Das ASUS ROG Strix SCAR 17 bietet ein stylisches Gaming-Design und starke Hardware für Spieler*innen mit gehobenen Ansprüchen.
Die neuste Version des ROG Strix SCAR 17 versteckt seine Zielgruppe nicht: Dieses Notebook ist ganz klar zum Zocken ausgelegt. Es bietet ein markantes Design mit transparenten Flächen, viele RGB-Effekte und die von ASUS gewohnte Liebe zum Detail.
Im Inneren arbeitet aktuelle High-End-Hardware: Intel Core i9-12900H, eine Nvidia GeForce RTX 3080 Ti (16 GB), ganze 32 GB an Arbeitsspeicher und ein richtig cooles Kühlsystem. Damit dürften selbst die anspruchsvollsten AAA-Spiele auf den höchsten Einstellungen mit hohen FPS laufen. Selbst für die Zukunft sollten genügend Reserven vorhanden sein.
Mein Testgerät hat die genaue Bezeichnung „Asus ROG Strix Scar 17 G733ZX-LL117W“. Es gibt noch andere Konfigurationen, die sich durch das Display (Full-HD oder WQHD), die Grafikkarte (RTX 3080 Ti, 3080, 3070 oder 3060) und die Festplatten-Größe unterscheiden. Allzu große Unterschiede gibt es aber nicht, der Prozessor bleibt immer gleich und bei der GPU seid ihr auf Nvidia festgelegt.
Lieferumfang
Das Gaming-Notebook kommt in einem großen und schicken Karton daher, der Inhalt ist aber überschaubar: Das ASUS ROG Strix SCAR, ein Netzteil mit 280 Watt sowie der übliche Papierkram (Kurzanleitung, Garantiekarte).
Als Bonus gibt es noch einen Keystone (dazu später mehr) und drei Armor Caps (Design-Platten für einen Bereich auf der Rückseite).
Auf das gesamte Notebook gibt Asus zwei Jahre Garantie. Welche Teile und Dienstleistungen darin enthalten sind, könnt ihr hier nachlesen.
Verarbeitung und Design
Das Asus ROG Strix Scar 17 ist eindeutig als Gaming-Notebook zu erkennen: Dunkle Farbe, ein großes Logo auf der Rückseite, viele Lüftungsschlitze, klare Linien und viele leuchtende Elemente. Das Design ist Geschmackssache – mir gefällt es.
Dabei gibt es unzählige Details zu entdecken, die das Notebook verspielt wirken lassen: Einer der Lüfterausgänge bildet den Schriftzug „MMVI“ (2006), das Gründungsjahr von ROG. Einige Kunststoff-Elemente sind semi-transparent und eine RGB-Leiste zieht sich um das Gehäuse. Je länger ich das Notebook teste, desto mehr nette Kleinigkeiten fallen mir auf.
Das Gehäuse besteht überwiegend aus Aluminium mit einer Soft-Touch-Oberfläche, die sich im Alltag angenehm anfühlt. Die Unterseite und einige weitere Elemente bestehen aus hochwertigem Kunststoff, der sich gut in das Gesamtbild einfügt. Das Gehäuse wirkt robust und sauber verarbeitet. Es sollte den Zahn der Zeit und einige Stürze gut überleben. Wie sich der Soft-Touch-Überzug nach mehreren Jahren verhält, kann ich nicht einschätzen.
Öffnet man das Notebook über einen kleinen Vorsprung am Display, kommt eine großzügige Tastatur mit RGB-Effekt (der pro Taste angepasst werden kann) und ein ebenfalls großes Touchpad zum Vorschein. Die Innenseite folgt ebenfalls dem Gaming-Design: Ein Drittel besteht aus semi-transparentem Kunststoff mit kleinen ROG-Logos, drei LEDs für die Notebook-Aktivitäten und ein Blick auf Lüftungsschlitze.
Die Tastatur besitzt eine angenehme Größe und die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und Hub (2 mm). Sie fühlen sich taktil an und haben ein angenehmes „Klick“.
Die RGB-Hintergrundbeleuchtung ist stark und gleichmäßig, weshalb die Tastatur auch nachts gut zu verwenden ist. In der offiziellen Armoury-Crate-Software kann die Beleuchtung für jede Taste einzeln angepasst werden. Dank Asus AuraSync kann sie mit anderen Asus-Geräten synchronisiert werden.
Das Touchpad ist leicht nach links versetzt und funktioniert einwandfrei. Während meines Tests habe ich jedoch – hin und wieder – die linke Maustaste mit etwas Druck auf die linke Handballenauflage auslösen können. Ob das ein generelles Problem oder nur bei meinem Testgerät auftritt, kann ich nicht sagen. Die meisten Spieler*innen werden sowieso eine hochwertige Gaming-Maus verwenden.
An der Rückseite (dort, wo die Anschlüsse sind) kann eine Platte ausgetauscht werden. ASUS nennt das Armor Caps. Dem Notebook liegen drei ROG-Platten bei, es gibt auf der Webseite aber auch ein Rezept für 3D-Drucker. Damit können eigene Armor Caps gedruckt werden. Nette Idee!
Rechts am Notebook gibt es einen Einschub für den von ASUS genannten Keystone. Im Grunde handelt es sich dabei um einen kleinen Hardware-Schlüssel. Darauf kann ein Armoury-Crate-Profil gespeichert und übertragen werden oder Aktionen ausgelöst werden, wenn der Keystone ein- und ausgesteckt wird. Für besonders sensible Daten gibt es auch ein „Shadowdrive“. Dort können Dateien abgelegt und nur mit dem passenden Keystone genutzt werden.
Anschlüsse
Auf der linken Seite befinden sich zwei USB-A-Anschlüsse (3.2 Gen1) und ein 3,5mm-Klinkenanschluss. Rechts sind keine Anschlüsse vorhanden.
Dafür ist die Rückseite reichlich bestückt: Ein proprietärer Stromanschluss, einmal USB-C (Power Delivery 100 Watt, DisplayPort 1.4), einen Thunderbolt-4-Anschluss (DisplayPort 1.4), einen LAN-Port und einen HDMI-Anschluss mit dem aktuellen 2.1-Standard. Neben den physischen Anschlüssen existiert ein WLAN-Chip mit Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2.
Die Auswahl an Anschlüssen ist für den Alltag ausreichend und es lassen sich damit leicht mehrere Monitore nutzen. Nur ein SD-Kartenleser fehlt und würde das Gesamtbild abrunden.
Display
Das 17,3 Zoll große Display gibt es in zwei Ausführungen: Einmal mit FullHD-Auflösung und 360-Hz-Bildwiederholrate und einmal mit WQHD-Auflösung und 240-Hz-Bildwiederholrate. Laut Datenblatt unterscheiden sich die beiden Panels ansonsten nicht großartig voneinander. In meinem Testgerät steckt das WQHD-Display.
Das Panel soll bis zu 300 Nits hell werden, eine schnelle Reaktionszeit von 3 Millisekunden und eine volle Abdeckung des DCI-P3-Farbraums bieten. Dazu gibt es für Gamer Adaptive-Sync und für Filmfans Dolby Vision Atmos. HDR wird nur für Video-Wiedergaben und nicht aktiv für Spiele unterstützt.
Bevor wir auf die Messergebnisse eingehen: Im Alltag schlägt sich das Display hervorragend! Alles wirkt gestochen scharf und die Farben wirken natürlich. Leider wird das Display nicht übermäßig hell und ist deshalb bei direkter Sonneneinstrahlung etwas schwer abzulesen. Die schnellen 240 Hz machen sich vor allem bei Shootern und Rennspielen positiv bemerkbar.
Die Messungen mit einem professionellen Spyder5 haben dann Folgendes ergeben: Die maximale Helligkeit liegt bei 263 Nits (cd/m²), der Durchschnitt bei 252,2 Nits (cd/m²). Für mich ist ein Wert ab 300 Nits (cd/m²) gut, je weiter es nach oben geht, desto besser. Eine niedrige Helligkeit ist aber nichts ungewöhnliches bei Gaming-Notebooks, da sie meist in kontrollierten Innenräumen genutzt werden.
Laut dem Spyder5 hat das Display eine sRGB-Abdeckung von 99 Prozent, der für viele Medienschaffende wichtige AdobeRGB-Farbraum wird mit 84 Prozent abgedeckt. Der P3-Farbraum wird ebenfalls mit 88 Prozent dargestellt. Als Kontrast wurde 860:1 bei maximaler Helligkeit gemessen. Die Farbtreue ist im Auslieferungszustand bereits gut.
Danach habe ich das Display kalibriert: Die Farbräume haben sich nicht wirklich verändert, jedoch hat sich die Farbtreue verbessert. Der neue Mittelwert von 0,69 und der Maximalwert von 1,20 sind hervorragend.
Asus hat in der Software ROG Armoury Crate verschiedene Bildmodi für das Display verbaut: Default, Racing, Scenery, RTS/RPG, FPS, Cinema, Eyecare, Vivid. Zudem kann dort händisch der Weißpunkt angepasst werden. Es lohnt sich hier ein wenig herumzuspielen und den passenden Bildmodus für die eigenen Bedürfnisse zu finden.
Das Asus ROG Strix Scar 17 bietet gutes Display zum Zocken und Arbeiten. Das Bild ist dank der hohen Auflösung scharf, die Farbtreue gut (und nach einer Kalibrierung sogar sehr gut) und die Bildwiederholrate ideal für Gamer. Nur die Bildschirmhelligkeit ist nicht auf dem gleichen hohen Niveau. Das Fehlen von HDR bei Spielen ist – aus meiner Sicht – verkraftbar, da HDR-Inhalte unter Windows aktuell noch etwas unausgereift sind.
Leistung
Seien wir ehrlich: Das Wichtigste bei einem Gaming-Notebook ist die Leistung in Spielen (und Anwendungen). In meinem Asus ROG Strix Scar 17 arbeitet ein Intel Alder-Lake-Prozessor (Core i9 12900H), ganze 32 GB an schnellem DDR5-Arbeitsspeicher und eine Nvidia Grafikkarte (GeForce RTX 3080 Ti). Zudem ist ein MUX-Switch verbaut, der das Bildsignal der Nvidia-GPU – ohne Umweg über die iGPU – direkt an das Display schickt.
Durch die Nvidia-GPU habt ihr die Möglichkeit Raytracing in aktuellen Spielen zu aktivieren und damit ein deutlich atmosphärisches Spiel zu bekommen. Da diese Technologie aber jede Menge Leistung braucht, gibt es noch Nvidias DLSS-Technik. Damit wird die GPU entlastet und ihr bekommt trotz der höchsten Einstellungen ein ruckelfreies Erlebnis.
Damit bietet das Asus ROG Strix Scar 17 aktuelle und leistungsstarke Hardware, die mit AAA-Spielen und anspruchsvollen Anwendungen ohne Probleme fertig wird. Die GPU darf im Übertaktungs-Modus bis zu 150 Watt und die CPU bis zu 115 Watt verbrauchen. Jetzt aber genug der Worte, sehen wir uns die Ergebnisse des Benchmark-Parcours an:
Counter-Strike: Global Offensive
Der wohl berühmteste E-Sport-Titel erreicht in unserem realitätsbezogenen Benchmark (geskriptetes Match mit Bots) in den höchsten Einstellungen und WQHD-Auflösung flüssige 278,16 FPS. In FullHD gehen die FPS hoch auf 462,62 FPS.
Assassin’s Creed Valhalla
Valhalla ist ein gewaltiges Open-World-Abenteuer mit schicker Grafik. Leider braucht es für diese offene Welt ordentlich GPU-Leistung, aber vor allem Grafikspeicher (VRAM). Auf den höchsten Einstellungen kommt das Asus ROG Strix Scar 17 im Schnitt auf 70 FPS. Mit FullHD-Auflösung sind es dann schon 85 FPS.
Anno 1800
Im Aufbau-Strategie-Hit aus Deutschland werden vom Notebook in den höchsten Einstellungen und DX12 ganze 76,39 FPS im Durchschnitt berechnet. In FullHD sind es 105,61 FPS.
Shadow of the Tomb Raider
Im aktuellsten Teil von Tomb Raider erreicht das Asus ROG Strix Scar 17 mit WQHD-Auflösung, den höchsten Einstellungen und Raytracing im Schnitt 77 FPS, mit deaktivierten Raytracing geht es hoch auf 110 FPS. Wird die Auflösung auf FullHD runtergeschraubt sind es dann 94 FPS mit Raytracing und 144 FPS ohne.
Cinebench R23 & R20
Der Intel Core i9 12900H landet in CB R23 bei 1.933 Punkten im Single-Core und Ganzen 18.643 Punkten im Multi-Core-Test. Im etwas älteren CB R20 sind es 741 Punkte im Single-Core und 7.172 Punkte im Multi-Core-Test.
Mit 14 Kernen und 20 Threads bietet der Core i9 12900H einiges an Leistung und ist ein großer Sprung im Vergleich zur Vorgänger-Generation. Ein direkter Konkurrent in Notebooks ist der Ryzen 7 6900HS, den der Intel-Prozessor aber ohne große Mühe überholt. Jedoch arbeitet die AMD-APU effizienter.
AS SSD Benchmark
Die verbaute 2 TB M.2-2230-SSD (PCIe 4.0) von Samsung leistet gute Arbeit und bietet schnelle Lese- und Schreibvorgänge. Sie ist damit ideal zum Spielen, aber auch für Video- und Audiobearbeitung geeignet.
DaVinci Resolve
Medienanwendungen wie DaVinci Resolve stellen kein Problem dar: Ein einminütiger Werbeclip wurde mit vielen Effekten und Text in 28 Sekunden exportiert. Dabei haben wir das 4K-YouTube-Preset verwendet. Mit dem Preset für 1080p dauerte der Export nur 17 Sekunden.
Wie die Benchmark-Ergebnisse zeigen, ist das Asus ROG Strix Scar 17 ein richtiges Leistungs-Monster. Es bietet sehr gute FPS-Werte in AAA-Titel mit Raytracing, sogar ohne DLSS. Auch für den (semi-)professionellen Videoschnitt ist genügend Leistung vorhanden.
Akkuleistung
Im Asus ROG Strix Scar 17 steckt ein Lithium-Ionen-Akku mit 90Wh-Kapazität, das schwere Netzteil bringt eine Leistung von 280 Watt. Damit ist es bestens gegen Leistungsspitzen geschützt. Das Notebook kann ebenfalls über den USB-C-Anschluss geladen werden, dort aber nur mit bis zu 100 Watt.
Um realistische Ergebnisse zu erzielen, habe ich die Akkuleistung über mehrere Tage beobachtet und wie folgt getestet: Ich habe die Display-Helligkeit auf 80 Prozent geschraubt, das Leistungsprofil „Ausbalanciert“ und 60 Hz Bildwiederholrate festgelegt und bei aktiver WLAN-Verbindung einen Arbeitstag bestritten. Auf dem Programm stand: Viel Surfen im Internet und Arbeiten in Office-Anwendungen. Die Tastatur und das Trackpad wurden dauerhaft genutzt.
Das gesamte Notebook verbraucht im Leerlauf zwischen 16 und 27 Watt, im Standby sind es 1-2 Watt. Während meiner Tests konnte ich eine Leistungsspitze von knapp 273 Watt messen. Die meiste Zeit bleibt der Verbrauch aber unter 200 Watt.
Die Akkulaufzeit hängt bei diesem Notebook aber von vielen Faktoren ab: Verwendet ihr eine hohe Bildwiederholrate und/oder Helligkeit? Nutzt das Notebook die sparsame iGPU oder die starke GPU? Und wie steht es um die RGB-Beleuchtung?
Unter meinen Testbedingungen habe ich mit dem Akku etwas mehr als vier Stunden erreicht. Beim Zocken hielt es eine gute Stunde durch. Damit ist es nicht gerade ein Dauerläufer oder für lange Reisen abseits einer Steckdose gedacht. Das Netzteil leistet gute Arbeit und lädt es im Betrieb in rund 100 Minuten wieder komplett auf.
Geräuschemissionen
Gaming-Notebooks haben ein leistungsfähiges Kühlsystem und den Ruf laut zu sein. Das trifft zur Hälfte auch auf das Asus ROG Strix Scar 17 zu. Im Inneren stecken zwei große Lüfter und 4 Heatpipes.
Als Kühlsystem setzt ASUS hier auf Flüssigmetall als Wärmeleitpaste beim Prozessor und auf eine Vapor-Chamber-Technik für den Wärmeaustausch. Beides sind besonders starke Techniken, um Gaming-Hardware vernünftig zu kühlen.
Die meiste Zeit bleiben die Lüfter im Alltagsbetrieb deaktiviert, da das Notebook die Hardware gut passiv kühlen kann. Damit bleibt das Asus ROG Strix Scar 17 flüsterleise. Erst bei längeren Spiele-Sessions oder anspruchsvollen Anwendungen drehen die beiden Lüfter auf und erreichen ungefähr 49 dB(A). Im Turbo-Mode, den ich für die Benchmarks verwendet habe, wird es mit 58 dB(A) noch ein Stück lauter.
Um das Notebook effizient zu kühlen, müssen die Lüfter beim Gaming natürlich mit hohen Drehzahlen laufen. Hier kämpft die Lautstärke gegen die verbauten Lautsprecher an.
Jedoch verwenden die meisten Spieler*innen ohnehin Kopfhörer oder kraftvollere Lautsprecher. Ein Blick auf die Lüfter-Modi in der Armoury-Crafte-Software lohnt sich ebenso, damit können die leistungsstarken Lüfter angepasst werden.
Temperatur
Mittels Stresstest wollte ich herausfinden, wie warm – oder im Idealfall kühl – das Asus ROG Strix Scar 17 wird. Das ist sowohl für die Leistung als auch für ein angenehmes Arbeiten ausschlaggebend. Dazu habe ich Cinebench R23, Netflix und ein Spiel parallel laufen lassen.
Unter absoluter Volllast erreichte die CPU einen Wert von 99 Grad und es kam zur thermischen Drosselung. Das ist aber nichts ungewöhnliches in modernen Gaming-Notebooks, da Intels Turbo-Modus opportunistisch nach dem Kühlspielraum funktioniert. Das Kühlsystem aber hält den Intel Core i9 12900H in anspruchsvollen Spielen meist bei 89 Grad. Im Alltag bewegt er sich bei kühlen 35 – 40 Grad.
Die NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti konnte maximal auf 74,5 Grad gepeitscht werden. HWiNFO gibt zudem weitere Temperaturen im Inneren an, die allesamt auf einem guten Niveau liegen.
Die Rückseite wird unter Last aber bis zu 52 Grad warm. Da so ein Gaming-Notebook aber sowieso auf dem Tisch steht und nicht auf dem Schoß, sollte das kein großes Problem sein. Die Oberseite wird an einigen Stellen um die 46 Grad warm. Tastatur und Touchpad bleiben davon aber gut verschont und angenehm kühl.
Aufrüsten
Über elf Kreuzschrauben an der Unterseite des Notebooks kommt ihr an das Innenleben. Achtet beim Öffnen darauf, die Unterseite nicht ruckartig zu entfernen. Sie ist über zwei Kabel mit dem Mainboard des Notebooks verbunden. Die einzelnen Platinen und Anschlüsse im Inneren sind sauber angebracht und recht Modular aufgebaut. Rein theoretisch könnte man defekte Anschlüsse etc. einfach reparieren.
Austausch- und aufrüstbar sind die SSD im Formfaktor M.2-2230 und die beiden verbauten Arbeitsspeicher-Module. Es gibt sogar einen zweiten freien Speicherslot für eine weitere SSD. Der Akku ist nur verschraubt und kann deswegen auch – theoretisch – ausgetauscht werden.
Sound & Webcam
Asus verbaut im Asus ROG Strix Scar 17 vier Lautsprecher, jeweils zwei auf jeder Seite. Die Lautsprecher werden mit 73 dB(A) ordentlich laut und bieten einen brauchbaren Stereo-Effekt.
Das Fehlen eines Surround-Sound-Modus wird durch die gute Soundqualität aufgewogen: Die Mitten sind klar und werden nicht überdeckt, Höhen sind niemals schrill und auch Bass ist vorhanden. Selbst bei hoher Lautstärke verzerren sie nicht. Die Lautsprecher sind Dolby-Atmos- und Hi-Res-Audio-zertifiziert.
In den Einstellungen gibt es eine AI-Noise-Canceling-Funktion, die in meinem Test gut funktioniert und den Klang an die Umgebungsgeräusche angepasst hat.
Die verbauten Mikrofone bewegen sich in der oberen Mittelklasse bei Notebook-Mikrofonen. Die erwähnte Noise-Canceling-Funktion gilt auch für die Mikrofone und leistet auch hier eine gute Arbeit.
Wer eine Webcam sucht, wird bei diesem Notebook nicht fündig. Um einen möglichst kleinen Displayrahmen zu haben, wurde hier auf eine Webcam verzichtet. Einerseits werden damit spontane Videochats erschwert, die meisten Gamer*innen verwenden jedoch sowieso externe Webcams oder DSLR-Kameras. Ob euch die verbaute Webcam also wirklich fehlt, hängt ganz von eurem Setup ab. Externe Webcams gibt es schon für um die 20 Euro.
Fazit ASUS ROG Strix SCAR 17: Klasse Leistung, viele Funktionen, typisch Gamer
Gaming-Notebooks teilen sich – inzwischen – in zwei Kategorien auf: Recht dünn mit moderater Leistung und etwas dicker, dafür dann mit mehr Leistung und besserer Kühlung. Das Asus ROG Strix SCAR 17 fällt in letztere Kategorie, ist für die gebotene Hardware und Funktionen aber vergleichsweise kompakt.
Käufer*innen erhalten eine ausgezeichnete Gaming-Maschine, die sich durch die hohe Leistung und das gute Display auch für Video- und Bildbearbeitung (bis zu einem gewissen Niveau) eignet. Aktuelle und kommende AAA-Spiele stellen kein Problem für das Notebook da.
Es gibt abgesehen von der etwas hohen Lüfterlautstärke bei intensiven Arbeiten und dem Fehlen eines SD-Kartenlesers eigentlich nichts zu bemängeln.
Das Notebook ist – aufgrund der Leistung und Gewicht/Größe – als Desktop-Ersatz einzuordnen. Es bietet in etwa die Leistung eines aktuellen Desktop-Rechners, kann jedoch auf Reisen mitgenommen werden. Es passt auch (gerade noch) so in meinen Rucksack.
Auch der Preis spiegelt die Einordnung als Alternative zum klassischen Rechner wieder: Das Asus ROG Strix Scar 17 hat in meiner Ausführung eine UVP von 3.699 Euro*. Die Preise für schwächere Ausführungen beginnen bei etwa 2.000 Euro*. Damit spricht Asus nicht die breite Masse, sondern Spieler*innen mit gehobenen Ansprüchen an. Und die bekommen mit dem Asus ROG Strix Scar 17 ein hervorragendes Gaming-Notebook.
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Quelle: Asus
Stand: 12.2022