Acer legt mit dem Spin 5 ein wirklich interessantes Convertible vor. Ein Core i7 der 11. Generation, viel und schneller RAM, eine große SSD und ein gutes Display. Und das alles zu einem guten Preis. 1299 Euro kostet das Gesamtpaket derzeit*.
Bei den Spin-Modellen bekommt ihr eine ordentliche Brandbreite an Convertibles. Es gibt kleinere Modelle mit einem Intel Pentium-Prozessor für den gelegentlichen Office-Einsatz, Chromebooks und die Spin 3- und Spin 5-Modelle, die mit den aktuellen Core i-Prozessoren kommen.
Mein Test-Modell hat einen Core i7, 16 GB RAM, eine 1 TB SSD und ein 3:2 QHD Touch-Display. Damit siedelt es sich leistungsmäßig am oberen Ende der Skala an. Die genauen Specs findet ihr wie immer in der ausklappbaren Tabelle.
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Zurückhaltendes Design, einwandfreie Verarbeitung
Wenn ihr das Spin 5 von den vielen Aufklebern befreit habt, bekommt ihr ein klassisches Notebook-Design.
Die Displayränder sind nicht die allerschmalsten auf dieser Welt. Sie sind aber vollkommen in Ordnung und fallen bei dem 3:2-Display in keiner Weise negativ auf.
Die Tastatur sitzt in einer kleinen Vertiefung. Zusätzlich gibt es vier kleine Abstandshalter, die dafür sorgen sollen, dass das Notebook nicht mit voller Fläche auf eurem Tisch aufliegt. Sie sind sehr nah am Gehäuserand angebracht und stören im Alltag nie.
Zwischen Tastatur und Display findet ihr unter einem Gitter die Speaker. Die Displayscharniere sind angenehm schwergängig, so dass das Display immer in der gewünschten Position bleibt. Ausnahme: ihr nutzt den Acer Active Pen im Notebook-Modus. Dann schwingt das Display gut hin und her. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn nur wenige Notebooks schaffen es das Display dabei ruhig zu halten.
Bei der Tastatur müsst ihr auf einen Nummernblock verzichten. Das ist bei 13‘‘-Notebooks aber auch Standard. Die Tasten selber haben einen kurzen Hub und bieten vergleichsweise wenig Widerstand. Ich habe eine Weile benötigt, um mich auf die Tastatur einzustellen. Im Anschluss waren aber auch längere Texte kein Problem mit dem Spin 5. Die Tastaturbeleuchtung bietet vier verschiedene Helligkeitsstufen, so dass ihr auch in dunklen Umgebungen angenehm tippen könnt.
Das Trackpad ist leicht nach links versetzt und bietet eine angenehme Größe. In der linken oberen Ecke findet ihr den Fingerprintreader, der seine Sache gut macht. Das Notebook wird schnell und zuverlässig entsperrt. Dank der Microsoft Precision-Treiber spricht das Trackpad sehr gut und präzise auf eure Eingaben an.
Als Linkshänder war es etwas ungewohnt, dass das Touchpad leicht zur Seite herausgerückt ist. Ich kam anfangs mit meinem Handballen beim Schreiben auf das Trackpad. Da müssen also Linkshänder ein wenig aufpassen. Aber das ist nichts, was eine Eingewöhnungszeit nicht lösen kann.
Das Display ist im 3:2-Format und das wirkt sich auch auf das Design aus. Das Spin 5 ist quadratischer als normale Convertibles. Auch das ist anfangs ungewohnt. Aber der gewonnene Platz auf dem Display lässt euch das rasch vergessen. Wer einmal auf einem 3:2-Display gearbeitet hat, der möchte nicht wieder zum 16:9-Format zurück.
Im oberen Displayrahmen ist die HD-Webcam integriert. Zu der gibt es nicht viel zu sagen. Sie macht bei ausreichendem Licht ein brauchbares Bild für die allgegenwärtigen Zoom- und Teams-Konferenzen. Mehr aber auch nicht. Bei widrigen Lichtverhältnissen produziert sie – wie die allermeisten anderen Webcams auch – Pixelmatsch.
Bei den Materialien setzt Acer auf eine Aluminum-Magnesium-Legierung. Die sieht gut aus und sorgt dafür, dass das Spin 5 robust ist und sich nur mit einem ordentlichen Kraftaufwand verbiegen lässt. Der größte Vorteil des matten Designs ist aber, dass es weitestgehend unempfindlich gegen Fingerabdrücke ist. Und sollten sich doch mal welche zeigen, lassen sie sich einfach wegwischen.
Die wenigen Spaltmaße sind allesamt gleichmäßig und schmal. Alle Teile passen gut zueinander und das Spin 5 klappert nicht oder knirscht an Stellen, an denen es nicht knirschen soll. Anders formuliert: Die Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel.
Das Spin 5-Convertible ist sehr portabel. Es wiegt gerade einmal 1,2 Kilo und passt wirklich in jeden Rucksack und in jede Tasche.
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Große Anschlussauswahl für jeden Zweck
Bei den Anschlüssen habt ihr reichlich Auswahl: viele moderne Anschlüsse. So gefällt mir das.
Auf der linken Seite findet ihr zwei USB-C-Ports, die Thunderbolt 4 unterstützen. Damit könnt ihr eure Daten mit bis zu 40 Gbit/s übertragen.
Zusätzlich findet ihr noch einen HDMI-Port und einen USB-A-Anschluss. Der läuft mit dem Standard 3.2 Gen 2 und bietet Offline-Charging. Ihr könnt also ein bspw. ein Smartphone laden, wenn der Rechner im Standby ist.
Den Abschluss auf der linken Seite bildet der microSD-Kartenleser. Dessen Existenz begrüße ich grundlegend. Aber ein vollwertiger SD-Kartenleser wäre mir lieber gewesen.
Auf der rechten Seite befinden sich die restlichen Ports. 3,5mm Klinke und USB-A (3.2 Gen 1). Etwas weiter vorne ist die Halterung für den Acer Active Pen. Laut Acer reichen beim Pen 15 Sekunden Ladung für 90 Minuten Arbeit.
Insgesamt gibt es bei der Anschlussauswahl am Spin 5 nichts zu meckern. Ihr solltet damit so ziemlich jeden aktuellen Anwendungszweck abdecken können.
Helles Touch-Display mit hoher Farbtreue
Das Display ist eine Augenweide. 13,5 Zoll misst es in der Diagonale und löst mit QHD (2504x1504px) auf. Das ergibt einen PPI-Wert von 200. Eure Inhalte werden knackscharf dargestellt.
Die Pixel-Zahl verrät es schon. Es ist kein herkömmliches 16:9-Display, sondern ein 3:2-Display. Das bietet euch einen großen Vorteil: Es ist höher und ihr seht mehr von dem, was sich auf eurem Bildschirm befindet. Websites, Dokumente – es ist alles übersichtlicher und ihr müsst nicht ganz so viel scrollen.
Das Acer Spin 5 ist durch seine geringe Größe sehr mobil und ihr könnt damit auch im Freien arbeiten. Das Display wird knapp 400 nits hell. Sofern ihr nicht die Mittagssonne direkt auf das Display scheinen lasst, werdet ihr auch in hellen Umgebungen alles gut erkennen. Die Ausleuchtung ist auch erfreulich gleichmäßig. Nach unten hin fällt sie etwas ab, ist aber mit 13% noch im Rahmen dessen, was gut ist. Im Alltag fallen die Helligkeitsunterschiede nicht auf.
Das Touchdisplay reagiert präzise und schnell auf eure Eingaben. Wie alle Touchdisplays spiegelt es. Aber die Reflexionen halten sich hier in Grenzen, so dass ihr in den allermeisten Fällen problemlos arbeiten könnt. Lediglich direkte Lichtquellen machen sich bemerkbar. Daran dürfen sich andere Hersteller gerne orientieren. Ebenfalls sehr gut ist die Nutzung des Active Pen gelöst. Er gleitet gut über das Display und mit 4096 Druckstufen könnt ihr ihn bereits für Adobe Photoshop, Illustrator oder andere Kreativanwendungen nutzen. Fürs einfache Notizenmachen reicht er sowieso.
Die Farbraumabdeckung des Displays kann ebenfalls kreativen Ansprüchen standhalten. Der sRGB-Farbraum wird zu 100% abgedeckt, der komplexere AdobeRGB-Farbraum zu 76%. Der für Videos wichtige DCI-P3-Farbraum wird auch zu 76% abgedeckt. Damit steht auch ausgiebigeren Bild- und Videobearbeitungen grundsätzlich nichts im Wege.
Das Display ist ab Werk richtig gut kalibriert. Die Farbtreue ist sehr gut, der durchschnittliche Delta-E-Wert liegt bei 0,9. Größere Abweichungen gibt es lediglich bei Blautönen.
Auch die Gamma-Kurve von 2,2 wird sehr gut getroffen.
Die Werte lassen sich durch die Kalibrierung mit dem Spyder 5 nur geringfügig verbessern. Falls ihr euch das kalibrierte Profil herunterladen wollt, findet ihr die zip-File an dieser Stelle.
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Viel Leistung für fast alle Zwecke
Aktueller Intel Core i7-Prozessor, 16 GB RAM und eine schnelle SSD. Das sorgt für genügend Leistung bei gleichzeitig guter Energieeffizienz.
Während meines Tests hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, dass die Hardware wirklich an ihre Grenzen kommt. Dank der wirklich fixen SSD waren auch große Daten sehr schnell geladen und verarbeitet. Ein 30sekündiges 4K-Video renderte es in 2:21 Minuten. Die Begrenzung dürfte hier am Fehlen einer dedizierten Grafikkarte liegen. Die integrierte Intel Iris Xe-Grafik ist zwar hilfreich, kommt aber gegen richtige Grafikkarten in keiner Weise an. Aber das ist nicht überraschend.
In unserem Lightroom-Benchmark renderte das Spin 5 die 20 jeweils 50 MB großen RAW-Files in 48 Sekunden. Damit platziert es sich im vorderen Drittel unserer Datenbank mit vergleichbar ausgestatteten Notebooks.
Zocken hingegen ist nicht die Stärke des Acer Spin 5. Simulationen oder langsame Strategiespiele laufen und machen auch Spaß auf dem Convertible. Schnelle FPS-Titel gehen auch, sofern ihr die Detailstufen auf niedrig stellt. Bei Fortnite bspw. sind bei hohen Detailstufen 10-30 fps drin. Stellt ihr die Detailstufe „niedrig“ ein, dann sind bis zu 100fps möglich.
Die Leistung steht nicht nur kurzfristig zur Verfügung, sondern wird über einen längeren Zeitraum gehalten. Wir haben einen Cinebench-Test entwickelt, der über mehrere Stunden zwischen Last und Ruhemodus wechselt und so halbwegs ein natürliches Nutzungsverhalten simuliert. Dort zeigt sich, dass die Ergebnisse zwar zum Ende hin schlechter werden, die Unterschiede aber gering sind.
Die genauen Benchmark-Ergebnisse findet ihr wie immer in der Galerie.
Und die Lautstärke? Im normalen Office-Betrieb werdet ihr das Spin 5 nur selten hören. Der Lüfter springt ab und zu an – das war es dann auch schon. Unter Last wird es natürlich deutlich lauter. Photoshop und Co. fordern den Lüfter ordentlich. Es ist aber noch in einem erträglichen Rahmen. Wenn ihr zockt, solltet ihr euch ein Headset aufsetzen. Beim Gaming ist das Spin 5 dann so laut, dass ihr die Lautstärke sehr weit aufdrehen müsst, um den Lüfter zu übertönen. Erfreulicherweise gibt der Lüfter kein Pfeifen von sich. Die Abwärme wird durch ein großes Gitter auf der Rückseite aus dem Gerät geführt.
Die Temperaturen hat der Lüfter gut im Griff. Im Stresstest stiegen sie maximal auf 81° Celsius, im Durchschnitt lagen sie bei 59° Celsius. Das sind sehr gute Werte.
Auf der SSD sind im Werkszustand noch 906 GB frei. Es gibt ein paar vorinstallierte Programme wie Forge of Empires, die ihr aber problemlos komplett deinstallieren könnt. Dazu gibt es noch Norton, das euch mit großen und aufdringlichen Bannern vor den Gefahren des Internets warnt und zu einem kostenpflichtigen Abo überreden möchte. Auch das könnt ihr bei Bedarf deinstallieren. Der kostenlose Windows Defender leistet mittlerweile auch gute Arbeit.
Sinnvoll ist hingegen das Acer Care Center. Es bietet eine aufgeräumte Oberfläche, mit der ihr das System aktuell halten und im Bedarfsfall unkomplizierten Kontakt zum Support bekommen könnt.
Arbeitstag ohne Steckdose ist ohne Weiteres machbar
Um die Akku-Laufzeit zu ermitteln, habe ich die Helligkeit auf ca. 200 cd/m² eingestellt, die bei 60% Helligkeit erreicht sind. Und dann ging es mit einem normalen Arbeitstag los: Mails, Office, Photoshop, Lightroom, Resolve und Teams.
Im normalen Office-Betrieb verbrauchte der Akku pro Stunde 8-12% Ladung. Damit ist ein Arbeitstag ohne Steckdose machbar. Die von Acer angegebenen 14 Stunden Akku-Laufzeit werden allerdings nicht möglich sein.
Wenn ihr im Energieprofil „Ausbalanciert“ allerdings die vorgegebene Helligkeitsstufe von 40% akzeptiert, könntet ihr es schaffen. Das Display ist hell genug, um in Innenräumen auch bei dieser Helligkeitsstufe gut arbeiten zu können.
Nutzt ihr Programme wie Photoshop oder Premiere Pro, dann werdet ihr auf keinen Fall einen Arbeitstag ohne Steckdose schaffen. Der Stromverbrauch lag im Mittel bei 25-30%, wenn ich diese Kreativprogramme genutzt habe.
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Aufrüsten ist leider nur bedingt möglich
Grundsätzlich ist das Acer Spin 5 vorbildlich in Sachen Wartungsfreundlichkeit. Zehn kleine Schrauben müsst ihr lösen und dann könnt ihr die Bodenplatte einfach aufhebeln. Einfacher geht es nicht.
Im Inneren bieten sich dann leider weniger Optionen. Die 16 GB RAM lassen sich nicht erweitern, weil sie fest verlötet sind. Sollte euch die SSD mit ihren 1 TB allerdings zu klein werden, dann könnt ihr sie mit wenigen Handgriffen tauschen. Gleiches gilt für den Akku, der ebenfalls nur verschraubt ist.
Es lässt sich allerdings verschmerzen, dass der RAM nicht aufrüstbar ist. Die 16 GB reichen auf absehbare Zeit vollkommen aus, um auch anspruchsvolle Tasks vernünftig zu erledigen.
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Klanglich leider nur Mittelklasse
Je kleiner das Notebook, desto höhenlastiger der Sound. Diese Binsenweisheit trifft auch auf das Acer Spin 5 zu.
Fangen wir mit den Sachen an, die ihr nicht machen solltet. Hierzu gehört die Nutzung mit umgeklappten Display. Der dann produzierte Klang ist auch bei halber Lautstärke schrill und unangenehm.
Im Notebook-Modus habt ihr einen akzeptablen Klang bei halber Lautstärke. Höhenlastig, aber akzeptabel. Bei voller Lautstärke müsst ihr aber damit rechnen, dass die Höhen in etwa 2/3 der Fälle klirren und schrill sind.
Den besten Klang bekommt ihr im Tent-Modus. Dann feuern die Speaker nicht direkt in eure Richtung und ihr habt für Filme und Musik einen angenehmen Klang. Für wirklich guten Sound empfiehlt es sich aber, externe Speaker anzuschließen.
Fazit Acer Spin 5 (SP513-55N-71PG): Gutes Gesamtpaket mit einem tollen Display
Solltet ihr euch das Acer Spin 5 kaufen? Wenn ihr ein mobiles Convertible mit einem guten und hellen Display sowie starker Hardware sucht, dann solltet ihr es euch auf alle Fälle einmal ansehen.
Das 3:2-Format erleichtert das Arbeiten und dank der sehr guten Farbtreue und der guten Farbraumabdeckung ist das Acer Spin 5 auch für farbkritische Arbeiten geeignet. Mit knapp 400 nits ist es außerdem hell genug, um im Freien arbeiten zu können.
Aufgrund der modernen Anschlüsse könnt ihr so ziemlich alles an Peripherie anschließen, was ihr benötigt. Wer auf hohem Niveau meckern möchte, darf sich darüber beklagen, dass es nur einen MicroSD- statt eines vollwertigen SD-Kartenlesers gibt.
Was spricht gegen das Spin 5? Eigentlich nichts. Der Sound ist deutlich ausbaufähig. Aber dank Bluetooth kann man ja auf vernünftige Lautsprecher ausweichen.
1299 Euro werden derzeit* für das Acer Spin 5 fällig. Das ist angesichts des gebotenen Gesamtpakets ein angemessener Preis.
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*Stand: 05/2021