Apple zeigt auf seinem dritten Event gleich mehrere neue Dinge. Los ging es mit dem M1-Chip, der in den MacBooks die Intel-Prozessoren ablösen wird. Dann gab es gleich auch noch ein neues MAcBook Air, einen neuen MacMini und neue MacBook Pro.
Den Anfang des Events macht Tim Cook auf dem Apple-Campus. Dort fasst er die letzten Produktvorstellungen zusammen, die Apple dieses Jahr veröffentlicht hat. Gleich darauf beginnt er mit den Worten „One more thing“ zu den Neuheiten überzuleiten.
Apple Silicon: M1 erblickt das Licht der Welt
Die erste Neuerung ist Apples eigens produzierter M1-Chip. Dieser basiert auf ihren aktuellen A-Chips, welche bereits in iPhones und iPads zum Einsatz kommt. Der M1-Chip soll aber ein massives Upgrade sein, da er ja für Apples Macs gedacht ist. Dieser „System on a chip“ (SoC) vereint mehrere bisher einzelne Komponenten in nur einem einzelnen Prozessor.
Dieser wird im 5-nm-Verfahren hergestellt und soll dadurch sehr stromsparend sein, jedoch eine erstaunliche Leistung pro Watt erreichen. Diese Leistung soll er sowohl im Bereich CPU als GPU erreichen, denn auch eine Grafikeinheit ist in dem kleinen M1-Chip verbaut. Der M1-Chip basiert auf ARM-Prozessoren und besitzt daher mehrere Elemente für verschiedene Szenarien. So besitzt er 8 CPU-Kerne für schwere Anwendungen und 4 CPU-Kerne für leichtere und stromsparende Aufgaben. Diese vier „leichten“ Kerne allein sollen schon genauso schnell sein wie aktuelle MacBooks mit Vierkern-Prozessor von Intel.
Die verbaute Grafikeinheit soll dabei aber auch neue Maßstäbe bei Macs und Macbooks setzen. Sie verwendet 8 Kerne und soll bis zu 2.6 Teraflops erreichen und knapp 25.000 Threads gleichzeitig berechnen können. 4K-Videoschnitt soll damit selbst auf den schwächsten Macs kein Problem mehr sein.
Dazu besitzt der M1-Prozessor auch einen neurale Recheneinheit für Machine-Learning und KI-Aufgaben, mit dem Titel „Apple Neural Engine“. Da so eine Recheneinheit bisher in den Prozessoren von Intel gefehlt hat, sollen damit KI-Anwendungen bis zu 15 mal so schnell ablaufen können. Bild- und Videobearbeitung aber auch die Audio- und Bildqualität bei Videotelefonie sollen davon immens profitieren.
Als letzte wichtige Neuerung des M1 nennt Apple auch noch die gesteigerten und verbesserten Sicherheitsfunktionen. So sollen AES-Verschlüsselungen von Festplatten nun deutlich flinker von der Hand gehen. Daneben nannte Apple noch weitere kleinere Neuerungen, die mit dem M1-Prozessor Einzug halten. So soll das Dekodieren von Medien deutlich schneller sein, die Thunderbolt-Controller unterstützen nun USB-4 (bis zu 40 Gbps) und auch die Akkulaufzeit soll deutlich gesteigert werden.
Mit dem M1-Chip verspricht Apple eine 3,5 mal bessere CPU-Leistung und 6 mal schnellere GPU-Performance, bis zu 15 Prozent bessere Machine-Learning-Eigenschaften und eine doppelte Akkulaufzeit im Vergleich zu aktuellen Mac(Books).
Apple MacBook Air mit M1-Chip
Als erstes neues Produkt (von drei) mit M1-Chip wurde das MacBook Air gezeigt.
Mit dem M1-Chip soll das „schwächste“ MacBook einen deutlichen Leistungsschub bekommen. Alle vorhin genannten Verbesserungen – 3,5 mal bessere CPU und 5 mal bessere GPU-Leistung – ziehen auch im schmalen MacBook Air ein.
Der wohl größte Unterschied ist hierbei, dass das Air ohne aktive Kühlung auskommt. Der M1-Chip wird dabei passiv gekühlt und kann hohe Taktraten wohl nicht allzu lange halten.
Dafür ist das bisherige und auch neue MacBook Air aber auch nicht gedacht. Es soll der ideale Begleiter für Unterwegs, die Uni, die Arbeit oder auch einfach für Medienkonsum (Netflix, YouTube und viele mehr) sein.
Der Fokus liegt bei diesem Modell eher auf langen Akkulaufzeiten und ausreichender Leistung für alle Anwendungen des Alltags.
Durch den leistungsstarken neuen Prozessor sollen aber auch anspruchsvolle Aufgaben darauf funktionieren. 4K-Videobearbeitung von ProRes-Material in Final Cut Pro, Bildbearbeitung in Lightroom und viele andere Programme, die bisher eine Hürde für das Air darstellten, sollen nun machbar sein.
In Deutschland geht das MacBook Air bei 1100,50 Euro los.
Apple Notebooks bei uns im Shop
13-Zoll MacBook Pro
Auch das MacBook Pro wird überarbeitet und bekommt den neuen M1-Chip. Damit bekommt es auch alle bekannten und oben genannten Geschwindigkeits-Zuwächse. Beim Pro-Modell wird es aber einen aktiven Kühler geben, der hohe Taktfrequenzen länger halten kann.
Dabei soll es aber alle Annehmlichkeiten des M1-Chips behalten: Bis zu 17 Stunden Akkulaufzeit beim Surfen und sogar bis zu 20 Stunden, wenn man sich ein Video ansieht.
Das Pro-Modell ist aber natürlich für Content-Creator gedacht und auch dabei verspricht Apple viel: Renderarbeiten in Final Cut Pro sollen bis zu 5,9 mal schneller sein, Aufgaben die eine KI unterstützen (wie z.B. Adobe Premiere) sollen bis zu 11 mal schneller arbeiten, sogar Videobearbeitung von 8K-ProRes-Material soll in DaVinci Resolve flüssig bearbeitet werden können. Aber das MacBook Pro ist auch bei der Anwendungsentwicklung sehr gefragt und sagt Apple, dass es 2,8x schneller sein soll als die bisherigen MacBook Pro.
Im Vergleich zum MacBook Air bekommt das Pro einen weiteren Thunderbolt-Anschluss mit USB-4 Unterstützung und soll damit auch leicht ein Apple Pro Display XDR in vollen 6K-Auflösung befeuern können. Das Gehäuse bleibt aber grundsätzlich gleich.
Gleich bleibt beim MacBook Pro auch der Preis: 1.299 US-Dollar bzw. 1.412,45 Euro. Der Bildungssektor (Studenten, Lehrer etc.) bekommen hier einen 100 Dollar bzw. Euro Nachlass.
Apple Notebooks bei uns im Shop
Mac mini
Ein großes Comeback feiert der Mac mini. Dieser Mac wurde bisher eher stiefmütterlich verbessert. Diesmal kommt er mit einem großen Knall zurück auf die Bildfläche. Mit dem M1-Chip und einer aktiven Kühlung soll er der ideale Arbeitsrechner für die meisten Nutzer sein. Alle bisher genannten Vorteile des M1-Chips sind auch hier vorhanden. Dabei soll er bis zu 3 mal schneller als der aktuelle Mac mini sein, 6-fache Grafikleistung bieten und im Vergleich zum „meistverkaufen Windows-Rechner in dieser Preislage“ bis zu 5 mal schneller als die Konkurrenz sein.
Der Mac mini wurde dabei als Multifunktions-Rechner gezeigt: Renderarbeiten in Final Cut Pro sollen sechsmal schneller sein, das Kompilieren von Code soll dreimal so schnell sein und sogar aktuelle Spiele (Shadow of the Tomb Raider“ soll mit viermal höheren Frameraten auf dem kleinen mini laufen.
Dabei soll der Mac Mini bis zu zwei Apple Pro Display XDR in vollen 6K-Auflösung Unterstützung und sich auch in Wi-Fi 6-Netzwerke einklinken können.
Der Mac mini beginnt mit der Grundausstattung bei 699 US-Dollar bzw. 778,85 Euro. Das sind 100 Dollar weniger als das aktuelle Vierkern-Modell mit Intel-Prozessor.
Apple MacMini bei uns im Shop
macOS Big Sur
Bei all den tollen Neuerungen des M1-Chips hat Apple auch immer wieder Big Sur, die kommende MacOS-Version erwähnt. Diese soll besonders toll mit dem M1-Chip zusammenarbeiten, da nun Betriebssystem und Chip von derselben Firma sind.
Für das Problem des Übergangs von Intel zu Apple Silicon hat Apple auch ausführlich geantwortet: Neue Apps sind nur „Universal Apps“ und sollen auf allen Apple-Geräten gleich ablaufen. Sei es nun iPhone, Mac oder iPad. Bisherige Apps auf Intel-basis sollen mit Rosetta 2 emuliert werden und von der neuen Grafikleistung des M1-Chips ebenfalls profitieren.
Preise, Verfügbarkeit und Farben
Das neue 13 Zoll MacBook Air soll in Silber und Rose Gold erscheinen und ein Preisschild von 1100,50 Euro für das Basismodell besitzen. Das MacBook Pro soll erstmal in Silber ab 1.412,45 Euro und der Mac mini in Silber ab 778,85 Euro zu haben sein.
Nun zur großen Überraschung: Vorbestellung ab heute, Lieferung an Kunden und an ausgewählte Geschäfte ab nächster Woche. Zudem landet MacOS Big Sur diesen Donnerstag auf allen unterstützen Macs.
Wenn ihr euch die gesamte Keynote noch einmal ansehen wollt, dann kömnnt ihr das hier tun.
DATENSCHUTZHINWEIS: Dieses Video ist im erweiterten Datenschutzmodus von YouTube eingebunden. Durch den Klick auf das Wiedergabesymbol willige ich darin ein, dass eine Verbindung zu Google hergestellt wird und personenbezogene Daten an Google übertragen werden, die dieser Anbieter zur Analyse des Nutzerverhaltens oder zu Marketing-Zwecken nutzt. Weitere Infos hier.
Was sagt ihr zu den neuen Apple Macs? Und was denkt ihr über die neuen Prozessoren, reicht euch die Leistung? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!