AMD Ryzen 5000: Vier neue Ryzen-CPUs bringen Intel ganz schön zum Schwitzen

      AMD Ryzen 5000: Vier neue Ryzen-CPUs bringen Intel ganz schön zum Schwitzen

      Am 08.10. ließ AMD die große Zen-3-Bombe platzen: Ryzen 5000 startet mit vier Modellen (bis zu 16 Kerne) noch diesen November durch.

      AMD hat – wie erwartet – im Desktop-Segment die 4000er-Reihe übersprungen und ist direkt zu Ryzen 5000 gesprungen. Aber natürlich ist die Namensgebung nicht das, worauf Fans gewartet haben. Es wurden die neue Zen-3-Architektur, vier neue Prozessoren und einige Benchmarks gezeigt. Lasst uns das mal Stück für Stück durchgehen.


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      Einheitlicher Name für Desktop und Notebooks

      Auch wenn die Namensgebung etwas verwirrend ist, aber bei den kommenden Ryzen-5000-Prozessoren kommt die dritte Generation der Zen-Architektur zum Einsatz. Es ist aber die vierte Generation von Ryzen-CPUs. Ryzen 1000 basierte auf Zen, Ryzen 2000 auf Zen+ und Ryzen 3000 auf Zen 2.

      Für Notebooks gab es aber Ryzen-4000-Prozessoren, die auf Zen 2 basierten. Um diesen verwirrenden und unterschiedlichen Nummerierungen ein Ende zu machen, vereinheitlicht AMD nun die Namensgebung und nun sind bei Desktop-Computern und Notebooks die Ryzen 5000er die aktuellsten Prozessoren.

      Poliert und verbessert: Zen 3

      AMD hat sich des technischen Aufbaus von Zen 2 noch einmal angenommen. Die Stärken, wie eine hohe ICP und eine hohe Effizienz wurden verbessert und bisherigen Schwächen beseitigt. Darunter ist der geteilte L3-Cache, der leider nur bei gewissen Anwendungen und auf dem Papier Vorteile hat. Aktuelle Spiele bevorzugen eine hohe Leistung eines (oder weniger) Kerne, gepaart mit einem großen Cache.

      Genau das hat AMD mit Ryzen 5000 nun geändert und den neuen CPUs einen großen einheitlichen L3-Cache beschert, auf den alle Kerne zugreifen und Daten teilen können. Damit soll auch die Latenzzeit zwischen den einzelnen Kernen gesenkt werden.

      AMD will aber nicht nur mit technischen Änderungen punkten, sondern auch mit der Verfügbarkeit. Vier neue Ryzen-Prozessoren sollen schon ab November großflächig im Handel erhältlich sein. Ganz klar ein Seitenhieb gegen Intel, dessen nächste Generation an Desktop-CPUs erst Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommt.

      AMD Ryzen 9 + 7 + 5 im Vergleich

      Zum Marktstart am 5. November sollen erst einmal vier neue Ryzen-Prozessoren verfügbar sein. Dabei ist das Portfolio deutlich übersichtlicher als bisher: Es gibt einen 6-Kerner (5600X), einen 8-Kerner (5800X), einen 12-Kerner (5900X) und sogar einen 16-Kerner (5950X).

      Dabei steigen aber (leider) die Preise im Vergleich zu den Vorgängern. Der günstigste Ryzen 5000 – Ryzen 5 5600X – beginnt bei 300 US-Dollar. Damit positioniert AMD die Kategorie „Ryzen 5“ im oberen Mainstream-Markt. Aber es kommen 2021 bestimmt noch günstigere Prozessoren der „Ryzen 3“-Kategorie für 200 Euro oder darunter.

      Kerne/Threads Takt L3 TDP Launchpreis
      Ryzen 9 5950X 16 / 32 3,4 / 4,9 GHz 64 MB 105 W 799 USD
      Ryzen 9 3950X 16 / 32 3,5 / 4,7 GHz 64 MB 105 W 749 USD
      Ryzen 9 5900X 12 / 24 3,7 / 4,8 GHz 64 MB 105 W 549 USD
      Ryzen 9 3900XT 12 / 24 3,8 / 4,7 GHz 64 MB 105 W 499 USD
      Ryzen 9 3900X 12 / 24 3,8 / 4,6 GHz 64 MB 105 W 499 USD
      Ryzen 7 5800X 8 / 16 3,8 / 4,7 GHz 32 MB 105 W 449 USD
      Ryzen 7 3800XT 8 / 16 3,9 / 4,7 GHz 32 MB 105 W 399 USD
      Ryzen 7 3800X 8 / 16 3,9 / 4,5 GHz 32 MB 105 W 399 USD
      Ryzen 7 3700X 8 / 16 3,6 / 4,4 GHz 32 MB 65 W 329 USD
      Ryzen 5 5600X 6 / 12 3,7 / 4,6 GHz 32 MB 65 W 299 USD
      Ryzen 5 3600XT 6 / 12 3,8 / 4,5 GHz 32 MB 95 W 249 USD
      Ryzen 5 3600X 6 / 12 3,8 / 4,4 GHz 32 MB 95 W 229 USD
      Ryzen 5 3600 6 / 12 3,6 / 4,2 GHz 32 MB 65 W 199 USD

      Benchmarks: Intel im Schatten von AMD

      Natürlich hat es sich AMD nicht nehmen lassen und einen Ryzen 9 5900X gegen einen Intel Core i9-10900K in einigen Spielen und Anwendungen ins Rennen geschickt.

      Ein Wort der Warnung: Das sind alles Benchmarks und Ergebnisse von AMD. Solche Angaben könnten immer geschönt oder nicht komplett nachvollziehbar erreicht worden sein. Jedoch haben die Angaben von AMD in den letzten Jahren immer zugetroffen. Sie sind dennoch mit Vorsicht zu genießen.

      AMD hat in zehn ausgewählten Spielen im Schnitt 26 Prozent mehr Leistung im Vergleich Ryzen 9 5900X auf Ryzen 9 3900X. Während des gesamten Events legt AMD den Fokus auf den Ryzen 9 5900X mit seinen 12 Kernen, hohem Takt und IPC. Dieser ist dank der guten Mischung in den meisten Anwendungen und Spielen dem Intel Core i9-10900K überlegen oder zumindest gleichauf. AMD betitelt ihn selbstbewusst „The World’s Best Gaming CPU“.

      Ein kurzer technischer Überblick

      Für unsere Leser, die an den technischen und strukturellen Neuerungen von Zen 3 interessiert sind, gibt es hier einen kurzen Überblick.

      • 7nm bleibt unverändert
      • Sockel AM4 wird auch weiterhin verwendet
      • Kaum Taktsteigerung
      • Latenzen innerhalb der CPU wurden gesenkt
      • Einheitlicher L3-Cache
      • Ein Plus von 19 Prozent IPC
      • Überarbeitungen beim Micro-op-Cache & Sprungvorhersage
      • Load/Store-Einheiten mit 3 Loads und 2 Stores per Cycle
      • Infinity Fabric wurde optimiert
      • Ein CCX hat jetzt acht Kerne
      • Chiplet-Aufbau mit einem I/O-Die unverändert
      • Bis maximal 142 Watt (Alltag TDP von 65 – 105 Watt)
      • Zum Start funktionieren nur Mainboards mit X570 & B550-Chipsatz
      • Voraussetzung ist ein aktuelles BIOS mit AGESA 1.0.8.0
      • Bis Januar 2021 Beta-Support für einige 400er-Mainboards

      Erster Eindruck: AMD auf Erfolgskurs

      AMD ist dank Zen 2 und dem guten Preis-Leistungsverhältnis aktuell auf einem Erfolgskurs. Zwar ist Intel durch viele Deals und auch grundsätzlich in der Gesellschaft sehr verbreitet, jedoch bieten sie AMD aktuell nicht komplett die Stirn. Dank Tiger Lake könnte sich das im Notebook-Segment ändern. Im Desktop-Bereich kommt Rocket Lake aber erst im ersten Quartal 2021 auf dem Markt und dessen Leistung ist noch unbekannt. Intel muss sich aber anstrengen, um die Leistungslücke zu AMD zu schließen.

      Preislich gibt sich Ryzen 5000 aber mit der aktuellen Intel-Generation nichts. Bis Ryzen-3-CPUs auf den Markt kommen, bleiben Ryzen-5000-Prozessoren ein teurer Spaß. Jedoch stellt AMD bis auf weiteres noch Ryzen-3000-Prozessoren her. Diese sollten wahrscheinlich auch etwas im Preis fallen.

      Was denkt ihr zum Event und den ganzen Ankündigungen? Holt ihr euch einen neuen Ryzen-Prozessor am 5. November? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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      via: ComputerBase

      Quelle und Bilder: AMD

      Veröffentlicht von Daniel

      Online-Editor, NBB.de. Kommentare über Technik. Rechtschreibfehler und verwirrende Grammatik sind bewusste Witze - ganz offensichtlich.

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