Anker kennt ihr: Powerbanks, USB-Ladegeräte, Kabel, aber auch andere Untermarken wie Eufy und Soundcore haben sicherlich viele von euch Zuhause liegen. Jetzt will man auch im 3D-Drucker-Markt mitmischen. Dafür hat man die Marke AnkerMake ins Leben gerufen und auch gleich den AnkerMake M5 vorgestellt. Kernfeatures sind ein einfacher Aufbau und eine sehr hohe Druckgeschwindigkeit.
Wer schon mit günstigen FDM-Druckern zu tun hatte, der weiß: oft sind die mühsam aus zig Einzelteilen zusammenzusetzen und im Anschluss noch lange zu kalibrieren. AnkerMake will das mit dem M5 ändern. Aufbau und Einrichtung sollen in 3 Schritten und nur 15 Minuten erledigt sein. Das Druckbett wird automatisch gelevelt und eine Verbindung mit dem Drucker ist direkt per WiFi samt dazugehöriger Smartphone-App möglich. Auch eine Desktop-App soll es geben, was genau die dann kann, ist aber noch offen. Wahrscheinlich wird diese das Slicing, also das Erstellen der einzelnen Druckschichten für den Drucker aus einem 3D-Modell, übernehmen und auch via WiFi an den Drucker übertragen können.
Für mehr Komfort setzt AnkerMake im M5 auf eine HD-Webcam, die den Druckvorgang durchgehend überwacht. Mittels KI soll dann bei Druckfehlern wie bspw. verschobenen Layern der Druck direkt pausiert und via App Bescheid gegeben werden. So spart man sich das manuelle Monitoring via Webcam oder Octopi – oder solche Anblicke am Morgen. Natürlich kann man aber auch weiterhin live zugucken, einen Livestream stellt die Kamera nämlich ebenfalls bereit. Zudem kann sie Timelapse-Aufnahmen erstellen und direkt via App mit diversen sozialen Netzwerken teilen. Wer Haus oder Wohnung mit Google Home oder Alexa ausgestattet hat, bekommt die Kompatibilität mit beiden noch on Top. Welche Features darüber dann verfügbar sein werden, bleibt aber abzuwarten.
Dann ist da noch die Geschwindigkeit. AnkerMake gibt an, dass diese um den Faktor 5 höher liegt als bei vergleichbaren Druckern. Ist natürlich erstmal schwer nachzuvollziehen, aber die Druckgeschwindigkeit von 250mm/s ist definitiv beachtlich. Bis zu 300mm/s sind möglich, wenn man es eilig hat. Der AnkerMake M5 setzt dafür auf ein Aluminiumgehäuse und eine Grundplatte mit satten 12,4 kg, um für die nötige Stabilität zu sorgen und Schwingungen durch die hohe Geschwindigkeit und Beschleunigung zu minimieren. Die Geschwindigkeit von 250mm/s soll auch bei sehr feiner Druckauflösung von 0,1mm noch erreicht werden.
Darüber hinaus soll der AnkerMake M5 sehr leise arbeiten – wie genau man sich da von anderen Druckern unterscheiden will, hat man aber noch nicht erwähnt. Der Druckkopf setzt auf Direct Extrusion, das Filament wird also direkt vom Druckkopf eingezogen. Das erspart einiges an Gefummel, falls im Einzug mal das Filament reißt oder Ähnliches.
Ein paar Details zum Drucker sind aktuell noch offen, darunter wie, ob und wo ein Filamenthalter angebracht werden kann und ob die Druckplatte abgenommen werden kann, um die Drucke einfacher zu lösen. Von letzterem würde ich aber ausgehen. Generell hält sich Anker mit einigen Details noch sehr zurück, hier müssen wir wohl einfach ein wenig abwarten. Wer den AnkerMake M5 schon kurz in Aktion sehen will, findet ein paar Eindrücke drüben bei Printkrams.
Preislich soll es für „Super Early Birds“ bei 429 US-Dollar losgehen, für „Early Birds“ ruft AnkerMake 499 US-Dollar auf. Direkt vorbestellbar ist er nicht, denn AnkerMake startet eine Kickstarter-Kampagne, auf der der AnkerMake M5 gebackt werden kann. Wie immer gilt bei diesen Kampagnen: Im Gegensatz zu regulären Vorbestellungen kann es hier noch zu Änderungen am Produkt kommen oder sich natürlich noch zeitlich verschieben. Auch gibt es bei Kickstarter keine Garantie, dass überhaupt ausgeliefert wird. Da dahinter eine bekannte Marke wie Anker steht, würde ich mir diesbezüglich aber keine großen Sorgen machen. Ausgeliefert werden soll ab der zweiten Jahreshälfte 2022, genauer wollte man sich vorerst aber nicht festlegen.
Was man von den Versprechen am Ende umsetzen kann, müssen wir auch noch abwarten. Die Kombination aus leise, extrem schnell und dabei bezahlbar klingt auf jeden Fall spannend, aber auch ambitioniert.