Ankers zweite Generation von GaN-Netzteilen packt mit dem Anker 737 noch mehr Saft in einen handlichen Formfaktor und ersetzt damit fast alle anderen Lader unterwegs und daheim.
Moderne Technik ist geil! Smartphones, Tablets, Notebooks, kabellose Kopfhörer, Kameras – einfach alles ist besser als noch vor zehn Jahren. Gefühlt ist es auch noch mehr Technik in den eigenen Taschen geworden. Was wiederum zu einem ganz eigenen Problem führt – Ladegeräte.
Wenn ihr für eine Reise packt, müssen oft unzählige Ladegeräte mit. Es fühlt sich teilweise so an, als hätte jedes Stück Elektronik ein eigenes Ladegerät. Wenn ihr noch mit Geräten aus verschiedenen Systemen unterwegs seid (bspw. Android und iPhone), wird es noch schlimmer. Aber auch daheim sind nicht immer genug Steckdosen da. Gerade Altbauten haben meist zu wenig Steckdosen und so hängt an jeder einzelnen Dose oft eine Verteilerleiste. Es bräuchte einen Multi-Lader, der aber auch genug Energie bereitstellen kann, um vom Notebook bis zum billigen China-Kinderspielzeug alles zu versorgen. Vorhang auf für den Anker 737 GaNPrime 120W-Lader.
Klassische Ladegeräte haben das Problem, dass sie sehr groß und schwer sind, wenn sie wirklich eine gewisse Spannung transportieren sollen. Die GaN-Technologie ändert das, weil sie kühler laufen und damit die internen Komponenten besser gestapelt werden können. Anker bietet mit dem 737 GaNPrime 120W-Lader genau so einen Lader an.
Design & Verarbeitung – wuchtig und kraftvoll
Das Anker 737-Ladegerät ist eine solide Konstruktion. Das Außenmaterial ist dunkelgrau und obwohl die Außenhülle aus Kunststoff besteht, fühlt sie sich außergewöhnlich robust an. Ich kann es nicht empfehlen, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass der Anker 737 ohne Probleme ein paar Stürze übersteht.
Mit 203g ist er dabei so schwer wie ein iPhone 13 Pro. Das ist nicht wenig und das Gewicht mit dem 67W-Charger meines MacBook vergleichbar. Dank GaN-Technologie ist der Anker 737 mit 43×35.3×80mm allerdings recht kompakt. Er passt problemlos in meine Handfläche und ist eben so schnell in meinem Rucksack verstaut.
Unterstützte Ladestandards – PowerIQ 4.0
Es gibt verschieden Ladestandards am Markt, aber nicht jeder Hersteller unterstützt jeden Standard. Einige Smartphone- und Laptop-Marken wie OnePlus (BBK) und Xiaomi nutzen beispielsweise superschnelle proprietäre Ladetechnologien. Im Gegensatz dazu setzen Hersteller wie Apple und Samsung auf nicht-proprietäre Standards wie USB-PD (Power Delivery) und PPS (Programmable Power Supply), um ein schnelleres Laden ihrer Geräte zu ermöglichen.
Ankers PowerIQ 4.0 geht da einen anderen Weg, indem es vor dem Ladevorgang mit dem Endgerät „spricht“ und anfragt, was es genau ist. Das meldet sich dann beispielsweise mit „iPhone 11“, „Galaxy S22 Ultra“ oder einem „Dell XPS“ zurück. Damit weiß das Gerät dann auch, dass es mit einer Stromquelle verbunden ist, welche die maximale Ladeleistung mit dem richtigen Protokoll liefern kann. Power IQ kann also deutlich mehr als die meisten Standard-Ladegeräte, die zwar viel Energie liefern können, aber das nicht an die Endgeräte kommunizieren können und so nie ihr volles Potential erreichen.
Ladegeschwindigkeiten an jedem Port – kenne deine Geräte
Wie der Name des Anker 737 GaNPrime 120W-Lader bereits verrät, könnt ihr maximal 120Watt Leistung bekommen, wenn auf allen drei Ports Strom gebraucht wird. Schließt ihr nur ein Gerät am obersten Typ-C-Anschluss an, sind es maximal 100W. Das ist genug für moderne Notebooks bis zum 16″ MacBook Pro (Test). Der USB-A kann dann zusätzlich maximal 22,5W bereitstellen.
Verwendet ihr beide USB-C-Ports, verteilen sich die 120W auf die beiden Ports. Je nachdem, wie energiehungrig eure Geräte sind. Lader und Geräte haben ja dank PowerIQ bereits ausgehandelt, wieviel Saft jeder bekommt. Verwendet ihr nur den mittleren USB-C-Port und den Typ-A-Anschluss, habt ihr nur maximal 24W zur Verfügung. Gerade letzteres wirkt etwas seltsam, aber die Anschlüsse am Anker 737 sind klar gekennzeichnet und so solltet ihr immer die maximale Ladegeschwindigkeit bekommen.
Die Nutzung des richtigen Ports ist wichtig. Moderne elektronische Geräte können nicht einfach unendlich viel Energie auf einmal aufnehmen. Je nach Einsatzzweck wird jedes Gerät mit einer bestimmten maximalen Wattzahl definiert. Das Samsung Galaxy S22+ kann beispielsweise mit maximal 45W kabelgebunden geladen werden. iPhones nehmen in der Regel maximal 20-25W auf. Smartwatches sind oft im einstelligen Watt-Bereich unterwegs, weil die kleinen Akkus einfach nicht mehr brauchen.
Ladezeiten für unterschiedliche Produkte – die berühmten 20 Minuten
Ladezeiten werden gerne in 30 Minuten-Intervallen angegeben. Alternativ wird auch oft gesagt, wie lange es dauert, den Akku von 0-50% zu laden. Dass die erste Hälfte jedes Akkus am schnellsten geladen wird, wisst ihr natürlich. Ich wollte aber Alltagswerte und bei mir heißt das: „Ich muss in 20 Minuten los – fuck, Akku fast leer“.
- M1 MacBook Pro (Test) hat es in 20 Minuten von 7% auf 37% geschafft und war dabei natürlich am ersten USB-Port angeschlossen. Das ist mehr Ladung als ich sonst mit dem Original 67W-Netzteil schaffe.
- iPhone 13 mini (Test) bringt es innerhalb meiner 20 Minuten von 8% auf 38%, wobei es nur am „schwachen“ USB-A-Anschluss gehangen hat.
- Die Nintendo Switch Lite kann deutlich weniger Energie aufnehmen als viele andere moderne Geräte. Abhängig davon, ob ihr eine Switch oder Switch Light habt, ist bei 15W Schluss. Mit dem Anker 737 und 20 Minuten Zeit führt das zu gerade mal zu einer Ladung von 0-12%.
Ihr seht schon, wohin die Reise geht – in etwa 20 Minuten schafft es das Anker 737, genug Energie für ein paar Stunden in meine Geräte zu pumpen und mehr will ich auch gar nicht. Zu schnelles Laden über zu viele Zyklen schadet am Ende dem Akku.
Ich bin generell kein Freund von diesen fast schon unnsinnig schnellen Ladegeschwindigkeiten. Das liegt aber daran, dass sie häufig auf eine spezielle Technik eines Herstellers setzen. Das nagelneue OnePlus 10T (Test) kann mit bis zu 150W geladen werden und kann so innerhalb von 20 Minuten von 0-100% Akkuladung kommen. Das ist definitiv beeindruckend – bis zu dem Moment, in dem ich kein OnePlus Smartphone mehr haben will. Dann habe ich einen superschnellen Charger, der mir aber nichts mehr bringt.
Effizienz – je schneller, um so besser
Immer, wenn ihr etwas zwischen eure Steckdose und die Geräte zwischenschaltet, gibt es Verluste. Anker gibt die durchschnittliche Effizienz des 737 mit 85,18% an. Wenn ihr nur 1/10 der möglichen Leistung des Chargers abgreift, liegt die Effizienz nur bei 73,92%.
Entsprechend lohnt es sich weniger, am Anker 737 nur eure Smartwatch mit 10W zu laden. Der GaN-Charger will gefordert werden und sollte daher auch mit mehreren Geräten gleichzeitig betrieben werden. Wenn ihr gar keinen Strom verbraucht (da kein Gerät am Ladekabel hängt), verbraucht der Anker 737 derweil 0.23W.
Im Alltag – der eine Charger für alles
Mein Haushalt ist, wo es nur geht, auf USB-C getrimmt. Praktisch alles wird über den 67W-Charger meines MacBook Pro geladen – das Notebooks selbst, Headsets, Tablets, das Smartphone meiner Freundin, Game-Controller, Powerbanks, usw. Das Problem damit ist, dass es nur einen Typ-C an diesem starken Netzteil gibt und Steckdosen im Berliner Altbau Mangelware sind. Wenn also bei mehreren Geräten der Akku leer ist, entsteht dann so eine Art Hackordnung beim Laden – basierend auf Prioritäten.
Dazu kommen dann noch Dinge, die nicht mit Typ-C geladen werden können, aber die ich sehr oft brauche. Dinge wie mein iPhone, AirPods oder mein Kindle Paperwhite – letzteren muss ich zum Glück nicht so oft laden. Diese Geräte haben dann keinen USB-C-Port und können nicht mit dem MacBook Charger geladen werden. Dann braucht es Lightning und den schlimmsten aller Standards: MicroUSB und natürlich wieder einen Typ-A-Lader.
In eine Woche mit dem Anker 737 habe ich das Netzteil des MacBook Pro noch einmal verwendet. Ich brauchte es ansonsten einfach nicht. Konkret lädt der Charger das MacBook mit 67W auf, während das iPad für später mit 30W geladen wird und dann hat der Anker 737 immer noch genug Saft über, um mein iPhone mit 20W zu laden – alles gleichzeitig und während nur eine Steckdose belegt ist.
Solltet ihr allerdings hohe Ladegeschwindigkeiten benötigen, braucht ihr auch ein endsprechendes Kabel, da nicht jedes 4€-AliExpress-Kabel so viel Energie übertragen kann. Anker führt dafür verschiedene Produkte in verschiedenen Preisklassen. Das neueste (und teuerste) ist das Anker 756 USB-C-auf-USB-C-Kabel mit 1,8m Länge. Das kann bis zu 140W übertragen. Dabei handelt es sich um ein sehr hochwertiges und mit Nylon ummanteltes Kabel. Wenn ihr aber auch mit 100W zufrieden seid, tut es auch das Anker 543-Kabel. Das ist dann zwar nicht fancy ummantelt, aber kostet nur 12€ anstelle der 33€ für das Anker 756.
Fazit zum Anker 737 GaNPrime 120W-Lader
GaN-Charger sind immer noch eine recht neue Technik – zumindest verglichen mit herkömlichen Silizium-Ladegeräten. Das macht sie im Moment noch recht teuer. Der Anker 737 GaNPrime 120W-Lader kostet knapp 100€*. Das ist viel Geld. Es ist aber auch jeden Cent davon wert, weil es kleiner, handlicher und deutlich kühler als „herkömmliche“ Netzteile ist.
Es passt dazu perfekt in jede Tasche und kann vom großen Notebook bis zum zum kleinsten Gadget praktisch alles laden. Gerade wer viel auf Reisen ist, profitiert von dieser universellen Lösung, statt vier Lader und sechs Kabel mitzunehmen.
In den kommenden Jahren werden GaN-Netzteile günstiger werden, da die Technik weiter verbreitet wird. Je mehr von etwas hergestellt wird, umso günstiger wird es auch (Skaleneffekt). Wenn ihr aber jetzt schon einen kleinen Geschmack der Zukunft haben wollt, dann empfehle ich euch den Anker 737 GaNPrime 120W-Lader. Anker hat übrigens auch eine 65W-Version davon auf den Markt gebracht. Die kostet aktuell auch nur 60€*.
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*Stand: 05.08.2022