Es gibt keine Marke, die Ubisoft so sehr auspresst wie Assassin’s Creed. Games für Konsolen und Handhelds, Bücher, Figuren, Klamotten und noch viel mehr kann man passend zu seinen Lieblingsmeuchlern kaufen. Wie sich der neue mobile Ableger Assassin’s Creed Rebellion schlägt, habe ich für euch mal ausprobiert.
Gleich vorneweg: Ich bin ein großer Fan der Serie. Zumindest die großen Hauptspiele habe ich alle sehr ausgiebig gespielt. Sogar einige der Bücher habe ich gelesen. Sie erklären die Geschichte zwischen den Spielen besser. Meine Begeisterung für die Spiele geht sogar so weit, dass ich überlegt habe, zur Assassin’s Creed Symphony nach London oder Paris zu fliegen.
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Schon die ersten Töne von Jesper Kyds „Ezio’s Family“ versetzen mich sofort zurück auf den großen Platz in Florenz, auf dem ich darauf wartete, dass meine Familie von den falschen Vorwürfen freigesprochen wird. Die Reise, die danach folgt, zieht sich über viele digitale Jahrzehnte und sollte zu einer meiner liebsten Geschichten werden. Nachdem das mit meiner Objektivität also geklärt ist, kommen wir zu meinen Gedanken zu Assassin’s Creed Rebellion.
Assassin’s Creed Rebellion im Comic-Stil
Spiele für mobile Geräte zählen selten zu meinen Lieblingen. Meist sind sie entweder schlecht gemacht oder auf die Manipulation ihrer Kunden ausgelegt. Im schlimmsten Fall sind sie beides zusammen. Assassin’s Creed Rebellion ist zumindest gut gemacht. Das Design selbst ist eher im Stil eines Cartoons gehalten: niedliche Figuren mit großen Köpfen. Das Spiel bemüht sich sogar um eine Geschichte, welche die einzelnen Missionen miteinander verbindet. Die Handlung findet im Spanien Anfang des 16 Jahrhunderts statt und erzählt davon, wie sich die Assassinen gegen die Inquisition (Templer) auflehnen.
Wie in jedem guten Spiel beginne ich die erste Mission mit einem voll aufgelevelten Charakter. Im Fall von Assassin’s Creed Rebellion ist das Ezio Auditore. Mein Durchlauf mit ihm dauert aber nur zwei Minuten und dann bin ich Aguilar (Level 1), der eine neue Bruderschaft in Spanien aufbauen soll. Dafür muss ich Missionen erfüllen. Diese bringen mir entweder Ressourcen, Schriftrollen oder DNA-Fragmente ein.
Mit den DNA-Fragmenten spiele ich neue Assassinen frei, mit den Schriftrollen levele ich meine Charaktere auf und mit den Ressourcen verbessere ich Waffen und meine Basis. Wie immer bei Free-to-play-Titeln habt ihr nie genug von den Ressourcen. Genau darum könnt ihr auch ständig alles nachkaufen. Die Premiumwährung kennen Spieler der Hauptspiele bereits: Helix-Credits. Die Preise haben es teils echt in sich. So kosten 500 Helix-Credits mal eben 5,49€. Dafür könnte ich dann fast ein Paket mit Ressourcen kaufen (600 Helix-Credits). Mit dem Inhalt der Box könnte ich dann 2 Waffen und zwei Outfits um eine Stufe aufleveln. Ich habe derzeit 20 Assassinen und ihr könnt insgesamt 46 Helden freischalten. Entweder ihr investiert also einen hohen dreistelligen Betrag und geht durch die Missionen wie ein heißes Messer durch Butter oder ihr lasst es komplett bleiben.
Mobile-Game-DNA: warten oder zahlen
Um euch komplett in seinen Bann zu ziehen, gibt es in Assassin’s Creed Rebellion immer wieder spezielle Events, bei denen ihr seltene DNA bekommen könnt. Zuletzt waren das Alexios und Cassandra aus Assassin’s Creed Odyssey. Zusätzlich gibt es mehr Ressourcen bei Plünderungsaufträgen und natürlich will ich auch die tägliche Belohnungen nicht unter den Tisch fallen lassen. Alles ist da, um euch in einen Strudel zu ziehen, in dem ihr jederzeit Geld ausgeben könnt. Alles nur, um den temporären Bonus voll auszunutzen.
Ihr müsst natürlich kein echtes Geld ausgeben. Schriftrollen gibt es als Belohnung für Missionen und genauso Ressourcen und DNA. Ebenfalls habt ihr die Möglichkeit, Ressourcen und Schriftrollen in eurer Basis zu farmen. Das dauert aber auch dementsprechend. Wer kein Geld investiert, investiert wie üblich Zeit. Es heißt also: warten, bis die Timer ablaufen. Damit ihr nicht immer wieder die gleichen Missionen durchlaufen müsst, gibt es für alle Missionen auch die Möglichkeit, sie durchzueilen. Diese Option steht euch aber nur zur Verfügung, wenn ihr die jeweilige Mission mit dem maximalen Ranking abgeschlossen habt. Solltet ihr Missionen durcheilen, verlieren eure Helden trotzdem immer etwas Gesundheit. Außerdem zahlt ihr trotzdem mit Tickets, die für die Missionen benötigt werden. So müsst ihr aber zumindest nicht immer wieder durch die Level grinden.
Macht Assassin’s Creed Rebellion nun Spaß?
Wer diese Art von Spielen bereits spielt oder gespielt hat, weiß, worauf er sich hier einlässt. Ihr könnt mal eben 5-10 Minuten in der S-Bahn spielen oder abends auf dem Sofa etwas länger. Dann sind eure Marken aber auch alle, die ihr für den Start einer Mission braucht. Längere Sitzungen müsst ihr euch mit echtem Geld erkaufen.
Wer mit dieser Prämisse klar kommt, wird hier auch seinen Spaß haben. Ich habe nun endlich die große Hürde zwischen Storymission 6 und Mission 7 überwunden und dadurch nun auch wieder mehr Spaß. Der nächste Grindspot kommt erst zwischen Level 11 und 12. Meine Helden sind bisher gut gelevelt und haben vernünftige Ausrüstung. Die Geschichte plätschert eher so vor sich hin und haut mich bis jetzt nicht vom Hocker. Die vielen kleinen guten Animationen sind aber gut gemacht. Meine Lieblingsanimation ist bisher das Attentat aus einem Heuhaufen (ein Klassiker der Serie).
Assassin’s Creed Rebellion ist kostenlos für Android und iOS erhältlich. Da der Einstieg kostenlos ist, könnt ihr euch binnen 15 Minuten auch gut eine eigene Meinung bilden.
Ich betrachte Assassin´s Creed Rebellion nicht wirklich als einen neuen Ableger der Serie. Es fühlt sich mehr wie ein Spin-Off an und als solches sollte man es auch betrachten. Spaß habe ich trotzdem damit, auch ohne bisher einen einzigen Cent investiert zu haben. Auf dem Tablet macht das Ganze übrigens noch etwas mehr Spaß.