecher
Acer hat das Predator Helios 300 überarbeitet. Während Siggy beim Vorgänger (Test) besonders die gute Ausstattung, die Zugänglichkeit zur Hardware und die lange Akkulaufzeit gelobt hat, gab es beim Kühlkonzept und der Verarbeitung hingegen Verbesserungsbedarf. Daher war es spannend, inwieweit Acer diese Themen beim Nachfolger angegangen ist.
Das aktuelle Helios 300 ist mit 15,6″-Display und unterschiedlicher Austattung erhältlich. Im Vergleich zur 2018er-Version liegen die größten Unterschiede bei den neuen Core-i7-CPUs der neunten Generation und den RTX-Grafikkarten von NVIDIA. Die Konfigurationen reichen von 1385 Euro* für Core i7-9750H, 8 GB RAM und GTX 1660 Ti bis zu knapp 2000 Euro* für Core i7-9750H, 32 GB RAM und RTX 2060. Das getestete Notebook liegt mit Core i7-9750H, 16 GB RAM und RTX 2060 für 1658 Euro* also im oberen Mittelfeld.
Kommen wir als erstes zu den technischen Details.
Technische Details
Produkteigenschaften des Acer Predator Helios 300 (PH315-52-73XY) |
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Display | 39 cm (15,6″) mattes IPS-Display mit 144Hz im 16:9-Format mit LED-Backlight |
Auflösung | 1920x1080px (Full HD) |
Prozessor | Intel® Core™ i7 (9. Generation) 9750H Prozessor 6x 2,60 GHz, TurboBoost bis zu 4,50 GHz, 12 MB Cache |
Grafik | Nvidia GeForce RTX 2060 mit 6 GB GDDR6 |
Arbeitsspeicher | 16 GB Kingston DDR4 2666 MHz (2×8 GB), max. 32 GB |
Festplatte | 512 GB M.2 PCIe 3.0 SSD |
Netzwerk | Bluetooth 5.0 Gigabit Ethernet LAN WLAN 802.11 a/b/g/n/ac |
Anschlüsse | 1x HDMI 3x USB 3.0 Type-A 1x USB 3.1 Type-C Gen 1 1x Mini-DisplayPort Ethernet 1x 2in1 3,5mm Audio Card Reader |
Akku | 4 Zellen Li-Ion 58,7 Wh fest verbaut bis zu 6 Stunden Laufzeit 180W AC-Netzteil |
Eingabegeräte | hintergrundbeleuchtete Tastatur mit Nummernblock |
Sound | Acer True Harmony zwei Lautsprecher |
Kamera | HD Webcam |
Sicherheit | Kensington Lock |
Betriebssystem | Windows 10 Home 64 Bit |
Abmessungen | 36,3 x 25,4 x 2,2cm (B x T x H) |
Gewicht | 2,40 kg |
Acer Predator Helios 300 bei uns im Shop
Lieferumfang mit HDD Upgrade Kit
Beim Lieferumfang gibt sich das Helios 300 bis auf eine Ausnahme unspektakulär. Das Notebook befindet sich in einem schmalen Karton und ist mit einer Folie umwickelt. Bis auf einen kleinen Beipackzettel sind Setup-Anleitung und Kurzanleitung in einer separaten Pappe verpackt. Die Kurzanleitung ist – warum auch immer – extra eingeschweißt.
Cool: In der Verpackung befindet sich zusätzlich noch ein HDD Upgrade Kit. Das ist zwar im Gegensatz zum Kit beim Medion Erazer X15803 (Test) nicht aus Metall, sondern aus Gummi. Ihr könnt es aber nutzen, um beim Acer Service Center eine HDD nachzurüsten – oder es einfach selbst zu tun, wenn ihr es euch zutraut.
Kantiges Design mit breiterem Display-Rahmen
Auf den ersten Blick wird klar, dass Acer beim Design im Vergleich zum Vorgänger leichte Änderungen vorgenommen hat. Statt einem Rot kommt ab sofort das Predator-typische Türkis zum Einsatz. Das etwas verspielte und kantige Design lässt sich mit den verchromten Leisten, den Farbakzenten und den auffälligen Schriftzügen natürlich weiterhin der Gaming-Schiene zuordnen.
Auf der Oberseite befindet sich das beleuchtete Predator-Logo und der -Schriftzug. Dazu gesellen sich zwei türkisblaue Streifen, jeweils eine pro Seite. Die Breite des Display-Rahmens ist in Ordnung, allerdings nicht so schlank wie bspw. beim ähnlich teuren Medion Erazer X15803 (Test). Oben ist der Rahmen auch etwas breiter als beim Dell G5 (Test). Die Ecken an der Oberseite sind etwas abgewinkelt und die Webcam sitzt über dem Display. Unter dem Display hat Acer den mattsilbernen Predator-Schriftzug platziert.
Die Tastatur verfügt über ein vollwertiges Numpad, richtige Pfeiltasten und eine normale Entertaste. Besonders auffällig ist die weiße Umrandung der Tasten. Aus Ausnahme davon bilden die WASD-, die Pfeil- und die Predator-Taste. Letztere startet die hauseigene PredatorSense-Software. Dazu mehr im Kapitel Software. Mit der dedizierten Turbo tastet erfahrt ihr, was das Kühlsystem zu leisten im Stand ist – und wie laut es maximal werden kann. Doch dazu später mehr.
Das Touchpad ist etwas nach links versetzt. Das ist nicht ganz nachvollziehbar, denn falls ihr tatsächlich mal mit den WASD-Tasten ohne angeschlossene Maus am Helios 300 herumfuchteln wollt, landet ihr mit dem Handballen der linken Hand notgedrungen auf dem Touchpad. Dafür ist es schön groß. Durch die Lüftungsauslässe an der Rückseite und den beiden Seiten sind die blauen Kühllamellen erkennbar. Das ist bei den asymmetrischen Lufteinlässen an der Unterseite verständlicherweise nicht der Fall. Die Lautsprecher befinden sich ebenfalls an der Unterseite.
Gute Verarbeitung mit einwandfreier Tastatur
Die Oberseite und die Innenfläche sind aus Aluminium. Beim Displayrahmen, der Unter- und Vorderseite setzt Acer jedoch auf Kunststoff. Das Notebook macht einen sehr robusten Eindruck. Ohne viel Kraftaufwand lässt sich die Innenseite nicht eindrücken. Klar, mit mit 2,2 cm Dicke ist es deutlich massiver als bspw. das Razer Blade 15 (Test), das Helios 300 will aber auch keinen Schlankheitswettbewerb gewinnen. Mehr Platz bedeutet zudem oft mehr Potential bei der Kühlleistung.
Die Tastatur ist überraschend gut für ein Gaming-Notebook. Das Anschlag ist präzise und generell lassen sich auch lange Texte ordentlich und schnell schreiben. Fraglich ist allerdings, ob eine dedizierte Predator-Taste wirklich notwendig ist. Bei der Hintergrundbeleuchtung kann zwar nicht jede einzelne Taste angesteuert werden, dafür gibt es vier große Bereiche, die sich individuell einstellen lassen. Die Beleuchtung könnte auf der höchsten Stufe etwas heller sein.
Bei den Spaltmaßen leistet sich Acer keine Schnitzer. Allerdings ist das Displayscharnier beim zugeklappten Notebook auf der linken Seite nicht ganz bündig. Die beiden vorderen Aluminium-Ecken könnten zudem etwas großzügiger abgeschliffen sein.
Viele Anschlüsse ohne Thunderbolt 3
Als Gaming-Notebook der oberen Mittelklasse bringt das Helios 300 die entsprechenden Anschlüsse mit. Auf der rechten Seite findet ihr zwei Videoanschlüsse in Form von Mini-Displayport und HDMI. Des Weiteren gibt es auf dieser Seite einen USB-3.1-Gen1-Typ-C- und einen USB-3.1-Gen1-Typ-A-Port. Letzterer verfügt über das sogenannte Power-Off USB Charging. Dadurch lassen sich USB-Geräte laden, selbst wenn das Gerät ausgeschaltet ist.
Auf der linken Seite hat Acer zwei weitere USB-3.1-Gen1-Typ-A-, den Kombi-Klinken- und einen ausklappbaren LAN-Anschluss (RJ45) verbaut. Außerdem gibt es an der Seite noch den Stromanschluss und die Vorrichtung für das Kensington Lock. Damit sind alle wichtigen Anschlüsse fürs Zocken mit dabei. Wer hin und wieder Fotos von einer SD-Karte auf das Gerät kopieren möchte, wird jedoch einen SD-Kartenleser vermissen. Eine Thunderbolt-3-Unterstützung für den Typ-C-Anschluss wäre ebenfalls nicht verkehrt gewesen.
Das Predator Helios 300 unterstützt ebenfalls ein Feature namens Killer DoubleShot Pro. Tatsächlich scheint in dem Feature weniger Marketing zu stecken, als der Begriff vermuten lässt. Das Feature lässt die kabelgebundene und kabellose Netzwerkverbindung zu einer Leitung verschmelzen. Durch die Kombination der 1-GBit/s-Netzwerkverbindung und der 867-MBit/s-WLAN-Verbindung wird also eine Brutto-Datenrate von 1,867 GBit/s erreicht. Gleichzeitig werden die Anwendungs-Prioritäten auf die beiden Netzwerkverbindungen verteilt. So kann ein latenzkritisches Spiel bspw. über die LAN-Verbindung übertragen werden, während latenzunwichtige Anwendungen wie Browser, Skype und Co. über die kabellose Verbindung laufen.
Schnelles 144Hz-Display mit guter Farbabdeckung
Das Predator Helios 300 setzt auf ein 15,6″-Display mit IPS-Panel und Full-HD-Auflösung im 16:9-Format. Für flüssiges Gameplay sorgt eine Bildwiederholrate von 144 Hz. Damit wandern aber alle Inhalte generell sehr schnell und gleichmäßig über den Bildschirm. Tearing oder Ghosting? Nicht beim Helios 300.
Die Ausleuchtung des Displays ist gut. Die dunkelsten Stellen befinden sich oben rechts und links. Mit 255 zu 287 cd/m² liegen der kleinste und größte Wert etwas über 30 cd/m² auseinander. Das ist ein gute Ausleuchtung und im Alltag fallen die leichten Unterschiede keinesfalls auf. Die durchschnittiche Helligkeit ist mit knapp 272 cd/m² gut, allerdings hat das Display vor der Kalibrierung einen leichten Blaustich. Das ist häufig der Fall, damit die hohe Helligkeit erreicht wird.
Nach der Kalibrierung sinkt die Helligkeit im Schnitt um 30 bis 35 cd/m² auf im Durchschnitt 239 cd/m², dafür wird die Darstellung deutlich wärmer. Der Schwarzwert lag bei an der hellsten Stelle des Displays bei 0,26. Damit ergibt sich ein statischer Kontrast von ca. 977:1. Die Kalibrierungsdatei könnt ihr hier als .zip-Datei herunterladen, zum Entpacken dient bspw. Winrar. Das Profil muss in den Ordner C:\Windows\system32\spool\drivers\color und anschließend in der Windows-Farbverwaltung als Standard festgelegt werden.
Das Display ist matt beschichtet und eignet sich zum Zocken in jeder Umgebung. Lichtquellen hinter euch? Egal, ihr erkennt die Inhalte auf dem Bildschirm ohne Probleme. Dank IPS-Panel könnt ihr zudem auch seitlich auf das Display schauen, ohne Einbußen bei der Farbdarstellung oder Helligkeit in Kauf nehmen zu müssen. Wie oft das im Alltag vorkommt, ist natürlich eine andere Frage.
Die Farben werden übrigens kräftig, aber trotzdem natürlich dargestellt. Eine Runde in The Witcher 3 durch das farbenfrohe Beauclair laufen sieht auf dem Helios 300 schon ziemlich gut aus. Das liegt neben der ordentlichen Pixeldichte von 147 PPI auch an den guten Werten für die Farbabdeckung. Das Display vom Helios 300 kommt auf 97% sRGB, 68% NTSC und 73% AdobeRGB gemessen.
Viel Bloatware inkl. Norton Security Ultra
Auf dem Predator Helios 300 ist ab Werk Windows 10 Home installiert. Leider belässt es Acer nicht dabei. Zwar ist Bloatware wie Candy Crush nicht weiter überraschend, dazu gesellt sich allerdings noch das äußerst nervige Norton Security Ultra, das auch nur 30 Tage aktiviert bliebt. Danach wird es sich vermutlich versuchen, sich mit Popups fröhlich und konsequent ins Gedächtnis des Nutzers zurückzurufen. Des Weiteren setzt Acer auf diverse hauseigene Software in Form von: Acer Care Center, Care Center Service, Acer Configuration Manager, Acer Jumpstart und Acer Collection S. Ihr könnt den Kram aber auch einfach deinstallieren.
Zusätzlich finden sich in der App-Liste noch PhotoDirector for Acer und PowerDirector for Acer von Cyberlink sowie der aussagekräftige User Experience Improvement Program Service – damit könnt ihr Daten an Acer senden – und natürlich Xing. Sinnvoll sind immerhin die PredatorSense-Software und Spotify sowie XSplit Gamecaster. Mit ersterer könnt ihr Temperaturen kontrollieren, die Tastaturbeleuchtung einstellen, die Grafikkarte übertakten, Lüfter steuern usw. Beim Übertakten handelt ihr natürlich wie immer auf eigene Gefahr. Mit dem Gamecaster könnt ihr hingegen sofort zur Streaming-Legende werden, wenn ihr es denn wollt.
Von den 475 GB Speicherplatz der SSD stehen euch nach Abzug der vorinstallierten Software noch 436 GB zur freien Verfügung. Mit Windows und Programmen solltet ihr keine Schwierigkeiten haben. Etwas anders sieht es aus, wenn ihr viele aktuelle Spiele installieren wollt. Hier ist die Anschaffung einer zusätzlichen SSD vielleicht eine Überlegung wert. Wie einfach sich diese nachrüsten lässt, erfahrt ihr hier.
Leistung für FHD- und WQHD-Gaming mit Abstrichen
Kommen wir zum wichtigsten Thema, wenn es um Gaming-Qualitäten geht – der Leistung. Mit brandneuem Core i7-9750H, 16 GB RAM und RTX 2060 ist das Helios 300 in der oberen Mittelklasse angesiedelt. Den Core i7-9750H treffen wir zum ersten Mal in einem Test an. Daher ist es spannend, wie sich das neue Modell von vergleichbaren Gaming-Notebooks mit Vorgänger Core i7-8750H schlägt.
Mit der RTX 2060 positioniert sich das Helios 300 im Mittelfeld unserer Datenbank. Vergleichbar ausgestattete Notebooks wie das Medion Erazer X15803 (Test) oder Dell G5 (Test) kommen jedoch bedingt durch die etwas ältere CPU auf leicht schlechtere Werte. In Rise of the Romb Raider kann das Helios 300 sogar zum besser ausgestatteten Lenovo Legion Y740 (Test) aufschließen. Unter die 60-FPS-Grenze fällt es mit 51 FPS nur in UHD auf mittlerer Detailstufe. Das gilt auch für Far Cry 5 (Test), wo es bei gleichen Einstellungen durchschnittlich 35 Bilder pro Sekunde erreicht. FHD und WQHD laufen mit 83 und 60 FPS jedoch wesentlich besser.
Deutlich schlechter sieht es bei Ghost Recon Wildlands, Assassin’s Creed Odyssey und The Division 2 aus. Hier erreicht das Helios 300 in den getesteten Auflösungen und Detailstufen minimal 32 und maximal 59 FPS. Trotzdem befindet es sich in Assassin’s Creed Odyssey auf einem Level mit dem Lenovo Legion Y740. In The Witcher 3 erreicht das Gaming-Notebook nur 28 FPS in UHD bei mittleren Details.
Damit wird klar, dass sich das Notebook vorwiegend zum Zocken am internen FHD-Display eignet. Wer von dem 144-Hz-Display profitieren möchte, sollte beim Detaillevel je nach Hardware-Anforderungen und Aktualität des Titels leichte Anpassungen nach unten vornehmen. Die Nutzung eines externen Displays mit WQHD-Auflösung und 144 Hz Bildwiederholrate empfiehlt sich jedoch nur bedingt. Hier muss dann notgedrungen auf die mittlere Detailstufe zurückgegriffen werden. Von UHD-Monitoren würde ich in Verbindung mit dem Helios 300 eher abraten.
Die Ergebnisse aus den Spiele-Benchmarks setzen sich beim 3DMark fort. Hier kann das Helios 300 den Wettbewerb dank aktuellem Prozessor etwas abhängen. Im Firestrike erreicht es mit guten 14.000 Punkten ca. 1.400 Punkte mehr als Medion Erazer 15803 und knapp 500 Punkte mehr als das Dell G5. Vom Lenovo Legion ist es lediglich 700 Punkte entfernt. Im Cinebench R15 und R20 überholt es teilweise sogar das mit RTX 2080 Max-Q ausgestattete Razer Blade 15 (Test). Wie immer könnt ihr alle Ergebnisse aus den Diagrammen entnehmen.
Bei der verbauten SSD handelt es sich um eine Western Digital SN720 M.2 NVMe SSD, also eine Marken-SSD. Diese liefert im Benchmark ziemlich gute Ergebnisse ab. Im AS SSD-Benchmark erreicht sie eine Gesamtpunktzahl von 4.300 Punkten. Zum Vergleich: Eine Samsung SSD EVO 970 1TB kommt auf gute 5.200, eine Crucial P1 1TB auf 2.400 Punkte. Das aktuelle Flaggschiff von Western Digital, die SN750 1TB, kommt auf 5.400 Punkte.
Leise und kühl, aber mit schrillem Sound
Beim Vorgänger wurde das Kühlsystem noch kritisiert, daher haben wir diesmal einen genauen Blick darauf geworfen, inwieweit Acer hier Verbesserungsmaßnahmen hat walten lassen. Immerhin handelt es sich nicht um ein besonders flaches Gaming-Notebook, daher sollte die Temperaturentwicklung nicht ganz so kritisch sein. Wie immer haben wir die Temperatur von CPU und GPU im Idle, beim Stresstest und beim Zocken beobachtet.
Im Ruhezustand liegt die Temperatur von CPU und GPU bei durchschnittlich 52°C resp. 41°C. Das sind sehr gute Werte. Werden Prozessor und Grafikkarte im Stresstest beansprucht, steigt die Temperatur jweils auf 84°C bzw. 76°C im Durchschnitt. Das sind ebenfalls gute Werte und kein Grund, sich sorgen zu machen. Beim Zocken von The Witcher 3 am internen Display in FHD mit hohen Details wurden ebenfalls keine kritischen Werte erreicht. Mit 77°C und 64°C ist alles im grünen Bereich.
Der Akku hat eine Kapazität von 58,7 Wh. Das reicht laut Akku-Benchmark bei einer Displayhelligkeit von etwas über 200 cd/m² für zwei Stunden und 35 Minuten. Wer beim Spielen den Netzstecker zieht, wird aber schnell merken, dass das nicht unbedingt zu einer angenehmen Gaming-Erfahrung beiträgt. Neben einem extrem starken Performance-Einbruch von 95 auf 20 FPS bei The Witcher 3 ist auch das eintretende Tearing und Blurring nebst Input-Lag ein nicht zu unterschätzender Hinweis, Zocken unterwegs ohne Stromkabel lieber sein zu lassen. Der Akku dürfte auch nicht länger als eine Stunde durchhalten.
Die Lautsprecher sind typische Notebook-Boxen. Sie klingen etwas schrill und sind für Musik und zum Zocken mittelmäßig gut geeignet. Die Tiefen fehlen fast komplett und auch Mitten sind nicht überschwänglich präsent. Dazu kommt das Problem des begleitenden Lüftergeräusches und ein kaum wahrnehmbares Fiepen, das die Wohlfühl-Atmosphäre etwas reduziert. Nervig laut wird das Helios 300 insgesamt jedoch weder beim Zocken noch im Stresstest. Lediglich die Turbo-Taste offenbart, welche Mini-Staubsauger-ähnliche Lautstärke die beiden Lüfter wirklich erreichen können. Im Alltag kommt es dazu jedoch glücklicherweise nie. Wir empfehlen ansonsten ganz klassisch ein geschlossenes Headset, wenn ihr an einem Gaming-Notebook wirklich Leistung abrufen müsst.
Unangenehm warm wird das Gehäuse übrigens ausschließlich an der schmalen Fläche über der Tastatur. Ihr könnt es daher problemlos beim Zocken auf euren Schoß legen und bedienen.
Einfach und sehr gut aufrüstbar
Eigentlich gibt es beim Helios 300 nicht wirklich Bedarf zum Aufrüsten. Ausgenommen davon ist wie eingangs erwähnt der Speicherplatz. Mit 512 GB kommt ihr bei vielen aktuellen Spielen, Musik und Filmen nicht weit. Das Notebook lässt sich sehr leicht öffnen. Einfach die 11 Kreuzschrauben an der Unterseite lösen und die Verkleidung abnehmen. Sehr schön: Das klappt sogar, ohne extra eine Plastikkarte verkanten zu müssen.
Im Inneren des Notebooks angekommen werden viele Aufrüstmöglichkeiten deutlich. Ein vorhandener M.2-NVMe-SSD-Slot ist zwar belegt, dafür gibt es jedoch sogar noch einen zweiten freien Slot. Besonders positiv ist, dass beide M.2-Slots über eine Kühlplatte aus Metall verfügen. Die beiden RAM-Slots sind ebenfalls leicht erreichbar und die DIMMs können auf Wunsch einfach ausgetauscht oder auf 32 GB aufgerüstet werden. Zusätzlich ist neben dem Akku noch ein freier Bereich, in den ihr eine 2,5″-SSD oder -HDD einbauen könnt. Das passende Updgrade Kit und Kabel liegen im Lieferumfang mit dabei. Der Akku kann ebenfalls einfach ausgetauscht werden.
Insgesamt sind für ein Notebook viele Aufrüstoptionen vorhanden. Damit bleibt das Helios 300 wie der Vorgänger sehr wartungsfreundlich.
Fazit: Acer Predator Helios 300
Acer liefert mit der aktuellen Neuauflage des Predator Helios 300 ein ziemlich gutes Gesamtpaket unter den Gaming-Notebooks der oberen Mittelklasse ab. Für 1658 Euro* gibt es einen nagelneuen Core i7-9750H, 16 GB RAM, eine RTX 2060 und eine schnelle M.2 NVMe SSD mit 512 GB Speicher.
Das Design wurde dem aktuellen Predator-Lineup angepasst. Es ist kantig, etwas verspielt und wie immer Geschmackssache. Bei der Verarbeitung leistet sich Acer bis auf Kleinigkeiten keine großen Schnitzer. Ein Full-Alu-Body ist für den aufgerufenen Preis allerdings noch nicht drin.
Das Helios 300 bietet genug Leistung für Full-HD-Gaming bei sehr hohen Details. Je nach Titel und mit Abstrichen beim Detaillevel können auch externe WQHD-Monitore angeschlossen und genutzt werden. Für UHD ist die Hardware aber nicht unbedingt empfehlenswert. Beim Kühlsystem hat Acer zudem nachgebessert: Die Temperaturen bewegten sich weder beim Zocken noch im Stresstest auf einem kritischen Level. Das gleiche gilt für die Geräuschkulisse, die stets akzeptabel bleibt.
Wer mit 512 GB Speicher nicht auskommt, kann das Notebook leicht und schnell aufrüsten. Neben einem freien M.2-Slot ist im Inneren ebenfalls Platz für eine 2,5″-SSD oder -HDD. Das passende Upgrade Kit samt Kabel liegt mit im Karton. Dafür ist der Akku etwas kleiner ausgefallen. Er hält im Benchmark lediglich 2,5 Stunden durch.
Bei den Anschlüssen ist bis auf Thunderbolt 3 und einen SD-Kartenleser alles dabei – der wichtige RJ45-Anschluss (LAN) inklusive. Das IPS-Display bietet neben der guten Farbabdeckung und den stabilen Blickwinkeln eine schnelle Bildwiederholrate von 144 Hz. Probleme mit Tearing oder Ghosting gibt es dadurch nicht. Zudem ist es matt und leuchtstark. Die Rahmen könnten im Jahr 2019 allerdings etwas schmaler sein.
Wer auf der Suche nach einem ordentlich ausgestatteten und aufrüstungsfreundlichen Notebook für Full-HD-Gaming mit hoher bzw. WQHD-Gaming mit mittlerer Detailstufe ist, erhält mit dem Predator Helios 300 ein sehr empfehlenswertes Gerät.
Acer Predator Helios 300 bei uns im Shop
*Stand: 03.09.2018