Bei den erfolgreichsten Videos auf unserem Youtube-Kanal geht es oft darum, wie sich Notebooks aufrüsten lassen. Bei den meisten Geräten ist der Einbau einer größeren bzw. zusätzlichen SSD oder mehr RAM mit etwas Anleitung nämlich gut machbar. Doch macht mehr Arbeitsspeicher überhaupt einen Unterschied – und wenn ja, wo genau?
Dieser Thematik wollen wir in diesem Beitrag auf den Grund gehen und uns dafür vor allem die Bereiche Gaming und Content Creation anschauen. Mehr muss doch besser sein und das gilt ganz bestimmt auch beim RAM, oder etwa nicht?
MSI Cyborg 15 mit DDR5 als Basis
Tatsächlich ist das zum überwiegenden Teil nicht der Fall. Doch der Reihe nach. Für diesen Vergleich haben wir uns ein aktuelles Gaming-Notebook geschnappt, nämlich das MSI Cyborg 15 A12VF. Daniel hat sich das Gerät in einem Beitrag bereits etwas genauer angeschaut (zur Produktvorstellung), es gibt aber noch ein paar weitere Gründe, warum unsere Wahl auf dieses Gaming-Notebook gefallen ist. So ist das Cyborg 15 ein ziemlich attraktiv bepreistes Gaming-Notebook und für aktuell 1299 Euro* nicht nur erschwinglich, sondern mit Intel Core i5-12450H, GeForce RTX 4060 und 16 GB DDR5 RAM auch vernünftig ausgestattet. Etwas schade: Die Grafikkarte hat ein Leistungsbudget von lediglich 45 Watt.
Trotzdem ist das MSI Cyborg 15 eines der aktuell am meisten verkauften Notebooks bei uns im Shop. Für diesen Vergleich war natürlich ebenfalls wichtig, dass der RAM sowohl zugänglich als auch austausch- bzw. aufrüstbar ist und zwei Slots vorhanden sind. Dank einer leicht abnehmbaren Unterseite war auch das hier gegeben.
Kein perfekter Vergleich, aber eine Tendenz
Für den Vergleich haben wir einige Gaming-Benchmarks und auch synthetische Benchmarks von Photoshop und Co. durchlaufen lassen. Die Ausstattung war dabei abgesehen vom Arbeitsspeicher immer identisch. Zum Einsatz kam im Durchlauf mit 8 GB der ab Werk eingebaute DDR5 RAM „Samsung DDR5-4800MHz CL40“ und für die beiden weiteren ein von Crucial zur Verfügung gestelltes Kit: Crucial 32GB Kit (2x16GB) DDR5-5600 CL46 SO-DIMM.
- 1x 8GB DDR5-4800MHz CL40
- 1x 16GB DDR5-5600MHz CL46
- 2x 16GB DDR5-5600MHz CL46
Angesichts unterschiedlicher Timings und Taktraten ist klar, dass dieser Vergleich mit keinem einwandfrei skalierbaren Ergebnis aufwarten kann. Zudem wurde nur der Durchlauf mit 32 GB mit Dual-Channel durchgeführt. Leider standen uns jedoch keine identischen Samples mit 8, 16 und 32 GB zur Verfügung. Wir haben die Taktraten daher unberührt gelassen und die Module jeweils mit 4800MHz getestet. Die Ergebnisse zeigen letztendlich eine gewisse Tendenz, anhand der man erahnen kann, ob und in welchen Bereichen mehr RAM etwas bringt.
8 GB sind für Gaming immer noch genug
Fangen wir mit den Gaming-Benchmarks an. Sowohl in Assassins Creed Valhalla, Cyberpunk 2077, Shadow of the Tomb Raider als auch Anno 1800 hat die unterschiedliche RAM-Kapazität keinen spürbaren Einfluss auf die durchschnittlichen Framerates.
Einzig in CS:GO gibt es deutliche Unterschiede. Am meisten FPS erreicht das Cyborg 15 mit 32 GB DDR5 im Dual-Channel. Mit 8 GB landet das Gaming-Notebook bei einer höheren Framerate als mit 16 GB. Das dürfte daran liegen, dass der RAM von Crucial mit CL46 etwas langsamer als der ab Werk verbaute CL40-Riegel ist. Wir gehen davon aus, dass die Kapazität des Riegels für CS:GO nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Entscheidender sind Latenz, Takt und die Nutzung im Dual-Channel-Modus.
Bei der Content Creation kommt es darauf an
Wir haben mit dem Cyborg 15 neben den fünf Spielen ebenfalls noch drei Anwendungen getestet. Zum einen den PugetBench for Photoshop, unser Testvideo-Export in DaVinci Resolve und einen Lightroom-Export mit 400 bearbeiteten RAW-Fotos.
Hier macht sich dann der Unterschied bei der RAM-Ausstattung bemerkbar. Vor allem der Benchmark in Photoshop zeigt, dass sich das Programm gerne und ausgiebig beim Arbeitsspeicher bedient. Je weniger Kapazität, desto schlechter fällt nicht nur die Gesamtperformance, sondern auch die erreichte Punktzahl in den Teilbereichen „General“, „Filter“ und „GPU“ aus. Bei der Anwendung von Effekten und Co. müsst ihr bei einem Notebook mit weniger RAM also deutlich mehr Geduld mitbringen.
Ähnlich sieht es im Praxis-Test bzw. dem Exportieren eines Videos in Ultra HD und Full HD in DaVinci Resolve aus. Mit 32 GB werden beide Exporte am schnellsten durchgeführt, mit 16 GB sind die Videos etwas später fertig, mit 8 GB dauert es dann deutlich länger. Wer häufig hochaufgelöste Videos bearbeitet, sollte also vor allem nach einem Creator-Notebook mit viel Arbeitsspeicher Ausschau halten. Ist das Notebook schon vorhanden, lohnt sich ein RAM-Upgrade gerade für diesen Einsatzzweck am meisten.
Beim Foto-Export in Lightroom Classic macht die maximale RAM-Kapazität des Notebooks hingegen kaum einen Unterschied. Das schnellere Modul mit 8 GB Kapazität performt sogar besser als das langsamere Modul mit 16 GB. Der Export der 400 Fotos gelingt zwar mit 32 GB im Dual-Channel am schnellsten, wirklich gravierend sind die Unterschiede aber nicht. Beim Bearbeiten der Fotos in Lightroom seid ihr mit mehr Arbeitsspeicher ähnlich wie in Photoshop jedoch spürbar schneller unterwegs.
RAM aufrüsten: So wird’s gemacht
In der folgenden Fotostrecke zeigen wir euch, wie ihr den RAM beim MSI Cyborg 15 A12VF ganz einfach wechseln oder aufrüsten könnt. Das passende Video findet ihr auf unserem Instagram-Kanal genau hier.
Wir waren vom Ergebnis zumindest teilweise überrascht. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr noch weitere Fragen zum Thema RAM oder dem MSI Cyborg 15? Dann schreibt uns einen Kommentar.
DDR5 Arbeitsspeicher bei uns im Shop
*Stand: 30.06.2023