Nachdem in der Gerüchteküche schon viel über den Release der neuen Ryzen-CPUs am 19. April 2018 spekuliert wurde, ist es nun endlich soweit: Ryzen 2000 (Codename: Pinnacle Ridge) ist endlich im Handel erhältlich. Konkret geht es um die vier Modelle Ryzen 5 2600, Ryzen 5 2600X, Ryzen 7 2700 und Ryzen 7 2700X.
AMD konnte 2017 mit der Vorstellung der ersten Generation von Ryzen-Prozessoren sein großes Comeback feiern. Nicht nur von der Fachpresse, auch von den Gamern wurden die CPUs sehr positiv aufgenommen und endlich gibt es für Intel wieder eine ernstzunehmende Konkurrenz auf dem Markt für Prozessoren. In diesem Jahr möchte AMD mit der Vorstellung der zweiten Generation natürlich an diesen Erfolg anknüpfen und insbesondere zu Intels Gaming-Flaggschiff, dem Intel Core i7-8700K, aufschließen.
Bis zu 15% mehr Leistung in Spielen als Summit Ridge
Mit der zweiten Generation stellt AMD zwei Modelle mit acht Kernen (16 Threads) und zwei Modelle mit sechs Kernen (12 Threads) vor. Hier handelt es sich um die Mittelklasse-CPUs Ryzen 5 2600 und 2600X und die High End-CPUs Ryzen 7 2700 und 2700X. Alle vier Prozessoren sind seit dem 19. April 2018 erhältlich. Die CPUs werden im 12-nm-Fertigungsprozess von Globalfoundries produziert und basieren auf der Zen+-Architektur.
Ryzen 2000 – Übersicht | |||||
Modell | Kerne / Threads | Basistakt / Turbo (ein Kern) | TDP | Boxed-Kühler | Preis |
Ryzen 7 2700X | 8 / 16 | 3,7 / 4,3 GHz | 105 W | Wraith Prism (LED) | 319 US-$ |
Ryzen 7 2700 | 8 / 16 | 3,2 / 4,1 GHz | 65 W | Wraith Spire (LED) | 289 US-$ |
Ryzen 5 2600X | 6 / 12 | 3,6 / 4,2 GHz | 95 W | Wraith Spire | 225 US-$ |
Ryzen 5 2600 | 6 / 12 | 3,4 / 3,9 GHz | 65 W | Wraith Stealth | 195 US-$ |
Gerade Gamern dürfte bei dem Leistungszuwachs im Vergleich zur ersten Generation schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. AMD verspricht eine bis zu 15% höhere Leistung in Spielen und eine sehr gute Multitasking-Performance. Hinzu kommt außerdem das neue Feature Precision Boost 2, was dafür sorgt, dass für einen kurzen Zeitraum die vom Mainboard festgelegten maximalen Parameter bspw. bei Spannung und Stromstärke überschritten werden, um so die Taktrate der CPU zu erhöhen. Dies wird jedoch vermutlich nur bei den X470-Mainboards möglich sein.
Mit Extended Frequency Range 2 (XFR 2) hat AMD zudem einen überarbeiteten Turbo im Gepäck. Dieser wird diesmal nicht wie beim Vorgänger nur auf zwei, sondern auf alle Kerne angewendet, wenn die Leistungsreserven nicht ausgeschöpft werden. Die Temperatur des Heatspreaders muss jedoch unter 60 °C liegen. Die Vorteile dürften hier insbesondere bei besseren CPU-Kühlern zum Tragen kommen.
Ryzen-CPUs mit besserem Boxed-Kühler
AMD setzt bei Pinnacle Ridge zudem wieder auf fest verlötete Heatspreader, was sich speziell beim Übertakten mit stabileren Temperaturen bemerkbar machen sollte. Die neuen Ryzen CPUs laufen auf allen Mainboards mit AM4-Sockel und 400er-Chipsatz ab Werk. Ältere Mainboards der 300-Serie benötigen vorher noch ein BIOS-Update. Im Handel sollen die jeweiligen Mainboards zur besseren Unterscheidung mit einem „Ryzen Desktop 2000 Ready“-Label versehen sein. Wir berichteten.
Erstmals ist auch die gesamte Produktlinie mit einem Kühler der AMD Wraith-Serie verfügbar. Ferner wird das Spitzenmodell Ryzen 7 2700X mit dem Wraith Prism-Kühler ausgeliefert, der neben einer besseren Kühlleistung auch diverse Beleuchtungsoptionen bietet.
Computerbase hat die neuen Prozessoren bereits getestet und ein erstes Fazit gezogen. Demnach ist auch die zweite Generation der Ryzen-CPUs in Kombination mit den neuen X470-Mainboards absolut konkurrenzfähig und übertrifft die Vorgänger in vielen Bereichen deutlich. Hinsichtlich der Leistung liegt das Spitzenmodell Ryzen 7 2700X bei Anwendungen vor dem Intel i7-8700K, bei Spielen jedoch etwas dahinter. Auch die Probleme, die zum Start von Summit Ridge auf der AM4-Plattform aufgetreten sind, gibt es diesmal nicht.
Wer also auf der Suche nach Leistung satt ist und AMD bei der Erfolgsgeschichte unterstützen möchte, kann bedenkenlos zugreifen.
Ryzen-CPUs bei notebooksbilliger.de
via computerbase, heise