Das iPhone 11 ist ein iPhone. Es ist hervorragend verarbeitet, die Kamera macht großartige Bilder und es ist überraschenderweise preislich nicht so abgehoben, wie andere Produkte aus dem Haus Apple.
Okay, der niedrigere Preis hat einen simplen Grund: Das alte normale iPhone ist in diesem Jahr das Pro und das günstige iPhone vom letzten Jahr ist jetzt das Standardmodell. Klingt etwas verwirrend, aber das macht schon alles so Sinn.
Ist aber auch eigentlich nicht wichtig: es ist ein iPhone. Android-Nutzer werden es als überteuert für seine Hardware abtun und bisherige iPhone-Besitzer werden es in Betracht ziehen, wenn ihr aktuelles iPhone anfängt zu schwächeln oder die Vertragsverlängerung ansteht.
Vier Wochen habe ich das iPhone 11 als täglichen Begleiter dabeigehabt. Es war mit mir in Berlin unterwegs, aber auch im Urlaub musste es zeigen, was es so kann. Spoiler: eine ganze Menge.
Noch schnell die technischen Daten und dann geht es auch direkt los.
iPhone 11 Technische Daten
Software | iOS 13 |
Prozessor | Apple A13 Bionic |
Arbeitsspeicher | 4 GB |
Speicher | 64/128/256 GB |
Display | 6,1″ Liquid Retina HD-Display 1792 x 828 Pixel bei 326 ppi True Tone, DCI P3 Farbraum |
Kamera | 12 Megapixel Zweifach-Kamera mit Ultraweitwinkel (Blende ƒ/2.4 & 120° Sichtfeld) und Weitwinkelobjektiv (ƒ/1.8 Blende) 12 Megapixel Kamera (ƒ/2.2 Blende) |
Anschlüsse | Apple Lightning Port |
Konnektivität | Gigabit fähiges LTE mit 2×2 MIMO und LAA4 802.11ax WLAN mit 2×2 MIMO Bluetooth 5.0 NFC mit Lesemodus |
Akku | 3110 mAh |
Maße | 150,9 x 75,7 x 8,3 mm |
Gewicht | 194 g |
IP-Rating | IP 68 |
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Tolles 828p-Display
Nehmen wir es gleich vorne weg. Ja das Display des iPhone 11 hat kein Full HD-Auflösung. Das sieht man im direkten Vergleich mit einem Full HD (+)-Smartphone, aber auch nur dann. Es fällt im normalen Alltag kaum bis gar nicht auf. Es handelt sich um ein IPS-Panel. Entsprechend fehlen die knalligen Farben eines OLED-Displays, aber ich habe es nicht vermisst. Kontrast und Helligkeit sind beim iPhone 11 auf einem hohen Level.
Zusätzlich beherrscht das Display des iPhone 11 TrueTone. Damit kalibriert das Display entsprechend eures Umgebungslicht die Farben und das funktioniert sehr gut. Die Weiß-Werte sind akkurat und das Ablesen von Texten (schwarz auf weiß) ist deutlich angenehmer ohne Gelb- oder Blaustich. Ein anderer Benefit des Displays ist die Akkulaufzeit. Dazu später mehr.
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Altes Design – immer noch gut
Im Vergleich zum Vorgänger – iPhone X(r) – hat sich beim Aussehen des iPhone 11 nichts verändert. Ja es gibt auf der Rückseite die Erhebung für die Dual-Kamera, aber die Außenmaße sind gleichgeblieben und sowohl die Notch als auch der Lightning-Anschluss sind immer noch da.
Ich hatte wirklich auf USB-Typ-C gehofft, aber das wird dann wohl nächstes Jahr kommen – zusammen mit einem neuen Design. Wem also das iPhone X, Xs und das X(r) gefallen hat, wird sich mit dem iPhone 11 auch anfreunden können. Wenn das Design bisher nichts für euch war, wird sich auch jetzt nichts daran ändern.
Neues Jahr – neuer Prozessor: gleiche brachiale Leistung
Mit jedem neuen iPhone gibt es auch einen neuen Prozessor: der A13 Bionic performt dabei auf absolutem Spitzenniveau. Das tut aber auch der A12 aus dem letzten Jahr. Es wird sich in den kommenden Jahren zeigen, wann sich die ersten Schwächen bemerkbar machen. Bis dahin begeistert die Performance bei Dingen wie Video-Rendering.
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Die Kamera rockt
Hier hat Apple bei der Ankündigung viel Wert daraufgelegt. Hier mussten sie abliefern und das tun sie. Auch die Kamera des iPhone Xs war sehr gut, aber leider nicht ganz auf dem Level eines Huawei P30 Pro (mehr Kamera als Phone) oder anderen Top-Android Smartphones.
Apple verzichtet beim iPhone 11 auf ein Tele-Objektiv und setzt neben der normalen (Weitwinkel)-Linse zusätzlich auf einen Super-Weitwinkel. Zusammen mit den Algorithmen liefert die Kamera des iPhone 11 sehr gute Bilder. Ich lasse einfach mal ein paar Bilder aus meinem Urlaub in Island für sich sprechen.
Besondere Erwähnung muss der Nachtmodus bekommen. Viele aktuelle Smartphones verfügen inzwischen über einen Nachtmodus. Allerdings werden die Bilder dann oft sehr aufgehellt und neigen zum Rauschen oder Matschen eben trotzdem. Das iPhone 11 scheut sich nicht, auch mal Areale im Dunkeln zu lassen und so eine passende Lichtstimmung einzufangen. Der Nachtmodus schaltet sich dabei automatisch zu – maximal drei Sekunden Belichtungszeit. Auch dafür habe ich ein paar passende Bilder aus Island.
Kurze Erinnerung: keines der Bilder ist nachbearbeitet – straight out of cam. Video-Aufnahmen sind ebenfalls sehr gut, auch wenn man zum Verändern der Videoqualität die Kamera-App verlassen muss und in die Einstellungen gehen muss.
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Software braucht immer noch etwas Zeit
Natürlich kommt auf dem iPhone 11 Apples neuestes Betriebssystem zum Einsatz: iOS 13. Das hatte anfangs doch sehr mit Problemen zu kämpfen und auch die bisherigen Software-Updates haben nicht alle Probleme behoben. Stand jetzt ist das iPhone 11 auf der Softwareversion 13.2.3 und lief für mich vernünftig. Vielleicht ist der killen der Apps im Hintergrund etwas zu aggressiv, aber nichts was ich als störend empfinde.
Ansonsten ist iOS immer noch iOS. Inzwischen haben sich Android und das mobile Betriebssystem von Apple so weit angenähert, dass es auch für jemanden der von Android kommt, keine großen Probleme gibt, das iPhone 11 zu nutzen.
Der Akku läuft und läuft und läuft
Hier kommt der große Vorteil eines Displays, das etwas geringer auflöst und dazu von einen 3100 mAh-Akku unterstützt wird: Laufzeit. Ich spare mir hier jetzt mal die Akku-Benchmarks, die sowieso nur eine sehr geringe Aussagekraft haben und gehe stattdessen auf eine typische Situation aus meinem Urlaub ein.
8:00 Uhr: Start für das Phone: Ab zum Frühstück und nebenbei Straßenverhältnisse checken (Winter in Island).
9:00 Uhr: Los geht die Tour (10:30 Uhr ist Sonnenaufgang). Mit dem Auto zur nächsten Attraktion. Nebenbei läuft Google Maps, da das Navigationssystem im Mietauto veraltete Karten hat.
10:15 Uhr: Ankunft an der Sehenswürdigkeit. Schnell ein paar Schnappschüsse mit dem Phone gemacht und dann der Wechsel zur Spiegelreflexkamera.
13:00 Uhr: Zeit fürs Mittagessen. Wir überprüfen an unseren Phones, welche Restaurants in der Nähe sind und welches Essen sie servieren. Nach dem Essen geht es wieder auf die Straße. Wir haben nur noch zwei Stunden Sonnenlicht. Weiterhin läuft das iPhone 11 als Navigationssystem.
16:30 Uhr: Die Sonne ist komplett untergegangen. Zeit einen Platz zum Schlafen zu finden. Booking, AirBnB und Co überprüfen.
18:00 Uhr: Ankunft in der Unterkunft. Etwas zu essen suchen und dann etwas Entspannung.
21:00 Uhr: Es geht nochmal raus – Nordlichter jagen.
23:00 Uhr: Der Tag ist vorbei und das iPhone 11 hat immer noch 37% Akku übrig – ich bin begeistert.
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Fazit zum iPhone 11 – mehr als gut genug
Selbst als langjähriger Android-Nutzer bin ich begeistert vom iPhone 11. Die Performance, die Akkulaufzeit und auch die Kamera haben mich vollkommen überzeugt. Die Kompromisse, die es dafür macht, sind in Ordnung und auch iOS13 lief für mich größtenteils rund. Schade, dass der Formfaktor von 5,8 Zoll dem „Pro“-Modell vorbehalten bleibt.
Ich mag das iPhone 11 sehr und denke, es wird mich noch etwas länger als mein Alltags-Smartphone begleiten. Am Ende ist es halt ein iPhone und wenn du kein iPhone hast, dann hast du kein iPhone. Das war vor 10 Jahren wahr und ist es auch heute noch.