Günstig, leise, performant – Die Arctic Liquid Freezer II ist eine klasse All-in-One-Wasserkühlung für hitzige CPUs. Mit einem VRM-Lüfter empfiehlt sie sich zudem auch für Overclocker.
Mit der Arctic Liquid Freezer II stellt der deutsche Kühlungsspezialist eine attraktive AiO-Serie mit Fokus aufs Wesentliche und gutem Preis-Leistungsverhältnis vor. Die All-in-One-Prozessorkühlungen kombinieren hohe Kühlleistungen mit leisem Betrieb, unauffälligem Design und starker Verarbeitung. Die Lüfter sind vormontiert, was die Liquid Freezer II auch für Einsteiger und technische Laien interessant macht.
Wofür brauche ich eine All-in-One-Wasserkühlung?
Jedes Jahr im Sommer geraten viele Gamer und ihre Hardware gleichermaßen ins Schwitzen. Dann ist wieder Ventilator-Saison neben dem offenen Case im Kampf gegen Framedrops und Throttling. Nur weil das Wetter draußen schön ist, muss man ja nicht aufs Spielen verzichten.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da musste ich im Sommer die Übertaktung von Pentium II und III senken, während sie im Winter prima lief. Wer seine CPU am Limit fährt, wird das auch heute noch erleben.
Eine einfache Möglichkeit gegen hitzige Hardware ist ein Kühler-Upgrade. Mit einer All-in-One-Prozessorkühlung wie der Arctic Liquid Freezer II nimmt ein Kühlblock die Abwärme der CPU auf, reicht sie an einen pumpenbetriebenen Wasserkreislauf weiter und dieser gibt sie über einen Wärmetauscher an die Umgebungsluft ab. Dank höherer Wärmekapazität, effizienterem Wärmeübergang und mehr Oberfläche reduziert eine AiO die CPU-Temperatur zwischen 10 bis 20 Grad.
Arctic Liquid Freezer II bei uns im Shop
Mehr als ein laues Lüftchen für die CPU-Stromversorgung
Gute Luftkühler wie der BeQuiet Dark Rock Pro 4 erreichen zwar ähnliche Werte, werden aber lauter und verursachen Platzprobleme in vielen Cases. Sie haben noch einen, manchmal entscheidenden Vorteil: Ihr Luftstrom kühlt nicht nur die CPU, sondern auch umliegende Bauteile.
Arctic hat sich dem Problem der AiO gewidmet und verbaut einen kleinen Lüfter für die Spannungswandler. Eine Plattform, die ganz besonders davon profitiert, ist Intels X299. Da nicht jeder so ein hitziges Enthusiast-System fährt, haben wir die Arctic Freezer II auch auf AMDs aktuelle Topseller geschnallt.
Auf einem AM4-Sockel wird der Kühlblock der Arctic Liquid Freezer II direkt in die Backplate des Mainboards verschraubt. Bei Intel-Systemen kann das Bracket rund um den Sockel bleiben, was damit noch etwas einfacher ist.
In beiden Fällen müsst ihr mit dem Telefon den QR-Code auf einem Kärtchen in der Verpackung scannen und bekommt eine wirklich sehr gute Installationsanleitung. Besser kann man es nicht visualisieren.
Arctic Liquid Freezer II 240mm und 360mm vs. AMD Wraith
Im Vergleich mit AMDs Standardkühler für den Ryzen 5 3600 (Wraith Stealth), Ryzen 7 3700X (Wraith Prism) und Ryzen 9 3900X (Wraith Prism) sieht man minimal bessere Benchmarkwerte, aber wie erwartet deutlich bessere Temperaturen. Im Idle läuft AMDs aktuelle CPU-Familie 9 bis 11°C unter den Werten mit Standardkühler. Unter Last haben die Wasserkühlungen kühlere Temperaturen von 10 Grad im Falle der 240mm-Arctic sowie ganze 18 Grad bei der 360mm-Radiator-Variante.
Je größer euer Ryzen, umso schwerer haben es die Luftkühler. Der 3900X erreichte 92,8°C mit seinem Standardkühler, was wir schon nicht mehr empfehlen würden. Dem 16-Kerner Ryzen 9 3950X legt AMD gar keinen Wraith mehr bei und schreibt direkt auf die Packung, dass ein potenter Luftkühler oder Wasserkühlung empfohlen wird.
Im Leerlauf sind beide Arctic Liquid Freezer II unhörbar, unter hoher Last verursacht selbst ein Ryzen 9 3950X nur ein leichtes Rauschen. Die All-in-One-Wasserkühlung entlastet auch die Grafikkarte. Da im Gehäusedeckel zwei oder drei 120-Millimeter-Lüfter an der Abfuhr arbeiten, belastet die AiO nicht das thermische Budget im Case, wie es ein Luftkühler machen würde. Selbst wenn der Radiator in der Front sitzt und angewärmte Luft weiterreicht, unterstützt er den Airflow.
Arctic Freezer II 240mm vs. BeQuiet Dark Rock Pro 4
Luft gegen Wasser ist unfair? Tatsächlich nicht, von der Kühlleistung her gibt es zumindest zur kleineren Arctic-Wasserkühlung wenig Unterschiede. Die 240mm-Arctic-AiO ist allerdings 10 Euro günstiger, ihr habt mehr „Baufreiheit“ was RAM und andere Komponenten im Case angeht und mit Kompakt-Wakü bleibt euer PC leiser.
Greift ihr direkt zur Arctic Liquid Freezer II 360, dann müsst ihr zwar 15 Euro draufzahlen gegenüber einem Dark Rock Pro 4 und landet in der Liga eines Noctua NH-D15, aber der Unterschied zur Luftkühlung wird dann wesentlich deutlicher. Im Idle sind es 10°C und unter Last etwa 7°C bei unserem Intel x299-Testsystem mit dem 8-Kerner Core i7-7820x.
Fazit: Arctic Liquid Freezer II bekommt eine absolute Empfehlung
Die Arctic Liquid Freezer II sammelt reichlich Argumente gegen die Konkurrenz: Sie ist günstiger, leistungsfähiger, hat ein super Kabelmanagement, bietet eine einfache Montage und befreit Overclocker von den Sorgen um die Spannungswandler. Sie sieht zudem schlicht und stylisch aus, ist super verarbeitet und steuerbar.
Der All-in-One von Arctic kann man im Grunde nur vorwerfen, dass sie nicht zur Custom-Kühlung ausbaufähig ist. Schnelltrenn-Kupplungen und ein offenes System sind aber auch wieder Fehlerquellen für viele Nutzer und die Arctic Liquid Freezer II bietet sich eher als genauso unkomplizierte, aber überlegene Alternative zu hochwertigen Luftkühlern an. Sie ist effektiver, leiser und in vielen Fällen günstiger. Von uns gibt es eine absolute Kaufempfehlung.