AMD erweitert sein Angebot an Grafikkarten um die Radeon RX 6600 XT. Diese bietet Raytracing und soll Nvidias GeForce RTX 3060 die Stirn bieten.
Bei der grünen Konkurrenz sind die beiden Grafikkarten GeForce GTX 1660 und GeForce RTX 3060 besonders beliebt, da sie vergleichsweise viel Leistung für einen guten Preis bieten. Zudem ist die RTX 3060 die Einstiegskarte für die Raytracing-Technologie bei Nvidia. Mit der Radeon RX 6600 XT will man nun ein rotes Pendant dazu anbieten.
Bei der Einstiegskarte kommt der neue Navi-23-Chip zum Einsatz, den AMD bereits bei den mobilen Ableger RX 6600M und der Pro W6600 gezeigt hat. Jedoch verwendet die RX 6600 XT den Vollausbau mit 32 Compute Units, 32 MByte Infinity-Cache und 8 GByte GDDR6-Grafikspeicher.
Als einen typischen Game-Takt gibt AMD hier 2359 MHz und die Rechenleistung mit 9,66 TFlops an. Damit ist die Karte so stark wie eine Radeon RX 5700 XT aus der Vorgängergeneration.
Jedoch bietet sie nur ein Speicherinterface von 128 Bit anstelle von 192 Bit. Der schnelle Infinity-Cache, der bei allen Radeon 6000er Modellen verwendet wird, soll die Lücke aber gut ausgleichen. Bei den größeren Modellen gibt es aber auch deutlich mehr Infinity-Cache.
Benchmarks der Radeon RX 6600 XT
Natürlich hat AMD auch einige Benchmarks der Radeon RX 6600 XT veröffentlicht. Gezeigt werden die Titel „Forza Horizon 4“, „Cyberpunk 2077“, „Red Dead Redemption 2“ und „Assassin’s Creed Valhalla“.
Dabei bewirbt AMD die Leistung in Full-HD-Auflösung: Zwischen 2,2 und 2,5 Mal so schnell, wie eine GeForce GTX 1060. Einer Nvidia GeForce RTX 3060 soll sie im Schnitt um 15 Prozent voraus sein. Aktuelle Titel sollen damit in Full-HD zwischen 70 bis über 100 Bildern pro Sekunde erreichen. Im Vergleich mit einer Radeon RX 5600 XT soll die Radeon RX 6600 XT um 40 bis 70 Prozent schneller sein, je nach Titel.
Da es sich aber um die Benchmarks des Herstellers handelt, sollten diese Werte mit Vorsicht angesehen werden. Obwohl sich die von AMD gezeigten Werte oft als richtig herausstellen, zeigen sie die Karte natürlich nur im besten Licht. Sie zeigen aber gut, in welche Kategorie sich die Grafikkarte einteilen lässt.
Übersicht der aktuellen Radeon 6000-Reihe:
Radeon RX 6600 XT | Radeon RX 6700 XT | Radeon RX 6800 | Radeon RX 6800 XT | |
Grafikchip | Navi 23 | Navi 22 | Navi 21 | Navi 21 |
Compute Units / Shader-Kerne | 32 / 2048 | 40 / 2560 | 60 / 3840 | 72 / 4608 |
Boost in Spielen | 2.359 MHz | 2.424 MHz | 1.815 MHz | 2.015 MHz |
Rechenleistung (FP32) | 9,66 TFlops | 12,41 TFlops | 13,94 TFlops | 18,57 TFlops |
Textureinheiten / RT-Beschleuniger | 128 / 32 | 160 / 40 | 240 / 60 | 288 / 72 |
Raster-Endstufen | 64 | 64 | 96 | 128 |
Typische TDP | 160 Watt | 230 Watt | 250 Watt | 300 Watt |
Speicher | 8 GByte GDDR6 | 12 GByte GDDR6 | 16 GByte GDDR6 | 16 GByte GDDR6 |
Speicherinterface | 128 Bit | 192 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Infinity Cache | 32 MByte | 96 MByte | 128 MByte | 128 MByte |
Preis | 379 Euro | 479 Euro | 549 Euro | 649 Euro |
Ab dem 11. August soll die Karte von Partner-Herstellern wie Asrock, Asus, Biostart, Gigabyte, MSI, Powercolor, Sapphire, XFX erhältlich sein. Ein Referenzmodell von AMD wird es diesmal (leider) nicht geben. Die Karten sollen aufgrund des Kühlers meist zwei Slots belegen, rund 160 Watt verbrauchen und sich mit nur einem 8-Pin-Anschluss zufrieden geben.
Der Preis soll sich bei um die 380 Euro bewegen. Ob die Karte aber für den Preis zu bekommen sein wird, bleibt aufgrund der angespannten Chipkrise abzuwarten.
AMD zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Karte zumindest für Krypto-Miner unattraktiv ist. Denn das vergleichsweise schmale Speicherinterface ist beim Erzeugen von Kryptowährungen eher hinderlich.
Was denkt ihr über die neue Radeon RX 6600 XT? Können sie Nvidias RTX-3060-Modellen das Wasser reichen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
Zum Shop: AMD-Grafikkarten
Quelle und Bilder: AMD, via: heise, computerbase