Von der Modern Webcam über einen USB-C-Speaker bis zur Maus aus Meeresplastik hat Microsoft viele kleine Helfer im Angebot, die euren Job leichter machen sollen.
Der Markt für Office-Zubehör ist vor der Pandemie in vielen Kategorien stagniert. Wenn es nicht gerade Konferenz-Lösungen für Mega-Konzerne waren, gab es nicht viel Neues. Das weltweite Home-Office hat das aber grundlegend verändert. Menschen arbeiten von daheim und für viele wird das auch nach der aktuellen Situation etwas sein, was sie zumindest teilweise beibehalten wollen. Die richtige Ausrüstung ist entsprechend wichtig und dürfte auch noch wichtiger werden. Microsoft hat das erkannt und schickt mit der „Modern“-Reihe Zubehör für alle wichtigen professionellen Bereiche ins Rennen.
Microsoft Modern Webcam – echte Konkurrenz zur C920
Wie schon eingangs beschrieben, war die Logitech C920 für lange Zeit der König unter den Mittelklasse-Webcams. Dabei ist der kleine Helfer bereits zehn Jahre auf dem Markt und wurde inzwischen von einer „HD Pro“-Version beerbt. Mit der Modern Webcam greift Microsoft aber genau diesen Platzhirsch gezielt an.
Die Bilder der Microsoft Modern Webcam glänzen mit klaren, satten Farben und detaillierten Texturen – zumindest bei guten Lichtverhältnissen. Bei schlechten Lichtverhältnissen teilt die Modern Webcam die Schwächen von anderen Webcams und neigt zu leicht matschigen Bildern. Die akkuraten Farben behält sie aber immer bei.
Angesichts des aufgerufenen Preises von knapp 60€* ist die Bildqualität sehr gut. Um diesen Preis zu realisieren, musste Microsoft allerdings ein paar Kompromisse eingehen: Das Kabel der Modern Webcam lässt sich nicht abnehmen und die Kamera-Abdeckung ist aus einer Art Gummi-Schaumstoff, der sich nicht übermäßig hochwertig anfühlt. Verarbeitungs- und Materialqualität der Microsoft Modern Webcam sind also ihrem Preis angemessen.
Dank einer guten Bild- und Ton-Qualität punktet die Microsoft Modern Webcam in allen wichtigen Punkten und ist daher absolut empfehlenswert – besonders für den günstigen Preis.
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Microsoft Modern Speaker – handlich und überzeugend
Mit einem sehr dezenten Design und fünf simplen Tasten punktet der Microsoft Modern Speaker von der ersten Sekunde an. Er fällt nicht auf und es ist absolut klar, welche Funktion der jeweiligen Taste zugeordnet ist. Zum Lieferumfang gehört auch noch eine kleine Tragetasche. Das USB-C-Kabel kann unter dem Modern Speaker aufgewickelt werden, damit der Schreibtisch schön aufgeräumt bleibt.
Es wird schnell klar, dass der Modern Speaker ein sehr durchdachtes Produkt ist. Neben dem funktionalen Design setzt sich das bei der Integration von Microsoft Teams fort. Ein Druck auf das Microsoft-Teams-Symbol startet beispielsweise die Anwendung. Außerdem blinkt die Taste weiß, wenn ein Meeting gestartet wurde. Mein Favorit ist aber die „Push-to-talk“-Funktion der Mute-Taste. Wenn ihr zu einem Meeting etwas beitragen wollt, drückt ihr einfach die Taste und haltet sie gedrückt, damit euer Mikrofon aktiviert wird. Lasst ihr sie wieder los, werdet ihr direkt wieder stummgeschaltet. Das mag etwas trivial klingen, ist aber im Alltag sehr praktisch.
Im Microsoft Modern Speaker kommt ein 50mm-Treiber zum Einsatz. Der klingt sehr gut und stellt auch die meisten Notebook-Lautsprecher in den Schatten. Er ist keine komplett andere Liga, aber er hat ein sehr ausgewogenes Klangbild und eine ziemlich hohe Lautstärke für seine Größe.
Eure Stimme wird derweil von zwei omnidirektionalen Mikrofonen eingefangen. Die Sprachqualität ist gut, aber wenn ihr bereits ein Notebook mit guten internen Mikrofonen in der Kategorie Surface-Laptop / MacBook Pro besitzt, ist die Steigerung der Audio-Qualität minimal. Für die meisten Nutzer*innen dürfte der Modern Speaker also ein großes Update sein.
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Microsoft Modern Wireless Headset – solide, aber flaches Mikrofon
Neben dem eigentlichen Headset liegt der Verpackung des Wireless Modern Headset noch ein USB-A-Bluetooth-Empfänger und ein USB-C-Kabel zum Aufladen des internen Akkus bei. Ich wiederhole: USB-C an einem 76€*-Headset. Ich hoffe, dass andere Hersteller davon lernen. Micro-USB ist nicht mehr akzeptabel. Zurück zum Headset. Die Steuerung ist elegant an den Seiten positioniert. Alle Knöpfe sind weit genug auseinander und unterschiedlich geformt. Nach etwa zwei Stunden könnt ihr das Headset blind bedienen.
Großes Highlight ist der Dreh-Regler an der rechten Seite des Modern Wireless Headset. Ähnlich dem großen Surface-Headphones-Bruder (Test) ist so eine schnelle und präzise Anpassung des Audio-Levels möglich. Das ist intuitiv und sehr nützlich, wenn in einem Meeting plötzlich jemand übernimmt, der vorher sein Mikrofon nicht gepegelt hat. Wer lieber ein dediziertes Steuerelement bevorzugt, sollte sich die kabelgebundene Version des Modern Headset ansehen.
Bei der Audio-Qualität empfehle ich dringend, den mitgelieferten USB-Dongle zu verwenden. Eine direkte Bluetooth-Verbindung zwischen dem Modern Wireless Headset und eurem Laptop ist möglich, aber die Audio-Qualität ist mit dem Dongle wesentlich besser. Dazu hat der kleine Adapter eine eingebaute LED, die euch anzeigt, ob gerade ein Anruf via Teams reinkommt oder ob ihr im Teams-Call stummgeschaltet seid. Sehr nützlich, zumindest wenn er sich im Sichtfeld befindet. Ansonsten seid ihr automatisch gemuted, wenn ihr den kleinen Mikrofon-Arm am Modern Wireless Headset hochklappt.
Der Klang des Headsets ist klar auf Office ausgelegt. Mitten und Höhen sind leicht betont, was für Stimmen vorteilhaft ist. Für Musik ist es okay, aber mehr auch nicht. Das Mikrofon ist nur mittelmäßig. Meine Stimme klingt blass und lässt sehr viele Details vermissen. Das ist sehr schade, da der Arm das Mikrofon ein gutes Stück näher an euer Gesicht heranbringt. Auch hier habe ich eine Beispielaufnahme für euch:
Die Akkulaufzeit ist derweil sehr gut. Beim Einschalten werdet ihr immer über die zu erwartende Restlaufzeit und das verbundene Gerät informiert – 15 Stunden sind ohne weiteres drin. Unter der Woche braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, dass euch der Saft ausgeht.
Insgesamt ist das Modern Wireless Headset für mein Befinden eher durchwachsen. Für 76€* gibt es einfach bessere Optionen am Markt. Wenn ihr nicht mit aller Gewalt kabellos gehen wollt, empfehle ich eher die kabelgebundene Version des Modern Headsets. Die kostet mit 43€* auch nur etwas mehr als die Hälfte der kabellosen Version.
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Microsoft Ozean-Plastik-Maus – ich hatte mehr erwartet
Betrachten wir die Maus kurz als einfache Computer-Maus, bevor wir uns dem Recycling-Ansatz zuwenden. Microsoft hält die Dinge hier sehr simpel, aber das ist nicht unbedingt schlecht für den mobilen Einsatz mit einem kompakten Laptop. Es handelt sich um eine Bluetooth-Maus in einer Speckstein / Marmor-Optik mit einem blauen Scrollrad als Kontrast.
Mit 10 x 5,8 x 3,8cm und 84g könnte sie für Nutzer*innen mit großen Händen zu leicht und zu klein sein. Für unterwegs ist es aber eine gute Größe. Die Verarbeitungsqualität ist dazu auf einer Stufe mit vergleichbaren Mäusen von Logitech. Die Gleitflächen auf der Unterseite sind nicht gigantisch, aber erledigen ihren Job. Der Einschalter hat als Zweitfunktion das Bluetooth-5.0-Pairing.
Als kleine Maus für unterwegs ist die Ozean-Plastik-Maus also ein gelungenes Produkt ohne viel Spielerei. Für 20€* ist sie dazu auch noch sehr erschwinglich. Als beworbenes „Umwelt-Produkt“ ist sie hingegen eine Frechheit – allein schon, weil die Maus mit einer AA-Batterie angetrieben wird. Die Meere werden gerettet, aber der Boden kann mit Chemikalien vergiftet werden? Die aktuelle Batterie-Rücklaufquote liegt immerhin bei weniger als 50%.
Nachhaltigkeit ist für viele Tech-Unternehmen gerade ein großes Thema. Jeder möchte plötzlich die Umwelt retten oder besser gesagt: Niemand möchte als Umweltsau dastehen. Je größer das Unternehmen, desto größer ist auch der Druck, etwas in diese Richtung zu tun. Microsoft möchte beispielsweise bis 2025 gar kein Einweg-Plastik mehr in den Produkten verwenden. Die Ozean-Plastik-Maus ist der erste Schritt dahin. 20% des Plastiks dieser Maus sind aus dem Meer gefischt. Angesichts der 150 Millionen Tonnen, die darin schwimmen, stellt sich aber die Frage: Warum nur 20%?
Der eine oder andere mag sich jetzt „besser als nichts“ denken , aber dieser halbgare Ansatz ist einfach nicht gut genug. Aktuell würde ich lieber gar keine Maus kaufen und die 20€* für die Ozean-Plastik-Maus an eine Umweltschutz-Organisation (wie beispielsweise diese, diese oder diese; die Liste ließe sich beliebig fortsetzen) spenden. Das ist in meinen Augen besser für das eigene Gewissen und den Planeten.
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*Stand: Dezember 2021