Apple iPhone 15 Kaufberater: Es ist erschreckend einfach in diesem Jahr

Apple iPhone 15 Kaufberater: Es ist erschreckend einfach in diesem Jahr

iPhone 15 (Plus) und iPhone 15 Pro (Max) buhlen um eure Aufmerksamkeit und Geld. Die Wahl ist in diesem Jahr aber so einfach wie schon lange nicht mehr.

Darf es etwas mehr sein oder solltet ihr euer Geld lieber sparen und ein „Normalo“-iPhone kaufen? Hier ist die ganz kurze Antwort auf diese Frage:

Wenn du dir nicht sicher bist, welches iPhone du kaufen solltest – kauf das iPhone 15. Wenn du dir Sorgen um die Akkulaufzeit machst – kauf das 15 Plus. Kein „normaler“ Mensch braucht die Pro-iPhones. Wenn das iPhone 15 Pro (Max) einen Mehrwert für dich bietet, dann weißt du das schon und brauchst diesen Guide nicht.

Mutige Aussage, oder? Das ist aber im Grunde die Essenz des iPhone 15-Lineups. Das normale iPhone 15 ist in diesem Jahr so gut, dass es wenig Grund gibt, das Extra-Geld für die Pros auszugeben. Gehen wir mal Stück für Stück die wichtigsten Punkte eines Smartphones durch:

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Technische Daten bei Displays erzählen nur die halbe Geschichte

Der wohl wichtigste Teil eines jeden Smartphones — auch bei den iPhones – ist das Display. Mit dem iPhone 13 Pro kamen zum ersten Mal 120Hz-Displays zum Einsatz. Die hatte auch einen hübschen Marketing-Namen: „ProMotion“. Bei der iPhone 14-Serie hatten ebenfalls nur die Pro-Geräte dann ProMotion. Gleiches wiederholte sich beim iPhone 15-Lineup.

Der Mehrwert zeigt sich aber auch nur dann, wenn ihr jeden Tag sehr viele Stunden in eurem Feed bei Instagram oder TikTok verbringt. Ich verstehe den Aufschrei, dass man 2023 kein 1000€-Smartphone auf den Markt bringen kann, das dann nur 60Hz leistet. Aus der Praxis kann ich euch sagen: Die 60Hz der Non-Pro-Geräte sind okay. Die Nutzung macht immer noch Spaß. Ja, es gibt 300€ Android-Smartphones, die zumindest 90Hz haben, aber wenn die wirklich für euch relevant wären, wärt ihr nicht hier.

Da ist es wahrscheinlicher, dass ihr die Displayrahmen bemerkt. Die sind minimal schlanker beim 15 Pro. Ändern die Displayrahmen aber jetzt grundlegend, wie ihr das iPhone verwendet? Nicht wirklich. Der Unterschied zwischen den Rahmen des iPhone 11 und iPhone 15 Pro sind hingegen sehr deutlich, aber auch nur im direkten Vergleich.

Warum redet er jetzt vom iPhone 11?

Kurzer Einschub: Die 11-Serie aus Cupertino dürfte in diesem Jahr (2024) offiziell aus dem Software-Support herausfallen. Entsprechend werden die im Herbst kein Update auf iOS 18 bekommen. Das senkt den Wiederverkaufspreis deutlich. Es ist also sehr clever, die alten Dinger jetzt zu verkaufen, solange ihr noch Geld dafür bekommt.

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Dynamic Island für alle & Always-On-Display nur für iPhone 15 Pro (Max)

Die Dynamic Island war eines der großen Alleinstellungsmerkmale des iPhone 14 Pro (Test). In diesem Jahr hat sie aber nicht nur bei den Pro-Geräten, sondern auch bei den normalen iPhones Einzug gehalten. Ihr bekommt also bei vielen Apps eine Art Abkürzung. Das gilt für Musik, Timer und anderen „Hintergrund-Aktivitäten“. Es zeigt sogar die verbleibende Zeit an, bis euer Uber/Free Now-Fahrer bei euch ist.

Nach diversen Software-Updates ist die Dynamic Island auch besser geworden. Ich würde sie sogar fast als „nützlich“ bezeichnen. Ein Problem bleibt aber: Apple entscheidet weiterhin, wie ihr diese Funktion nutzt. Ein kurzes Tippen öffnet die ganze App. Ein gedrücktes Tippen öffnet eine erweiterte Ansicht. Für mich sollte das umgekehrt sein. Zumindest sollte es meine Entscheidung sein.

Was das Always-On-Display angeht, setzt Apple bei der iPhone 15-Serie auf die gleiche Strategie wie im Jahr davor. Für die Pros gibt es Always-On, für die normalen iPhones gibt es dieses Feature nicht. Was aber auch kein Verlust ist, weil das Always-On beim iPhone sehr gewöhnungsbedürftig ist. Ab Werk dimmt es einfach nur das Display sehr weit herunter.

Das sorgt dafür, dass ihr ständig glaubt, dass ihr eine Nachricht bekommen habt, wenn ihr das gedimmte Phone aus dem Augenwinkel heraus seht. Solltet ihr euch also (gegen meinen Rat) für eines der beiden iPhone 15 Pro-Modelle entscheiden, solltet ihr hier in den Einstellungen ein paar Änderungen vornehmen.

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Action Button und Titan-Rahmen sind cool, aber auch nicht mehr

Zwei große Punkte des diesjährigen Pro-Lineups war der neue Action-Button. Also eine Art Schnellzugriff auf wichtige Funktionen. So könnt ihr schnell die Kamera starten, die Taschenlampe einschalten, die Übersetzungs-App loslegen lassen oder andere Apps/Features nutzen. Nette Funktionen, aber auch nur manchmal nützlich. Ich habe es die meiste Zeit für die Taschenlampe genutzt.

Der Preis für den Action-Button war der Mute-Switch. Der physische Kippschalter, der euch seit dem ersten iPhone erlaubt hat, zwischen „Klingeltöne ein“ und „Klingeltöne aus“ zu wechseln. Ich habe es meistens beim Einrichten des Gerätes auf stumm geschaltet und dann nie wieder angefasst. Dass der Mute Switch nun weg ist, ist also (für mich) kein Verlust. Wobei ich stark davon ausgehe, dass dieses Feature schon mit dem iPhone 16 von den Pro-Geräten „runtergereicht“ wird und auch bei den normalen iPhones ankommen wird.

Der Action-Button sitzt beim iPhone 15 Pro (Max) in einem neuen Titan-Rahmen. Der soll das Gerät stabiler und leichter machen. Das stimmt auch, aber macht das Gerät nicht immun gegen Kratzer. Lasse ich mein teures Stück Elektronik fallen, ist der Rahmen dazu die letzte Sache, um die ich mir Sorgen mache. Das Display ist da wesentlich wichtiger.

Allerdings spart es auch ein gutes Stück Gewicht ein. Verglichen mit den direkten Vorgängern wiegt das iPhone 15 Pro (Max) etwa 10% weniger. Das ist angenehm, aber auch nicht kriegsentscheidend. Da Titan recht teuer ist, erwarte ich nicht, dass Apple diesen Rahmen in den kommenden Jahren an die günstigen Brüder weitergibt und es lieber als kleinen Bonus für Pro-Käufer*innen behalten wird. Diese beiden Pro-Features sind also nur teilweise wichtig.

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USB-Typ-C und Performance gibt es auch beim iPhone 15

Dank der EU war Apple gezwungen, dem iPhone einen Typ-C-Port zu spendieren. Das wäre in den kommenden Jahren auch so passiert – Apple hatte bereits viele Produkte (iPad & Mac) auf USB-C umgestellt. Im Kern war es Apple auch egal, ob das iPhone USB-C oder Lightning hat.

Sobald ihr Lightning verbannt habt, könnt ihr euch auf eine leuchtende 1-Kabel-Zukunft freuen. Zumindest dann, wenn ihr auch die neuen AirPods Pro kauft, die nun auch Typ-C am Case haben. Am einfachsten ist aber ein MagSafe-Charger. Durch die Magnete um den Wireless Charger richten sich eure Geräte immer perfekt aus.

Die beiden Pro-iPhones übertragen dazu Daten schneller über den USB-C-Port als die beiden normalen iPhone 15. Das ist aber auch nur relevant, wenn ihr regelmäßig große Dateien von eurem iPhone auf den Computer/Mac überträgt. Sollte das nicht in euren normalen Alltag passieren oder ihr einfach AirDrop und Co. verwendet, schafft der schnellere USB-C-Port des iPhone 15 Pro (Max) für euch aber keinen Mehrwert.

Beim neuen A17-SoC sieht es ähnlich aus. Der hat kaum mehr Leistung als der A16 Bionic vom letzten Jahr – der dieses Jahr im iPhone 15 (Plus) steckt. Ihr bekommt etwa 10-15% mehr Performance. Das macht sich aber in der Praxis kaum bemerkbar. Da hätte ich vom „weltweit ersten 3nm-SoC“ mehr erwartet. Für eine längere Akkulaufzeit sorgt das neue Fertigungsverfahren übrigens auch nicht.

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Die Akkulaufzeit hat sich beim iPhone 15-Lineup nicht verändert

Um es kurz zu machen: Ihr bekommt etwa sieben bis acht Stunden Display-On-Time beim iPhone 15 und 15 Pro. Beim iPhone 15 Pro Max und 15 Plus sind es elf bis zwölf Stunden. Das iPhone 15 Plus hält bei normaler Nutzung sogar noch länger durch. Die „kleinen“ Geräte bringen euch also gut über den Tag. Die großen Geräte auch über zwei Tage, bzw. lassen euch bei einem sehr stressigen Tag nicht am späten Nachmittag im Stich.

Das sind für alle vier Geräte sehr gute Werte, aber zeigt euch deutlich, dass ihr die iPhone 15 Pro-Reihe nicht wegen der besseren Akkulaufzeit kaufen müsst. Immerhin ist das mitgelieferte Ladekabel sehr hochwertig ummantelt. Man muss sich ja auch über die kleinen Dinge freuen können.

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Die Kameras zeigen, was Apple mit „Pro“ meint

Für viele sind ihre Smartphone-Kameras ihre wichtigsten (teilweise sogar die einzigen) Kameras, die sie besitzen. Entsprechend ist die Bildqualität sehr wichtig. Über Jahre hinweg hat Apple es bei 12 MP-Kameras bei ihren Smartphones belassen. Durch ihre guten Algorithmen hat das dazu geführt, dass die finalen Bilder des iPhones sehr gut aussahen, wenn auch leicht überbearbeitet.

Das Problem mit einer 12MP-Kamera war/ist allerdings, dass schon ein leichter Zoom das ganze Bild matschig werden lässt – es sind einfach nicht genug Informationen da. Mit dem iPhone 14 Pro (Max) kam dann die erste 48MP-Hauptkamera in die iPhones. Mit der 15-Serie gibt es das jetzt für alle vier Geräte. Es sind nicht die gleichen Kameras, aber zumindest ist es jetzt möglich auch beim iPhone 15 (Plus) verlustfrei zu zoomen – zumindest zwei-fach.

Für das iPhone 15 Pro (Max) spricht aber auch noch die Tele-Linse. Die hält Apple bewusst für die „Normalo“-iPhones zurück. Gleiches gilt für bestimmte Funktionen im Foto- und Videobereich. Direktes Aufnehmen auf externe SSDs? Nur bei den Pros. ProRes-Unterstützung? Du greifst besser tief in die Tasche für mehr Kleingeld. 5x-Zoom? Da kann ja jeder kommen!

Apple positioniert die Pro-Modelle damit deutlich für Hobby-Filmemacher. Aber wie viele von euch, die Filme machen – ernsthaft Filme machen – würden dafür ein iPhone verwenden? Vielleicht wenn ihr „nur“ YouTube Shorts oder Instagram Reels oder TikTok-Content produziert. Jenseits davon gibt es wenig Anreiz dafür.

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Fazit: Pro heißt Fotograf*in oder Videograf*in

Apple wusste sehr lange nicht wirklich, wie sie ihr Pro-Lineup definieren sollten. Zuerst war es die Telelinse, dann kamen mit der Zeit schnellere Displays und mehr Megapixel bei der Kamera. Inzwischen sind noch mehr Kamera-Funktionen und andere Kleinigkeiten dazu gekommen. Das hilft euch tatsächlich sehr, um zu bestimmen, ob ihr die Zielgruppe für die iPhone 15 Pro-Serie seid.

Nur wenn ihr die folgenden drei Fragen ganz leicht beantworten könnt, kommt für euch ein iPhone 15 Pro (Max) in Frage. Zieht ihr jetzt nach jeder Frage die Augenbraue hoch, reicht für euch auch das normale iPhone 15.

  1. Was ist LOG und wieso ist es wichtig bei einem Smartphone?
  2. Wieviel Bit hat ProRes?
  3. Welche Vorteile hat man, wenn man Bilder im RAW MAX-Format schießt?

Keine Ahnung, was irgendwas davon bedeutet? Gratuliere – ihr könnt euch mindestens 250€ sparen und zu einem „Normalo“-iPhone greifen. Kauft euch von dem Geld die neuen AirPods Pro (USB-C). Da habt ihr wahrscheinlich mehr davon.


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Das einzige Argument für das iPhone 15 Pro (Max), das ich an dieser Stelle noch halbwegs durchgehen lasse, ist das Status-Argument. Ihr habt knapp 2000€ in der Tasche und die brennen euch da ein Loch rein? Man muss ja schließlich sehen, dass ihr das Klimpergeld für ein 1TB-iPhone 15 Pro Max habt. Wenn euch das beschreibt, dann werdet ihr mit dem ganz großen Cupertino-Pro-Smartphone in diesem Jahr sehr glücklich.

Alle anderen dürfen gerne die Hälfte ausgeben und sich über ein sehr gutes Smartphone freuen, welches mit USB-C, einem starken Prozessor, einer sehr guten Kamera und einer langen Akkulaufzeit punktet. Das „Normalo“ iPhone ist in diesem Jahr einfach richtig gut geworden und sollte daher eure erste Wahl sein. Wenn ihr Akku-Angst habt, dann wartet das PLUS auf euch und mehr brauchen 95% der Menschen da draußen auch nicht.
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Veröffentlicht von Sascha

Gamer, Filmliebhaber & Hobby-Fotograf – also alles was eine gute Geschichte erzählt. Großer Fan von durchdachten Produkten und Privatsphäre. Nach zehn Jahren im Google-System derzeit im Apple-Kosmos unterwegs und soweit zufrieden.

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