Mit dem ROG Strix Scar III bringt ASUS nach nur einem halben Jahr den Nachfolger des Strix Scar II auf den Markt. Die Neuauflage hat noch mehr RGB-Beleuchtung und einen NFC-Schlüssel namens Keystone. Mit ihm könnt ihr Shadow Drive nutzen und die ASUS-Software koppeln. Das Kühlsystem ist auch im Turbo-Modus effizient und die internen Lautsprecher überzeugen. Zudem steht ordentlich Leistung zur Verfügung. Das Gaming-Notebook ist jedoch nicht nur eine Weiterentwicklung.
Erst Anfang 2019 hatten wir das ASUS ROG Strix Scar II im Test. Zu diesem Zeitpunkt war es eines der ersten Gaming-Notebooks mit einer RTX-Grafikkate von NVIDIA. Das Scar II konnte insbesondere mit vielen Anschlüssen, einer guten Verarbeitung und natürlich viel RTX-Leistung punkten. Das verspielte Gaming-Design war allerdings Geschmackssache und für mich etwas zu durcheinandergewürfelt. Zudem gab es beim Strix Scar II keine Aufrüstoptionen.
Mittlerweile ist etwas Zeit ins Land gezogen und die Konkurrenz hat nicht geschlafen, sondern fleißig Gaming-Notebooks auf den Markt geworfen. Nun schickt sich das ROG Strix Scar III an, die Präsenz am Markt wieder zu untermauern. Das Scar III ist mit dem neuen Core i7-9750H, einer RTX 2070 und 16 GB RAM ausgestattet. ASUS hat meine gewichtige Stimme in der Technik-Testlandschaft anscheined erhört und das Design im Vergleich zum Scar II überarbeitet. Der Preis liegt aktuell bei 2099 Euro*.
Das Strix Scar III ist abgesehen von der getesteten Ausstattung auch mit 8 GB RAM und ohne die 1 TB HDD erhältlich – und damit aktuell ganze 300 Euro* günstiger. Außerdem gibt es das Gaming-Notebook noch mit 15,6″-Display. Da habt ihr die Wahl zwischen dem Sechskerner Core i7-9750H und dem Achtkerner Core i9-9880H sowie einem 120-Hz-FHD- oder einem 240-Hz-FHD-Display. Die RTX 2070 und die 16 GB RAM sind bei allen Modellen verbaut.
- Technische Details
- Standard-Lieferumfang inklusive ASUS Keystone
- Gaming-Design trifft Unterbodenbeleuchtung
- Gute Verarbeitung und solide Tastatur
- Der Keystone verdrängt wichtigere Anschlüsse
- Schnelles 17″-Display mit guter Farbraumabdeckung
- Bloatware, McAfee und ASUS-Software-Overdose
- Viel Leistung inklusive Turbo-Modus
- Kein Throttling, aber hochtöniges Pfeifen bei starker Belastung
- Hardware einfach zugänglich, aber kein freier Slot zum Aufrüsten
- Fazit: ASUS ROG Strix Scar III
Kommen wir als erstes zu den technischen Details des ASUS ROG Strix Scar III:
Technische Details
Produkteigenschaften des ASUS ROG Strix Scar III G731GW-EV104T |
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Display | 43,9 cm (17,3″), mattes IPS-Display |
Auflösung | 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD), 16:9-Format, 144 Hz, 3ms |
Prozessor | Intel® Core™ i7-9750H 6x 2,60 GHz, Turbo 4,50 GHz; 12 MB Cache |
Grafik | Nvidia GeForce RTX 2070 (8 GB) |
Arbeitsspeicher | 16 GB DDR4 (2.666 MHz) |
Festplatte | 512 GB SSD PCIe 1 TB HDD (5.400 rpm) |
Netzwerk | 802.11ac-WLAN (1×1) Bluetooth 5.0 Gigabit Ethernet LAN |
Anschlüsse | 3x USB 3.1 Gen 1 Type A 1x USB 3.1 Gen 2 Type C (DisplayPort) 1x HDMI 2.0b 1x 3,5mm Combo 1x LAN 1x Keystone-Anschluss |
Akku | Lithium-Polymer, 4 Zellen; 66 Wh, verschraubt |
Eingabegeräte | vollständig beleuchtete Tastatur mit Nummernblock (Aura Sync RGB) Touchpad mit 2 physischen Mausersatztasten |
Sound | 4 Watt Stereo-Lautsprecher (Smart AMP) |
Kamera | – |
Sicherheit | Shadow Drive |
Betriebssystem | Windows 10 Home 64 Bit |
Abmessungen | 39,9 x 29,3 x 2,62 cm (B x T x H) |
Gewicht | ca. 2,85 kg (inkl. Akku) |
ASUS ROG Strix Scar III bei uns im Shop
Standard-Lieferumfang inklusive ASUS Keystone
Der Lieferumfang vom ROG Strix Scar III ist übersichtlich. Neben dem Notebook sind in der Verpackung noch das Netzkabel, das Netzteil, etwas Zettelwerk und der Keystone inklusive Karabiner-Anhänger. Kids können das Teil also immer am Gürtel mit sich herumtragen und in der Schule Farbe dazu bekennen, wenn es ihnen beliebt. Was der Keystone genau für eine Funktion hat, klären wir im Kapitel Software.
Notebook und Zubehör sind einzeln in Plastiktüten verpackt. Da nicht allzu viel Zubehör dabei ist, hält sich der Kunststoff aber in Grenzen.
Gaming-Design trifft Unterbodenbeleuchtung
Als ich das ASUS ROG Strix Scar III zum ersten Mal ausgepackt, auf den Tisch gestellt und angeworfen habe, fühlte ich mich sofort in das Jahr 2003 zurückversetzt. In eine Zeit, in der mein 14-jähriges Ich am heimischen PC Need for Speed Underground gespielt und die Unterbodenbeleuchtung der Autos zu Riders on the Storm gefeiert hat. Das ROG Strix Scar III hat im Vergleich zum Vorgänger nämlich noch eine Schippe RGB-Beleuchtung draufgelegt. Der Streifen geht komplett um die Vorderseite und beiden Seiten herum.
Auch sonst schreit das Gaming-Notebook nach Gaming: Brushed-Alu- auf der Oberseite und Carbon-Look auf der Innenseite. Die etwas deplatzierte Camouflage-Optik des Vorgängers ist einem stylischeren Grau gewichen. Im Deckel findet sich übrigens ein großes und beleuchtetes ROG-Logo. Zudem erstreckt sich der Deckel nicht mehr über die gesamte Oberfläche. Ein geriffelter und mit Lufteinlässen versehener Nackenspoiler sitzt jetzt auf der Rückseite und sorgt dafür, dass einige Anschlüsse auf die Rückseite wandern konnten.
Auch gut: Das spiegelnde Logo unter dem Display wurde wegrationalisiert und durch einen dezenten ROG-STRIX-Schriftzug ersetzt. Der ist etwas nach links versetzt, da die breite Blende asymmetrisch gestaltet wurde und eine Lücke besitzt, durch die ihr immer gut betrachten könnt, ob alle Kabel auf der Rückseite noch richtig angeschlossen sind. Die restlichen Rahmen um das Display sind schön schmal. Dem Platzierungsproblem mit der Webcam begegnet ASUS souverän – und lässt sie einfach weg.
Der orange Keystone sitzt an der rechten Seite. Die Tastatur hat ein mittlerweile normales Notebook-Layout: Ein paar Sondertasten sitzen wie die Powertaste oberhalb der F-Tasten, die Leertaste ist ebenfalls asymmetrisch und die gnomhaft anmutenden Pfeitasten wurden nach unten verrückt.
Insgesamt wirkt das ROG Strix Scar III wie ein waschechtes Gaming-Notebook und kommt auch dementsprechend verspielt daher. Einige Altersgruppen können der Unterbodenbeleuchtung sicherlich auch etwas abgewinnen. Bei einem asymmetrischen Design fallen mir jedoch sofort diverse BMW-Motorräder ein. Der Mensch – und auch ich – empfinden Symmetrie als Schönheitsmerkmal, daher kann ich diese Design-Philosophie bis heute nicht nachvollziehen.
Gute Verarbeitung und solide Tastatur
Abgesehen vom Alu-Deckel besteht das Gehäuse des Gaming-Notebooks komplett aus Kunststoff. Die Verarbeitung ist gut: Die Spaltmaße sind gleichmäßig, es gibt keine scharfen Kanten und Oberseite sowie Tastatur lassen sich nur schwer eindrücken. Das Fahrgestell an der Unterseite wirkt allerdings etwas klapprig, wenn man mit der flachen Hand leicht auf die Unterseite schlägt. Die Display-Scharniere wirken zwar anfangs sehr gewaltig, halten das Display aber fest im Griff.
Die Tastatur ist gut. Zwar setzt ASUS im Gegensatz zum Schenker XMG NEO 15 (Test) nicht auf mechanische Tasten, trotzdem ist das generelle Schreibgefühl ziemlich gut. Längere Texte lassen sich an dem Gaming-Notebook problemlos schreiben. Da sowieso kaum jemand mit den Pfeiltasten arbeitet, ist die Zwergengröße auch vernachlässigbar. Um die ASUS-Software zu starten, gibt es neben den Multimedia-Tasten eine separate Taste.
Das Touchpad ist etwas nach links gerückt besitzt zwei Mausersatztasten mit Hub und gutem Druckpunkt. Etwas größer hätte das Pad bei einem 17″-Gerät allerdings ausfallen können. Insgesamt macht das ROG Strix Scar III bei der Verarbeitung nichts falsch, ich hätte mir bei einem Preis von über 2.050 Euro* allerdings mehr Metalleinsatz gewünscht.
Der Keystone verdrängt wichtigere Anschlüsse
War das ROG Strix Scar II noch mit vielen Anschlüssen gesegnet, ist das beim ROG Strix Scar III nicht mehr der Fall. Dafür gibt es jetzt auch Anschlüsse an der Rückseite. Der Keystone-Anschluss belegt die komplette rechte Seite. Auf der linken Seite befinden sich drei USB-3.1-Gen1-Type-A-Ports sowie der Kombi-Klinkenanschluss.
Alle anderen Anschlüsse sind an die Rückseite gewandert. Hier gibt es einen USB-3.1-Gen2-Type-C-, einen HDMI-, den LAN- sowie den Stromanschluss. Bei einem 17-Zoll-Gerät hätte ich mir jedoch etwas mehr Anschlüsse gewünscht. Der Vorgänger bringt bspw. einen weiteren USB-Type-A- und einen Mini-DisplayPort-Anschluss sowie einen SD-Kartenleser mit. Der Typ-C-Anschluss unterstützt immerhin DisplayPort.
Schnelles 17″-Display mit guter Farbraumabdeckung
Das ROG Strix Scar III hat ein 17 Zoll großes FHD-Display. Das Display hat eine matte Beschichtung und spiegelt daher nicht. Ihr könntet es also auch im Freien benutzen. Es handelt sich um ein IPS-Panel, die Blickwinkel sind dementsprechend sehr stabil und die Farben werden schön satt und natürlich dargestellt. Die Farbabdeckung ist mit 96% des sRGB-, 68% des NTSC- und 74% des AdobeRGB so gut wie beim Vorgänger und den meisten Gaming-Notebooks.
Mit 144 Hz Bildwiederholrate ist das Display schnell und eignet sich für reaktionsintensive Shooter wie CS:GO oder Fortnite, aber auch MOBA-Titel wie League of Legends oder DOTA. Tearing und Ghosting haben wir beim Spielen nicht feststellen können.
Helligkeit und Ausleuchtung des Displays sind gut. Oben in der Mitte wird das Display mit 296 cd/m² am hellsten. Zu den beiden unteren Ecken fällt die Helligkeit etwas ab. Das sieht man im Alltag allerdings nicht und ist nur auf einem weißen Hintergrund leicht sichtbar. Die durchschnittliche Helligkeit liegt mit 273 cd/m² auf einem guten Level. Nach der Kalibrierung wird die Darstellung der Farben etwas wärmer, wodurch auch die Helligkeit leicht abnimmt. Das Farbprofil könnt ihr hier herunterladen.
Das Display macht unterm Strich einen sehr guten Eindruck und überzeugt mit hoher Farbtreue, gleichmäßig schmalen Rahmen und butterweicher Darstellung der Inhalte.
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Bloatware, McAfee und ASUS-Software-Overdose
Auf dem Gaming-Notebook ist ab Werk Windows 10 in der 64 Bit-Version installiert. Dazu gibt es die klassische unnütze Software-Overdose in Form von Candy Crush, Skype, Spotify und Xing. Okay, Spotify hat in meinem Fall zugegebenermaßen eine Daseinsberechtigung. Das allseits beliebte McAfee ist natürlich auch mit am Start und „animiert“ feuchtfröhlich und ungefragt mit Pop-Ups zum Kauf der Vollversion.
Dazu gesellt sich diverse ASUS-Software. Mit GameFirst V könnt ihr eurer Netzwerk überwachen und Anwendungen priorisieren. Mit Gamevisual könnt ihr verschiedene Display-Presets einstellen. Dazu kommt ROG MacroKey, mit dem ihr – und jetzt kommt die Überraschung – Makros anlegen könnt. Euch stehen drei Profile mit jeweils fünf Makros zur Verfügung. Mit Sonic Studio III könnt ihr die Audioeinstellungen bearbeiten und Aufnahmen starten.
Die letzte und umfangreichste Software heißt Armoury Crate. Das schon nach Lootbox klingende Programm ist ziemlich komplex. Die Software kommend passend zum Notebook ziemlich extravagant daher. Zu Beginn wirkt sie nicht sehr übersichtlich, das legt sich mit etwas Trial und Error aber. Mit den Reitern an der linken Seite könnt ihr durch die Untermenüs navigieren. Von der Einstellung der RGB-Beleuchtung bis zu unterschiedlichen Profilen beim Zocken, empfohlenen Apps zum Herunterladen und einem eigenen Posteingang ist alles dabei.
Das Programm startet sich automatisch, wenn ihr den Keystone in das Notebook schiebt. Dabei handelt es sich im weitesten Sinne um einen NFC-Schlüssel. Mit ihm könnt ihr die Einstellungen der Software direkt koppeln. Ein weiteres Feature ist Shadow Drive. Eine Art geheime Partition, auf die ihr nur zugreifen könnt, wenn der Keystone im Notebook eingesteckt ist. Das Ganze funktioniert nur, wenn ihr ein ASUS-Konto besitzt. An sich ist die Idee eines versteckten Speichers nicht verkehrt. Die Umsetzung mit dem Keystone, den ihr immer bei euch tragen sollt, erscheint für mich allerdings fraglich.
Nach dem Abzug der vielen Software stehen euch von den 512 GB SSD letztendlich noch 438 GB zur Verfügung. Die gute Nachricht: Ihr könnt die gesamte Bloat- und Scareware komplett deinstallieren. Ich würde mir zudem statt fünf einzelnen ein übergreifendes Programm wünschen.
Viel Leistung inklusive Turbo-Modus
Bis auf den Core i7-9750H besitzt das ROG Strix Scar III die gleiche Hardware wie der Vorgänger: RTX 2070 und 16 GB DDR4 RAM. Beim Vorgänger war noch der Core i7-8750H verbaut. Jedoch ist der Prozessor bei einem Gaming-Notebook nur selten die Komponente, die wirklich die Framerate limitiert. Das Strix Scar III besitzt drei unterschiedliche Leistungsmodi: Leise, Leistung und Turbo. Wir haben alle Benchmarks im Leise-Modus durchgeführt und getestet, wie sich die Leistung durch den Turbo-Modus in Ghost Recon Wildlands verändert.
Getestet wurden aktuelle AAA-Titel mit maximalen Details in Full HD (1920x1080px) und WQHD (2560x1440px) sowie mit dem dritthöchsten Detaillevel in UHD (3840x2160px). Hier steht bewusst nicht „mittlere Details“, da in vielen Spielen „sehr hoch“ mittlerweile nicht mehr die höchste Detailstufe ist. Wenn es noch ein „Ultra“ oder „Extrem hoch“ gibt, lässt es sich auch besser in der Presse schreiben, dass das Spiel auf „hoch“ noch mit hohen FPS läuft, obwohl „hoch“ weit entfernt von den maximalen Details ist. Die Automobilindustrie lässt grüßen. Von Raytracing sprechen wir lieber gar nicht – bzw. erst zwei Absätze später.
Das ROG Strix Scar III landet in FHD in etwa in der gleichen Gegend wie der Vorgänger. Das ist bedingt durch die fast identische Ausstattung nicht verwunderlich. In FHD werden zwischen 51 (Ghost Recon Wildlands) und 100 FPS (Rise of the Tomb Raider) erreicht. In WQHD liegen die durchschnittlichen Framerates zwischen 42 und 76 FPS. Damit solltet ihr in WQHD lieber hohe Details wählen. Abhängig vom jeweiligen Titel bietet sich das auch in FHD an, wenn ihr von dem 144-Hz-Display profitieren wollt.
Das gilt natürlich auch für UHD. Hier erreicht das Strix Scar III beim dritthöchsten Detaillevel durchschnittlich 36 bis 55 FPS. Unter dem Strich reicht die Performance für FHD bei sehr hohen und WQHD bei hohen Details. Wer in UHD spielen möchte, sollte die Detail- oder FPS-Ansprüche deutlich reduzieren – abhängig von Alter und Hardwarehunger des Spiels. Wer mehr FPS erreichen möchte, kann den Turbo anwerfen. Damit erreicht das Strix Scar III in Ghost Recon Wildlands je nach Auflösung 5-10% mehr Leistung und kommt auf die gleichen Ergebnisse wie der Vorgänger. Der Boost ist allerdings nicht so stark wie bspw. beim Schenker XMG NEO 15 (Test).
Wie haben zudem getestet, inwieweit sich aktiviertes DLSS und Raytracing-Schatten in Shadow of the Tomb Raider auf die Leistung auswirken. In FHD sinken die durchschnittlichen FPS um fast 35% von 81 auf 53 FPS. In WQHD um ca. 27% von 55 auf 40 FPS. In UHD steigt die durchschnittliche Framerate dank DLSS sogar von 38 auf 40 FPS im Durchschnitt.
Alles in allem liegt die Leistung damit auf dem Level von vergleichbar ausgestatteten Geräten und etwas über der Performance von Notebooks mit RTX 2070 Max-Q – wie z.B. dem Lenovo Legion Y740 (Test) oder dem Gigabyte AERO 15 OLED (Test). Wie immer könnt ihr die Werte aus den Diagrammen entnehmen. Dort wird deutlich, dass ASUS auch beim Strix Scar III eine vergleichsweise langsame SSD verbaut. Das war schon beim Vorgänger der Fall.
Das Gaming-Notebook kommt bei einer Displayhelligkeit von 200 cd/m² bzw. 86% Helligkeit mit dem 66-Wh-Akku auf eine Laufzeit von etwas über 2,5 Stunden. Das ist ein guter Wert. Für den Alltag relevant sind die Ergebnisse jedoch kaum, denn zum einen schrumpft die Akkulaufzeit beim Zocken auf maximal eine Stunde zusammen und zum anderen bricht die Performance im Akkubetrieb auf jedem Gaming-Notebook stark ein.
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Kein Throttling, aber hochtöniges Pfeifen bei starker Belastung
Mit 17″-Formfaktor und knapp über 2,6 cm Bauhöhe hat das ROG Strix Scar III ausreichend Platz für ein adäquates Kühlsystem. Daher sollte das Temperaturmanagement selbst bei Last keine Probleme haben – oder doch? Im Idle liegen die Temperaturen von CPU und GPU bei durchschnittlich 52°C und 44°C.
Im Stresstest wird der Prozessor im Durchschnitt 77°C und die Grafikkarte 75°C warm. Throttling tritt nicht auf. Das ROG Strix Scar III verfügt über einen Turbo-Modus. Wird dieser aktiviert, verändern sich die Temperaturen von CPU und GPU im Stresstest auf durchschnittlich 84 bzw. 76 Grad, was immer noch nicht kritisch ist.
Um die Gaming-Performance zu testen, habe ich eine Runde The Witcher 3 in UHD-Auflösung und mittleren Details gespielt. Im normalen Modus erreicht der Prozessor im Durchschnitt 79°C und die RTX 2070 77°C. Die Temperaturen sind nicht kritisch und es kommt nicht zum Throttling. Im Turbo-Modus drehen die Lüfter voll auf und die Temperaturen sinken mit durchschnittlich 74°C und 68°C sogar noch deutlich.
Mit der höheren Bauweise spielt das Notebooks also seinen Vorteil bei der Hitzeentwicklung aus. Trotz viel Leistung kommt es nicht zum Throttling. Zudem wird das Gaming-Notebook an keiner Stelle am Gehäuse wirklich heiß. Es lässt sich überall noch problemlos anfassen und auf den Schoß legen.
Während des Zockens wird das Gaming-Notebook deutlich hörbar. Im normalen Modus ist es noch akzeptabel, allerdings tritt hauptsächlich im Turbo-Modus ein sehr hochtöniges Pfeifen auf. Ich rate wie immer zum geschlossenen Gaming-Headset. Dabei ist der Sound von den verbauten Lautsprechern durchaus gut und auch den Subwoofer merkt man ordentlich, wenn das Notebook auf einer festen Unterlage steht.
Hardware einfach zugänglich, aber kein freier Slot zum Aufrüsten
Bei einem großen 17″-Gerät ist normalerweise immer noch etwas Platz im Gehäuse. Das war zumindest beim ROG Strix Scar II der Fall, zudem ließ es sich leicht öffnen. Der Ernüchterung kam allerdings danach. Freie Steckplätze gab es nicht. Vorhandenes ließ sich nur durch Besseres ersetzen. Das Gleiche gilt leider auch für das ROG Strix Scar III. Die elf Schrauben an der Unterseite lassen sich bis auf die beiden an den vorderen Ecken leicht lösen. Diese beiden Schrauben sind mit Haltern am Gehäuse gesichert. Mit etwas Gefühl lässt sich die Verkleidung trotzdem leicht abnehmen. Etwas Vorsicht ist geboten, da die RGB-Beleuchtung auf der Unterseite mit dem Mainboard verkabelt ist.
Im Inneren angelangt, bekommt ihr Zugriff auf die SSD, die HDD, den RAM von SK Hynix und den Akku. Zudem wird das Kühlsystem mit den beiden Radiallüftern ersichtlich. Positiv: Auf der SSD ist ein Kühlkörper in Form einer Metallplatte montiert. Einen freien Port gibt es trotz ausreichend Freiraum im Gehäuse nicht. Schade. Wer also mehr Speicherplatz oder RAM benötigt, muss die vorhandene Hardware austauschen. Immerhin kann der Akku einfach ersetzt werden, wenn die Kapazität über die Jahre nachlässt.
Fazit: ASUS ROG Strix Scar III
Ihr seid Fans von auffälligem Design und Need for Speed Underground? Dann ist das ASUS ROG Strix Scar III genau euer Gerät. Mehr Auffallen geht mit einem Gaming-Notebook kaum. Brushed-Alu, Carbon-Texturen und die dicke RGB-Unterbodenbeleuchtung sorgen bestimmt nicht nur im Hörsaal für erstaunte Blicke. Damit ist das Notebook aber auch nur bedingt für die High-End-Shizzle-Präsentation im Meeting-Raum geeignet. Oder sagen wir nur, wenn der Beamer mit ASUS AURA SYNC sychronisierbar ist.
Die Verarbeitung des ROG Strix Scar III ist gut, allerdings würde ich mir mehr Metall beim Gehäuse wünschen. Die Tastatur bietet ein gutes Schreibgefühl und kann auch beim Tippen längerer Texte überzeugen. Zum Lieferumfang gehört neben dem Notebook ein Karabinerhaken mit dem ROG Keystone. Dabei handelt es sich um einen NFC-Schlüssel, mit dem ihr – ASUS Konto vorausgesetzt – auf das Shadow Drive zugreifen und Einstellungen der ASUS Software koppeln könnt. Davon gibt es übrigens fünf verschiedene Apps, die vorinstalliert sind. Neben der typischen Bloatware ist auch McAfee mit dabei.
Der Anschluss für den Keystone sorgt auch dafür, dass das ROG Strix Scar III trotz 17″-Format im Vergleich zum Vorgänger und anderen 17″-Geräten nur wenig Anschlüsse mitbringt. Einen Mini-DisplayPort-Anschluss und einen SD-Kartenleser gibt es nicht (mehr).
Das matte 144-Hz-Display mit IPS-Panel überzeugt mit guter Farbdarstellung (74% AdobeRGB) und butterweicher Darstellung. Probleme mit Tearing und Ghosting gibt es bei dem Gaming-Notebook nicht. Bei den Aufrüstoptionen macht ASUS zudem keine Zugeständnisse: Freie Ports bietet das Strix Scar III nicht, obwohl Platz im leicht zugänglichen Gehäuse vorhanden ist. Akku, RAM, HDD und SSD lassen sich austauschen. Bei letzterer könnte sich ein Wechsel zu einer schnelleren und größeren Marken-SSD langfristig lohnen.
Das ASUS ROG Strix Scar III bietet mit einer RTX 2070, dem Core i7-9750H und 16 GB DDR4 RAM so viel Leistung wie der Vorgänger und vergleichbar ausgestattete Notebooks. Die Leistung eignet sich am besten für FHD bei sehr hohen, WQHD bei hohen Details und UHD bei minimalen Details in aktuellen Triple-A-Titeln.
Mit dem Turbo-Modus könnt ihr die Leistung zugunsten von höheren Temperaturen um 5-10 Prozent ankurbeln. Kritisch warm werden jedoch weder Prozessor, Grafikkarte noch das Gehäuse. Erwähnenswertes Throttling tritt nicht auf. Leider geht mit dem Turbo-Modus auch ein hochtöniges Pfeifen einher. Die verbauten Lautsprecher liefern jedoch einen souveränen Klang ab.
Damit ist das ASUS ROG Strix Scar III für aktuell 2.099 Euro* ein solides Gaming-Notebook mit ein paar Abstrichen, über die der ein oder andere sicherlich hinwegsehen kann.
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Stand: 23.07.2019