Das neue iPad ist ein großer Schritt für Apple, aber scheinbar hat man an vielen Enden gespart, um das Air nicht zu kannibalisieren.
Zur Präsentation des neuen iPad wurde schnell klar, dass Apple sich wohl das aktuelle iPad Air als Vorlage genommen hat. Nachdem die ersten Exemplare aber bei Käufer*innen landen, macht sich auch etwas Unmut breit, weil man in Cupertino wohl etwas arg den Rotstift angesetzt hat.
Hier eine Liste mit den (bisher) fehlenden Features:
- Kein Apple Pencil 2 Support
- Für Apple Pencil 1 braucht es einen Lightning-USB-C-Adapter
- Neues Zubehör nötig (weil Pins auf der Rückseite an neuer Stelle)
Diese bewussten Entscheidungen machen halt jedes gekaufte Zubehör zu einem Käfig. Wenn ihr Zubehör für das iPad kauft und später auf ein iPad Air umsteigen wollt, braucht ihr einen neuen Apple Pencil und ein neues Keyboard. Gleiches gilt für die andere Richtung. Das fühlt sich sehr unnötig an.
Das iPad 10 hat langsames WiFi und USB
Es war wieder einmal Luke Miani, der bei den neuen Apple Produkten ganz genau hingesehen hat. Scheinbar war Apple bei den Wi-Fi-Antennen etwas geizig und hat keine Dual-Band-WiFi-Antennen verbaut. Das führt zu langsamen Downloadgeschwindigkeiten. Genauer gesagt zu einem Viertel der Downloadgeschwindigkeiten des aktuellen iPad Pro.
Neben dem Wi-Fi war Apple aber wohl auch beim USB-C-Port sparsam unterwegs. Statt USB-3.2-Gen1/Gen2-Port zu verbauen, entschied man sich dazu, lieber USB 2.0 zu verbauen. Das wir beim „kleinen“ iPad kein Thunderbolt/ USB4-Anschluss sehen werden, war klar, aber USB 2.0 trägt halt wirklich arg die Handschrift von Tim Cook – spare bei jedem iPad 3Cent und du hast die Weihnachtsfeier finanziert.
Inoffizielles Motto: Wenn du nicht musst, machst du es auch nicht
Apple konkurriert meist nur mit sich selbst. Das merkt man leider auch bei den Produkten und gerade im Bereich Tablets ist man offensichtlich der Meinung, dass man sich fast alles erlauben kann. Versteht mich nicht falsch: iPads sind großartige Produkte und erfüllen ohne Probleme die Ansprüche, die ihre Zielgruppen haben – selbst als Notebook-Ersatz funktionieren sie teilweise.
Gerade das Standard-iPad (mit dicken Rändern und Home-Button) war mit 350-400€ immer ein absoluter No-Brainer. Die zehnte Generation STARTET aber bereits bei 580€. Das ist viel Geld für ein Tablet. Das wird um so deutlicher, wenn ich mir die Galaxy Tab S8-Serie (Test) ansehen und wie viel „mehr“ hier einfach geboten wird. Samsung DeX (Test) ist übrigens seit Jahren da, wo Apple mit Stage Manager gerne wäre.
Apple mag gerne glauben, dass sie nur mit sich selbst konkurrieren, aber auch in Cupertino schaut man genau hin, was die Mitbewerber so treiben. Ich hoffe sehr, dass Google es ernst meint mit einem neuen Vorstoß im Tablet-Markt. Ein gutes Pixel Tablet (zu einem fairen Preis) könnte Schwung in den 500-700€-Bereich im Tablet-Markt bringen. Nötig wäre es.
Wie seht ihr das – hat Apple beim neuen iPad zu viel weggelassen oder sind euch Tablets inzwischen komplett egal? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!